Ich hab noch ein paar andere Infos reinbekommen
die das Ganze für mich nachvollziehbarer machen.
Das, was Du da sagst, deckt sich mit der Meinung eines Deutschen, der auch schon sehr lange in Thailand lebt, sogar mit einer Thai verheiratet ist.
Es ist nicht nur ein für uns aus europäischer Sicht fremdes Land, es ist vor allem eine Mentialität, die uns alles andere als geläufig ist. Diese Denkweise als deutschdenkend zu verstehen, dazu muss man schon viele Jahre in diesem Land leben.
Genau das ist mein Fehler bei der Bewertung des Ganzen. Eigentlich sollte ich es besser wissen, hatte ich doch irgendwann in den 80er Jahren im Betrieb irgendwelche Laoten eine Zeitlang beschäftigt, die in Deutschland als Flüchtlinge herumgekrebst sind. Jetzt, wo Du das so ausgiebig erklärst, erinnere ich mich wieder daran, dass ich die Kerle nicht als Laoten, sondern als Chaoten bezeichnet habe. Deren Arbeitsweise und Einstellung zur Arbeit war kaum in unser Arbeitsprogramm einzugliedern.
So wie die Sachlage sich darstellt, hat der Mann offensichtlich leichtsinnig gehandelt, in dem er mit den Jungs da in diese Höhle hinein ist. Angeblich - so andere Berichte - nicht zum ersten Mal. Wir empfinden das als leichtsinnig und unverantwortlich, - ein Thai denkt da anders, - der zuckt höchstens mit den Schultern, wenn da was dabei in die Hose geht.
Wichtig ist für die Einheimischen dort, dass man sich dann in der Form verhält, dass man versucht, das Beste draus zu machen und vor allem zu geben. Das wiederum ist der Punkt, warum man den Betreuer nun in den Himmel hebt. So wie Fox-news richtig sagt, bei uns würde man den Mann im nachhinein zerfleischen.
Das ist eine Denkensart, die wir einfach nicht gewöhnt sind. Anstatt den Wetterbericht zu verfolgen, hat der Betreuer seinen Regengott befragt und sich darauf verlassen, - so kommt mir das vor. Dazu muss man die Gegend berücksichtigen, die ja tatsächlich abenteuerlich sein muss. Dazu kommen da eine ganze Reihe von verschiedenen Kulturen zusammen, die mit- und nebeneinander leben.
https://www.chiangmaitraveller.com/7-hill-tribes-northern-thailand/
Wer von diesen skurilen Gestalten nun ordentliche Ausweispapiere hat und wer nicht, das wird trotz der restriktiven aufenthaltsrechtlichen Vorgaben der Thai-Administration im Dunkeln bleiben; - anscheinend spricht man auch von offizieller Seite nicht drüber.
Wenn nun der australische Reporter da einige Wahrheiten mit Halbwahrheiten vermischt und eine Story draus gemacht hat, dann ist das offensichtlich eine verbreitete Berufskrankheit. Unser exakt abgezirkeltes Denken macht da eben nicht mit.
Fest steht, und das habe ich nun begriffen, dass wir mit unserer deutsch-europäischen Denkensart diese Vorgänge von der landesüblichen Mentialität her nicht nachvollziehen können, so sehr wir das auch wollen. Wäre das nicht international so hochgeschaukelt worden, wäre das eine innerthailändische Sache geblieben und kein Hahn hätte danach gekräht.
Vielleicht viel Lärm um nichts, - aber ich hab wieder was dazugelernt.
Gruss - Helmut