Fassaden-Material?

software-engineer @, Samstag, 24.06.2017, 10:29 vor 2710 Tagen 9943 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 24.06.2017, 10:37

Ich habe jetzt mehrmals in den Mainstream-Medien gelesen, dass das Fassaden-Material schuld an der Hochhaus-Brandkatastrophe in London gewesen sein soll:

[image]

Aber in keiner dieser Veröffentlichungen wird das Material der Fassadenverkleidung beim Namen genannt. Ich nehme an, es handelt sich dabei um eine "Wärmeverlust-Dämmung". Ist das Styropor?

Weiß jemand Genaueres darüber? Und sind auch in Deutschland und Österreich Gebäude mit diesem Material verkleidet? Und wieso wurden diese Gebäude mit diesem offensichtlich leicht brennbaren Material verkleidet?

--
Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.

Alublech, darunter Polyethylen-Thermoisolierung (Reynobond PE cladding)!

Reffke @, Samstag, 24.06.2017, 11:20 vor 2710 Tagen @ software-engineer 9698 Views

Hallo software-engineer,

Hier kommt das Material zur Sprache:
Material used in the cladding that covered the Grenfell Tower was the cheaper, more flammable version of the two available options, an investigation of the supply chain has confirmed.

Omnis Exteriors manufactured the aluminium composite material (ACM) used in the cladding, a company director, John Cowley, confirmed to the Guardian.

He also said Omnis had been asked to supply Reynobond PE cladding, which is £2 cheaper per square metre than the alternative Reynobond FR, which stands for “fire resistant” to the companies that worked on refurbishing Grenfell Tower.
Quelle: https://www.theguardian.com/uk-news/2017/jun/16/manufacturer-of-cladding-on-grenfell-to...

Produktinfo:
https://www.arconic.com/aap/north_america/en/product.asp?cat_id=915&prod_id=1534

Illustration:
https://www.thesun.co.uk/news/3804113/cladding-grenfell-london-tower-fire-600-blocks-ch...

MfG, Reffke

--
Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie.
Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.
Erich Kästner "Große Zeiten"

Dämm-Material

J. v. Liebig @, Samstag, 24.06.2017, 11:23 vor 2710 Tagen @ software-engineer 9356 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 24.06.2017, 13:16

Hallo software-ingenieur,

zu Dämmstoffen und Dämmung allgemein gibt es eine interessante Abhandlung von Thomas Goehler, "erdoelquelle.com". Unter Öl-Wissen gibt es zahlreiche pdf-files, unter anderem "der Dämmstoffwahn".

Er geht davon aus, dass Dämmstoffe im allgemeinen mehr Energie kosten als sie einsparen, abgesehen von all den Nebeneffekten der Dämmstoffe.
So waren die Dämmungs-Zuschüsse (komme jetzt nicht auf den Namen des Investitionsprogrammes) nach der Energiekrise in den 70ern bereits erste Kredit-Erweiterungsprogramme für die Banken, niemals dazu gedacht, ernsthaft Energie zu sparen. (Nettoenergie nach Herstellung, Transport, Montage etc. der Dämmstoffe).

Kältebrücken mit Schimmelbildung sind ein weiteres großes Problem der Dämmung.


Styropor und Styrofoam sind Brandbeschleuniger aus dem Hause der Erdölderivate, die braucht man schon, um eine "Hütte" ordentlich abzufackeln.
Glaswolle hingegen brennt nicht, hat dafür den Ruf, asbesthaltig zu sein.
Wenn irgendwo ein Haus in einer schwarzen Wolke niederbrennt, dann sind es die "Erdölprodukte".

Gruß v.L.

mit dem Vivaldi- Browser geschrieben..

Fachwissen vorhanden?

mh-ing @, Samstag, 24.06.2017, 16:03 vor 2709 Tagen @ J. v. Liebig 8861 Views

Hallo software-ingenieur,

zu Dämmstoffen und Dämmung allgemein gibt es eine interessante
Abhandlung von Thomas Goehler, "erdoelquelle.com". Unter Öl-Wissen gibt es
zahlreiche pdf-files, unter anderem "der Dämmstoffwahn".

Er geht davon aus, dass Dämmstoffe im allgemeinen mehr Energie kosten als
sie einsparen, abgesehen von all den Nebeneffekten der Dämmstoffe.
So waren die Dämmungs-Zuschüsse (komme jetzt nicht auf den Namen des
Investitionsprogrammes) nach der Energiekrise in den 70ern bereits erste
Kredit-Erweiterungsprogramme für die Banken, niemals dazu gedacht,
ernsthaft Energie zu sparen. (Nettoenergie nach Herstellung, Transport,
Montage etc. der Dämmstoffe).

Kältebrücken mit Schimmelbildung sind ein weiteres großes Problem der
Dämmung.


Styropor und Styrofoam sind Brandbeschleuniger aus dem Hause der
Erdölderivate, die braucht man schon, um eine "Hütte" ordentlich
abzufackeln.
Glaswolle hingegen brennt nicht, hat dafür den Ruf, asbesthaltig zu
sein.
Wenn irgendwo ein Haus in einer schwarzen Wolke niederbrennt, dann sind es
die "Erdölprodukte".

Gruß v.L.


Frage: Besteht in irgendeiner Form ein gewissen Fachwissen zu den genannten Punkten? Falls ja, bitte um Löschung des Beitrags bitten, falls nein, dann sorry.

Glaswolle im Ruf "asbesthaltig zu sein" ist schon so eine Sache. Das einzige, was beide ähnlich haben, dass früher die Mineralfasern teils lungengängige Größen hatten und damit im Verdacht waren, wie Asbest zu wirken, wobei bezüglich der Gefahr von Asbest man viel noch hinterfragen muss.

Wärmedämmung macht immer Sinn, jedoch der Unsinn ist das Material (Stypropor). Das aber als "Brandbeschleuniger" zu bezeichnen ist schon toll. Es brennt ohne Flammschutzmittel leicht ab, und mit dem Zeugs wird es schwer entflammbar (bis diese Flammschuttmittel ausgasen).

Wärmedämmung macht dann Sinn, wenn man ohnehin die Fassade erneuern muss und man z.B. ein älteres Haus hat, welches schlicht keine ausreichende Dämmung aufweist. Die alten Häuser haben früher nur deshalb gut funktioniert, weil es da Brennöfen gab, welche die Luft schlicht heruntertrockneten (über Zuführung der kalten Außenluft mit geringer Feuchtemenge). Die Krux ist daher das dichte Fenster mit Zentralheizung ohne kontrollierte Wohnraumlüftung als Ersatz dieser Öfen. Dennoch ist das Dämmen dieser älteren Häuser meist sinnvoll, weil der Wärmeverlust, die Schimmelbildung hinter verdeckten Wänden (Schränke, Küchen, selbst hinter Couchen und Vorhängen) einfach sonst nicht lösbar ist.
Problematisch ist nur, dass die wenigsten überhaupt wissen, dass eine 12cm dicke Dämmung zur 6cm dicken Dämmung infolge der Umkehrfunktion keine Verdopplung des Dämmwertes bewirkt, sondern nur etwa 30% und je höher man geht, desto weniger wird es bewirken.

Es lohnt sich daher, differenzierter das Problem Dämmung zu betrachten. Kritiker oder Befürworter nachzureden ist wenig hilfreich.

Fachwissen vorhanden[Plenk entfernt]?

J. v. Liebig @, Samstag, 24.06.2017, 16:59 vor 2709 Tagen @ mh-ing 8273 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 24.06.2017, 17:19

Was ist Deine Mitteilung?
Konform musst Du mit mir nicht sein.
Meinungs-Vielfalt ist sehr wertvoll und auch nicht langweilig.

Das Hochhaus in London ist abgebrannt und die Isolierung hat wie ein Brandbeschleuniger gewirkt, so die Berichte.
Das ist physikalisch sicherlich nicht ganz korrekt.... .

Wie geschrieben, die Abhandlung zum Dämmwahn von Thomas Göhler ist lesenswert - und ganz nebenbei sind ältere Häuser nicht oder kaum gedämmt, weil Isolierung und Alter sich gegenseitig ausschließen(ganz ketzerisch geschrieben).

In dem Essay von Göhler kommen noch ganz andere Aspekte zur Sprache, zum Beispiel die Akkumulation von Infrarotstrahlung (Energie) der Wintersonne im Mauerwerk.
Es gibt sicher immer bessere Verfahren und Entwicklungen, aber letztlich ist der abrupte Übergang von warm auf kalt immer problematisch (Wasser kondensiert und es wird feucht).
Und siehe Dich einmal um, es gibt fast nur ganz alte oder neuere Gebäude.
Die Bauten aus den 70ern sind doch alle mindestens einmal saniert - oder abgerissen.

Spezifisches Fachwissen meinerseits ist nicht vorhanden. Distanz erweitert das Blickfeld.
Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.


Die Sache mit dem Asbest würde mich interessieren.

Gruß v.L.

Fachleute sind ja auch unwissend oft

mh-ing @, Samstag, 24.06.2017, 17:42 vor 2709 Tagen @ J. v. Liebig 8163 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 24.06.2017, 18:03

Was ist Deine Mitteilung?
Konform musst Du mit mir nicht sein.
Meinungs-Vielfalt ist sehr wertvoll und auch nicht langweilig.

Daher lese ich immer gern auch die völlig abwegigen Dinge, höre Kritikern gerne zu, um durch deren Blickwinkel meine schwarzen Flecken zu finden und zu tilgen.

Das Hochhaus in London ist abgebrannt und die Isolierung hat wie ein
Brandbeschleuniger gewirkt, so die Berichte.
Das ist physikalisch sicherlich nicht ganz korrekt.... .

Brandbeschleuniger ist halt der falsche Begriff, da es die Dämmung selbst war, die da brannte. Wer so etwas baut und dann noch ruhig schlafen kann ....

Wie geschrieben, die Abhandlung zum Dämmwahn von Thomas Göhler ist
lesenswert - und ganz nebenbei sind ältere Häuser nicht oder kaum
gedämmt, weil Isolierung und Alter sich gegenseitig ausschließen(ganz
ketzerisch geschrieben).

Hätten die früher diese Dämmungen gehabt, die hätten gedämmt, was das Zeug hält. Es war extrem mühsam, das Holz für das Heizen zu besorgen und daher wurde nur sehr gering geheizt und meist bitterte man sich durch den Winter.
Früher wurden alle möglichen Versuche zur Dämmung unternommen, um das Klima zu verbessern, jedoch waren die Kosten hoch (Holz war teuer, Steine auch) und man musste sich damit behelfen, was man hat. Dicke Wände wie in Burgen waren auch nicht der Hit, weil es dort nie warm wurde, immer Kondensat sich bildete und zugig war es allemal. Burgen waren keine heimlichen Wohlfühlburgen.


In dem Essay von Göhler kommen noch ganz andere Aspekte zur Sprache, zum
Beispiel die Akkumulation von Infrarotstrahlung (Energie) der Wintersonne
im Mauerwerk.
Es gibt sicher immer bessere Verfahren und Entwicklungen, aber letztlich
ist der abrupte Übergang von warm auf kalt immer problematisch (Wasser
kondensiert und es wird feucht).
Und siehe Dich einmal um, es gibt fast nur ganz alte oder neuere Gebäude.

Die Bauten aus den 70ern sind doch alle mindestens einmal saniert - oder
abgerissen.

