Mittelalter, wir kommen!
Hallo Andudu,
Dein Vorschlag ist gut und kann auch sehr leicht umgesetzt werden. In etwa 4 von 10 Fällen kann ein einfaches Gelenkrheuma allein durch Fasten erheblich gelindert werden.
Das Problem ist oft, dass nach der Rückkehr in die bisherigen Ernährungsgewohnheiten die ganze Sache wieder von vorne anfängt - und zwar weil dann die ursächlich (die Kreuzreaktion) auslösenden Mikroorganismen ebenfalls wieder Nahrung bekommen und sich vermehren und damit von Neuem die Abfallgifte entstehen.
Deswegen wäre beim Fasten, ganz wie von Dir vorgeschlagen, eine gewisse Radikalität und Nachhaltigkeit gefordert (inklusive Überwachung durch einen erfahrenen Arzt). Es müsste sich über eine längere Zeit erstrecken, müsste sich mit tiefgreifenden Darmreinigungen verbinden, vor allem aber muss nach dem Fasten in "die richtige Ernähungsweise" umgestellt werden - und die ist von Mensch zu Mensch verschieden. So durchgeführt können die speziellen ursächlichen Mikroorganismen sich nicht von Neuem vermehren bzw. das ebenfalls auf Vordermann gebrachte Immunsystem kommt mit ihnen nun zurecht, ohne Komplikationen zu machen.
Richtig ist, dass während einem langen Fasten das Immunsystem stark gefordert wird (Abbau von Schlacken), ganz ähnlich wie bei einem künstlichen Fieber. Man muss das dann so steuern, dass das Immunsystem am Ende eine gewisse Zeit zur Erholung und Beruhigung hat. Fasten ist auf den ersten Blick eine einfache Sache, aber wenn man es kurativ verwendet, sollte man sich technisch auskennen (damit keine Ungleichgewichte an Mineralen entstehen oder Mangel an Vitaminen etc.).
Wenn man eine Idee hat, um welche Mikroorganismen es sich handelt, kann man auch eine Antibiotika-Therapie versuchen. So gibt es zB. das Antibiotikum HUMATIN (Paromomycin), das (fast) nicht resorbiert wird, also im Darm verbleibt. Mit ihm kann man bestimmte Rassen an Mikroorganismen auslöschen und tatsächlich dann die Ursache beheben - muss hernach aber trotzdem darauf achten, denen nicht neues Futter zu liefern, weil sie dann irgendwann wieder anfangen sich zu vermehren (ein paar bleiben immer übrig; könnte aber sein, dass beim zweiten Male dann das Immunsystem besser mit ihnen fertig wird und die Kreuzreaktion nicht mehr entsteht). Heute gibt es viele andere Ansätze, das Mikrobiom zu steuern (Probiotia, Stuhltransfusionen). Am besten ist aber, für sich die richtige Ernährung zu finden. Und gerade dabei helfen, so merkwürdig es kling, die Krankheiten ...
Insgesamt: Dein Vorschlag ist gut - man muss sich halt mit den Details ausgekennen.
Das Interessanteste beim Fasten allerdings ist, dass sich am Ende auch das Gehirn - und dem Gehirn folgend der Geist umstellt ...
MfG, Weiner
Und die Klöster fragen. Die haben eine jahrhundertelange Intervallfastenerfahrung! In manchen gab es an 3 Tagen in der Woche nichts zu essen. Wie wär`s, wenn du gleich in ein Kloster eintrittst?
Und die Vigilien!
Aderlass nicht vergessen!
Gruß Mephistopheles