....denn ich wohne hier am Rande des bayerischen Waldes, habe die Zeit vor der Währungsreform (1948) miterlebt und bin auf einem Bauerndorf aufgewachsen.

Bauern, das sind die Leute, die es schaffen mit der Sense ein Feld abzumähen oder eine Wiese, die danach das Ggras zu Haufen schichten und es an der Luft in ein paar Tagen trocknen, danach mit dem Leiterwagen damit zur Tenne fahren, das Getreide dreschen, mit dem Getreide zur Mühle - wo ist die? - frühmorgens zuerst die Hühner und den Hahn! rauslassen, dann die Kühe melken, dann zur Wiese führen, dann mit der Milch zur Molkerei - habt ihr eine? - , dann die Schweine füttern oder sie zur Hute in den Wald treiben oder auf eine Wiese, Gänse nicht vergessen, daneben Haus und Hof in Ordnung halten, jeden Tsg ein Dutzend Lieferanten oder Abnehmer, die Eier der Hühner müssen verkauft werden, das nur in Umrissen, Arbeitstag von 5 Uhr morgens bis 20 Uhr, es sei denn, es ist gerade Erntezeit, dann geht es bis 22 Uhr und das an 6 Tagen in der Woche.

Gibt es so was bei dir?

Ich habe auch noch die 'Hamsterer' aus der Stadt gesehen mit dem 'berühmten' Perserteppich für ein Stück Butter!

Und da war keiner dabei, der den Bauern bei der Feldarbeit geholfen hätte? Wer half, braucht nicht zu hungern. Das Problem ist nur, man muss die Arbeit - wie bei jedem anderen Beruf - sehen! und anpacken.

Ich habe damals als Kind noch gehungert, trotz dörflichen Umfeldes (die Bauern waren enorm geizig!), nur die Schulspeisung hat mir geholfen. Und die Tatsache, dass es hier viel Obst gab, teilweise herrenlos!

Keine Gänse gehütet wie der Simplicissimus?

Am schlimmsten war der 'Hochwürden', katholisch, der die Carepakete verteilte. Die grössten Bauern haben was bekommen, wir aber (meine Mutter und ich als Vertriebene) nichts; erst nach einer Beschwerde bekamen wir das einfache Paket mit Mehl, Erdnussbutter usw.

Die Bauern zahlten die Kirchsteuer und die milden Gaben, du nicht! Manus manum lavat.

Dem vollgefressenen Pfarrer haben die Bauern alles hingetragen, um ja ein warmes Plätzchen im Paradies zu bekommen.

Da habe ich mir geschworen:

Wenn ich mal gross bin werde ich mein Leben so gestalten, dass ich nie mehr hungern muss.
Ich habe ein schönes Anwesen mit Garten, bin niemandem was schuldig und hier, auch auf Grund meiner früheren beruflichen Tätigkeit immer noch sehr angesehen!

Wer die Maschinen der Bauern reparieren konnte, brauchte auch nicht zu hungern, selbst wenn er von Feldarbeit oder Kühe melken nichts verstand.

Ich kann es mir leisten auch mal gegen die allgemeine Meinung zu sein! Grundsätzlich nehme ich mir kein Blatt vor den Mund!

Und ich hatte das Glück keine 'Genderweibchen' aushalten zu müssen.
Waren alles 'gestandene' Frauen, teilweise mit Ausbildung in ländlicher Hauswirtschaft.

Fazit und Rat aus meinem langen Leben:

Verlasst euch nicht auf Andere! Habt selbstgenutzes Immobilieneigentum, schuldenfrei! Legt euch einen Garten zu, nicht nur für Blumen sondern vor allem für Gemüse (Gefriertruhe ist ein Muss!)

Eine Mio Kal/Jahr und Person, davon 300.00o0 tierisch. So viel Mathematik beherrschen aber die wenigsten Selbstversorger. Das merkt man immer dann, wenn sie einem freudestrahlend erzählen, sie sind Selbstversorger und man dann nachrechnet und allenfalls auf 200.000 Kal/Jahr kommt für eine ganze Familie! Und daneben allenfalls noch ein paar Hühner, wo sie aber nicht einmal wissen, wie man die schlachtet und rupft. Der Ofrn funktioniert übrigens auch nicht ohne Strom, nicht einmal der Gasherd.

Obst (Birnen, Zwetschgen) einwecken! Und probiert alte Lagermöglichkeiten (Miete, Eier in Wasserglas einlegen, eigenes Brot backen usw).
Denn Strom kann lange ausfallen!

Der Mensch kann sich ohne tierische Produkte nicht ausreichend ernähren.

PV Anlage auf dem Dach und Notstromaggregat überbrückt zumindest eine gewisse Zeit!
Und habt einen Jäger zum Freund! Schusswaffen können überlebenswichtig werden!

Inselanlage? Ansonsten kannst du aus deiner PV bei einem Ausfall des Netzes keinen Strom beziehen.

Auf dem Dorf ist es einfacher schlechte Zeiten zu überstehen!

Diesesmal kommen die Bauern zu dir zum Hamstern!

Otto

Gruß Mephistioeles