Besser später als nie!

Ashitaka, Freitag, 28.12.2018, 16:48 (vor 2157 Tagen) @ Ostfriese4334 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 28.12.2018, 16:58

Hallo Ostfriese,

etwas spät, aber dennoch:

Steht sie wirklich schon dort? Haben wir bereits verstanden, wann und

weshalb einer Bewegung der Gegenwart in die eine Richtung urplötzlich eine
Bewegung der Gegenwart in die andere Richtung folgt?

Ich beabsichtigte nur, darauf hinzuweisen, dass es schon immer gemäß den
Worten von PCM zyklische Bewegungen am Beispiel von Preisen "vor allem in
Zeitläufen, die sich durch sehr starke Schübe ausgezeichnet hatten",
gegeben hat.

Wir können erkennen, ob es zu einer anhaltenden Bewegung kommt. Es mangelt nur meistens an ausreichender Disziplin sich nur auf die Gegenwart zu konzentrieren. Von dem Gedanken an Elliott-Wellen oder sonst was für Zählungen des bloßen Pegelstandes muss ich mich verabschieden, auch wenn es mich immer wieder reizt mir Gedanken über die zukünftige Entwicklung zu machen. Man läuft bei fehlender Ausprägung des eigentlichen Geschehens an der Wasseroberfläche Gefahr, die Gegenwart völlig falsch zu interpretieren.

Ich glaube wir müssen uns von einer Erwartung, die sich nur aus dem Blick auf die Meeresoberfläche festigt, verabschieden. Wir können das wahre Geschehen nicht von oben bzw. außen erkennen und treffen deshalb immer wieder falsche Entscheidungen bzw. sind enttäuscht wenn sich eine Zählung nicht an der Oberfläche bestätigt.

Wir müssen abtauchen und versuchen uns vom Meeresboden aus den Einfluss aller exponentiell gleitenden Durchschnitte (EMAs) auf den jeweils kürzeren und den jeweils längeren EMA - im gegenwärtigen Augenblick - bewusst zu machen. Es ist schwer, sich von einer Zukunftserwartung loszulösen und sich ausschließlich auf das Preisentfaltungspotential der Gegenwart zu konzentrieren. Eine psychische Hürde von der niemand behaupten wird, dass er sie überwunden hat. Man muss sich von wirklich allen äußeren Meinungen, konstruierten Ursachen und Erwartungen fern halten.

Elliott Wellen als eine von vielen zählbaren Ausprägungen sind nicht auf soziale Stimmungen zurückzuführen, sondern wie du ebenfalls erkannt hast, auf das Prinzip der Schwingung, auf die Tatsache, dass jede Preisbewegung eine Ausdehnungsfolge nach sich zieht, d.h. einen EMA im Zeitlauf begründet, der nur solange in Harmonie zum jeweils kürzeren EMA verlaufen kann, wie die Steigungswerte der länger werdenden EMAs das Potential zum Mitschwingen bieten. Das Nichtmitschwingen der länger werdenden EMAs hat keine Ursache die sich ereignet hat, sondern ist auf die nobelste aller irrationalen Zahlen zurückzuführen.

Die Schwingungsursache ist irrational!

Wenn wir verstanden haben, dass die Krümmungsintensität der länger werdenden EMAs in Abhängigkeit des jeweils kürzeren EMA exponentiell abnimmt, dann müssen wir auch akzeptieren lernen, dass die Krümmungsintensität der kürzer werdenden EMAs in Abhängigkeit des jeweils längeren EMA exponentiell zunimmt.

Laufen die kürzeren EMAs wie z.B. bei der Welle 2 in die längeren EMAs zurück und behalten letztere EMAs aber immer noch positive Steigungswerte (ausreichnd positive Divergenzen), dann ist kein Potential für eine Durchkreuzung dieser längeren EMAs und ihren wertetechnischen Durchbruch vorhanden. Egal was wir uns vorstellen, was wir wollen.

Der Debitismus als eine reine Beschreibung dessen, wenn Schulden im System
sind, sagt ja, dass wegen des Vorher-Nachher-Problems jeder Bedarf an
Potenzial (Verschuldung, Zeit) zusätzliches Potenzial (Verschuldung, Zeit)
erforderlich macht. Es ist eine reine Deskription. Kennen wir eine
tiefergehende Begründung?

Wenn wir uns über das Potential aus einer die Macht- und Ohnmachtpositionen umarmenden Perspektive Gedanken machen (so wie du es bereits vorgeschlagen hast), erlangen wir vielleicht das Bewusstsein, dass - über die Zeit - mit jeder Machtposition (Potentialverleihung) zugleich eine wachsende Ohnmachtposition (Potentialhingabe) eingenommen wird. Der Potentialraum (so auch das Zentralmachtsystem) ist ein in zeitlicher Hinsicht nur durch Schwingungsgrade begründeter Raum. Mit jeder Auslenkung wird zugleich die Amplitude (der höchste Umkehrpunkt) begründet.

