Erkenntnisgewinn oder Frustrationsverarbeitung?
Um weitere Wörter gleichsam aus dem Leeren ins Leere zu gießen, scheint es mir ziemlich ausgeschlossen, aus Lesen oder Schreiben Erkenntnis zu gewinnen.
Wer in der Eierkopf-Fabrik des akademischen Großgeschwätzes sich durch staubige Stapel von Papier gequält hat, in heutigen Zeiten Gigabytes von Daten im Hirn verstauen musste, dazu noch fähig ist, Namen, Fakten, Jahres- und Produktionszahlen, Wechsel- und Aktienkurse erinnert, macht meist fetten Reibach als Groß- und Gefälligkeitsschwätzer.
Wie Gelehrsamkeit sich für egomanische Selbstdarsteller als Preis und Profit rechnet, ließe sich beispielhaft an den sprichwörtlichen Nieten in Nadelstreifen wie Ösen im Hosenanzug aufzeigen.
Soweit Großschwätzer Geld machen, egal ob mit These wie Antithese rechnet sich ihr Geschäft. Anders jedoch bei zahllosen Blogger, welche gleichsam an Prothesen minderer Qualität ihren gedanklichen Brei aus Impressionen, Informationen und Inspirationen wiederkäuen und passend zur Kuhfladenzeit dem geplagten Leser vor Augen sch(m)eissen. Da der "Erkenntnisgewinn" aus geleertem Großgeschwätz wie aus Schund-Schriften gegen Null tendiert, dient Schwatzen wie Schreiben, Lesen wie Lallen, Fernsehen wie Fußball individuell wie kollektiv unterhaltend wie ermüdend Massen mehrheitlich als Frustrationsverarbeitung.
Sollten dabei Werbeeinnahmen oder für einige hinter Bezahlschranken verschlossene Geistesblitze wie -fürze Tantiemen abwerfen, sind das gleichsam die Ritter und Edelleute gegenüber dem bäuerlichen Pack mit seinem ordinären Dummgeschwätz, welches die digitalen Toilettenwände voll schmiert.
Danke, Vanitas, dass wir im edlen Wort- und Wettstreit miteinander ringen dürfen, wie wir weitere Wörter aus dem Leere ins Leere gießen. Mit geleerten Grüßen auf unserem steinigen, gemeinsamen Weg zum Erkenntnisgewinn ....
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