[Ukrainekrieg] Gonzalo Lira - Videos zu Friedensverhandlungen, Europa

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 06.06.2022, 20:00 vor 903 Tagen 3987 Views

Kleine Warnung vorweg: Er macht natürlich den gleichen Fehler, daß er die Moglichkeiten der Gegenseite (hier der WerteWesten) nicht vollumfängelich berücksichtigt. Aber dazu später mehr.

2022.06.05 There Will Be No Peace Agreement

Hier legt er dar, warum Russland auf keinen Fall in Friedensverhandlungen oder einen Waffenstillstand einwilligen wird. Auf russischer Seite gäbe es keinerlei Vertrauen in den Westen bzgl. Einhaltung der Absprachen.

2022.06.05 What Happens To Europe When Russia Wins

Er geht von einer Situation aus, in der Russland volle Kontrolle über die Ukraine ausübt und die Kampfhandlungen im wesentlichen beendet sind. Europa steht dann mit Sanktionen da, die vor allem es selber treffen, aber Russland in keiner Weise wesentlich beeindrucken. Er geht davon aus, daß Europa diese Situation, in der es von billigen Rohstoffen aus Russland abgeschnitten ist, nicht lange wird durchhalten können. Er denkt, daß Russland große, sehr große Zugeständnisse fordern wird, um dem zu entsprechen, nämlich das Herausbrechen wesentlicher Teile der EU aus dem Verbund des WerteWestens.

Ich gehe davon aus, daß er mit der Beurteilung der Situation Europas nicht ganz falsch liegt. Was mMn fehlt ist die Antizipation von Seiten Amerikas. Die USA können dem nicht tatenlos zusehen, genauso wenig wie es Russland angesichts des Treibens in der Ukraine meinte tun zu können. Wenn dieses Dilemma jenseits des Atlantiks in den Focus rückt, wird man Gegenmaßnahmen einleiten. Der Versuch, Europa zu versorgen, wird nicht klappen, auch weil man zu teuer ist. Europa dahinsiechen lassen, während man es mit der eisernen Knute niederhält, wird nicht funktionieren und dem Russen darf man es auch nicht überlassen. Man könnte noch mehr Feuer legen in der Hoffnung, daß das Glück sich wendet ... üble Aussichten.

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Die Analyse der Vorgänge wird nur was Gescheites, wenn Du damit beim Zusammenbruch der SU beginnst, dann dem Abzug der Russen aus Deutschland, dem Bleiben der Amis im Westen der BRD, und so weiter.

Hannes, Dienstag, 07.06.2022, 04:37 vor 902 Tagen @ FOX-NEWS 2904 Views

bearbeitet von Hannes, Dienstag, 07.06.2022, 05:32

Kleine Warnung vorweg: Er macht natürlich den gleichen Fehler, daß er die Moglichkeiten der Gegenseite (hier der WerteWesten) nicht vollumfängelich berücksichtigt. Aber dazu später mehr.

2022.06.05 There Will Be No Peace Agreement

Hier legt er dar, warum Russland auf keinen Fall in Friedensverhandlungen oder einen Waffenstillstand einwilligen wird. Auf russischer Seite gäbe es keinerlei Vertrauen in den Westen bzgl. Einhaltung der Absprachen.


2022.06.05 What Happens To Europe When Russia Wins

Er geht von einer Situation aus, in der Russland volle Kontrolle über die Ukraine ausübt und die Kampfhandlungen im wesentlichen beendet sind. Europa steht dann mit Sanktionen da, die vor allem es selber treffen, aber Russland in keiner Weise wesentlich beeindrucken. Er geht davon aus, daß Europa diese Situation, in der es von billigen Rohstoffen aus Russland abgeschnitten ist, nicht lange wird durchhalten können. Er denkt, daß Russland große, sehr große Zugeständnisse fordern wird, um dem zu entsprechen, nämlich das Herausbrechen wesentlicher Teile der EU aus dem Verbund des WerteWestens.