Die Bauten der Nachkriegszeit sind ein Problem, unbestritten. Aber die alten Fachwerkhäuser mit 15cm Wandstärke incl. Putz sind auch nicht der Hit. Die halten deshalb, weil man ständig nachbessert und repariert, was man bei der einfachen Konstruktionen immer billig machen konnte. Nur heute wird das wegen dem Denkmalschutz viel zu teuer und aufwendig und daher versteckt man das häufig lieber unter etwas Dämmung.
Das mit dem solaren Wärmegewinn durch die Fassade aus Stein usw. ist ein Märchen. Das bringt vielleicht 3 % für die Gesamtbilanz, mehr ist das nicht. Wir haben hier viel zu wenig Sonnentage im Winter, als dass sich hier eine positive Bilanz ergäbe.


Spezifisches Fachwissen meinerseits ist nicht vorhanden. Distanz erweitert
das Blickfeld.
Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.


Die Sache mit dem Asbest würde mich interessieren.

Bezüglich dem Asbest bin ich noch am recherchieren. Es gibt mehrere Arten von Asbest, die Wirkung einiger Sorten ist sehr negativ, einiges ist übertrieben schlecht gemacht. Aber ich muss da selbst noch genauer studieren, bevor ich da eine seriöse Meinung selbst bilde.
Fakt ist aber, dass fast alles, was wir als festes Wissen heute präsentieren, nur bedingt stimmt oder gar ganz irrig ist. Dies gilt für die Klimawandelsachen, die Energieeinsparungen, die Nachhaltigkeit. Auch in der Tragwerksplanung weiß ich nicht, ob das, was wir heute so toll berechnen, uns überhaupt überleben wird. Holzbau z.B. ist Holz-Stahlbau. Wie lange diese verzinkten Teile in dem Holz aber standhalten, dazu äußert sich keiner. Die Bewehrungen in den Gasbetonplatten (auch eine häufige Bauweise) sind nach 40-50 Jahren meist völlig durchgerostet, manchmal auch früher.
Über Spannbeton usw. liest man ja schon genügend. Auch die hochporosierten Ziegel und die Kalksandsteine sind Baustoffe ohne wirklich lange Erfahrung. Bei KS ist m.E. die Sorge gering (außer es wurden Zuschlagsstoffe aus Industrieschornsteinen mit verbaut, dürfte ca. 100.000 Häuser im Ruhrgebiet betreffen),bei dem lHLZ bin ich mir aber nicht sicher, ob das so stabil bleibt, bei Gasbeton habe ich noch größere Bedenken.
Bei den Stahlkonstruktionen haben wir bei den Verzinkungen ein großes Problem, weil über viele Jahre die Verzinkung in Mikrorisse hineinzog und wie ein Trennschnitt die Stabilität mindert. Keiner weiß, wo und wie das verbaut wurde und erst seit einigen Jahren (nach einigen Einstürzen) ist man da schlauer geworden.
Bei Brettschichtholz ist die Verleimung das Problem. Ich habe Bauvorhaben, da war das Teil völlig aus dem Leim und nur noch die Bretter einzeln unverbunden da.

Es ist also ein Wahnsinn, der hier praktiziert wird. Anderseits, es gibt noch immer kaum Tote durch Einsturz, die Sanierung der alten Baufehler sind das Geschäft der Zukunft, für die Ewigkeit kann man ohnehin nicht bauen.
Insofern, was soll ich mich ärgern darüber oder mich daran stören. Ich mache Gutachten und dann verdiene ich da sogar auch noch mit, zumal eine Änderung praktisch ausgeschlossen ist angesichts der Meinungshoheiten.
Insofern führe ich selbst keinen Kampf um die Wahrheit, sondern sehe nur zu, die Orientierung zu behalten in dem Ganzen.

Dämmung in(an)alten Häusern

Rotti @, Pampa, Samstag, 24.06.2017, 18:01 vor 2709 Tagen @ mh-ing 8385 Views

Servus mh-ing!

Hätten die früher diese Dämmungen gehabt, die hätten gedämmt, was das
Zeug hält. Es war extrem mühsam, das Holz für das Heizen zu besorgen und
daher wurde nur sehr gering geheizt und meist bitterte man sich durch den
Winter.
Früher wurden alle möglichen Versuche zur Dämmung unternommen, um das
Klima zu verbessern, jedoch waren die Kosten hoch (Holz war teuer, Steine
auch) und man musste sich damit behelfen, was man hat. Dicke Wände wie in
Burgen waren auch nicht der Hit, weil es dort nie warm wurde, immer
Kondensat sich bildete und zugig war es allemal. Burgen waren keine
heimlichen Wohlfühlburgen.

Auf meinem Hof steht noch ein altes Holzhaus Baujahr 1684. Ich kann Dir sagen, es war immer warm und kuschelig. Mit einem Grundofen bestückt, mussten meine Vorfahren keineswegs frieren, obwohl nur gut 3ha Wald vorhanden waren. Im Vergleich zu meinem "neu" gebauten Haus, Baujahr 2001, "verbrauchte" das alte Haus weniger Brennholz, als das Neue(Beide mit Holzheizung ausgestattet).
Wobei mein neues Haus mit 36er Poroton Steinen gemauert ist.
Unsere Altvorderen hatten schon eine Menge know how, was Wärmedämmung anbelangt.
Wenn man mit Vollziegel in Reichsformat gemauerte Häuser anschaut( im 19ten Jahrhundert gebaut, sog. Italienerhäuser),ergibt sich die Dämmung durch die Mörtelfuge, die hauptsächlich aus Sand bestand.

M.f.G.
Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.

je nach Bauwerk anders

mh-ing @, Samstag, 24.06.2017, 18:28 vor 2709 Tagen @ Rotti 8095 Views

Mein Haus aus dem 15. Jahrhundert ist da wohl einfach nicht konkurrenzfähig. Die Wandstärke im EG ist noch bei >60cm, im OG sind es aber nur schlappe 15cm und das ist definitiv als Fachwerk/Lehmschlag zu wenig, um wirklich Wärme zu halten.

Der Grundofen ist schon nicht schlecht, jedoch muss beachtet werden, dass diese Öfen infolge der hohen Wärmestrahlung auf der einen Seite, die andere Körperseite ist abgewand wesentlich kälter und besonders der hohen Luftbewegungsrate man ziemlich hoch heizen muss, um ein gutes Klima zu haben.

Aus den Erzählungen von Älteren weiß ich auch, dass nur wenige Räume im Winter beheizt wurden und man wirklich oft stark gefrohren hat, teils waren die Betten morgens mit Eis überzogen und auch an den Wänden war das.

Insofern, ich finde das heutige Wohnen da besser und deutlich bequemer, ich habe aber höchsten Respekt vor der Erfahrung, der Qualität und dem Können der früheren Generationen. Ob wir auch Häuser noch hinbekommen, welche >500 Jahre alte werden können, daran habe ich erhebliche Zweifel.

Wärmedämmung

Rotti @, Pampa, Samstag, 24.06.2017, 18:40 vor 2709 Tagen @ mh-ing 8197 Views

Servus mh-ing!

Mein Haus aus dem 15. Jahrhundert ist da wohl einfach nicht
konkurrenzfähig. Die Wandstärke im EG ist noch bei >60cm, im OG sind es
aber nur schlappe 15cm und das ist definitiv als Fachwerk/Lehmschlag zu
wenig, um wirklich Wärme zu halten.


In der langen Zeit, seit der Erbauung solcher Häuser, ist es halt schwierig, den originalen Bauzustand abzuleiten.
Bei mir heizte der Ofen eine Hälfte des Hauses. Im Erdgeschoss zwei Räume, im Obergeschoss, über Klappen, weitere zwei Zimmer. Auf der anderen Seite mussten einzelne Öfen die Zimmer heizen. Die Holzblockbauweise ist hier natürlich die optimale Wärmedämmung. Für die Dichtigkeit konnte man sich mit Lehmputz behelfen.
Ich denke, bei deinem Haus wurde einfach im Laufe der Jahrhunderte irgendwann Pfusch am Bau gemacht............. [[freude]]
Es ist wohl zu spät, einen Anwalt zu beauftragen. [[freude]]

M.f.G.
Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.

alles originale Ausführung!

mh-ing @, Samstag, 24.06.2017, 20:36 vor 2709 Tagen @ Rotti 7776 Views

Nein, das ist alles originale Bausubstanz bis in den Dachboden. Diese Lehm-Stacken-Wände sind typisch für die damalige Zeit und daher ist das wirklich so gebaut worden.
Bei vielen anderen Häusern in Fachwerk ist das analog. Man hat damals einfach nicht mehr Holzstärke bekommen und damit musste das genügen. Manchmal - wenn man Geld hatte- ist eine Holz-Bohlenwand dahinter gesetzt worden. Vielleicht gab es die damals, heute aber nicht mehr. In einem Raum hatte ich eine Innenwand mit einem Ansatz solch einer Wand noch gefunden.

Aber als Ingenieur löst man das sinnvoll und pragmatisch, und so ist das Haus nun auch vernünftig gedämmt, ohne verpfuscht zu sein, natürlich ohne Styropor.

Wenig-Energie-Bauen

Dieter, Samstag, 24.06.2017, 19:25 vor 2709 Tagen @ mh-ing 8138 Views

bearbeitet von Dieter, Samstag, 24.06.2017, 20:10

Hallo,
vor ca. 35 Jahren besuchte ich mal einen Lehrgang mit der Thematik, wie man baut und gleichzeitig kaum Energie benötigt.

Demnach wäre das ideale Null-Energie-Haus an Süd-Hanglage in U-Form gebaut, nach hinten kaum/keine Fenster, voll gedämmt (hinterlüftet), am besten in den Hang gesetzt, das Dach mit Intensivbegrünung, nach vorne möglichst große Fensterflächen zum Einfangen der Wintersonne, möglichst Einfachglas in Kombination mit Rolladen, die eine starke Dämmung haben, ggf. mit Zwischenraumdämmung.
Das Ganze in Kombination mit dunklen Werkstoffen (Fußboden, Außenwände) zwecks Speicherung der Strahlung der Wintersonne.
Zusätzlich massiver Sonnenschutz im Sommer durch Laubbäume/Sonnensegel, laubabwerfende Kletterpflanzen an Seilen gesteuert.

Das wäre das Konzept in Kürze. Alles war durchgerechnet in Bezug auf deutsche Mittelwerte in Bezug auf Tagesdurchschnittstemperaturen und Sonnenscheindauer zu den untersch. Jahreszeiten.

Dazu ein Grundofen mit Rohren in den Wänden, der aber kaum befeuert werden muß.

Ein derartiges Konzept weicht natürlich komplett von heutigen Normen ab, die man als Gutachter zu berücksichtigen hat.

Ein großes Problem ist z.T. ja auch zu viel Wärme im Sommer (Dachwohnung) bei anhaltender Wärme über Wochen.
Bei Flachdächern hilft m.E. nur ein Kaltdach, ggf. mit der hinterlüfteten Fassade kombiniert, sodaß der isolierte Wohnteil durch stetigen Luftaustausch vom sich erhitzendem Dach getrennt ist.

Gruß Dieter

klingt nach Hunderwasser

mh-ing @, Samstag, 24.06.2017, 20:42 vor 2709 Tagen @ Dieter 7897 Views

Das klingt sehr nach den Erdhügelhäusern von Hunderwasser. Letztlich ist es aber wirklich genau die Bauweise, welche funktionieren kann. Die Fenster mit Einscheibenverglasung haben den größten Sonnengewinn und man fängt das Maximum an Wärme damit ein.

