Schwacher Ansatz

helmut-1, Siebenbürgen, Freitag, 29.01.2021, 20:57 (vor 1395 Tagen) @ Griba1195 Views

Hab mir diese Abhandlung durchgelesen. Übrigens, ich weiß nicht,von welchen Durchfällen Du sprichst. Ich habe - genetisch bedingt - einen Hang zur höheren Harnsäure, und wenn ich mal nicht aufpasse, dann kanns schon mal in einem Fuß- oder Zehengelenk Probleme geben, wenn die Kristalle anfangen, zu reiben. Dafür habe ich ein Präparat, in dem sich hauptsächlich Colchizin befindet (= Wirkstoff der Herbstzeitlose). Ich hab da noch niemals was von Durchfall bemerkt.

Aber zu der Abhandlung:

Dieser Satz relativiert das Ganze für mich, und ich weiß nicht, ob ich da einen seriösen Ansatz unterstellen kann:

"Die Teilnehmer waren bei Studieneinschluss nicht stationär aufgenommen worden, wiesen aber mind. einen Risikofaktor für COVID-19-assoziierte Komplikationen auf, z.B. ein höheres Alter von ≥ 70 Jahren,.."

Also, von mir ausgehend: Wenn ich im Alter von 70 Jahren Colchizin bekomme, dann ärgert das die sich evtl. angesammelten Kristalle im Zehengelenk, aber welche Auswirkungen soll das auf Covid dann haben?
Egal, ob positiv oder nicht, ob mit Colchizin oder nicht, bei mir bricht die Krankheit sowieso nicht aus.

Irgendwie werde ich nach der Beschreibung der "Risikofaktoren" und der weiteren Ergebnisse den Eindruck nicht los, dass das Ergebnis auch ohne Colchizin dasselbe gewesen wäre. Zumindest dieser Absatz läuft darauf hinaus:

Angeblich 44% weniger Todesfälle
Nun soll der „Allrounder“ auch gegen Corona helfen. Die angebliche Wirkung ist beeindruckend: Die Gabe von Colchicin hat in der COLCORONA-Studie Klinikeinweisungen um 25% verhindert, die Notwendigkeit einer künstlichen Beatmung um 50%, und Todesfälle um 44%. Colchicin habe das Risiko für Krankenhauseinweisungen oder Tod im Vergleich zu Placebo um 21% gesenkt, berichtet das Montreal Heart Institut. Diese Ergebnisse sind laut Angaben des Instituts signifikant. Nähere statistische Angaben werden in der Pressemeldung allerdings nicht gemacht.

Solange man nicht eine genaue Gegenüberstellung, verbunden mit Vordiagnosen und Laborergebnissen macht, ist das alles Negerboxkampf im Tunnell.

Was meine ich damit:

Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich bin ein gesunder Mensch mit guter Immunkraft. Nun sind andere - mit anderen Eigenschaften und Voraussetzungen - infiziert, die da evtl. gefährdet sein könnten.

Was soll man nun miteinander vergleichen resp. gegenüberstellen:

- Alter des Patienten
- Blutgruppe
- der zelluläre Immunstatus und die Analyse der Immunglobuline (= Parameter für die Immunkraft)
- Art und Dauer sowie Schwere der Vorerkrankung

Und noch einige Dinge mehr, aber diese vier Punkte sind doch maßgeblich für die Bewertung einer Studie.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass da mittlerweile so manche versuchen, auf den Coronazug aufzuspringen, um sich da ein Stück vom Kuchen abzuschneiden. Mittlerweile gibts in der TV-Werbung Erkältungssalben, die gegen "Erkältungsviren" wirken, Waschmittel, die virensicher die Wäsche säubern, usw.

Bin mal gespannt, wohin das Ganze noch hinausläuft.


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