Grüne flirten mit der Gentechnik
-> https://www.nzz.ch/international/gruene-flirten-mit-modernen-gentechnisch-veraenderten-...
Du schreibst:
- Züchtung ohne Gentechnik ist auch ein Eingriff in das Genmaterial.
Ja, aber keine gezielte und v.a. weiss man nicht, was man genotypisch verändert hat. Das Ergebnis ist ein Phänotyp mit bestimmten Eigenschaften. Die anschliessende Selektion ist ein aufwändiges PRozedere, nur die erfolgversprechendsten Sorten kommen überhaupt in die engere Auswahl und werden in langen Testreihen auf dem Feld erprobt. So wie ich es verstanden habe, sind die EndPRodukte auch nicht mit einer Patentierung zu vergleichen, denn das ist es, was Gentechnikkonzerne anstreben: Monopolsorten und Gerichtsfeste Klagen. Nicht ohne Grund werden auf herkömmliche Art z.B. F1-Sorten auf den Markt gebracht, deren Nachkommen im eigenen Gärtchen wenig bringen, vgl. http://www.garten-des-lebens.de/f1-oder-samenfest-wo-liegt-der-unterschied/
Damals war man auch nicht auf dem heutigen Wissensstand, ausserdem war die Vollkaskomentalität noch nicht so verbreitet wie heute. Pestizide wurden auf die Menschen losgelassen, bevor die ersten Präparate auf dem Index landeten. Das liegt auch an unterschiedlichen Rechtsverständnissen: Während in den US eher die Regel ist, den Konsumenten als Versuchkaninchen zu einzusetzen und der sich via Sammelklage hinterher wehren kann, herrscht in Europa die Beschützermentalität von Staats wegen vor und Sammeklagen sind eher kein Thema.
Atombomben wurden auch mal eben so entwickelt, ohne sich der verheerenden Wirkungen bewusst zu sein. Geraume Zeit meinten Menschen, alles Mögliche atomar betreiben zu müssen. Jahrzehnte später hat man sich noch lustig darüber geMACHT.
Einer meiner Lieblingsfilme zum MACH(T)barkeitswahn war â€Die haarsträubende Reise in einem verrückten Bus†… Der atomangetriebene Superbus Cyclops befindet sich auf seiner Jungfernfahrt von New York nach Denver.â€. Allein die Vorstellung von einem Atombus ist aus heutiger Sicht absurd, wobei der - wenn nicht dampfgetrieben - ein E-Bus aus dem Hause Tesla sein könnte
- Ich sehe das eben aus der Sicht des Kunden: er soll entscheiden, was er essen möchte, nicht Politiker und Beamte.
Falls meine Botschaft bei Dir nicht angekommen sein sollte: Ja, ich auch. Ich bin ein Befürworter transparenter PRodukte, ob da jetzt Bio oder Gen drauf steht und stell Dir vor, ich kann mir vorstellen, dass man PRodukte auf den Markt bringt, bei denen Bio UND Gen drauf steht. Ich als Konsument möchte selbst entscheiden können, ob mir ein genetisch verändertes PRodukt die biologische PRoduktionsweise wert ist. Ich denke, wir haben noch Millionen Jahre Zeit um uns daran zu gewöhnen, da braucht man nicht mit der Tür ins Haus zu fallen.
Wenn die PRoduzenten sich derart vor einer Deklaration fürchten, kann man auch argumentieren, wird das wohl einen Grund haben, dass man der Wirkung von Charmeoffensiven nichts zutraut.
Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh
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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.