Es war ja wieder eine ereignisreiche Woche. Hohe Erwartungen habe ich ohnehin nicht, was das Wochenende betrifft, - die Leute sind sowieso so bescheuert, wieder das Kreuzchen dorthin zu setzen, wo es auch schon vor Jahrzehnten die Oma hingesetzt hat.

Deshalb kann ich mich angenehm zurücklehnen, - ich trinke meinen selbstgemachten Wein, voll innerer Befriedigung, weil er wirklich gut geworden ist. Was die Rebsorte "Isabella" in vergorenem Zustand bedeutet, das wissen nur die Kenner der siebenbürgischen Weine. Morgen schneide ich die Reben zurück, weil das für mich sowas wie Hobby ist, und ich hab ja meiner Frau versprochen, am Wochenende nicht mehr manuell zu arbeiten.

Deshalb die Einstimmung auf das Wochenende, wo mir alles, was mir nicht gefällt, irgendwo am A. vorbeigeht, auch das Finanzamt. Und genau dieses Wochenende beginnt nun für mich, mit dem Glas Wein und einem qualitativ hochwertigen Musikstück, das ich durch Zufall in die Finger bekam.

Ein alter Mann, vielleicht ist er schon älter als ich, sicher nicht mehr so gut zu Fuß, weil ihn die Dame (vielleicht seine Tochter) von der Bühne dann herausbegleitet hat, - aber eine Koryphäe auf der Mundharmonika, dass mir der Mund - ohne Harmonika - offen geblieben ist. Beneidenswert, wenn man ein Instrument in dieser Qualitätsstufe beherrscht.

https://www.youtube.com/watch?v=K_TCl-3CxY4

Viel Vergnügen beim Zuhören!