Nachteil ist aber, dass ohne Sonne diese Scheiben auch sehr kalt sind und dann müsste man auch am Tag die Rollos herunter fahren. Das andere Problem sind die erberührten Wände und das begrünte Flachdach. Meist ist das nach ca. 20 Jahren undicht und dann sind die Kosten für die Sanierung weit über jeden Energieertrag oder jene Ersparnis.
Ich habe so ein Erdhügelhaus schon mit geplant. Die ökologische Bauherrin konnte ich dann überzeugen, lieber guten Stahlbeton mit Abdichtung außen zu machen und dann lieber dick Lehmputz aufzutragen, als alles in Mauerwerk zu machen. Das Teil steht jetzt >15 Jahre ohne Probleme.

Insofern wird man immer Kompromisse schließen müssen und immer wieder neu abwägen, was wirklich sinnvoll ist. Gute Ideen gibt es sehr viele, nur leider zu viele beschränkende Vorschriften, die zu vieles verhindern und den Raum für Ingenieurverstand schon stark einschränken.

Kein Wunder

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 24.06.2017, 21:11 vor 2709 Tagen @ mh-ing 7786 Views

Hallo mh-ing,
super Posting, ich träume schon lange von einem Earthship, hab darüber im Gelben das Erste mal davon gehört, sicher schon 10-15 Jahre her.

Gute Ideen gibt es sehr viele, nur
leider zu viele beschränkende Vorschriften, die zu vieles verhindern und
den Raum für Ingenieurverstand schon stark einschränken.

Kein Wunder, man will solche Häuser nicht haben!
Warum nicht? Daran lässt sich zu wenig verdienen, unser Wohnkonzept darf sich nicht ändern.

Es besteht kein Interesse an einer autarken Bevölkerung, die keinen Stromanschluss mehr braucht und kaum von Heizmitteln abhängt, die gutes Essen am Grundstück produziert.
Die sind so schwer regierbar.

Die sollten lieber in das Hamsterrad und um das tägliche überleben kämpfen.
Schau mal was da alles dranhängt an Arbeitsplätzen, Steuern und nicht zuletzt an BIP.

Größer, schöner und teurer, das sind die Zeichen der Zeit.
Wenn ich mich so umsehe, das Volk scheint es zu lieben und das ist gut für das BIP und viele andere.

Beste Grüße, Herb

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Erdhügelhäuser?

Dieter, Sonntag, 25.06.2017, 11:05 vor 2709 Tagen @ mh-ing 7400 Views

bearbeitet von Dieter, Sonntag, 25.06.2017, 11:40

Hallo,

ich muß gestehen, von Erdhügelhäusern habe ich noch nie gehört. Nein es geht um Häuser, die auch in heutiger Zeit mit guter zeitgemäßer Architektur glänzen können, sofern darauf geachtet wird, daß die sonnenabgewannte Seite(n) extrem gut gedämmt ist/sind (mit Belüftungsmöglichkeit). Das geht natürlich am einfachsten bei einem eingeschossigem Bauwerk.
Bei Süd-Hanglage kann man sehr gut und billig den Hang nutzen, ohne Hang würde man entsprechend dämmen bzw. einen entspr. Maueraufbau wählen.

Bei meinem neuen Haus (Winkelbungalow) fange ich die Sonne vom Herbst bis Frühjahr über ungedämmte Mauern und 3m hohen Fenstern effektiv ein (Rest ist gut gedämmt, Fenster mit stark gedämmten Rollos für kalte Nächte). Die eingebrachte Energie erwärmt den Naturstein-Fußboden, die die Sonnenenergie speichert und abends/nachts wieder abgibt.
Im Sommer (höherer Sonnenstand) gelangt aufgrund des ca. 3m breiten Dachüberstandes (überdachte Terrasssen) keine Sonne an die Fenster, sodaß trotz Flachdach die Wohnung sehr angenehm kühl bleibt.

Dachaufbau mit 2%Gefälle, von außen nach innen:
ca.5cm Lava 5/8 begrünt,
Vlies,
Drainschicht 1cm,
Kautschukfolie,
Vlies,
Fichtenschalung imprägn.,
ca. 5-18cm Luftschicht je nach Bereich (Gefälle), mit groß dimensionierten Belüftungslöchern (mit Insekten- und Nagetierschutz) im Bereich der Dachüberstände,
Dampfdruck durchlässige Folie,
18cm Balkenlage mit Steinwoll-Dämmung,
und zu guter letzt zu den Wohnräumen
noch Holzschalung von innen, gestrichen.

Das ganze funktioniert recht gut, vorausgesetzt man hält sich nicht an bestehende Wärmeschutzverordnungen. Man muß es aus Haftungsgründen als Bauherr also ohne Wissen der Baubehörden und Architekten machen.
Außerdem finde ich, daß angenehmes Wohnen erst bei Raumhöhen oberhalb von 2,80 anfängt, besser noch 3m und höher!

Gruß Dieter

Glaswolle kann auch brennen

Dionysos @, Sonntag, 25.06.2017, 11:34 vor 2709 Tagen @ J. v. Liebig 8008 Views

Glaswolle hingegen brennt nicht,

Hallo,

Galswolle hat eine erheblich schlechtere Feuerbeständigkeit als Steinwolle und wird somit schneller durchlässig für Flammen. Der Schmelzpunkt von Glaswolle liegt bei 300-500 °C, der von Steinwolle bei mehr als 1000 °C. Das heißt, bei einer Dämmung aus Glaswolle kann sich das Feuer schon nach 4 Minuten Minuten weiter ausbreiten.

Hier ein Brandversuch der finnischen Feuerwehr in einem Wohnzimmers mit Zeit- und Temperaturangaben. (5 Minuten lang)

https://www.youtube.com/watch?v=-t_JA-2b8ac

Gruß Dionysos

--
Armut schafft Demut, Demut schafft Fleiß, Fleiß schafft Reichtum,
Reichtum schafft Übermut, Übermut schafft Krieg, Krieg schafft Armut.

falsch => abschmelzen

mh-ing @, Montag, 26.06.2017, 06:50 vor 2708 Tagen @ Dionysos 6807 Views

Glaswolle kann wie Glas niemals selbst brennen. Jedoch - völlig unbestritten- schmilzt Glaswolle im Brandfall weg. Aber das ist nicht problematisch in den meisten Fällen, da sobald die Hitze vor Ort weg ist, auch kein Abtropfen erfolgt (z.B. wenn die Feuerwehr durch ein Fenster einsteigt und darüber würde die Fassade brennend oder heiß abtropfen).

Bei Brandwänden oder in Brandriegeln sind daher nur Steinwolle mit Schmelzpunkt > 1000°C zugelassen.

Video-Info-Material zum Thema (mL)

Odysseus @, Samstag, 24.06.2017, 19:54 vor 2709 Tagen @ software-engineer 7719 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 24.06.2017, 19:58

Die Links zu den Sendungen hatte ich mir mal abgespeichert, weil das Thema hier breit erläutert wird. Sie decken ein breites Spektrum ab. Es geht um viel mehr als nur umd Dämmung und die Feuerdiskussion. Besonders auch Umwelt- und Langzeitaspekte sowie verschiedene Verfahren zur Dämmung werden beleuchtet.
Auch das Thema Lüftung und auftretende Probleme werden behandelt. Es wird dazu auch über die Grenze ins europäische Ausland geblickt.

45 Minuten mit dicht gepackter Info. Wirklich gut als Enstieg ins Thema.


Aus 2012: https://www.youtube.com/watch?v=AWD0HeZLufM

Die gleiche Redaktion nimmt sich des Themas nochmal drei Jahre später an. Es gibt einige Überschneidungen, aber die Darlegung von "Fortschritten" innerhalb der 3 Jahre und neue Aspekte machen es sehenswert.

Aus 2015: https://www.youtube.com/watch?v=fknVGXWAouI


Zuletzt noch eine Recherche, die die Dämmstoff- Industrie und deren Lobbyarbeit und die Bande zur Politik beleuchtet. Schwerpunkt: Styropor.
Auch die Praxis von Matrialprüfungen und Qualitätsüberwachung der Produktion werden thematisiert.

Aus 2015: https://www.youtube.com/watch?v=upuql7b0UjY


Wer dann noch möchte, geht mit Stichworten aus den Sendungen, zur Vertiefung dann einfach auf die Suche bei Youtube.

Gruß

Odysseus

Was wohl Konrad Fischer dazu zu sagen hat?

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Samstag, 24.06.2017, 20:03 vor 2709 Tagen @ software-engineer 8066 Views

Wer sich über den Unsinn der Wärmedämmung informieren möchte, sollte einfach mal nach Konrad Fischer googeln oder sich seine Beiträge bei Youtube anschauen.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Konrad Fischer ist zum Teil zuzustimmen, aber vor seiner z.T. unlauteren Selbstvermarktung kann man nur warnen

Literaturhinweis @, Samstag, 24.06.2017, 21:03 vor 2709 Tagen @ Otto Lidenbrock 8573 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 24.06.2017, 21:20

Wer sich über den Unsinn der Wärmedämmung informieren möchte, sollte einfach mal nach Konrad Fischer googeln ...

... der leider selbst viel Unsinn zum besten gibt.

Das Problem der modernen Dämmverfahren ist der 'Knick' im Wärmedurchlaßkoeffizienten.

Fischer hat teilweise recht, jedoch sind seine Argumente i.W. nicht auf normale Wohnegebäude anwendbar.

Was bei Schlössern und Kirchen mit z.T. meterdicken Außenwänden und meterhohen Innenräumen z.T. (zum Teil) funktioniert, geht aber nicht, wenn man nur ein ein paar Meter breites "Handtuch" Bauland in den modernen Vorstadt-Baugebieten zugewiesen bekommt.

Viele heutige Besucher von Schlössern, Kirchen und Burgen und ähnlichen Monumentalbauten vergessen zudem, daß diese heute ganzjährig technisch (unsichtbar) temperiert werden und glauben dann etwas zu 'sehen', das zu Zeiten, da diese bewohnt waren, gar nicht zutraf!!!

Außerdem behauptet Fischer wissenschafts- und wahrheitswidrig gebetsmühlenhaft, daß die Außendämmung ebensoviel (Sonnenstrahlungs-) Energie draußen halte, wie sie von innen am Entweichen aufhalte.

Das ist patenter Quatsch und ich frage mich, warum er solchen Unsinn sagt: im Winter sind die Sonnenstunden geringer, als die Dunkelstunden.

Folglich kann die (ohnehin ungünstig stehende und schwache) Sonne

- nicht soviel tagsüber einstrahlen auf eine Wand, als in den gesamten 24 Stunden durch selbige entweicht!

und

- Die Hälfte bis zwei Drittel des Hauses sind tagsüber immer noch sonnen-abgewandt.

Fazit: Fischer ist -diesbezüglich- ein Scharlatan, denn aus dem oben Gesagten ergibt sich, daß

- tagsüber nur ein Teil des Hauses Sonnenstrahlen überhaupt empfangen kann

- und nachts 100% des Hauses nach außen abstrahlen (und "doppelt mehr", da es nachts kühler ist und die Abstrahlungsmenge/-geschwindigkeit sich nach "Delta T" richtet).

In Summe:

Selbst wenn die Sonnenstrahlung auf Wände eines bestimmten Hauses zufällig geradesoviel Wärmeenergie einstrahlte, als drinnen 'gebraucht' würde, dann bliebe der Rest des Hauswärmebedarfes (= Hälfte bis mind. Dreiviertel) selbst tagsüber ungedeckt.

Nachts aber wären es auf jeden Fall 100%. Dies holt die niedrigstehende, oft noch durch andere Gebäude und Bäume etc. verschattete, Sonne den ganzen Tag über nie mehr auf. Außerdem scheint Fischer nie davon gehört zu haben, daß unterschiedliche Außentemperaturen auch unterschiedliche Wärmezuflüsse erheischen - die Sonne scheint aber am 24. Dezember immer gleich viel auf den Quadratmeter ein, egal, ob heiter und 10 Grad plus oder 10 Grad minus (oder 20, oder 30). Ach ja, nach langwierigen Forschungen noch bemerkt: es gibt auch noch ab und zu Wolkenbedeckung.

