Hallo Olivia!

Von Null auf Zehn ist beachtlich, und doch zeigt es die Grenzen der Partei: mit der Parole "AusländerfreiesDeutschland" allein lässt Staat sich nicht machen. Und mein Respekt gilt daher den bayerischen Wählerinnen, die mit deutlicher Mehrheit das sehr wohl begriffen haben.

Nehmen wir einmal an, die AfD hätte im Bereich Umwelt und Zukunftstechnologien ein genauso differenziertes und akzeptables Programm wie in der Ausländerfrage (einschließlich diskussionsfähigem Sachverstand und professioneller Öffentlichkeitsarbeit): wäre es dann denkbar gewesen, dass der eine oder andere Wähler gar nicht zu den Grünen geschwenkt wäre sondern einmal mehr zur AfD? Diese Expertise hat die AfD aber halt nicht ...

Ganz abgesehen von den 1000 anderen Brettchen, die heute zu bohren wären, um unsere Zukunft zu sichern. Da hat die AfD genauso wenig den richtigen Bohrer wie die anderen Parteien. Manchmal, etwa wenn Weidel so auf der Kanzlerin-Frage insistiert, habe ich den Eindruck, dass die AfD von diesen 999 Brettchen überhaupt nichts weiß.

Die Erosion der bislang staatstragenden Parteien geht weiter. Aber eine echte Alternative sehe ich bislang nicht. Das ist bedauerlich. Und gefährlich.

Mit freundlichen Grüßen, Weiner