Wie Genies ihren Auftritt inszenieren
Chopin, Klavierkonzert No. 1,
https://www.youtube.com/watch?v=MkrwU5Pd93c
Beethoven, Klavierkonzert No. 5
https://www.youtube.com/watch?v=weK_L4oxbEo
Mozart, Klavierkonzert d-moll, KV 466
https://www.youtube.com/watch?v=z1WVYFVDf4E
Von den ersten Takten des Klaviers ließe sich jedesmal auf die Persönlichkeit des Komponisten schließen.
Beethoven und Chopin greifen gleich voll in die Tasten, als wollten sie sagen, *Ruhe im Saal, jetzt komm' ich*.
Mozart dagegen ist völlig anders. Er beginnt fast immer mit einer nachdenklichen, etwas melancholischen Geste und unterstreicht die Individualität des Solisten, also seine eigene, indem er wie in KV 466 einen Gedanken bringt, der sich von der vorangegangenen Orchestereinleitung bewußt absetzt und etwas Neues einführt.
Den Wechel von dramatisch-pathetischem Anfang und leisem, zurückhaltenden Klaviereinsatz darzustellen, stellt selbst pianistische Koryphäen wie Vladimir Horowitz vor erhebliche nervliche Probleme. Ich erinnere mich an eine Aufnahme, wo er seine ersten Takte ziemlich verwackelt; nicht technisch, aber man merkt, wie unsicher Horowitz auf einmal wird.
Tempranillo
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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).