Bedauerliche Einzelfälle vs. nationaler Notstand

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Mittwoch, 02.01.2019, 16:41 (vor 2153 Tagen) @ Brendan7862 Views

Lieber Brendan,

vielen Dank für Deine Schilderung der Situation vor Ort. Es scheint also tatsächlich so zu sein, dass die überregionalen Medien nur notgedrungen über diesen Fall berichten und nicht, weil es ihnen berichtenswert erscheint. Gemäß dem selbst auferlegten Verhaltenskodex möchten Medien und Politik nichts Störendes bei der nationalen Kraftanstrengung, die vielen Millionen bereits Zugereiste und noch Kommende in Deutschland zu integrieren. Da gehört es natürlich auf jeden Fall dazu, die neuen Mitbürger nicht von vornherein in einem ungünstigen Licht dastehen zu lassen, deshalb wird in der Regel auch viel Wert darauf gelegt, ihnen ein positives Image zu verpassen (Geflüchtete, Fachkräfte, Kriegsopfer, integrationswillig, kulturbereichernd, bunt etc.). Alles, was nicht in dieses Framing passt, wird als bedauerlicher Einzelfall deklariert und möglichst zügig zu den Akten gelegt, wo es dann bis in alle Ewigkeiten verstauben darf. Deshalb auch die spontanen Reaktionen aus der Politik, wo es sofort heißt, dass dies bloß nicht zu Fremdenhass führen dürfe. Wenn aber in Chemnitz zehn Meter hinter provozierenden Migranten hinterhergelaufen wird, wird das sofort zum Anlass genommen, von Hetzjagden zu sprechen und den nationalen Notstand auszurufen.

Beste Grüße, Otto

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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