Ist nicht ganz so einfach ...
Erst einmal zu Bergamo, dort wurde ja gegen Meningokokken geimpft, also Bakterien. In dem Artikel wurden jetzt aber nur die Risiken untersucht, wie sich die Grippeimpfung auf das Risiko verhält, an anderen Viren zu erkranken. Also kann man mM. aus dem Artikel zu Bergamo nicht viel herleiten. (Anmerkung zu Bergamo, dort wurden ja überwiegend ältere Risikopatienten geimpft. Also die Gruppe, die es bei Covid am meisten erwischt hat. Kann man daraus sicher schliessen, dass diese Impfung an der Häufung in Bergamo schuld war oder ist es nur Koinzidenz ? Nun hat es aber sonst auch weltweit ohne diese Meningokokken Impfung dieselbe Gruppe am meisten erwischt. Kann man daraus schliessen, dass die Impfung in Bergamo keine Rolle gespielt hat ? Auch das kann man mM. nicht. Eine Möglichkeit, die wir also weder mit den vorhandenen Daten belegen noch ausschließen können.)
Jetzt zum Artikel, in Tab 2 sieht man bei Disease Status, dass ein höherer Prozentsatz der nicht geimpften Influenza positiv war als der Geimpften, was dafür spricht, dass die Impfung gegen Influenza wohl nützlich ist. Ein p-Wert, eine Signifikanz wird aber nicht angegeben. Ingesamt hatten die Geimpften wie die Ungeimpften etwa gleichviel respiratorische Infekte, die Geimpften eben mehr andere Viren.... Jetzt kann man sich fragen, wie sinnvoll die Impfung gegen Influenza ist, wenn man doch einen Atemwegsinfekt (mit einem andere Erreger) bekommt. Unter diesen anderen war Corona am häufigsten / signifikantesten ....
Ich hoffe, das hilft,
Gruss Diego