Was machen eigentlich die Ex Stasi anno 2021
bearbeitet von solstitium, Mittwoch, 03.11.2021, 09:03
Die Hölle für Denunzianten liegt auf Erden
Denunzianten leben (vielmehr sterben) abschließend allein vereinsamt von der Welt unverstanden.
Dabei meinten sie dereinst alles richtig zu machen.
Sie kamen ursprünglich der Aufforderung nach, Dinge zu melden anzuzeigen, damit alles seine Richtigkeit hat.
Sie wurden von der Gesellschaft, der Schule so erzogen – weil alles sonstige aus der Schule in sich auch nicht unlogisch klang.
Ergo brachten sie Dinge zur Anzeige.
Der guckt Westfernsehen? Anzeigen! Der macht einen Honecker Witz? Anzeigen.
Und so finden Denunzianten ganz von allein in eine Metier, welches ihre Denunziantenarbeit abfragt.
Hier die Stasi!
Der Denunziant ist bei allen Menschen verhasst – auch und besonders bei Denjenigen, für die er arbeitet. Das sagen sie ihm aber nicht ins Gesicht.
Jene allerdings erkennen seine Abgründe des Charakters am genauesten.
Ja der Denunziant verpfiff auch schon mal die Familie – die engsten Angehörigen waren nicht vor im sicher.
Ein Charakter, den niemand neben sich wissen will.
Der Staat, der die Stasi hervorbrachte der das Denunziantentum also auf die Spitze trieb – verschwand.
Damit auch der Auftraggeber, der Lebensinhalt des Denunzianten.
Aber auch sein Lebensraum verschwand.
Während andere in der Nachbarschaft integriert, jeder jedem half, bleibt der Denunziant allein.
Alles was er braucht, muss er bezahlen – handwerklich freilich eine Null, weil außer denunzieren, nicht zustande gebracht, kriegt er keinen Nagel selbständig und unverletzt und dem Zweck entsprechend, in die Wand.
Sein Umfeld besorgt sich absehbar also nach und nach die Akten und seine sicher geglaubte Anonymität fliegt auf.
Also? Abhaun!
Auf den Zug gen Westen einfach aufspringen, lässiger kriegt man nicht die Kurve – dies freilich wieder allein.
Die Leute, die einst seiner Familie gehörten sieht er nie wieder alle Brücken werden abgerissen.
In der Fremde also beginnt er sich damit zu versuchen, einen neuen Lebensinhalt zu generieren.
Wer fragt als Einstellender eine Vita nach, der das Denunziantentum leicht auszulesen ist?
Sicherheitsdienst.
Guck und horch.
So ganz allein kommt man auch nicht zu Potte also sucht sich auch der Denunziant eine Partnerin.
Tatsächlich hat er nach langem Anlauf die Fortune, Eine zu finden, der entweder die Vita erst mal egal ist, oder er irgendwelche Geschichten erfindet.
Blöd nur, dass im Zusammenleben es nach und nach herauskommt, dass an der Vita „gefeilt“ wurde, etwas nicht passt. Er dauert eine Weile aber es passiert.
Der Deunziant ist Denunziant von Grund auf.
Angekommen in einer neuen Partnerschaft macht er wieder das, was er gelernt hat, er denunziert. Was ihm in die Quere kommt wird angezeigt. Arbeitskollegen, Nachbarschaft, Vereinsmitglieder natürlich alles „incognito“.
Blöd nur, dass die seinerseits Denunzierten innerhalb eines Netzwerkes zu Hause sind, und Jene Vorgesetzten, die die Anzeige bekommen, Demjenigen, der angezeigt wurde, mehr vertrauen, als dem Deunzianten – der, weil er stringent danach sucht ja Sachen erfindet, in Dinge hineininterpretiert, bar jeglicher Grundlage, einfach weil es sein Wesen ist zu denunzieren sein vom ALLGENWÄRTIGEN nach wie vor existierenden Stasisystem anerzogener Lebensinhalt sozusagen.
Es bereitete ihm einst das Gefühl, etwas gutes für die Gesellschaft zu tun.
Blöderweise allerdings erkannte er nicht, dass das Denunziantentum von Anfang an als Falle aufgebaut wurde (und wird).
Mit jeder Denunziation verlor er eine Säule seines einst makellosen menschlichen Charakters.
Lange Rede, die Partnerin entlarvt schlussendlich das Wesen ihres Ex Stasis, ihr am Frühstückstisch gegenüber sitzend und zieht die Reißleine!
Damit ereilt dem Denunzianten in Wirklichkeit also nicht die Strafe in der Hölle – wie es die Kirche einst suggerierte, sondern bereits auf Erden.
Die ganze Arbeit der letzten 25 Jahre, der Versuch die Vergangenheit hinter sich zu lassen für die Tonne!
Freilich war er sodann so Konsequenz, seinem erbärmlichen Dasein sogar selber noch ein Ende zu setzen – als sein Versuch mutmasslich der Wiedergutmachung an der Gesellschaft, oder der Einsicht, dass seine irdische Existenz ein Irrtum der Evolution war, wer weiß. Einen Brief hinterließ er nicht, es bleibt zu mutmaßen.
Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt, der Denunziant.
Und Sprichwörter sind und bleiben, geballtes konzentriertes Wissen.
Sich an ihnen zu orientieren hilft im Einzelfall der Hölle auf Erden zu entrinnen.
Dies zusammengefasst und abschließend hat sich, wie uns berichtet wurde, mindestens einmal, hochgerechnet, also hundertfach, so zugetragen.
anno 2021 in Deutschland
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"...nein, wer NICHT kämpfen will, der fällt genauso!"
(Zur Erklärung, man "fällt" im Krieg, ohne Krieg hieße es man stirbt!)