Ich gehe davon aus, daß er mit der Beurteilung der Situation Europas nicht ganz falsch liegt. Was mMn fehlt ist die Antizipation von Seiten Amerikas. Die USA können dem nicht tatenlos zusehen, genauso wenig wie es Russland angesichts des Treibens in der Ukraine meinte tun zu können. Wenn dieses Dilemma jenseits des Atlantiks in den Focus rückt, wird man Gegenmaßnahmen einleiten. Der Versuch, Europa zu versorgen, wird nicht klappen, auch weil man zu teuer ist. Europa dahinsiechen lassen, während man es mit der eisernen Knute niederhält, wird nicht funktionieren und dem Russen darf man es auch nicht überlassen. Man könnte noch mehr Feuer legen in der Hoffnung, daß das Glück sich wendet ... üble Aussichten.

Grüße

Hi Fox,

bin bekanntlich kein Fan von Videos, nein, auch nicht vom Magdeburger Fußball oder Magdeburger Handball. Wir sind ein freies Land.
[[ironie]]
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Im Hintergrund schwatzt, währed ich schreibe, Dein "Gonzalo Lira II 64.100 Abonnenten" - den Mann im Video hat sicher Recht, habs mir nur stückweise angeguckt.

Alles richtig da drin, aber: Das Wesentliche sehen, es ist folgendes passiert m. E.:

Nach dem Zusammendbruch des Ostblocks versuchten Putin und Co. (die vorhergehende Episode unter Chodorkoswski und Genossen erspare ich mir jetzt hier zu erwähnen) mit Europa strategisch zusammenzuarbeiten, ein alter Traum von Russen und Deutschen. Das haben die Angloamerikaner (nenne ich mal verkürzt so) nun erfolgreich hintertrieben, sie haben wie beim Judo (mit Methoden "Geld" bis hin zu Scharfschützen) wie immer andere Staaten systematisch destabilisiert, beispielsweise auf dem Maidan, sind dem Russen so Schritt für Schritt auf die Pelle gerückt, wie beim Judo haben sie im richtigen Moment Impulse und Hebel aktiviert.

Sie haben es nun geschafft, den Russen aus Europa rauszuekeln.

Das ist ein seit Jahren laufender Prozess, nun darüber zu jaulen, dass Krieg ist, ist Heuchelei.

Ob sie Europa zerstören werden? also wie weitgehend? werden wir sehen.

Und der Russe spielt jetzt Schach gegen (!) "den Westen" (wer ist das? M. E. nicht "Europa"). Der Riemen ist runter für den Russen! So ist die Lage, leider. Das Einmarschieren mit CCCP-Flagge nach Kiew hat nicht geklappt, auf der Krim lief es ja, wegen des Russen-Anteils dort, da gabs keine ASOW-Ntionalisten (Anti-Russen).

Also änderte der Russe wie beim Schach die Strategie, um seine langfristigen Ziele zu erreichen, hier: Sich "Den Westen" von der Pelle zu halten. Was er m. E. schaffen wird, Frage ist nur, wie sehr Europa leiden wird. Und die Ukraine wird am Ende erkennen müssen, dass sie das auch billiger hätte haben können, nach dem Friedensvertrag (aber das ist "dem Westen" egal).

Europa wird m. E. von der EU-Machthabern verraten, und ist nicht erklärter ( aber de facto) Kriegsgegner "des Westens". Der Russe auch, einer der Kriegsgegner "des Westens", so wie auch der Iran, und der Chineser, und ... und ... und ...

Im Video werden wieder nur Effekte dieser Entwicklung beschrieben, ja, richtig, aber nicht der Kern der Katastrophe, insbes. der Verursacher.

Gute Nacht

H.

Zustimmung und eine klitzekleine Ergänzung in der Geschichte

solstitium @, Dienstag, 07.06.2022, 07:01 vor 902 Tagen @ Hannes 2908 Views

Richtig, erst mit dem, was Du ergänzend sagst wird die Sache "rund"!