Die Wissenschaft ist echt ungerecht den Vereinfachern gegenüber ...

Das versteht schon ein Kindergartenkind, aber eben wohl nicht ein diplomierter Architekt, wenn er zuviel auf Youtube "studiert" hat.

Da hilft kein Googeln, sondern nur Baustoffkunde, Mathematik, Bauphysik und denken.

Wer es sich also leisten kann: dicke Wände aus einheitlichem Material und Ofenheizung.

Wer nicht, kommt um Dämmung z.B. mit Leichtbaustoffen (aber unbrennbaren) und Doppelglasfenster und abgestimmte, sinnvolle Heizung nicht herum; wobei auch da Beratungsfehler drohen.

Zum Nachgrübeln: wäre die Heizleistung der Sonne an einer Außenwand eines ungedämmten Hauses im Winter wirklich so hoch, daß sie Heizung und Dämmung obsolet machte - müßten dann die Menschen hinter genau dieser Wand nicht 'braten', damit an der abgewandten Haus-Seite, auch nachts, noch erträgliche Temperaturen herrschten?

Das versteht doch sogar ein Laie, warum nicht auch Herr Fischer?

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Frage dazu

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 24.06.2017, 21:53 vor 2709 Tagen @ Literaturhinweis 8010 Views

Hallo Literaturhinweis,

Außerdem behauptet Fischer wissenschafts- und
wahrheitswidrig
gebetsmühlenhaft, daß die Außendämmung
ebensoviel (Sonnenstrahlungs-) Energie draußen halte, wie sie von
innen am Entweichen aufhalte.

Ich hab nicht den Nerv, die Stelle zu suchen und einzulesen oder hören, wie er das genau sagt.
Aber nachdem du es so gut und aufwendig herausgearbeitet hast, kann es sein das du seine Aussage falsch interpretiert hast? Du nennst ihn immerhin einen Scharlatan deswegen.

So wie ich den Satz lese, macht er nur klar, dass die Isolierung nicht nur die Wärme innen zurückhält, sondern "genau so effizient" die erwünschte Sonne im Winter draußen.
Ist ja doch nicht so wenig pro m² in sonnigen Wintern und günstiger Ausrichtung, Lage und Farbe und somit ein berechtigtes Argument.

Beste Grüße, Herb

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Das wäre ja eine Banalität

Literaturhinweis @, Samstag, 24.06.2017, 22:43 vor 2709 Tagen @ Herb 7897 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 24.06.2017, 22:48

So wie ich den Satz lese, macht er nur klar, dass die Isolierung nicht nur die Wärme innen zurückhält, sondern "genau so effizient" die erwünschte Sonne im Winter draußen.

Das ist ja -wie es in der US-Unabhängigkeitserklärung heißt- "offensichtlich", aber ...

Ist ja doch nicht so wenig pro m² in sonnigen Wintern und günstiger Ausrichtung, Lage und Farbe und somit ein berechtigtes Argument.

Nein. Argument für was denn?

Daß es dann im Winter ohne Dämmung kälter im Haus wird, wenn, wie ausführlichst erläutert man keine Dämmung hat und -in unseren Breiten- dann die Sonne diesen Verlust tagsüber nur zu Bruchteilen ausgleichen kann?

Was wäre daran nicht Scharlatanerie, wenn er mit diesem 'Argument' die Dämmphilosophie an sich 'dekonstruiert'?

Wie ich schrieb, er sagt viel richtiges - aber gerade das macht ihn so gefährlich für Laien, die nicht durchschauen, wo er falsch liegt.

Das Gesagte gilt für jede Lage und Bauweise, vgl. mh-ing:

"... dann müsste man auch am Tag die Rollos herunter fahren ..."

Ach nein, falsche Baustelle, dann kommt ja die Sonne nicht mehr herein. [[freude]]

Jeder Bauphysik-Student weiß und kann experimentell schon in wenigen ersten Semestern auch nachweisen, daß Fischer da geballten Unsinn von sich gibt, und zwar unabhängig von der Lage, solange er nicht von Afrika redet oder einigen Gebieten Irlands oder Portugals.

Aber auch da stimmt es abstrakt nicht: die haben eben keinen Heizbedarf dort.

Sojemanden nenne ich ungeschminkt Scharlatan.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Das habe ich alles nicht gefragt

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 24.06.2017, 22:54 vor 2709 Tagen @ Literaturhinweis 7555 Views

So wie ich den Satz lese, macht er nur klar, dass die Isolierung nicht

nur die Wärme innen zurückhält, sondern "genau so effizient" die
erwünschte Sonne im Winter draußen.

Das ist ja -wie es in der
US-Unabhängigkeitserklärung
heißt- "offensichtlich", aber ...

Was soll ich mit einem Amazonlink anfangen?

Nochmal: wie meint er seine Aussage?

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Wie soll ich um Himmels willen wissen, wie Konrad Fischer irgendwelche seiner Aussagen 'meint'?

Literaturhinweis @, Samstag, 24.06.2017, 23:25 vor 2709 Tagen @ Herb 7685 Views

Ich kann nur feststellen, daß er etwas sagt, was eine Banalität ist:

"Wie oben, so unten", wie der Esoteriker zu sagen pflegt. Bei einem Dämm-Esoteriker also:

"Wenn ich eine Wand mit x Wärmedämmkoeffizient habe, dann werden sowohl Strahlungen von außen wie von innen um das gleiche Maß am Wanddurchgang gehindert".

Wer braucht denn so eine bescheuerte Aussage???

"Wenn die Sonne scheint, ist es heller, als wenn sie nicht scheint".

Nur, um auch mal was 'geistreiches' gesagt zu haben.

Wie meinst denn Du, daß er seine Aussagen meint?

Sonst kommen wir ja nicht weiter.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Sapperlot, ich hab dich jetzt 2 mal höflich und freundlich gefragt

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 24.06.2017, 23:30 vor 2709 Tagen @ Literaturhinweis 7651 Views

Zeig mir einfach die Stelle auf die du dich beziehst, seh ich es mir halt selber an.

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Sollte ich Konrad Fischer anschreiben und um Stellungnahme bitten?

Herb @, Südsteiermark, Sonntag, 25.06.2017, 00:04 vor 2709 Tagen @ Literaturhinweis 7631 Views

oder können wir das auch intern im Gelben lösen?

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Eine Unterhaltung mit dir ist einfach sinnlos

Herb @, Südsteiermark, Sonntag, 25.06.2017, 10:15 vor 2709 Tagen @ Literaturhinweis 7414 Views

ähnelt mehr dem fischen in eine Klärgrube, wo man nichts raus holt aber beschmutzt wird.

Hast nicht du selbst gesagt Photovoltaik ist Blödsinn, die Kraft der Sonne direkt in Form von Wärme zu nutzen ist sinnvoller und wesentlich effizienter?

Ich stelle mir die Frage: Macht es bei günstiger Ausgangssituation, in der Gesamtbilanz Sinn, die Kraft der Sonne über die Fassade zu nutzen?
Falls das mit einem Ja zu beantworten wäre, stimmt die Aussage von Fischer.
Die nachträgliche Isolierung mit unbrennbarer Dämmung in Leichtbauweise ist kein Schnäppchen und bringt seinerseits Nachteile mit möglichen Folgekosten.

PS. Deine Postings sind inzwischen so kryptisch und voller arroganter Gehässigkeiten, dass ich sie kaum noch lesen will, das bedauere ich sehr.

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Seine Beiträge sind auch mir zu anstrengend

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Sonntag, 25.06.2017, 10:36 vor 2709 Tagen @ Herb 7581 Views

Falls es Dich interessiert, es gibt da diese Studie vom IBP-Institut für Bauphysik der Fraunhofer Gesellschaft aus dem Jahr 1983 mit dem Titel: "Untersuchungen über den effektiven Wärmeschutz verschiedener Ziegelaußenwandkonstruktionen."

Das Originaldokument ist mittlerweile einsehbar und kann am Ende des folgenden Beitrags nachgelesen werden:

baufuesick.wordpress.com/2015/06/08/b-ho-883-ii-tauschen-tricksen-lugen/

(bitte noch https:// davor setzen, ich will den direkten Link vermeiden).

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Baufüsick? hehe, danke für den Link

Herb @, Südsteiermark, Sonntag, 25.06.2017, 11:18 vor 2709 Tagen @ Otto Lidenbrock 7327 Views

Ich lebe in einer ländlichen Wärmeinsel, immer mehr tropisches Getier wie Mantis und Holzbienen wohnen bei mir im Garten.

Auch wenn es heuer sehr kalt war, Warmphasen im Winter erlauben es mir nur mit kurzer Hose draußen zu arbeiten, dadurch sehe ich das Thema nicht ganz so pauschal.

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Dämmung, Winter usw.

ijoe @, Sonntag, 25.06.2017, 08:34 vor 2709 Tagen @ Literaturhinweis 7637 Views

Wenn man Fischer Behauptungen in den Mund legt, die er so nicht gemacht hat, kann man ihn natürlich gut widerlegen.

Außerdem behauptet Fischer wissenschafts- und
wahrheitswidrig
gebetsmühlenhaft, daß die Außendämmung
ebensoviel (Sonnenstrahlungs-) Energie draußen halte, wie sie von
innen am Entweichen aufhalte.

Das ist patenter Quatsch und ich frage mich, warum er solchen Unsinn sagt:
im Winter sind die Sonnenstunden geringer, als die Dunkelstunden.

Ganz einfach gesagt: Jede Dämmung an Außenwänden, ganz besonders dicke Außendämmung, sperrt die Sonneneinstrahlung vom Herbst bis zum Frühjahr aus. Daraus folgt, dicke Dämmstoffschichten verlängern die Dauer der Heizperiode.

Folglich kann die (ohnehin ungünstig stehende und
schwache)
Sonne

- nicht soviel tagsüber einstrahlen auf eine Wand, als in den
gesamten 24 Stunden durch selbige entweicht!

und

- Die Hälfte bis zwei Drittel des Hauses sind tagsüber immer noch
sonnen-abgewandt.

Fazit: Fischer ist -diesbezüglich- ein Scharlatan, denn aus dem oben
Gesagten ergibt sich, daß

- tagsüber nur ein Teil des Hauses Sonnenstrahlen überhaupt empfangen
kann

Wüßte nicht, wo Fischer das Gegenteil behauptet.

- und nachts 100% des Hauses nach außen abstrahlen (und "doppelt
mehr", da es nachts kühler ist und die
Abstrahlungsmenge/-geschwindigkeit sich nach
"Delta
T
" richtet).

In Summe:

Selbst wenn die Sonnenstrahlung auf Wände eines bestimmten Hauses
zufällig geradesoviel Wärmeenergie einstrahlte, als drinnen 'gebraucht'
würde, dann bliebe der Rest des Hauswärmebedarfes (= Hälfte bis mind.
Dreiviertel) selbst tagsüber ungedeckt.

Nachts aber wären es auf jeden Fall 100%. Dies holt die
niedrigstehende, oft noch durch andere Gebäude und Bäume etc.
verschattete, Sonne den ganzen Tag über nie mehr auf. Außerdem scheint
Fischer nie davon gehört zu haben, daß unterschiedliche
Außentemperaturen auch unterschiedliche Wärmezuflüsse erheischen - die
Sonne scheint aber am 24. Dezember immer gleich viel auf den Quadratmeter
ein, egal, ob heiter und 10 Grad plus oder 10 Grad minus (oder 20, oder
30). Ach ja, nach langwierigen Forschungen noch bemerkt: es gibt auch noch
ab und zu
Wolkenbedeckung.

