die Positivquote könnte auch aus anderen Gründen unter 1,4 Prozent sinken

randomizer, Sonntag, 07.11.2021, 17:30 (vor 1111 Tagen) @ paranoia2409 Views
bearbeitet von randomizer, Sonntag, 07.11.2021, 17:57

Hallo nochmal,

In der KW 28 in 2020 betrug die Positivquote 0,59%. Der Test scheint also besser zu sein, als der Ringversuch unterstellt.

ja, scheint so, es gibt aber mehrere denkbare Erklärungen:

a) Die Spezifität ist in der Praxis tatsächlich besser als im Ringversuch, wie Du vorschlägst.

b) Die Positivquote kann ja nach oben und nach unten gesteuert werden. In den Kalenderwochen, in denen die Posititvquote unter dem zu erwartenden Mindestwert von 1,4% lag (Sommer 2020), wurde den Laboren vielleicht nahegelegt, einen niedrigeren ct-Wert (als in der Ringstudie) zu nutzen, beispielsweise um einen vermeintlichen Erfolg von (eigentlich unwirksamen) Maßnahmen zu suggerieren. Hätte man z.B. in der Ringstudie einen ct-Wert von 25 toleriert, in KW 28 jedoch beispielsweise nur bis 22 Zyklen getestet, könnte das die Differenz ebenfalls erklären. Da die ct-Werte aber stets verschwiegen werden, kann man hier nur mutmaßen.

c) Es wäre auch möglich, daß man im Sommer 2020 die PCR-positiven Proben prophylaktisch noch ein zweites mal getestet hat. Angenommen die Spezifität sinkt bei einem ct-Wert von (schätzungweise) 30 auf etwa 77%, die Probe wird jedoch doppelt mit 30 Zyklen getestet, dann kämen wir mit der Rechnung 0,077 x 0,077 = 0,0059 exakt auf die Positivquote von 0,59% in KW 28, ohne daß sich die Spezifität verbessert hätte.

d) Theoretisch denkbar wäre auch, daß man im Ringversuch nur nach zwei Sequenzen gesucht hatte, im Sommer 2020 jedoch ausnahmsweise (wie 2020 noch in vielen asiatischen Ländern) auf drei Sequenzen gescannt wurde. Durch die strengeren Kriterien stiege die Spezifität und sänke die Positivquote unter den "Ringwert". Diese Variante halte ich aber für unwahrscheinlich.

Unabhängig davon, ob die Sequenzen, mit denen Drosten seinen PCR-Test eilig zusammengestöpselt hatte, überhaupt brauchbar sind: Die ganze Diskussion um das Theater mit den Fallzahlen und Quoten halte ich für praxisfern und rein akademisch, da es sich ja um ein mehr oder weniger harmloses Corona-Virus handelt, das ein gesundes Immunsystem problemlos abwehrt. Da könnten wir genauso mit vollem Ernst über die Umlaufbahn von Endor um Tana fachsimpeln.

Beste Grüße!
randomizer


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