"Auch wenn das Pendel immer nur zu einem der beiden Pole ausschlägt, sein Ausschlag in die eine Richtung ist zugleich das Maß für den unverhinderbaren Ausschlag in die andere Richtung".

In zeitlicher Hinsicht (wenn heute bereits morgen wäre), und das wird die gegensätzlichen Perspektiven von Zarathustra und Ashitaka schlußendlich vereinen, gibt es weder ein Zentralmachtsystem, noch ein Dezentralmachtsystem.

Es schwärmt auch nichts aus sich selbst heraus, sondern es schwingt alles als ein Teil (Minor) aus dem Größten (Major) heraus zum Gegensatz zurück.

Welche Konsequenzen hat das Gegenteil? Die grenzenlose Ausdehnung der
Potenziale kann nur in einer unendlichen Welt geschehen. Haben wir wegen
unserer Beobachtung und Bewusstwerdung der Endlichkeit aller Potenziale
nicht auch einen indirekten Beweis für die Endlichkeit der Welt?

Wenn alles um eine nie erreichbare aber den Zeitlauf begründende Nullinie schwingt, hat nichts seinen Urknall und auch nichts sein Ende. Dann läuft alles, vom Raum bis zur Zeit, in sich selbst zurück und aus sich selbst wieder hinaus. Die Zeit hat dann nicht irgendwann angefangen zu laufen, sondern sie begründet und entzieht sich in Abhängigkeit der Schwingungsgrade aus sich selbst heraus immer von Neuem.

Ähnlich in sich zurücklaufend ist die räumliche Totalebene nach Ernst Barthel zu verstehen. Wir sitzen bisher nur auf einer Vorstellung des Raumes, in der wir uns, wie Ernst Barthel bewiesen hat, vor der Wirklichkeit verstecken. Für die Zeit gilt meines erachtens dasselbe. Vergangenheit und Zukunft existieren nur als Schwingungsgrade unserer Vorstellungswelt.

Wir wissen aus Erfahrung von der Existenz der Umkehr, der genaue Zeitpunkt
ist aber unbestimmt. Du schriebst in der Sommerpause schon darüber –
erklärt und verstanden ist es noch nicht. Ich erinnere an deine dortigen
Ausführungen über 'Preise'.

Das Abhandenkommen des Auskehrungspotentials (die Umkehrpunkte im Kleinsten und Größten) kann uns meiner Meinung nach bewusst werden. Wir sind dabei nur nicht so diszipliniert wie die weltumspannenden rechnerbasierten Handelssysteme.

Ich setze mich einmal auf’s Spiel. Elliot-Wellen sind Schwingungen,
werden in einem Koordinatennetz aufgezeichnet und können dann auch
funktional – bestimmt in einem sehr komplizierten Verfahren – in eine
Funktionsgleichung f: x ⟼ y=f(x) gebracht werden. Bei den EMAs ist das ja
wohl ebenfalls der Fall.

So ist es.

Es sind die Versuche, die Kursverläufe zu
quantifizieren und zukünftige Entwicklungen und Ereignisse
vorherzubestimmen. Ich sehe nicht, wie man in der jetzigen Vorstellung von
linearen Zeitabläufen und des dreidimensionalen Anschauungsraumes, einen
zukünftigen Umkehrpunkt (Hochpunkt), der für ökonomische Entscheidungen
wichtig ist, unter Beachtung aller Nebenbedingungen errechnen und damit
festlegen kann.

Indem man die nobelste aller Irrationalen Zahlen (das Teilungsverhältnis) nicht auf den Preis, sondern auf die Zeit, die der Preis zur Entfaltung benötigt, bezieht. Wir müssen uns von festen Zeitintervallen lösen und die Entfaltungsdauer des Preises aus den Schwingungsgraden der Ausdehnungsfolgen (EMAs) ableiten.

Die Elliot-Wellen und EMAs, die ja Verschuldungsverläufe
beschreiben, spiegeln ja nur einen keinen Ausschnitt im gesamten
Phasenraum der Verschuldung (Potenziale, Zeit) wider. Mit der bisherigen
überlieferten cartesianischen Koordinatenschreibweise des
Anschauungsraumes werden wir nicht weiterkommen.

Wir blicken auf etwas, das wir die meiste Zeit gar nicht verstehen. Wir dürfen nicht nur in exponentiellen Abnahme der Krümmungsintensitäten länger werdender EMAs denken, sondern müssen auch in der exponentiellen Zunahme der Krümmunsintensität der kürzer werdenden EMAs denken. Der Chart zeigt uns alles, nur haben wir nicht genug Disziplin um das Dargebotene nach oben wie nach unten zu verstehen. Da schließe ich mich natürlich mit ein.

Wir müssen in den ökonomischen Betrachtungen einen Paradigmenwechsel wie
vor 100 Jahren von der klassischen zur modernen Physik vorantreiben. Wir
pflegen und hegen eine mechanistische, deterministische ökonomische
Weltsicht, bestimmt durch die uns umgebenden oberflächlichen Geschehnisse
des Alltags. Wer wagt schon sein bisheriges Denken zu überwinden und sich
für neue Deutungen zu öffnen.

"Zu öffnen", darum geht es. Auch hier und drüben auf dem Reddit-Außenposten sind genug Denker unterwegs, die "ungeöffnet" längst woanders sind, alles in Frage stellen was wir öffentlich immer noch als unzureichende Vorstellung verteidigen.

Hegel spricht von der Polarität als "von einem Unterschiede, in welchem
die Unterschiedenen untrennbar sind". Verschränkte Teile (bis zu
makroskopischen Distanzen und für mesoskopischen Systeme) an
unterschiedlichen Orten sind eigenschaftlich eins – ein Objekt kann "auf
zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen" und "spukhafte Fernwirkung" ist Teil
der Realität. Vereint man die beiden entgegengesetzten Pole, findet man
die Einheit in der Relation: Macht – Ohnmacht, Evolution – Involution,
Liebe – Hass, Yin – Yang. Polaritäten können nur in einer
'endlichen' Welt erscheinen, weil Potenziale, die eine Seite von ihnen
sind, auch nur in einer 'endlichen' Welt 'einen endlichen' Bestand haben
können.

Ich glaube, wie oben erklärt, an keine endliche Welt.

Ich habe keine Vorstellung, wie der Phasenraum der Potenziale – der
Gesamtverschuldung – beschrieben, seine Gesetze formuliert und gedeutet
werden. Wie in der Physik stehen wir dem Paradoxon gegenüber, alle
Beschreibungen der bisherigen ökonomischen Lehre, des Debitimus mit der
Machttheorie und seinen bevorstehenden Erweiterungen in der überlieferten
Sprache zu formulieren. Eine radikale Änderung unserer Begriffe bei der
Beschreibung kann nicht zu einer nichtstatischen völlig objektiven Deutung
führen. Die Ungenauigkeit in der Beschreibung des Phasenraumes kann nicht
als Eigenschaft des Phasenraums selbst betrachtet werden, sondern sie ist
ein Mangel in unserer Kenntnis des Phasenraumes. Ich formuliere mit
Baudrillard, dass das Objekt im Mittelpunkt steht und nicht das Subjekt –
"denn die Welt besteht nicht zu dem Zweck, dass wir sie erkennen".

Vielleicht ist die Wirklichkeit immer nur in Teilen erfahrbar. Da wir streng genommen selbst nur aus unterschiedlichsten Schwingungsgraden unsere Eigenschaften auf Zeit beziehen, könnte die Tatsache, dass wir eben nur eine Ableitung sind, den Blick auf die Basis ausschliessen. Wir schwingen vielleicht niemals hoch genug.

Als Teil der Welt gibt sich das menschliche Bewusstsein das Recht, ein
Spiegel der Welt zu sein. Da der Spiegel selbst ein Teil des Objekts ist,
das er reflektiert, kann es niemals eine objektive Wahrheit hervorbringen.
Die moderne Quantenphysik zeigt, dass die subjektiven und objektiven
Illusionen ein undurchdringliches Geflecht bilden.

Ich ahne, dass wir unsere bisherigen Vorstellungen von Raum und Zeit
mithilfe der Gedankenwelten von E. Barthel revidieren werden. Die beiden
Äste sind die Hyperbel in der Totalebene.

Ja, so ist es. Das lässt sich aber öffentlich nicht akzeptieren. Ebensowenig wie die Tatsache, dass uns das Licht weit entfernten Galaxien, von denen wir aber dennoch Bilder akzeptieren, physikalisch niemals erreichen dürfte, es von einer so unvorstellbar großen Masse abgelenkt wird, so dass das abgelenkte Lichtspektrum keinen Blick auf die entfernten Galaxien ermöglicht.

Die Ängste vor der Wahrnehmung und dem fehlenden Begreifen der Welt im
Rahmen der bestehenden Zeichenökonomie, die aus dem ursprünglichen Laut
hervorgegangen ist, lassen sich nicht überwinden. Jenseits des ewigen
Intellektualisierens ist eine Lösung nur im Hier&Jetzt – im
Gegenwärtigen – der Gefühle zu finden, die schwerlich in Sprache und
Texte zu fassen sind. Ein Loslassen ist nur auf eine andere Art & Weise
möglich.

Indem man sich und alles nicht mehr so ernst nimmt.

Vielen Dank für deine tiefgreifenden Überlegungen!

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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