Aber weil es dazu passt noch eine Sache, die mir seit Äonen fehlt bei den Erklärungen:

die da:
https://odysee.com/video_2022-03-27_14-00-06:b8bff7c51c778f950a17dc3d4bc639aa96ec33dd

(Ukrainische bewaffnete im Umgang mit russischen Gefangenen)

Ich habe lange sinniert, wieso das 1945 so ausgegangen ist und war der Meinung, dass neben vieler sonstiger Gründe, die falschen Alliierten einer der Hauptgründe waren.

Dabei konzentrierte ich mich eigenartiger Weise auf Italien und Japan.

Dass aber die Ukraine angesichts dieses Vorgehens einer der Hauptgründe (insbesonders auch in der Behandlung unserer Leute nach 1945) gewesen sein muss, wird anhand dieser Bilder klar.

Wir haben dafür gebüßt, die nicht.

Und letztlich haben wir mutmaßlich für Dinge gebüßt, die die in unseren Uniformen gemacht haben, weil menschlich doch starke Divergenzen bestanden zwischen dem berichteten und dem hernach Gelehrten.

Wie kann das Gesehene denn heute geschehen?

Weil die für ihre Verbrechen nicht zur Rechenschaft gezogen wurden.

Dass sie freilich seit 1931 durch Stalins Hungersbefehl bis aufs Messer dazu gereizt wurden, ist ein anderes Thema.

--
https://dasgelbeforum.net/index.php?id=568547
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"...nein, wer NICHT kämpfen will, der fällt genauso!"
(Zur Erklärung, man "fällt" im Krieg, ohne Krieg hieße es man stirbt!)

Friedensvertrag

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 07.06.2022, 08:07 vor 902 Tagen @ Hannes 2864 Views

Also änderte der Russe wie beim Schach die Strategie, um seine langfristigen Ziele zu erreichen, hier: Sich "Den Westen" von der Pelle zu halten. Was er m. E. schaffen wird, Frage ist nur, wie sehr Europa leiden wird. Und die Ukraine wird am Ende erkennen müssen, dass sie das auch billiger hätte haben können, nach dem Friedensvertrag (aber das ist "dem Westen" egal).

Wie die Ukraine aussehen wird, mit der RU dann Frieden schließt, ist völlig offen. Lira meint, es werde ein russischer Vasallenstaat sein. Ich habe auch den Eindruck, daß diesmal die Sache bis zum bitteren Ende durchgezogen wird, anders als 2015, als Russland auch auf der Siegerstraße war, dann aber dem Minsk2 Abkommen zugestimmt hat.

Es steht weiter die Frage im Raum: Wie wird Europa mit dieser Niederlage umgehen, wie die USA auf den Verlust eines politischen Assets wie der Ukraine, in die unglaublich viel investiert wurde, reagieren?

Wir sind hier an einem entscheidenden Wendepunkt. Europa kann ohne billige Rohstoffe Russlands wirtschaftlich in der heutigen Form als Industrie Standort nicht überleben. Was passiert, wenn diese Katastrophe sich realisiert und wer wird profitieren?

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Der klare Sieger - mit weitem Abstand vor den Platzierungen ....

NST @, Südthailand, Dienstag, 07.06.2022, 09:20 vor 902 Tagen @ FOX-NEWS 2846 Views

Wir sind hier an einem entscheidenden Wendepunkt. Europa kann ohne billige Rohstoffe Russlands wirtschaftlich in der heutigen Form als Industrie Standort nicht überleben. Was passiert, wenn diese Katastrophe sich realisiert und wer wird profitieren?

.... wird Deutschland sein - Weltmeister im dekarbonisieren seiner Wirtschaft. Alle Klima Ziele vorzeitig erreicht - mit etwas Kampfgeist noch 2025.

Das geht in die Geschichtsbücher ein - die Guten haben gewonnen, gegen den Rest der Welt. [[top]] [[zigarre]] [[top]]
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Deine Spötteleien kannst Du dir sparen

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 07.06.2022, 09:44 vor 902 Tagen @ NST 2489 Views

Wir sind hier an einem entscheidenden Wendepunkt. Europa kann ohne billige Rohstoffe Russlands wirtschaftlich in der heutigen Form als Industrie Standort nicht überleben. Was passiert, wenn diese Katastrophe sich realisiert und wer wird profitieren?