Die
Wissenschaft
ist echt ungerecht den Vereinfachern gegenüber
...

Das versteht schon ein Kindergartenkind, aber eben wohl nicht ein
diplomierter Architekt, wenn er zuviel
auf Youtube
"studiert"
hat.

Winter wirklich so hoch, daß sie

Heizung und Dämmung obsolet machte - müßten dann die Menschen
hinter genau dieser Wand nicht 'braten', damit an der
abgewandten Haus-Seite, auch nachts, noch erträgliche Temperaturen
herrschten?

Fischer sagt nirgendwo, dass Heizen obsolet sei. Woher nur dieser Quatsch?
Fischer weist auch immer wieder explizit darauf hin, dass für jede Region eine andere Bauweise optimal ist.

Das versteht doch sogar ein Laie, warum nicht auch Herr Fischer?

Nun mal ein Gedankenspiel:
Unsere Vorfahren waren nicht dumm. Heizmaterial war durch die Jahrhunderte knapp. Auch bei Herrschaften, die Geld hatten. Natürliche Dämmstoffe, wie Stroh, Hanf, Wolle und anderes hat es immer gegeben. Die Bauherren und Baumeister jener Zeit hätten auch damals schon damit umgehen können, wenn es des Dämmens bedurft hätte.
Dennoch hat man seit Jahrhunderten darauf verzichtet, weil man eben wusste: ungedämmte Mauern, dick und schwer, halten das Innere der Häuser im Winter warm und im Sommer kühl, völlig kostenlos obendrein.
Das wird auch in Zukunft für unsere Breiten der taugliche Weg sein.

ijoe

Wo steht das ganz explizit?

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Sonntag, 25.06.2017, 10:00 vor 2709 Tagen @ Literaturhinweis 7487 Views

Außerdem behauptet Fischer wissenschafts- und
wahrheitswidrig
gebetsmühlenhaft, daß die Außendämmung
ebensoviel (Sonnenstrahlungs-) Energie draußen halte, wie sie von
innen am Entweichen aufhalte.

Wo behauptet Fischer das ganz genau? Ich kann in seinen Texten keine Passage finden, in der das behauptet wird.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Das ergibt sich für jeden (sach) verständigen Leser

Literaturhinweis @, Sonntag, 25.06.2017, 11:21 vor 2709 Tagen @ Otto Lidenbrock 7495 Views

Wo behauptet Fischer das ganz genau? Ich kann in seinen Texten keine Passage finden, in der das behauptet wird.

Denn nur dann ergibt seine Aussage, die Dämmung wegzulassen, einen Sinn, wenn man annimmt, daß der Energieeinspareffekt beim Heizen mit Dämmung geringer ausfalle, als die ansonsten eintretende Sonnenstrahlung. Und das muß falsch sein, aus den episch dargelegten Gründen der Disparität von Heizzeiten zu Sonnenzeiten - auch im Herbst und Frühjahr besteht der Tag zur Hälfte aus Nacht und das Haus steht (mindestens) zur Hälfte im Schatten.

Aber wenn hier jemand einen neuen Klimaheiligen mit einer neuen Klimalüge installieren will, möchte ich nicht im Wege stehen.

Der Physik jedenfalls hatte Fischer bisher nichts entgegenzusetzen. Vielleicht ist das das neue Forum halt, wo der Diskurs stärker ist als Wissenschaft.

Von daher beende ich die Diskussion, denn mich betrifft dessen Schwachsinn nicht. Vielleicht half es ja dem einen oder andern Mitleser außerhalb des Forums.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Hab dazu meine eigene Meinung

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 24.06.2017, 21:04 vor 2709 Tagen @ software-engineer 8189 Views

die sich zwar in manchen Punkten mit den Vorkommentaren deckt, aber nicht unbedingt deckungsgleich ist.

Um die Bauweise von früher nochmal zu skizzieren, - grade hier in Siebenbürgen:

Wir leben in einem alten Haus, von deutscher Hand erbaut. Wände mit 60 cm Dicke. Als ich mal ein Fenster verändert habe, kam ich drauf, wie die Kerle früher gebaut haben. Da war eine Doppelreihe Ziegel jeweils außen und innen mit Kalkmörtel gemauert. Zwischen den beiden Reihen eine Doppelreihe Ziegel mit Lehm gemauert.

Ich dachte mir, - hoppla, die waren damals sparsam, - haben bei der mittleren Reihe den kostenlosen Lehm benützt. Später kam ich drauf, nachdem ich mich mit der Bauphysik intensiv auseinandergesetzt habe, was der Lehm und der dadurch mögliche Gasaustausch für das Wohlbefinden des Menschen und natürlich für das Raumklima bedeutet.

Der Effekt: Im Sommer haben wir kühle Temperaturen im Haus, und im Winter warme Voraussetzungen. Und jetzt kommts: Man kann mich auslachen, aber beim Aufstocken werden wir für die obere Etage genau dieselbe Bauweise fortsetzen. Klar kostet das schon um einiges mehr, - aber ich brauch mein Haus nicht mit Styropor zu verkleben, und hab trotzdem gute K-Werte, einschl. eines perfekten Raumklimas. Aber ich hab keinen Schimmel in den Ecken, auch, wenn ich nicht jeden Tag lüfte. Das Komische: Man fühlt sich irgendwie saumäßig wohl in einer derartigen Bauweise.

Kann mich noch erinnern, da wohnten wir in Deutschland in einem Dorf auf den Fildern. Meine erste Ehe, frisch getraut, das erste Kind war grad unterwegs. Wir hatten allen Grund, uns im 7. Himmel zu fühlen. Beide waren wir in Sachen Studium in Stuttgart tätig, waren nur zeitweise zuhause. Aber, wenns mal ein regnerisches Wochenende gegeben hat, und wir kamen aus unserem Nest nicht heraus, dann war eines zu beobachten: Spätestens am Sonntag abend kotzten wir uns an, - und niemand kam so richtig auf den Grund der Auseinandersetzung.

Viel später kam ich drauf, dass wir in einer Stahlbetonburg gelebt haben. Viel später erfuhr ich von den Auswirkungen, die eine Stahlbetonwand auf den Menschen hat, wenn er da drin wohnt. Es gibt eine ganze Reihe von Strahlen, die der Mensch gewohnt ist, und wenn die vom Beton abgehalten werden, dann wird er unlustig, - in welcher Form auch immer.

Deshalb - und aufgrund der Erfahrungen und Beobachtungen, hab ich einen komischen Wahlspruch: Ich leb nur einmal. Und genau so, wie ich will.

Meine generelle - berufliche - Meinung zu dem Hochhausbrand in London - da hab ich was in f+f geschrieben:

https://www.fischundfleisch.com/hellmut-1/die-luegen-bei-katastrophen-36209

Temperierung von Außenwänden nach Schwan

Dan the Man, Sonntag, 25.06.2017, 09:57 vor 2709 Tagen @ software-engineer 7811 Views

Hallo, ich möchte nur kurz auf die Temperierung nach Schwan hinweisen. Da ich auf Reisen bin, habe ich keinen Zugriff auf die entsprechenden Artikel, aber hier ein Link zur Methode, die schon die alten Römer nutzten:

http://www.temperierung.net/

Ich wende das Prinzip bei einem Testprojekt an und werde zu gegebener Zeit (wenn es kalt wird) hier mal darüber berichten. Bis dann

FR

Da braucht man nicht viel zu testen

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 25.06.2017, 10:21 vor 2709 Tagen @ Dan the Man 7711 Views

Das ist eine der geeignetsten Methoden, insbesonders bei Kellerräumen. Denke da an ein Projekt, als man einen Gewölbekeller als Weinlokal ausgebaut hat. Da sind die Sitzgruppen direkt an der Wand, bevor die Krümmung beginnt. Logisch, dass die Kellerwände feucht sind (meist Ziegelmauerwerk).

Kriegt man am besten in den Griff, wenn man hinter den Sitzgruppen so ca. 20 cm über Fußbodenhöhe waagrechte Schlitze in das Mauerwerk klopft und dort Heizleisten versenkt. Die warme Luft streicht (gottlob der Physik) an der Mauer entlang nachoben, trocknet nicht nur die Mauern, sondern erwärmt auch auf angenehme Art den Raum.

Mach ich übrigens auch bei meinem geplanten Aufstocken, - denn auf diese Art spar ich mir den Platz für die Heizkörper. Bei Parkettfussboden ist nun mal Fussbodenheizung nicht das Optimale.

Temperierung bei außenfeuchter Kellerwand = erhöhte Versalzungsgefahr und evtl. Mauerschäden in Folge

Literaturhinweis @, Sonntag, 25.06.2017, 13:14 vor 2709 Tagen @ helmut-1 7779 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.06.2017, 13:22

Das ist eine der geeignetsten Methoden,

Strahlungswärme besser als 'Heißluft', soweit generell zuzustimmen:

Barackenklima = feuchte, eher kühle Wände und 'Ausgleich' über (rippenheizkörper-) erhitzte Luft.

Natürlich- (empfunden) -es Raumklima = warme, eher trockene Wände und eher 'kühle' Raumluft.

Kommt daher, daß der physiologische Wärmeeindruck des menschlichen Körpers (ohne Fell) zu eher 70% von der Wandtemperatur abhängt, die er (in Infrarot) 'sieht' und weniger von der Lufttemperatur.

insbesonders bei Kellerräumen.

Und hier wird es unübersichtlich:

Denke da an ein Projekt, als man einen Gewölbekeller als Weinlokal ausgebaut hat. Da sind die Sitzgruppen direkt an der Wand, bevor die Krümmung beginnt. Logisch, dass die Kellerwände feucht sind (meist Ziegelmauerwerk).

Die Feuchtigkeit an den Wänden im Raum rührt aus drei Quellen:

1) dem kapillar von außen über die anstehende Erde eindringenden Wasser

2) dem im Raum 'zirkulierenden' Wasser(dampf), etwa, weil man im Sommer feuchte, 30 Grad warme Luft in einen ganzjährig i.d.R. 10 Grad kühlen Kellerraum 'lüftet' und dadurch enorme Wassermengen an den Wänden kondensieren läßt

und

3) in diesem Fall besonders durch das Publikum.

Jeder Mensch emittiert am Tag bis zu drei (!) Liter Wasser über die Atemluft in 24 Stunden. Nun wird man sich fragen "soviel trink' ich ja nicht mal?" - aber das vergißt, daß erhebliche Wassermengen im Körper durch die Verdauung erzeugt werden (ein Glucosemolekül = sechs Wassermoleküle)

Kurz und gut: wenn ein Gast sich im Weinkeller im Schnitt zwei Stunden aufhält und er tagsüber den größeren Teil seiner drei Liter 'veratmet', kann man davon ausgehen, daß jeder mindestens ein Zehntel, also 300 ml 'dort läßt'.

Bei über die Öffnungszeiten insgesamt, sagen wir, hundert Gästen, also dreißig Liter ...

Kriegt man am besten in den Griff, wenn man hinter den Sitzgruppen so ca. 20 cm über Fußbodenhöhe waagrechte Schlitze in das Mauerwerk klopft und dort Heizleisten versenkt. Die warme Luft streicht (gottlob der Physik) an der Mauer entlang nachoben, trocknet nicht nur die Mauern, sondern erwärmt auch auf angenehme Art den Raum.

