Bei einem großen geselligen Treffen vor ein paar Tagen waren erstaunlicherweise weder Corona noch der Krieg ein Thema, höchstens hier und da Inflation und Energie. Im späteren kleineren Kreis wurde dann aber doch länger über die Ukraine diskutiert. Wie wird die Sache ausgehen? Die Anwesenden sahen vier Möglichkeiten.

1. Eskalation bis hin zum weltweiten Atomkrieg.

Der russische Außenminister Lawrow hat kürzlich betont, dass eine nukleare Eskalation für Russland keine Option darstellt. Das glaube ich ihm zwar, bin mir aber nicht sicher, was passiert, wenn Russland ernsthafte militärische Schwierigkeiten bekommen sollte, oder die NATO doch noch eingreift.

2. Eskalation zu einem europäischen Krieg, ob mit oder ohne Atom, mit weitgehenden Zerstörungen Europas.

Dazu halte ich die militärischen und finanziellen Mittel Russlands für nicht ausreichend.

3. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Zerstörung Europas durch umfassenden Energiemangel mit nachfolgendem Mangel an allem anderen, Stillegung der Industrie mit unabsehbaren Folgen bis hin zu Verelendung großer Teile der Bevölkerung.

Ein sehr wahrscheinliches Szenario, sollte der Stellvertreterkrieg mit immer neuen Waffen und viel Geld am Laufen gehalten werden. Irgendwann wird Russland den Lieferanten den Stecker ziehen müssen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dieser Punkt ist mein Favorit.

4. Putin erklärt (am 9. Mai oder später), seine Ziele erreicht zu haben und zieht einen eisernen Vorhang durch die Ukraine mit nachfolgender Beendigung des Militäreinsatzes.

Dies wäre nur eine Lösung, wenn der Wertewesten diesen Abschluss akzeptiert, was augenblicklich überhaupt nicht möglich erscheint, wenn man die Rhetorik betrachtet. Die Konferenz in Rammstein zeigt eher, dass man nachlegen möchte.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton