Unterordnung
Will sagen, dass die Philosophen immer versuchen, den Menschen in seinem Denken und Handeln zu begreifen, damit dieser die Möglichkeit bekommt, sich selbst zu verstehen. So viele herausragende Denker haben sich über den Sinn des menschlichen Daseins Gedanken gemacht und sind dabei zu vielen unterschiedlichen Hypothesen gelangt. Aber auch ihr Denken und die daraus folgenden Ansätze für eine Erklärung mussten zwangsläufig immer auf dem basieren, was man im Deutschen den "Zeitgeist" nennt. Epikurs Philosophie entstand unter völlig anderen Umständen, als die von Kant oder Hegel. Schopenhauer und Nietzsche dachten in ein anderes Zeitalter eingebettet, als Wittgenstein oder Heidegger. Manch einer von ihnen prägte sogar schon zu seinen Lebzeiten das allgemeine Denken, viele verstand man erst später. Trotzdem hat es bis heute keiner geschafft, Entität, Denken und Handeln allumfänglich zu erklären oder gar irgendeinen Sinn daraus abzuleiten. Mir persönlich gefällt der Begriff "Zeitgeist", weil er in einem Wort einen Zustand beschreibt, den man sich auch mit vielen Worten nicht richtig erklären kann, unter dem man aber zu leben hat, ob es einem gefällt oder nicht.
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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."
William Keith Chesterton