Sonnenstunden / Spätfrost / Rindenkrebs / Tintenkrankheit / ... es gibt mehrere Herausforderungen zu bestehen

Konstantin ⌂, Waldhessen, Montag, 31.10.2022, 10:48 (vor 550 Tagen) @ Mephistopheles4752 Views

Die Anzahl der Sonnenstunden ist sicherlich eine Thematik. Aber auch die nötigen Wärmestunden; Spätfrost, der den Neuaustrieb abfrieren lässt, im schlimmsten Fall auch die Blüte trifft; und alle Varianten der Krankheiten, die Esskastanien treffen können.

Eine Garantie oder auch "Sicherheit" gibt es nicht.
Wie man damit umgeht, um doch eine brauchbare Ernte zu erzielen, ist ganz einfach:

Man pflanzt 1. Sämlinge und keine veredelten Klone und 2. deutlich mehr Bäume als benötigt.
Bei der Auswahl der Sämlinge nimmt man welche aus einer Herkunft von bewährten, gesunden, möglichst resistenten Ertrags-Edelsorten, die wiederum aus einer Anpflanzung stammen in der auch passende Bestäubersorten wachsen. Wir wählten beispielsweise Sämlinge aus einer Mischung der Sorten 'Bouche de Betizac' und 'Brunella'.

Im übrigen: "Fruchtbäume (Maroni) infizieren sich besonders leicht an der Veredelungsstelle."
Zitat aus: https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/neue-arten/der-esskasta...

-> deshalb Sämlinge nehmen, die haben keine Veredlungsstelle...
Und am Besten Sämlinge mit extra tiefen Töpfen für eine gesunde Pfahlwurzel. So 40cm tief ist schon gut. Die Größe des Topfes ist dabei nicht so groß, Format 10x10 cm reicht gut.

Durch die genetische Vielfalt der Sämlinge wird es im Ergebnis Exemplare geben, die den Herkunfts-Sorten ähneln, sowie welche, die krankheitsanfälliger, kleinfrüchtiger etc. sind, vielleicht gibt es auch neue, noch bessere Sorten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es Variationen ergeben, die an den Standort besonders gut angepasst sind. Die nicht so guten Exemplare werden im Lauf der Jahre abgesägt oder ganz gerodet. Auch werden im Lauf der Jahre vor Ort immer ein paar Maronen dort in den Boden gesteckt an denen unbrauchbare Varianten gerodet wurden. So ergibt sich im Lauf der Jahrhunderte eine eigene genetische Optimierung am Standort.

Wegen den Sonnenstunden und der Wärmemenge: Je nach dem wie das Wetter sich weiterentwickelt werden die Maroni reif werden oder eben nicht. Hauptsache die Bäume überstehen den Winter und den Spätfrost.

Da keiner die weitere (schon seit ewigen Zeiten andauernde) Wandlung des Klimas genau vorherzusagen im Stande ist, pflanze ich einen Maroni-Hain für die Möglichkeit, daß es passen sollte. Wenn das Klima sich anders entwickelt (z.B. deutlich kälter), dann werden die auch vorgesehenen sibirischen Zirbelkiefern (mit ihren leckeren Samen) eben wachsen und gedeihen. Die halten bis minus 50°C aus... Und wenn es hier in der Region so kalt werden sollte, daß auch die aufgeben (Eiszeit mit flächendeckendem Gletscher), dann ist es halt doch Zeit zum Auswandern...

Viele Grüße
Konstantin

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