.... wird Deutschland sein - Weltmeister im dekarbonisieren seiner Wirtschaft. Alle Klima Ziele vorzeitig erreicht - mit etwas Kampfgeist noch 2025.

Das geht in die Geschichtsbücher ein - die Guten haben gewonnen, gegen den Rest der Welt. [[top]] [[zigarre]] [[top]]
Gruss

Würdest Du weiter denken als bis zur nächsten Kokospalme, dann wäre Dir klar, daß dann auch bei Dir Schmalhans Küchenchef sein wird. Wer braucht dann noch Gummi? Ein deutscher Pass wird dann kaum mehr wert sein als der Haitis. Könnte unangenehm werden ... [[zwinker]]

Das Gut-Sein wird globale Konsequenzen haben. :-P

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Sie hat sich doch bereits realisiert

mabraton @, Dienstag, 07.06.2022, 17:50 vor 902 Tagen @ FOX-NEWS 1781 Views

Hallo FOX-NEWS,

die Ursachen für die Ergebnisse der Wirtschaft von Morgen sind gelegt. Es ist wie bei jedem psychischen Problem. Der Patient ändert nicht seine Gewohnheit, sondern weigert sich anzuerkennen, dass er ein Problem hat. Wenn dann irgendwann das Kleingeld für den nächsten, notwendigen Schluck aus der Pulle nicht mehr reicht folgt der Zusammenbruch. So wird es auch in der EU und zu vorderst in unserem geliebten Heimatland sein.

Beste Grüße
mabraton

Da ist eigentlich noch fast alles offen

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 07.06.2022, 19:05 vor 902 Tagen @ mabraton 1676 Views

die Ursachen für die Ergebnisse der Wirtschaft von Morgen sind gelegt. Es ist wie bei jedem psychischen Problem. Der Patient ändert nicht seine Gewohnheit, sondern weigert sich anzuerkennen, dass er ein Problem hat. Wenn dann irgendwann das Kleingeld für den nächsten, notwendigen Schluck aus der Pulle nicht mehr reicht folgt der Zusammenbruch. So wird es auch in der EU und zu vorderst in unserem geliebten Heimatland sein.

Europa und besonders Deutschland hat die Kammer des Schmerzes betreten. Man hat aber die Wahl, die Kammer auch wieder zu verlassen - nur muss man dafür dem Türsteher Vladimir einen zünftigen Obulus entrichten.

Aber vielleicht sehen unsereins Kleingeister die Größe des Plans nicht. Ein Untergang Europas würde die Weltwirtschaft einstürzen lassen, den grausamen Putin um seine Einnahmen bringen, den sinisteren Chinesen ihre Pläne verhageln und die großkotzigen Golfstaaten Bescheidenheit lehren. :-P

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Der wirkliche Selenskij: vom prominenten Populisten zum unpopulären Neoliberalen im Pinochet-Stil

nereus @, Dienstag, 07.06.2022, 10:03 vor 902 Tagen @ FOX-NEWS 3106 Views

Bei OVERTON gibt es einen lesenswerten Artikel zum aktuellen Führer der Ukraine.

Die ukrainische Wissenschaftlerin Olga Baysha schildert, wie Wolodymyr Selenskij eine weithin abgelehnte neoliberale Politik verfolgte, wie er Rivalen unterdrückte und wie sein Handeln den aktuellen Krieg mit Russland anheizte.

Quelle: https://overton-magazin.de/krass-konkret/der-wirkliche-selenskij-vom-prominenten-populi...

