Was sind für dich "Kleinstaaten"?
Ich meine der Vorposter empfindet schon eine Abwendung von der EU als "Kleinstaaterei".
Grundsätzlich stimme ich zu.
Österreich und die Schweiz sind aber keine Kleinstaaten.
Verglichen mit Deutschland schon. Allein Bayern hat fast doppelt so viele Einwohner wie Österreich. Warum aber ist das deutschsprachige Österreich eigenständig, Bayern aber nicht? Warum haben die Österreicher eigene Worte in der deutschen Sprache reserviert und die Bayern müssen sich durchgehend hochdeutsch äußern? Rational ist das nicht begründbar, es ist rein historisch bedingt.
Schweiz z.B. entspricht angeblich ungefähr derjenigen der Niederlande -
auf der Karte im Atlas. Tatsächlich ist die Oberfläche viel größer. Die
NL sind weitgehend flach.
Ich geh da mehr von der Einwohnerzahl aus und da hat die Schweiz nichtmal die Hälfte der ebenfalls (flächenmäßig) kleinen Niederlande.
Als Anhänger des Volksstaatengedankens fällt es mir schwer, die
kleindeutsche Lösung als Ursache der Weltkriege anzunehmen.
Möglicherweise werden Kausalität und Korrelation verwechselt.
"Kleindeutsche Lösung"?
Was genau ist eine Ursache in dem Zusammenhang? Es gibt eine historische Entwicklung aus der m.E. recht klar hervorgeht, dass die Angelsachsen mit Beginn der Reichseinigung zunehmend gegen uns intrigierten (die Franzosen taten es ja schon vorher). Als "Reich", spätestens mit dem erfolgreichen Einzug der industriellen Revolution, wurden wir zu einer ökonomischen und geopolitischen Gefahr für das Empire. Im Ggs. zu Selbigem sind die Deutschen aber gutmütige Schlafmützen, wir hatten deren Plänen nichts entgegenzusetzen und sind in jede Falle bereitwillig reingetappt.
Ist da jetzt die Reichseinigung die Ursache der Kriege? Fragen wir anders: hätte es ohne Selbige die Kriege auch gegeben? Vermutlich nicht.
Und was wird wohl passieren, wenn ein deppertes, unterwandertes, multisprachliches, korruptes EU-Gebilde sich zu einem Superstaat mit eigener Armee ausruft? Geführt von Schlafmützendeutschen? Wenn es plötzlich mit zielstrebigen und allen Wassern gewaschenen autoritären Systemen wie den USA, Russland und China in Konkurrenz tritt? Ich mag es mir nicht vorstellen! Wäre die EU dann die Ursache für einen neuen Krieg? Oder wäre ein Krieg nur eine mehr oder wenige zwangsweise Folge unserer Unfähigkeit und tatsächlichen Schwäche, gepaart mit anmaßendem Auftreten und Großreichwahn?
Ich habe das wieder aus irgendwelchen Büchern, die ich irgendwann gelesen
habe und kann daher leider nicht auf Berichte im Netz verweisen.
Ja, das mit den Latinos muss man mal abwarten. In einigen Bundesstaaten soll spanisch schon eine Art Mehrheitensprache geworden sein, davon hört man hier aber zu wenig.
Wenn ich eine ernsthafte Spaltungstendenz sehe, dann eher die zwischen Stadt und Land, zumindest ist die auch von außen schon sichtbar. Das "fly-over-america" gegen NewYork und Washington. Aber z.Z. hängen die all noch zu sehr am selben Tropf und haben sich an ihr Großreich und seine wenigen Vorteile gewöhnt.
Das ist wie mit den Deutschen. Mir wäre ein, aus echten unabhängigen Bundesländern bestehendes, Deutschland auch lieber (und es gibt keinen Grund, warum das nicht funktionieren sollte), allein: das kann sich kaum noch jemand vorstellen. Und bevor man eine existierende Struktur aufgibt, muss schon viel passieren. Diesen Zustand versuchen die EU-Protagonisten auch zu erreichen, ich hoffe nur, das fliegt ihnen vorher auseinander.