... diese 30 Liter (zusätzlich zu verdunstenden heißen Getränken, schwitzenden Kellnern usw.) müssen 'irgendwo hin'. Normalerweise hätten sie sich an der kühlen Außenwand abgeschieden, und was dann irgendwann in der Raumluft zu > 90% relativer Feuchte verblieben wäre, wäre nolens volens herausgelüftet worden.

Nicht angenehm für Gäste und Mobiliar, aber vielleicht für das Gewölbe-Mauerwerk:

Denn von außen kommen aus der anstehenden Erde, sofern das Außenmauerwerk nicht perfekt abgedichtet ist, permanent Salze in das Mauerwerk.

Wird dieses innen nicht künstlich getrocknet, sondern bleibt feucht, so erhält sich da irgendwann ein Lösungsgleichgewicht. Salze, die dynamisch einwandern, wandern an anderer Stelle ebenso laufend wieder aus. Ausblühungen auf der Innenseite unterbleiben im wesentlichen.

Wird aber der Innenwand durch Temperierung permanent Feuchtigkeit entzogen, die nunmehr im Innenraum durch Verdunstung auf anderem Wege entweicht, so passiert dasselbe, wie bei einem Löschpapier, das man am unteren Ende in eine Salzlauge taucht: erst steigt die Flüssigkeit auf, verdunstet aber, je weiter oben, desto mehr, und irgendwo am 'kapillaren Gleichgewicht' bildet sich ein krustiger Salzrand.

Da nun diese Salze in Kapillaren bis zu mehreren tausend bar Druck entwickeln können, kommen drei Effekte zum Tragen:

a) Ausblühungen (zumindest eine optisch-ästhetische Belästigung, aber in diesem Falle hinter den Sitzbänken verborgen)

b) Dauerhafte Hygroskopizität, d.h. die Wand bleibt aufgrund wasseranziehender Salze nun dauerfeucht (vgl. Calciumchlorid u.a. hygroskope Salze).

c) Aufgrund der Drücke u.U. Sprengungen der Feinstruktur des Mauerwerks, Abplatzungen, bis hin zu statischer Gefährdung/Abriß ...

Mach ich übrigens auch bei meinem geplanten Aufstocken, - denn auf diese Art spar' ich mir den Platz für die Heizkörper.

In Stockwerken über Erdgleiche unproblematisch und positiv - aber in Kellern muß derjenige dagegen, wie oben dargetan, das Gesamtkonstrukt betrachten und vorher muß u.U. auch eine Salzsanierung erfolgen, denn, bei Kupferrohren, wie Großeschmidt sie empfiehlt, aber auch bei anderen nicht korrosionsfesten Leitungsmaterialien droht sonst der Lochfraß mit Wasserschaden und erneutem Aufstemmen der Wand.

Neben der Außenisolierung ist also unter Erdgleiche und knapp darüber (wegen aufsteigender Fechtigkeit im Mauerwerk) u.U. eine vorherige Salzsanierung erforderlich oder vorsichtshalber angebracht - das ist aber wieder ein Thema für ein weiteres Buch. Das kann man chemisch oder osmotisch machen. Chemische Immobilisierung erfolgt i.d.R. mit Bleisalzen, wovon ich kein Freund bin. Osmotische Sanierung erfordert Fachwissen und Zeit.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Danke für die Ergänzung

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 25.06.2017, 16:11 vor 2708 Tagen @ Literaturhinweis 7159 Views

Stimmt natürlich alles, was da aufgeführt wird. Ich habe nur eine Kurzbemerkung dazu fallen lassen, - um das Thema ausführlich zu behandeln, müßte man viel weiter ausgreifen und ins Detail gehen.

Klar ist die Grundvoraussetzung, dass man die Kellerwand außen isoliert, ggf. auch eine Ringdränage legt. Ich beziehe mich nur auf die Kondensationsfeuchte sowie die Feuchtigkeit durch das Publikum (Pkt. 2 + 3).

Ich dachte mir, dass das Thema vielleicht nicht so allgemein interessant ist, - denn wer baut sich schon ein Kellerlokal aus. Es ist ein Thema, das man im Bedarfsfall viel umfassender angehen muss, um es richtig zu machen und vor allem Schäden zu vermeiden.
Deshalb war mein Kommentar dazu kurz gehalten.

Um die Tragweite aufzuzeigen, die sowas mit sich bringt:
Es beginnt bereits beim Graben für das Anbrigen der Außenwandisolierung an der Kellerwand.
An den Stirnseiten ist das weniger gefährlich, aber an den Längsseiten des gewölbten Kellers, (ich geh davon aus, dass über dem Keller gewöhnlich ein Gebäude draufsteht und der Keller nicht alleine in der Landschaft steht) muss man abschnittsweise graben, weil man ja bis zur Fundamentsohle hinuntermuss und der statische Druck des darüber liegenden Gebäudes auf das Ende der gewölbten "Schale" drückt, die sich im Boden befindet.

Das heißt im Klartext, wenn man die ganze Längsfront auf einmal aufgräbt und freilegt, dann kann passieren, dass das nach unten gerichtete Ende der Wölbung nach außen wegdrückt und die ganze Burg zusammenfällt.

Aber zu dem gesamten Sanierungsthema in so einem Fall haben wir mit dem Bauherrn nicht nur ein Gespräch, das meist über ein paar Stunden geht. Es ist ein äußerst komplexes Thema, auch, was die Be- und Entlüftung betrifft.

Wärme gegen Feuchte

Balu @, Sonntag, 25.06.2017, 16:51 vor 2708 Tagen @ helmut-1 7159 Views

Hallo Helmut-1

Hier ein Tipp, wie es bei anderen alten Gemäuern und solchen, die in der Erde stehen, gemacht wird.

Entlang der Außenwände werden raumseitig Warmwasser Heizleitungen, einfach die Vorlaufleitung, knapp über dem Fußboden, vor die Wand gelegt. Die aufsteigende Luft ist warm, nimmt der Wand ein Teil der Feuchte und kann dann per Zwangsentlüftung abgeführt werden.
Bsp. Burg Ehrenbreitstein, Koblenz.

Gruß
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Danke für den Hinweis

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 25.06.2017, 21:38 vor 2708 Tagen @ Balu 6913 Views

Aber die Heizleisten sind ja auch nichts anderes.
Was macht man da: Auf die Vorlaufleitungen Lamellen angebracht, wodurch die Wärmeabgabe effizienter ist.
Der Witz beim Schlitz:
Ich hab da keine störenden Rohre auf der Wand, sondern wandbündig im Schlitz drinnen. Aber der Effekt ist derselbe.

Strebepfeiler, -mauern und -bögen ... und das Risiko nachträglichen Verfüllens und Verdichtens

Literaturhinweis @, Sonntag, 25.06.2017, 17:14 vor 2708 Tagen @ helmut-1 7450 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.06.2017, 18:07

Ich dachte mir, dass das Thema vielleicht nicht so allgemein interessant ist, - denn wer baut sich schon ein Kellerlokal aus.

Na ja, ich kenne einige Studentenverbindungen, die dort ihre Saufgelage in von "alten Herren" finanzierten malerischen Gewölben feiern. Inklusive Schimmelgeruch ...

Tatsächlich lesen aber einige interessierte Nicht-Foristen gerade solche Beiträge.

an den Längsseiten des gewölbten Kellers, (ich geh davon aus, dass über dem Keller gewöhnlich ein Gebäude draufsteht und der Keller nicht alleine in der Landschaft steht) muss man abschnittsweise graben, weil man ja bis zur Fundamentsohle hinuntermuss und der statische Druck des darüber liegenden Gebäudes auf das Ende der gewölbten "Schale" drückt, die sich im Boden befindet.

Rein theoretisch sollte das aber mit Strebepfeilern oder -mauern errichtet worden sein, die den Gewölbeschub vollständig (über-) kompensieren.

Die allerdings in 'grauer Vorzeit' oft mangels genügenden statischen Wissens und nicht normierter Baustoffe oft nicht ausreichend bemessen waren.

Zum Teil aber sind die Schäden erst neueren Datums, denn mit Einführung von Straßen- und Eisenbahn und Schwerlastverkehr setzte eine enorme gebäudenahe Vibration an befahrenen Straßen und Trassen ein, die zu weiterer Verdichtung und damit auch lateralem Schwund von Erdreich bis hin zum Risiko des Grundbruchs führte, verstärkt durch die massive Grundwasserabsenkung unter den heutigen versiegelten Städten.

Das heißt im Klartext, wenn man die ganze Längsfront auf einmal aufgräbt und freilegt, dann kann passieren, dass das nach unten gerichtete Ende der Wölbung nach außen wegdrückt und die ganze Burg zusammenfällt.

Ja, das Risiko ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings: die konnten ja für ihre Baugrube i.d.R. keine exakt auf Außenmaß senkrecht abgestochene 'verlorene Schalung' graben. Selbst wenn 'senkrecht', hätte sich die niemals vollständig der Mauer 'angeschmiegt', ohne später zu verfüllende und nicht der Festigkeit gewachsenen Bodens entsprechende Abschnitte, und seien sie nur ein paar Zentimeter breit, so daß der Gewölbeschub relativ bald die Mauern auseinanderdrückte.

Von einer Gewölbe-Konstruktion erkennbar ohne Strebemauern würde ich daher ganz die Finger lassen, denn das spätere Verfüllen wird nie mehr die frühere 'gewachsene' Festigkeit erreichen, bzw. durch den 'Frosch' oder Vibrationsrüttler gerät die Konstruktion erst recht noch ins Rutschen.

Aber ich habe da keine praktische Erfahrung, weil ich solche Sachen immer gleich gemieden habe, zumal man da vorher eigentlich seine Betriebshaftpflichtversicherung fragen müßte, denn nicht alles ist in der Deckung 'automatisch' enthalten.

P.S.: Die meisten (Ring-) Drainagen, die ich je zu Gesicht bekam, liegen entweder zu hoch, haben keine Revisionsschächte zum Spülen oder waren verschlammt - meist alles drei zusammen. Auf allein nur zehn Meter Gebäude-Kantenlänge bei 2-3% Gefälle ein Dränrohr so zu verlegen, daß dessen Oberkante unterhalb Kellerfußbodenoberkante beginnt, aber nicht mit einer den Grundbruch herausfordernden Unterschneidung des Fundamentgrabens endet, ist bereits eine oft kaum lösbare Herausforderung. Bei jedem Meter mehr geht's erst recht nicht.

Weshalb ich stets druck- (und nicht nur stauwasser) -fest abgedichtet habe und mir das auch von keinem Architekten oder Bauherren habe ausreden lassen. Die haben heute alle trockene Keller und nicht diese schleichende Durchfeuchtung, die kapillar durch die porösen Bitumen-Anstriche zieht.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Sehr gute Hinweise

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 25.06.2017, 21:24 vor 2708 Tagen @ Literaturhinweis 7034 Views

und auch alle richtig und nachvollziehbar. Dem Fachmann natürlich geläufig.

Noch ein paar Ergänzungen:
Vibrationen bei Eisenbahn etc.
Ich hatte, als wir mitbekommen haben, dass neben unserm Elternhaus in Wien eine U-Bahnhaltestelle gebaut wird, mit der Familie vereinbart, dass das Haus (Eckhaus mit 30 Mietwohnungen und einem Gaststättenlokal, Bj. 1906) vorher verkauft wird. Ich habe geahnt, was da kommt. Es war die beste Entscheidung meines Lebens......

denn das spätere Verfüllen wird nie mehr die frühere 'gewachsene' Festigkeit erreichen,
Da muss man halt erfinderisch sein. Dynamische Verdichtung scheidet hier aus (Frosch oder Rüttler), das ist klar. Aber ich kann manuell statisch verdichten, mit dem Handstampfer unter Beachtung der Schichtstärke. Klar stehe ich da als Bauaufsicht nebendran und kontrolliere den "Stampfer", dass der seine Arbeit auch richtig macht.
Anschließend verdichte ich mit Wasser (nur dann, wenn eine Dränleitung verlegt ist, oder wenn es sich um kiesigen Untergrund handelt). Das langsame Einsickern von Wasser, den Schlauch immer an unterschiedliche Stellen gelegt, eine oftmals tagelange Prozedur, - ist die beste Verdichtung überhaupt.