Wolodymyr Selenskij, ein Comedian, der 2019 in das höchste Amt des Landes aufstieg, war dem Durchschnittsamerikaner so gut wie unbekannt, außer vielleicht als Kleindarsteller im Theater um die Amtsenthebung von Trump.
Doch als Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine angriff, wurde Selenskij plötzlich zu einem Top-Prominenten in den US-Medien.
Die amerikanischen Nachrichtenkonsumenten wurden mit Bildern eines Mannes bombardiert, der von den tragischen Ereignissen überwältigt, möglicherweise überfordert, aber letztlich sympathisch wirkte.
Es dauerte nicht lange, bis sich dieses Bild zu einem unermüdlichen Helden in Khaki-Bekleidung wandelte, der eine kleine, winzige Demokratie regiert und die Barbaren der Autokratie aus dem Osten im Alleingang abwehrt.

Ja, die Khaki-Militär-Klamotten fallen auf und diese suggerieren Entschlusskraft und Kampfbereitschaft. Hollywood ist also immer dabei.
Doch wie schaut es mit den Fakten aus?

Doch hinter diesem sorgfältig gezeichneten Bild der westlichen Medien verbirgt sich etwas viel Komplizierteres und weniger Schmeichelhaftes.
Selenskij wurde mit 73 Prozent der Stimmen gewählt, weil er versprach, sich für den Frieden einzusetzen, während der Rest seines Programms vage blieb.
Am Vorabend der Invasion war seine Zustimmungsrate jedoch auf 31 Prozent gesunken, weil er eine zutiefst unpopuläre Politik verfolgte.

Donnerlittchen! Für den Frieden?
Im nachfolgenden Interview gibt es dazu spannende Hinweise.

Die gute Frau Baysha stellt zu Beginn des Interviews eine Erkenntnis in den Raum, die man schon kürzlich bei Ulrike Guérot erfahren durfte, die jedoch kein Alleinstellungsmerkmal der Genannten sein dürfte.
Man hat sich geirrt bzw. die Dinge zu einseitig gesehen, weil man von ihnen profitierte.

Was uns einte, war der Wunsch, uns zu verwestlichen, das fehlende Verständnis für die gesellschaftlichen Widersprüche, die den postsowjetischen Übergang kennzeichnen, und die Taubheit gegenüber den Anliegen der arbeitenden Bevölkerung, die sich den Reformen widersetzte. Letztere waren in unseren Augen „rückschrittlich“:
Sie verstanden nicht, worum es in der Zivilisation ging.
Wir sahen uns als revolutionäre Avantgarde und wählten fortschrittliche Reformer.
Wir – die Medienschaffenden – waren es, die ein günstiges Umfeld für die Neoliberalisierung der Ukraine schufen, die als Verwestlichung und Zivilisation dargestellt wurde, mit allen katastrophalen Folgen für die Gesellschaft, die sie mit sich brachte.
Erst Jahre später wurde mir das klar.

Nichts geht über eine selbstkritische Reflexion. [[top]]

Die Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 war in der Tat zu einem großen Teil auch eine Frage wirtschaftlicher Interessen.
Viele Ukrainer unterstützten die Idee der politischen Loslösung von Russland, weil sie sich davon eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Ukraine versprachen – so versprachen es uns die propagandistischen Flugblätter.
Diese wirtschaftliche Hoffnung hat sich nicht erfüllt.
..
Was ist mit den von Selenskij initiierten neoliberalen Reformen?

Man kann ihre Popularität anhand von Meinungsumfragen beurteilen – bis zu 72% der Ukrainer unterstützten seine Landreform, das Flaggschiff von Selenskijs neoliberalem Programm, nicht.
Nachdem seine Partei sie trotz der Empörung der Bevölkerung gebilligt hatte, fielen Selenskijs Umfragewert von 73 Prozent im Frühjahr 2019 auf 23 Prozent im Januar 2022. Der Grund dafür ist einfach: ein tiefes Gefühl des Verrats.

