Der Anblick im Spiegel zu Mitternacht in der Nordecke eines leeren, dunklen Zimmers, nur eine Kerze hinter einem ...
Das habe ich mich nie getraut, nachdem man es mir (als Gruselgeschichte?) empfohlen hat.
Die Eigenschau jedoch haben mir u.a. die erwähnten Romane ermöglicht. Es war bitter und dauerte ungefähr ein halbes Jahr, um damit klarzukommen.
Für gefährlich halte ich diejenigen, die ihre Lust verleugnen oder bis ins tiefeste Unbewusste verdrängen und stattdessen durchdrehen, wenn sie die Gelegenheit dazu oder die vermeintliche Rechtfertigung dafür erhalten. Letztere kann z. B. politisch oder religiös begründet sein.
Schließe ich von eigener Erfahrung auf andere, bin ich davon überzeugt, Kenntnis seines Selbst und Ichs einschließlich der düstersten Kammern in den untersten Geschossen des Seelengebäudes, also Wissen um das, was Sie beschrieben haben, ermögliche Kontrolle darüber und bewussten, durchaus sozialverträglichen Umgang damit.
Leider wird letzterer durch kontraproduktive Gesetze erschwert. Fantasien können da plötzlich zu Straftaten werden, äußert man sie in Bild, Ton oder Schrift, ohne als Künstler so bekannt zu sein, angebliche Narrenfreiheit zu genießen.
Ich möchte lieber nicht wissen, was verborgen in demjenigen ruht (?), der sich "moralisch" überlegen glaubend über harmlose Sextelefonate von "Eliten" mokiert und womöglich, wie aktuell beliebt und die Erfahrungen der freieren späten 60-er und frühen 70-er ignorierend, nach Porno- und "Sexkaufverbot" krakelt. Eine Lust, zu bestrafen, wird jedenfalls schon offenbar. Ich führe sie auf Jungsche Übertragung oder Freudsche Projektion zurück.