Meine Info ist zugegeben recht alt
1979 war auch das internationale Reisen noch nicht so angesagt. Für Amis auch nicht nötig, da das Land fast alle Klimazonen bedient, Außerdem ging Mexiko und Kanada mit dem Führerschein als Ausweisdokument. Wozu dann ein Reisepass. Reisepässe zu beantragen ist teuer und umständlich.
Die Ausstellung eines Reisepasses ist kein verbrieftes Recht, es kann einem US-Bürger übrigens verweigert werden, wenn zu erwarten ist, dass der Bürger im Ausland gegen die Interessen der USA handeln könnte. Soweit ich weiß, geht eine Verweigerung hier nur bei laufenden Strafverfahren mit Fluchtgefahr.
Karl Eduard von Schnitzler wies in seinen Sendungen gerne daraufhin, dass jedem DDR-Bürger die Ausreise möglich sei, er müsse halt nur wie ein US-Bürger einen Antrag stellen, die DDR stelle wie die USA nur illegale Grenzübertritte (bei Übertretung militärischer Sperranlagen) und Grenzübertritte ohne gültige Papiere unter Strafe. Fakt sei, dass im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr DDR-Bürgern eine Ausreise erlaubt worden sei als den US-Bürgern (die mehrheitlich über keine gültigen Ausreisepapiere verfügen)
Fakt sei außerdem, dass BRD-Grenzsoldaten mehr Menschen auf dem Gewissen hätten als DDR-Grenzsoldaten und spielte damit auf die hohen Todeszahlen an, die seinerzeit (bis Mitte 1950) verursacht wurden, um den Schmuggel von Butter und anderen lebensnotwendigen Dingen aus den Niederlanden und Belgien zu unterbinden.