Auswirkungen des Bildschirms
Weithin ist ja die Vorstellung verbreitet, dass die Kinder nur kleine Erwachsene seien, gleichsam deren unvollständige Miniaturausgaben, die über die gleichen Fähigkeiten und Denkformen verfügten wie diese, graduell eben nur noch nicht so ausgebildet. Danach wird die Entwicklung als ein linearer Vorgang angesehen, der von Anfang bis Ende denselben Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten unterliege. Entwicklung bestünde praktisch in einer quantitativen Steigerung derselben Fähigkeiten.
Die Wirklichkeit ist eine andere.
Das Kind ist im frühen Alter noch auf die Vielfalt der Sinnesreize angewiesen, die eine natürliche Umgebung zu bieten hat. Es braucht alle erdenklichen Gelegenheiten der Bewegung, des Kletterns, des Spielens, um seinen Tastsinn, die Feinmotorik, das Gleichgewicht, die Koordination seiner Gliedmaßen und vor allem seine Phantasiekräfte auszubilden. Dies alles wirkt auf die harmonische Entwicklung seines Denkens, Fühlens und Wollens zurück. Die amerikanischen Forscher Dorothy und Jerome Singer konstatieren nach jahrzehntelanger Beobachtung der Wirkung des Fernsehens auf die Kinder:
"Tatsächlich zeigen unsere Untersuchungen deutlich, dass häufiges Fernsehen kleine Kinder dem ernsthaften Risiko aussetzt, keine bedeutsamen Kenntnisse von der Welt zu erwerben und geringere Lesefähigkeit, geringere Fähigkeit, Wirklichkeit und Fantasie zu unterscheiden, geringere Vorstellungskraft, eine furchtsamere Weltsicht und größere Ruhelosigkeit bei mehr Aggression zu entwickeln. Dies alles führt zu einer mangelnden Verhaltensanpassung, wenn das Kind in die Schule kommt.“
Siehe:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2014/12/12/das-kind-vor-dem-bildschirm-auswirkung...