Betriebshaftpflicht
Ist eine theoretische (in Mitteleuropa gesetzlich vorgeschriebene) Vorgabe, die bei uns in Rumänien nicht viel bringt. Hier mit Fachwissen aufzuwarten und in dem Ruf zu stehen, dass eben nichts passiert, weil man 100%iger Fachmann ist, bringt wesentlich mehr.

Die meisten (Ring-) Drainagen, die ich je zu Gesicht bekam, liegen entweder zu hoch, haben keine Revisionsschächte zum Spülen oder waren verschlammt - meist alles drei zusammen.

Entspricht auch meiner Erfahrung. Bin schon zulange weg von D, kann mir aber gut vorstellen, dass es heutzutage in D nicht mehr abgenommen wird, wenn man eine Dränage ohne Spülvorrichtung verlegt. Klar ist, wenn die nicht wenigstens einmal pro Jahr (besser 2x) gespült und die Funktion kontrolliert wird, die irgendwann (spätestens nach 5 Jahren) verschlammt.

Dazu kommt die doppelte Sicherheit, die ich bei jeder Dränage ansetze:
Das Dränrohr mit Trennvlies ummantelt, und das gesamte Bett der Rieselschicht genauso in Vlies eingepackt.

Wenn ich dann die richtigen Materialien habe (es soll Zeitgenossen geben, die an der Fundamentsohle bei späterer Überdeckung von 3 m Erde die billigen gelben Dinger von der Fränkischen verwenden), dann kann ich auch mit 0,5 % Gefälle arbeiten. Da nimmt man halt die teureren Rohre mit seitlichen Schlitzen und Bodenausbildung, die auch größerem Druck standhalten.

Die haben heute alle trockene Keller und nicht diese schleichende Durchfeuchtung, die kapillar durch die porösen Bitumen-Anstriche zieht.
Absolut richtig. Wenn man sich schon diese Arbeit macht, dann geht man auf doppelte Sicherheit. Wenn jemand glaubt, das einfache Angepinsel mit Kaltbitumen reicht aus, dann irrt er. Wir reparieren erstmal den Außenputz, damit er glatt ist, lassen ihn genügend austrocknen (dafür gibts Meßgeräte), streichen dann zweimal mit Kaltbitumen im Kreuz- und Querstrich, legen eine Noppenfolie an und bringen davor eine Rieselschicht mit mindestens 30 cm Dicke an, die bis zur Fundamentsohle geht. Je nach Material (z.B. Kiesuntergrund, da braucht man das nicht) wird eine Dränage installiert, mit Spülvorrichtung und begehbarem Einlaufschacht.

Das Ergebnis: Dem Kunden wird daraufhin absolute Trockenheit garantiert.

Noch ein Zusatz , was ich bei unserm Haus gemacht habe:
Wir haben das Haus in Zentrum, wo sich in der Straße zwei Sammelleitungen befinden, - eine für Brauchwasser (liegt tiefer) und eine für Regenwasser (liegt höher). Der Haken: Diese Leitungen sind derart desolat, dass bei jedem stärkeren Regen über das aus Natursteinen erstellte Fundament des Hauses das Wasser durch die Kellerwand hineinschießt, wie aus einer Quelle.

Was also tun:
Aufgegraben bis auf die Fundamentsohle, ca. 3 m, durch die eklatante Unregelmäßigkeit der Kelleraußenmauer war aber kein Putz-auftragen möglich. Es handelte sich um die Stirnseite des Hauses, - nicht um die Längsseite. Ca. 20 cm vor der Naturstein-Kellermauer (topografisch schon im Gehwegbereich) eine 12er Mauer aus Fundamentsteinen erstellt (vorher eine Bodenplatte betoniert). Zwischen der Fundamentsteinwand Krampen in die Kellerwand eingeschlagen, darauf genau in der Mitte der Distanz Baustahlmatten aufgehängt.

Danach in die Fundamentsteine 10er Baustahl senkrecht reingegeben (vorher in jede 3. Reihe auch horizontal) und diesen mit Beton verfüllt. Nach 2 Tagen auch den Zwischenraum mit Beton verfüllt. Dann die Abtrocknung der Fundamentsteinmauer abgewartet (klar haben wir das im Hochsommer gemacht) und die Außenseite mit Bitumen 2 x gestrichen. Dann die Dränage verlegt, Noppenfolie angebracht und die Kiespackung verfüllt. Letzteres aber schichtweise, weil ja der Baufreiraum wesentlich breiter (konisch nach oben) war.

Bei der schichtweisen Verfüllung waren wir in der Lage, zumal schon die zweite Abbindephase des Betons überschritten war (8 Tage), das Erdmaterial des Baufreiraums mit Rüttler zu verdichten. Den Riesel konnte man sowieso nicht verdichten, das ist ja bekannt.

Das Ergebnis war, dass man danach den Gehweg getrost wieder zupflastern konnte, - es hat bis heute keine Setzungen gegeben. Wenn ich die Hand auf die Kellerwand der Straßenseite lege, dann ist es absolut trocken, - auch gemessen.

Die Nachbarn, die jedes Jahr den Putz der Außenfassade reparieren, das durch die aufsteigende Feuchtigkeit Abgeplatzte abklopfen, frisch verputzen und dann wieder streichen, wundern sich, dass ich das nicht machen muss.

Noch eine Bemerkung:
Macht Spaß, mit jemanden zu diskutieren, der sich auskennt![[lach]]

Wichtig in dem Zusammenhang.

siggi, Sonntag, 25.06.2017, 22:06 vor 2708 Tagen @ Literaturhinweis 6866 Views

Ja, das Risiko ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings: die
konnten ja
für ihre Baugrube i.d.R. keine exakt auf Außenmaß
senkrecht abgestochene 'verlorene Schalung' graben
.
Selbst wenn 'senkrecht', hätte sich die niemals vollständig der Mauer
'angeschmiegt', ohne später zu verfüllende und nicht der Festigkeit
gewachsenen Bodens entsprechende Abschnitte, und seien sie nur ein paar
Zentimeter breit, so daß der Gewölbeschub relativ bald die Mauern
auseinanderdrückte.

Muss ein Fundament unterfangen werden, z.B. für ein neues Fundament einer direkten Anschlussbebauung mit tieferer Gründung, dann immer die Unterfangung (Unterfütterung) des bestehenden, alten Fundamentes in Abschnitten durchführen und nicht auf der gesamten Gebäudelänge das Fundament unterhalb in einem Schritt freilegen.
Da hat es bei Nichtbeachtung schon böse Überraschungen gegeben.

DGF, in allen Lebenslagen ein guter Ratgeber<img src=" />

LG

siggi

Ach i wo - das Kölsche Grundgesetz sträflich mißachtet

Literaturhinweis @, Sonntag, 25.06.2017, 22:45 vor 2708 Tagen @ siggi 7187 Views

Siehe Paragraph drei:

[image]

des bestehenden, alten Fundamentes in Abschnitten durchführen und nicht auf der gesamten Gebäudelänge das Fundament unterhalb in einem Schritt freilegen.
Da hat es bei Nichtbeachtung schon böse Überraschungen gegeben.

Das ist aber nicht mehr Stand der Technik.

Das hat jetzt Vorbildcharakter.

Nur, wenn man keine doppelten Rauchwarnmelder hat, wird's eng.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Frage an Literaturhinweis zu den Salzen

Dan the Man, Sonntag, 02.07.2017, 16:35 vor 2701 Tagen @ Literaturhinweis 6149 Views

Hallo Literaturhinweis,

vielen Dank für deinen Hinweis zu den Salzen.

Ich habe überlegt, ob man das auch lösen könnte, indem man die Temperierung gemäß Schwan etwas erweitert.

Auf mich kommt ein Projekt zu, bei dem ich gern die Wand durch Warmluft temperieren möchte, und zwar, indem ich innen an der Außenwand eine Vorsatzschale (vielleicht Rigips, auf jeden Fall luftdicht) anbringen würde, sodass ich durch den Raum zwischen Außenwand und Vorsatzschale (nur 2 - 3 cm) Warmluft leiten könnte.

Deiner Erklärung nach wird sich dann in einem bestimmten Bereich der Außenwand Salz in den Kapillaren ansammeln und Schäden anrichten.

Meine Idee: Innen an der Außenwand zunächst noch eine Schicht anbringen, dann die Warmluftschicht, dann die Vorsatzschale. Die zusätzliche innere Schicht (Backsteine oder so) ist ja dann nicht tragend und erfüllt überhaupt keine Funktion. Außer, dass in dieser Schicht möglichst sich das kapillare Gleichgewicht einstellt und die Schäden in dieser ansonsten funktionslosen Schicht auftreten, nicht aber in der Außenwand.

Leider finde ich im von dir verlinkten Dokument keine verständliche Erläuterung dazu, wo in einer Wand sich das kapillare Gleichgewicht einstellen wird. Gibt es eine Möglichkeit, das zu ermitteln, oder geht das nur mit Versuch und Irrtum.

Der link ist irreführend

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 25.06.2017, 11:59 vor 2709 Tagen @ baisse-man 7296 Views

Man muss den dazugehörigen link benutzen, wenn man aufklären will, - der o.g. hat nur einen Haufen Fotos, die irritieren.

Der entsprechende link ist der:

https://www.energieheld.de/daemmung/wdvs

Da geht klar draus hervor, welche Dämmstoffe welche Brandgefahrenklasse aufweisen.

Nur Mineralfaser ("Steinwolle") und Schaumglas sind ohne Feuerprobleme.

Natürlich und unkaputtbar - Naturstein - mit Bildern (Link)

modesto, Sonntag, 25.06.2017, 10:47 vor 2709 Tagen @ software-engineer 8153 Views

Guten Morgen allen,

Mein Haus habe ich so gebaut:

18er Muschelkalkstein
5cm Luft - gefüllt mit Tonkügelchen (Argilla - wie für die Hydrokultur)
10er Muschelkalstein

In die 10er Außenwand habe ich etliche, mit einem Grill versehene, Luftlöcher eingesetzt, Durchmesser 10cm.
So hinterlüftet das Ganze.

Sollte die 1. Außenwand nass werden, Sandstein usw. zieht Wasser, kann es durch die unverputzte Fläche sowohl nach außen, als auch durch die Luftkammer mit Luftlöchern abtrocknen.
Jedoch habe ich, um Nässe komplett an der Wand zu vermeiden, das ganze Haus mit mindestens 1m Überdachung in Terrassenhöhe versehen.

Diese Bauweise erreicht, dass wir im Hochsommer 38 - 40 Grad haben und innen 25. Eine vorhandene Klimaanlage wird nicht angeschaltet, obwohl sie dank Invertertechnik minimal Strom verbraucht.

Im Winter - kälteste Tage bei ca. 8 -12 Grad, schalten wir abends für ca. 30 Minuten die Heizung an und dann aus. Die Wärme hält bis wir schlafen gehen.

Wen es interessiert, Bilder sind hier zu sehen von der Fassade:
http://solemare.npage.ch/villa.html

Das soll keine Werbung sein, bitte den Link nicht falsch verstehen.
Da das Haus zum Verkauf steht.. Ihr wisst ja, meine Herzdame zieht es immer öfter in die Heimat zum Nachwuchs und im Süden werden wir uns daher räumlich verkleinern..