..
Die Tatsache, dass die Ukraine sich seit Jahren weigert, die Minsker Friedensabkommen umzusetzen, die 2015 nach der Niederlage der ukrainischen Armee im Donbass-Krieg unterzeichnet wurden.
Laut diesen Vereinbarungen sollte der Donbass eine politische Autonomie innerhalb der Ukraine erhalten – ein Punkt, der für Radikale unvorstellbar und inakzeptabel ist. Anstatt das von der UNO ratifizierte Dokument umzusetzen, kämpft Kiew seit acht langen Jahren entlang der Demarkationslinie gegen den Donbass.
Das Leben der in diesen Gebieten lebenden Ukrainer hat sich in einen Albtraum verwandelt. Für die Radikalen, deren Bataillone dort gekämpft haben, verdienen die Menschen im Donbass – die als sovki und vatniki bezeichnet werden – keine Gnade und Nachsicht.

Der gegenwärtige Krieg ist eine Fortsetzung des Krieges von 2014, der begann, als Kiew Truppen in den Donbass schickte, um die Anti-Maidan-Rebellion unter der Prämisse der sogenannten „Anti-Terror-Operation“ zu unterdrücken.
Die Anerkennung dieses breiteren Kontextes setzt nicht voraus, dass man Russlands „Militäroperation“ gutheißt, aber sie impliziert die Anerkennung, dass auch die Ukraine für die Geschehnisse verantwortlich ist.
Die Frage des gegenwärtigen Krieges als Kampf der Zivilisation gegen die Barbarei oder der Demokratie gegen die Autokratie zu formulieren, ist nichts anderes als Manipulation, und das ist wesentlich für das Verständnis der Situation.

Ob Frau Baysha dazu auch von Markus Lanz befragt und dann von Obersturmbannführerin Strack-Zimmermann und Stürmer-Propagandist Pleitgen niedergebrüllt würde? [[motz]]

Wir wissen es nicht, aber wer mehr zum Thema erfahren möchte, nutze den obenstehenden Link.

mfG
nereus

Sehr gutes Gespräch, nur...

mabraton @, Dienstag, 07.06.2022, 17:44 vor 902 Tagen @ nereus 1970 Views

Hallo Nereus,

ich verfolge The Grayzone, wo das Gespräch bereits im April erschienen ist, aber irgendwie hatte ich es wohl als "nicht so wichtig" eingeordnet. Die Dame nennt alle Fakten zum Werdegang des Ukra-Nazis wider Willen(?) und Fake-Präsidenten Zelensky.

Leider ist das Publikum im Großen und Ganzen immer noch ganz angetan von seinem Auftritt. Im Grunde kann es für ihn daher gar keinen anderen Abgang geben als den "Heldentod". Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage voraus, dass der Fall von Kramatorsk das westliche Lügen-Gebäude endgültig zum Einsturz bringt und die Kräfte in der Ukraine die sich gegen Zelensky und seine Truppe stellen auf den Plan rufen wird.

Die interessanteste Passage finde ich die, wo Olga Baysha die Ansicht äußert, dass Russland bereits 2014 hätte eingreifen sollen. Das ist auch die vorherrschende Meinung im russisch-patriotischen Umfeld. Putin gilt da als der Zauderer.
Richtig ist sicher, dass die Entwicklung der letzten 8 Jahre in der Ukraine dem Westen in die Karten gespielt hat. Die Illusionen die man den Ukrainern verkauft hat verblassen nicht so schnell. In diesem Sinne, denke ich auch, dass Russland gar keine andere Wahl hat, als in Kiew eine Marionetten-Regierung zu installieren. Die Frage ist ob das mit dem Zauderer Putin zu machen ist?

Beste Grüße
mabraton

Ob Putin sich ein Zaudern diesmal leisten kann?

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 07.06.2022, 18:50 vor 902 Tagen @ mabraton 2015 Views

bearbeitet von FOX-NEWS, Dienstag, 07.06.2022, 19:09

Es scheint neben ihm in der Nomenklatura Leute zu geben (u.a. Medwedew), die eigentlich eine noch härtere Gangart gegenüber dem Westen wünschen.

Die interessanteste Passage finde ich die, wo Olga Baysha die Ansicht äußert, dass Russland bereits 2014 hätte eingreifen sollen. Das ist auch die vorherrschende Meinung im russisch-patriotischen Umfeld. Putin gilt da als der Zauderer.

