Zwischen zwei denkwürdigen Tagen 27.1. und 30.1. - und die Parallele zu heute
Es schadet sicher nicht, wieder mal in die erste Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zurückzublicken. Am 27.Januar war die Befreiung von Ausschwitz und am 30. Januar war der Tag der Machtergreifung. Nun denkt man da auch in Rumänien an diese Tage. Nüchterner, unbefangener, nicht so polemisch wie in Deutschland oder Österreich.
Das Problem bei diesem Thema ist, dass ich da meine Vergleiche ziehe. Ob andere das auch so sehen, lasse ich dahingestellt, aber es ist nun mal meine Meinung.
Ich beziehe mich auf einen Artikel aus einer rumänischen Zeitung:
https://republica.ro/spuneti-le-copiilor-vostri-ca-holocaustul-nu-a-fost-un-eveniment-i...
Ums einfacher zu machen, übersetze ich den Inhalt komplett:
Heute ist der 77. Jahrestag der Befreiung des Lagers Auschwitz.
Erschrecken Sie Ihre Kinder nicht mit schrecklichen Geschichten und Beschreibungen. Fangen Sie nicht mit den Gaskammern an. Das Makabre darf nicht die heutige Lektion sein.
Erklären Sie Ihren Kindern, dass der Holocaust kein spontanes und unvermeidliches historisches Ereignis war. Sagen Sie ihnen, dass der Krieg hätte verhindert werden können, wenn die Menschen damals auf die ersten Anzeichen von Hass und Intoleranz reagiert hätten. Dass es in ihrer Macht lag, Nein zu sagen, egal ob sie Politiker oder einfache Bürger, reich oder arm, gebildet oder ungebildet waren. Und das taten sie nicht.
Nennen Sie die Architekten des Ausrottungsprozesses nicht psychopathische Monster oder Verrückte. Tun Sie es nicht. Sie waren sich ihrer eigenen Entscheidungen vollkommen bewusst. Sie waren sehr anspruchsvoll. Sie übernahmen die Verantwortung für die von ihnen getroffenen Entscheidungen. Sie haben andere überzeugt. Erzählen Sie Ihren Kindern, dass diese Menschen in ihrem normalen Leben Intellektuelle, Schuster, Fahrer, Bauern, Ärzte oder Politiker waren und dass sie eine Familie zu Hause hatten, zur Kirche gingen, liebevolle Eltern und Ehepartner waren, Sport trieben oder Vegetarier waren.
Erklären Sie Ihren Kindern, dass der Holocaust mit ungerechten Gesetzen begann, gegen die niemand etwas einzuwenden hatte. Erklären Sie ihnen, dass es sich um ein einzigartiges Ereignis in der Geschichte handelte, weil es ein von staatlichen Institutionen initiierter und organisierter Prozess war. Es begann mit Spott, mit Verachtung, mit Witzen über Ethnie, Religion oder Hautfarbe. Es begann mit Gefühlen der rassischen Überlegenheit und Reden, die zum Hass gegen diejenigen anstachelten, die anders waren als die Mehrheit.
Erzählen Sie ihnen von den "Gerechten unter den Völkern", von Menschen, die den Mut hatten, ihre Menschlichkeit zu bewahren, egal wie sehr sie sich in Gefahr begaben. Prominente oder gewöhnliche Menschen, die sich nicht davon beeinflussen ließen, was alle anderen um sie herum dachten und glaubten, und die handelten, wenn sie Zeugen von Ungerechtigkeit wurden.
Erzählen Sie Ihren Kindern von der jüdischen Geschichte, Kultur und Zivilisation. Nennen Sie ihnen Beispiele von Menschen, die einen bedeutenden Beitrag zur Kunst, Wissenschaft, Literatur, Architektur oder Wirtschaft geleistet haben und die Juden, Roma, Homosexuelle oder Schwarze waren. Zeigen Sie ihnen Bilder aus ihrem Alltag, wie sie zur Schule gingen, wie ihre Häuser aussahen, wohin sie in den Urlaub fuhren, wie sie sich trafen und gemeinsam Ferien oder Geburtstage feierten.
Erklären Sie ihnen, dass diese Gedenkübung eine Form des Respekts für alle Menschen ist, die während des Holocausts gelitten haben. Zum Beispiel, wenn sie an einem Nachbarn, einem älteren Menschen oder einem Lehrer vorbeigehen und ihn grüßen. Es ist eine Art, diejenigen zu begrüßen, die nicht mehr unter uns weilen, und ihre Geschichte weiterzutragen.
Erklären Sie ihnen, dass der Holocaust nicht hätte stattfinden sollen und dennoch stattgefunden hat. Wir sollten so etwas nie wieder erleben müssen, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es wieder passiert, wenn wir nichts tun. Es muss keine Heldentat sein. Wir müssen einfach nein sagen und handeln, wenn wir eine Ungerechtigkeit sehen.
Dann nehmen Sie Ihre Kinder in den Arm und sagen Sie ihnen, dass Sie sie lieben.
Das ist die wichtigste Lektion von heute.
Soviel zum Artikel. Was mich dabei animiert hat, war der drittletzte Satz darin:
Wir müssen einfach nein sagen und handeln, wenn wir eine Ungerechtigkeit sehen.
In einigen Foren und auch in fb habe ich gerade in einem Land wie Rumänien, in dem seit Jahrhunderten drei Nationen Tür an Tür in Frieden gelebt haben und auch weiterhin leben, diesen Kommentar daraufhin geschrieben. Auch, wenn diese Spaltungstendenz in Rumänien bei weitem nicht so zu beobachten ist wie in Deutschland oder Österreich:
Dieser Artikel hat mich sehr nachdenklich gemacht. Natürlich kenne ich sehr viel aus dieser Zeit des Nationalsozialismus, obwohl ich damals nicht gelebt habe. Aber mein Großvater ist im Widerstand umgekommen, und deshalb habe ich mich intensiv mit dieser Zeit befasst.
Ich habe als Vergleich zu heute nur einen Absatz herausgenommen, und zwar den, der sich mit dem jüdischen Leben befasst hat. Ansonsten lasse ich alle Absätze so stehen, wie sie sind, und vergleiche sie mit der heutigen Zeit der Impfkampagnen.
Ist es heute nicht genauso? Warum hat man nach 1945 den Nürnberger Kodex verfasst, doch nur, um Wiederholungen zu verhindern! Und was passiert heute? Man tritt diesen Kodex mit Füßen, und die selbe Organisation, die damals unter Hitler die Zwangsimpfungen durchgeführt hat, nämlich das RKI in Deutschland, plädiert heute wieder für eine Impfpflicht mit Stoffen, die umstritten sind.
Das für mich Schlimmste als überzeugter Österreicher ist, dass wieder die Gefahr von einem Österreicher ausgeht, wie vor 100 Jahren. Aber es ist die leidvolle Erfahrung, die schon George Santayana vor vielen Jahren vorausgesagt hat:
"Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."
Wehren wir uns dagegen! Wir sind ein Volk, auch wenn wir verschiedenen Nationen angehören, und gehören zusammen. Lassen wir uns nicht teilen in Geimpfte und Nichtgeimpfte, in gute und böse. Beweisen wir Toleranz und lassen den Hass nicht zu, der von den Regierenden propagiert wird!
Wenn wir das aus der Geschichte gelernt haben, waren die Opfer des jüdischen Volkes im letzten Jahrhundert nicht ganz umsonst.