Ist es zu stark, bist du zu schwach

Kosh, Donnerstag, 08.11.2018, 18:49 (vor 2212 Tagen) @ Tempranillo2860 Views

So hiess mal die Werbung für ein Hustenbonbon und so in etwa könnte man Demokraten beschreiben, denen die Demokratie zuwider ist, weil die UrMACHT partout nicht so funktioniert wie gewünscht. Deinen lieben Mitmenschen ist so ziemlich schnurz, was Du von Demokratie hältst, sie haben ihre eigene Meinung und sie handeln auch nicht so wie es Dir gefällt. In Deutschland werden gerade die Zeugen Morgenthaus populär, denen alles noch viel schnurzer ist, Hauptsache Hystericum im Ponyhof.

- Wer sich als Europäer zu Demokratie und westlicher Wertegemeinschaft bekennt, unterschreibt damit das Todesurteil für sich und seine Kinder.

Fehldiagnose Demokratie plus die übliche UntergangsPRophezeiung. Was will man mehr?
Z.B. dass sich dieses Forum auf einem etwas PRofessionelleren Niveau bewegt, weil die “westliche Wertegemeinschaft” nur eine mögliche Variante ist, wie Demokratie gelebt werden kann.
Z.B. dass sämtliche vergangenen Untergangsszenarien obsolet wurden und damit eine Statistik darstellen, die mehr über die Verzweiflung der UntergangsPRopheten aussagt als über die “westliche Wertegemeinschaft”, geschweige denn die Demokratie.

- Europas schöne Augenblicke sind vorbei, jetzt wird ins Fleisch geschnitten.

Debitismus! Schöne Augenblicke waren in der Geschichte immer wieder mal vorbei, gerade auch ohne “Demokratie” nach Deiner Lesart, die ich überwunden habe.

@dottore liefert übrigens eine in sich geschlossene Geschichte, warum “schöne Augenblicke” irgendwann vorbei sein müssen. Diese Geschichte heisst Debitismus und sie handelt von Schulden, aber das scheint hier je länger desto weniger zu interessieren. Viel spannender sind Spekulationen und darauf basierend weiterführende Spekulationen, nicht zuletzt auch um das Publikum in seinen Bann zu ziehen, ganz nach der Manier der offiziellen HofberichtBEstattung.

- An dieser Stelle einen herzlichen Gruß an die Management-Akademie St. Gallen, wo ein gewisser Josef Ackermann studiert und gelehrt hat, mit dem jeder Rechtsstaat längst kurzen, sehr kurzen Prozeß gemacht hätte.

Zum Rechtsstaat weiter unten hätte ich auch einiges zu sagen gehabt. Ich hab’s mir verkniffen. Aber das hole ich hier nach: Rechtsstaat kann immer nur dasjenige Recht sein, das von den Menschen in einem Staat gelebt wird. Leben sie z.B. die westliche Wertegemeinschaft mit all ihren Vorteilen, so darf zum allgemeinen Verdruss der Gemeinschafter - die MASSE - erwähnt werden, dass damit auch Nachteile einhergehen. Unbequeme Wahrheiten, die halt die Gemeinschafter augenblicklich nicht interessieren, aber spätestens dann, wenn sie sich von ihnen betroffen fühlen, MACH(T)en sie umso hysterischer die Ponys scheu. Passt wie Hammer auf Nagel in Zeiten des Hystericums. Was für die einen unerträglich, z.B. für Dich, ist für die meisten die erträgliche Leichtigkeit des Seins auf Kredit bis zu dem Tag, an dem der Zinseszins die wonniglich ignorierte Schwelle überschritten hat. Wenn man dann noch ne rosarote Brille aufsetzt, bleibt’s noch ne Weile erträglich. In der gesamten unbekümmerten Zeit konnten sich MARKTkonforme Geschäftsmodelle durchsetzen, die ”das systematische Organisieren von Hass” geliefert haben, um die Nachfrage nach erträglicher Leichtigkeit des Seins durch die MASSE zu befriedigen. Es hat schon alles seine Richtigkeit, so wie es jetzt ist, oder?

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


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