2014 war Russland nicht in der Lage wie heute und hätte ein Sanktionsregime wie jetzt nicht so weggesteckt. Seit dem Abkommen Minsk2 2015 gab es quasi einen Wettlauf zwischen der westlichen Aufrüstung der Ukraine und der eigenen Ertüchtigung für einen kommenden Konflikt.

Richtig ist sicher, dass die Entwicklung der letzten 8 Jahre in der Ukraine dem Westen in die Karten gespielt hat. Die Illusionen die man den Ukrainern verkauft hat verblassen nicht so schnell. In diesem Sinne, denke ich auch, dass Russland gar keine andere Wahl hat, als in Kiew eine Marionetten-Regierung zu installieren. Die Frage ist ob das mit dem Zauderer Putin zu machen ist?

Solche Entscheidungen fällt Putin wohl nicht allein. Der Glaube, daß der WerteWesten sich an Verträge und Absprachen hält, ist zudem ein bisschen erschüttert.

Wenn man Prophet spielen darf: Die Front am Donbas hält vielleicht noch 5-6 Wochen, danach geht alles in einen zügigeren Bewegungskrieg über. Vom Westen werden die Forderungen nach Waffenstillstand und Verhandlungen jetzt immer dringender. Die Russen werden weitermachn unter dem Hinweis, daß ihre Forderungen ja auf dem Tisch liegen. Spätestens wenn Odessa und Charkow gefallen und der Dniepr überschritten sind, wird in Kiew die Ordnung zusammenbrechen.

Diese Entwicklung ist aufgrund der logistischen und materiellen Überlegenheit der Russen absehbar. Um Leid und Elend abzuwenden, geböte es die Vernunft, Zelensky zur Kapitulation unter Sicherstellung seiner persönlichen Sicherheit zu bewegen. Ein erstes Signal wäre die Einstellung der Waffenlieferungen, die den Konflikt nur verlängern. Allerdings würden damit alle Narrative des WerteWestens aufgegeben, was eine weitere schwere Niederlage nach dem Abzug aus Afghanistan 2021 wäre. Vor den Kongresswahlen im November kann Biden sich das gar nicht leisten, denn die Demokraten würden dann vermutlich komplett untergehen.

Die Kernfrage bleibt: Wie wird der Westen mit der absehbaren Niederlage umgehen? "Europe cannot survive without Russia!" meint Gonzalo Lira ...

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Gonzalo Lira legt nach - Amerika und wie umgehen mit einem untergehenden Imperium

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 09.06.2022, 19:47 vor 900 Tagen @ FOX-NEWS 1448 Views

2022.06.08 What Russia Has To Do After Russia Wins

Da er von einem Sieg Russlands fest ausgeht, nimmt er sich erstmal das Thema zukünftige Ukraine vor. Da wird ein Vasallenstaat von Moskaus Gnaden prognostiziert, weil ein Staat, in dem der Westen nur ein bisschen Einfluss geltend macht, als Gefahr für Russland betrachtet wird.
Als größte Gefahr betrachtet Lira das untergehende Imperium USA, welches intern zerrüttet immer mehr wütend um sich schlägt. Den Russen empfiehlt er hier eine Taktik der Verzögerung und Verlangsamung, mit der die USA abgelenkt und gelangweit wird ("to bore them away"), so daß sie sich dem eigentlichen Endgegner China zuwenden mögen.

Bietet Gonzalo Lira hier erstmals eine wirklich plausible Erklärung für das langsame aber stetige Vorrücken der Russen an, die ihnen von vielen Analysten als Schwäche ausgelegt wird? Es würde nicht nur die Einheit Europas, als auch die Aufmerksamkeit der USA langsam zermürbt, wenn man auf diese Art den Konflikt künstlich in die Länge zöge. Die Leidtragenden sind hier wieder mal die einfachen Ukrainer, auf deren Rücken solche Spielchen ausgetragen werden.

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

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