Von der Verlogenheit unserer Zeit, Beispiel Gedenktage wie der 1. Juni

helmut-1, Siebenbürgen, Dienstag, 02.06.2020, 07:14 (vor 1418 Tagen)1785 Views

Ja, ich weiß, wir befinden uns hier in einem Börsenforum. Aber ein bißchen Nachdenken schadet nicht, - das Leben besteht nicht nur aus Geld.
Anlass war für mich - als jemand in Rumänien Lebender - dass wir am vergangenen Wochenende zwar keine Pfingsttage als staatliche Feiertage hatten, - die kommen erst am kommenden Wochenende bei den Orthodoxen. Trotzdem konnten die kath./evang. ihre Pfingsten ausleben, denn der 1. Juni ist seit letztem Jahr gesetzlicher Feiertag in Rumänien. Titel: Der Tag des Kindes.

Es geht mir ja sowas von am A. vorbei, welche sog. Gedenktage sich an welchem Tag im Jahr ereignen. Mittlerweile gibts ja sogar den Weltfischbrötchentag. Es ist tatsächlich ausgeartet, und es gibt ja kaum mehr einen Tag im Jahr, der frei von sog. Gedenken ist.

Jetzt kenne ich einen, der ist knapp 50 und arbeitet in einer Baufirma. Er ist ledig und hat keine Kinder, dem ist es egal. Der säuft sich einen hinter die Binde, und ist glücklich, dass er den Tag bezahlt bekommt. Genauso nächstes Wochenende, da sind die rum. Pfingsten. Ich hab schon so manchen Rumänen gefragt, was er da eigentlich feiert, weil auch hier ist der Pfingstmontag Feiertag. Eine vernünftige Antwort habe ich bis jetzt von keinem erhalten.

Wenn ich mir als Europäer, der aufgrund der Jahre schon einiges erlebt hat, aber trotzdem sich nicht bei Fehlern in die eigene Tasche lügt, etwas verinnerliche, an diesem Tag, dann ist das ein bekanntes Lied von Udo Jürgens. Es lohnt sich auch, darüber nachzudenken:

https://www.youtube.com/watch?v=NEiEU3aH5Bo

Im facebook habe ich folgenden Kommentar zweisprachig reingeschrieben:

So viel hab ich hier gelesen, zum Tag des Kindes. Vielleicht zuviel gelesen. Es regt mich schon langsam auf. Welchen Zweck hat dieser Tag in Wirklichkeit? Ändert sich danach etwas?

Es ändert sich gar nichts. Das Leben geht weiter, so wie es vorher war.
Da sehe ich ein Foto von Kindern aus Afrika. Wahrscheinlich feiern sie auch heute den Tag des Kindes. Geht es denen dann besser?

Ich bedauere diese Kinder, aber ich unterstütze sie nicht. Meine Interessen liegen hier, im Umfeld meiner Familie. Der einzige Unterschied: ich bin wenigstens ehrlich.

Der ganze Zirkus um diesen Tag des Kindes ist unnötig wie ein Kropf. Kinder brauchen uns täglich, nicht nur am 1. Juni, für die Kinder müssen wir immer da sein, als verantwortungsvolle Eltern,- und wenns sein muss, auch 24 Std. am Tag.

Dasselbe gilt für den Tag der Frau am 8. März. 365 Tage im Jahr sollten wir uns darauf besinnen, was wir an unseren Frauen haben, - was wir wären, - ohne unsere Frauen.

Weiter gehts mit dem Muttertag am 2. Sonntag im Mai. Jeden Tag sollten wir unserer Mutter dafür danken, was sie uns alles gegeben hat, welche Entbehrungen sie auf sich genommen hat. Und, wenn es möglich ist, noch zu Lebzeiten, nicht erst am Friedhof.

Deshalb, - auch der 1. Juni als Tag des Kindes ist für mich nur eine Farce, - was das in Wirklichkeit bringen soll, habe ich bis jetzt noch nicht herausbekommen.


Dazu habe ich dieses Foto reingegeben:

https://ibb.co/dL6nMXb


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