Euch allen einen wunderbaren Sonntag
modesto & Herzdame

Eine der intelligentesten und effizientesten Lösungen,

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 25.06.2017, 12:00 vor 2709 Tagen @ modesto 7595 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.06.2017, 12:04

aber eben teurer. Wird man wohl kaum im sozialen Wohnungsbau ansetzen können.
Ist nur was für diejenigen, die mitdenken.

EPS ist preiswert, leicht zu verarbeiten

Balu @, Sonntag, 25.06.2017, 16:21 vor 2708 Tagen @ software-engineer 7272 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.06.2017, 16:45

ist wärmedämmend und nimmt kein Wasser auf und schwer entflammbar. Für die Außenhaut eine Gebäudes mit WDVS also optimal.

Mineralwolle ist teurer, nimmt Wasser auf, muß deshalb hydrophobiert werden, ist aber per se nicht brennbar. Für die Außenhaut eines Gebäudes als WDVS nur nicht so optimal.

Mineralwolle wird unterschieden in solche von vor 1995 und solche nach 1995. In den Produkten vor 1995 können lungengängige mineralische Fasern vorhanden sein, die zu einer Erkrankung analog Asbestose führen können. In Produkten nach 1995 dürfen keine solchen Fasern mehr vorhanden sein und auch nicht entstehen.

Alternativen sind natürliche Dämmstoffe, die jedoch nicht für ein WDVS taugen. Sie sind lediglich für vorgehängte Fassaden geeignet und damit erheblich teurer.

Analoges gilt für zweischaliges Mauerwerk mit Zwischenraumdämmung. Hier darf nur Dämmmaterial eingesetzt werden, was wasserabweisend ist und diese Bauweise ist per se erheblich teurer als WDVS.

Keller und Dächer haben ihre eigenen Probleme und Anforderungen, die zu berücksichtigen sind, weshalb die Wärmedämmung von Altbauten aufgrund der Gegebenheiten schon problematisch ist.

Energieeffizient und hoch wärmedämmend zu bauen ist eine Strategie, die ein Konzept erfordert und ist in wirklicher und ehrlicher Konsequenz nur bei einem Neubau zu realisieren.

Altbauten energieeffizient wärmedämmend einzuhausen ist immer ein naturwissenschaftliches Risiko und daher nur sehr, sehr begrenzt möglich und sinnvoll.

Gruß vom Balu (Umwelting. (Berufsgrüner) und Energie-/effizienzberater)

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Bis auf eine Anmerkungen bin ich einverstanden

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 25.06.2017, 21:34 vor 2708 Tagen @ Balu 7054 Views

ist wärmedämmend und nimmt kein Wasser auf und schwer entflammbar. Für
die Außenhaut eine Gebäudes mit WDVS also optimal.

Das mit dem "kein Wasser aufnehmen" halte ich für ein Gerücht. Als ich noch in den Jahren, als man die 19 vor der Jahreszahl geschrieben hat, in Deutschland tätig war, haben wir genügend Flachdächer (eine Mode der 70er Jahre) abgeräumt, die mit einem Styropor-Plattenaufbau, Dichtfolie und Rieselschicht erstellt waren. Der Grund war meistens die nicht behebbare Undichtigkeit des Flachdaches.

In der Regel waren 10 % der Platten derart mit Wasser vollgesogen, dass man sie nur schwer abtransportiert hat (Falzplatten mit 100 x 50 cm, meist 8 oder 10 cm dick). Die Dinger hatten - im Vergleich zu den trockenen - ein saumäßiges Gewicht.

Mag sein, dass das aufgrund anderer Produktionsverfahren heute anders ist, - ich wüßte aber nicht, warum.

Wassereinlagerung in geschlossenzelligen Styropor-Platten erfolgt m.E. durch Dampfdiffusion

Literaturhinweis @, Sonntag, 25.06.2017, 22:22 vor 2708 Tagen @ helmut-1 7588 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 25.06.2017, 22:46

Das mit dem "kein Wasser aufnehmen" halte ich für ein Gerücht.

Ich auch. Die Hersteller verstehen darunter m.W., daß in die geschlossenzelligen Schäume kein flüssiges Wasser eindringt.

Als ich noch in den Jahren, als man die 19 vor der Jahreszahl geschrieben hat, in Deutschland tätig war, haben wir genügend Flachdächer (eine Mode der 70er Jahre) abgeräumt, die mit einem Styropor-Plattenaufbau, Dichtfolie und Rieselschicht erstellt waren. Der Grund war meistens die nicht behebbare Undichtigkeit des Flachdaches.
In der Regel waren 10 % der Platten derart mit Wasser vollgesogen, dass man sie nur schwer abtransportiert hat (Falzplatten mit 100 x 50 cm, meist 8 oder 10 cm dick). Die Dinger hatten - im Vergleich zu den trockenen - ein saumäßiges Gewicht.

Das kenne ich sogar von der senkrechten Fassadendämmung. Und da der Klebemörtel nicht dafür geschaffen ist, ein Mehrfaches des veranschlagten Plattengewichts zu halten, rutschen die dann ab, werden allerdings je nach Machart durch Wanddübel und/oder horizontal verlaufende, gelochte, Profilschienen gehalten. Man sieht aber zumindest meist, daß es sich zu wellen beginnt.

Mag sein, dass das aufgrund anderer Produktionsverfahren heute anders ist, - ich wüßte aber nicht, warum.

Meiner Beobachtung (auch an alten Kühlschränken mit extrudiertem Polystyrol) und rudimentären Experimenten nach, verhält es sich folgendermaßen:

- Zwar sind die Platten wasserabweisend und nehmen direkt kein flüssiges Wasser auf, der Taupunkt liegt jedoch meist in der äußeren Styroporplatte; um bauphysikalisch überhaupt zulässig zu sein, müssen sie eine Mindest-Dampfdurchlässigkeit aufweisen (energiesparhaus.at sagt: "Ein Vollwärmeschutz aus EPS (Styropor, Porit) setzt der Diffusion in etwa soviel Widerstand entgegen wie gewachsenes Holz, lässt also Diffusion durchaus zu.").

- Da jedoch der Dampf in den Luftblasen kondensiert, ist die Diffusionsfähigkeit stets dann äußerst problematisch, wenn der Taupunkt just in der Platte unterschritten wird.

- Dieses Wasser diffundiert dort auch nicht mehr heraus, es bleibt i.d.R. eine Einbahnstraße - dazu bedürfte es deutlich höherer Temperaturen. Wird die einzelne Platte doch einmal (im Hochsommer z.B.) soweit aufgeheizt, daß sich der Prozeß umkehren könnte, dann werden vermutlich die geschlossenzelligen Strukturen durch den hohen Dampfdruck eher zerstört und sind danach kapillaroffen durch den entstehenden Überdruck, das Material wird damit nicht nur wärmedämmtechnisch wertlos, es gleicht nun auch noch einem Schwamm.

- Auf dem Flachdach mit wasserdurchlässiger schadhafter Sperrfolie kommt neben der möglichen Kondensation die Wasserlagerung hinzu. D.h. die Platte liegt ganzjährig im Wasser und auch dieses hat einen Dampfdruck, der zudem im Hochsommer, wenn Temperaturen locker bis über 80 Grad Celsius auf dem isolierten Flachdach auftreten können, noch höher ist, als im Winter. Diese Platte wird dann also, egal, wo konkret der Taupunkt geometrisch liegt, von allen Seiten 'durchdiffundiert' und da sie im Wasser liegt, tritt immer nur mehr Wasser ein, aber kein Wasserdampf mehr aus. Dadurch sind die nach Jahren so schwer, ganz wie lange wassergelagertes Holz.

- Zu guter Letzt: der Prozeß neigt zur Selbstverstärkung!

Denn eine einmal gefüllte geschlossene Luftblase im Polystyrol wird ja, je höher der Füllungsgrad, nun immer wasserdampfundurchlässiger, während gleichzeitig, da ihre Wärmedämmung abnimmt, ihr Wärmeduchlaß steigt, so daß genau an der Stelle immer noch mehr Wasserdampf kondensiert - bis sie voll ist, dann wird die benachbarte Zelle davor oder dahinter - je nachdem, wo genau dann der Taupunkt liegt, 'befüllt' - und so weiter, bis alle Zellen voll Wasser sind. Durch Frost im Winter werden dann zudem bisher geschlossene Zellen zerstört (Wasser dehnt sich beim Gefrieren aus), ähnlich wie durch Wasserdampfüberdruck oben beschrieben - übrig bleibt eine "krümelige" Platte mit Schwammcharakter.

- Im Haus, auf den Innwenwänden nimmt ein zweiter Prozeß seinen unheilvollen Lauf:

Die Innenwände werden, da immer weniger gedämmt, immer feuchter, neigen zu Schimmelbildung usw.

UND zu allem Überfluß sank ja, s.o., die Wasserdampfdurchlässigkeit, das Haus wirkt also irgendwann wasserdampfdicht, wie mit Dampfsperre eingehüllt, was die Innenkondensation erneut verstärkt.

Immerhin ... brennt das Zeug dann nicht mehr. [[freude]] [[freude]] [[freude]]

Von nachträglich gedämmten Häusern, bei denen der Überstand der Ortgangziegel, bemessen für den früher 2cm dicken Verputz, nun auf der Dämmung aufliegt, so daß das Wasser von der Tropfnase direkt hinter den Kunststoffputz läuft, will ich gar nicht erst reden ...

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Schlüssige Erklärung

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 25.06.2017, 22:39 vor 2708 Tagen @ Literaturhinweis 7070 Views

Aber, um hier wieder aufs Thema Außenwandisolierung zu kommen:

Beim Neubau ist es klar, da geht am 2-schaligen Mauerwerk kein Weg dran vorbei, wenn man was Gescheites machen will. Hat auch Balu gesagt. Stellt sich nur die Frage, was man dann als Isolierstoff verwendet, - ob Steinwolle, oder irgendwas von den körnigen Dingern, die ja in allen möglichen Materialien angeboten werden (Perlite, Lecaton, Bims, usw.). Denke, das bei der Entscheidung über den richtigen Dämmstoff auch das persönliche Evangelium mitspielt.

Anders ists bei Altbauten und auch viel schwieriger, wie auch Balu gesagt hat.
Ich hab da eigentlich nur dreierlei im Angebot:
- Billigversion, wo es nicht auf die Optik ankommt: Steinwolle anbringen und das Ganze mit Bitumenwellplatten oder Eternitplatten (Asbestfreie sind halt teuer) abdecken. Mit dem Brandschutz ists halt nicht so optimal, - manche meinen, die Bitumenplatten mit Wasserglas zu streichen.

- die mittlere Preisklasse: Steinwolle und mit Eternitschindeln abdecken. Da man dafür aber auch ein Lattengerüst braucht, stellt sich wieder die Frage nach dem Brandschutz, es sei denn, man verwendet Regipsprofile

- die hohe Preisklasse: die norddeutsche Art. Verblendklinker (Sparklinker) vermauern, und dazwischen als Isolierung je nach Evangelium wie beim 2-schaligen Mauerwerk.

Was meinen die anderen Fachleute dazu?
(Anm.: ich hab die Weisheit auch nicht mit dem Löffel gefuttert).

Dämmzwang umgehbar oder die Suche nach dem geringsten Übel

Leserzuschrift @, Montag, 26.06.2017, 19:27 vor 2707 Tagen @ software-engineer 6802 Views

Hallo und Guten Tag,
ich leide gerade unter folgendem Dilemma: Die Wetterseite meines Hauses soll mit Schiefer verkleidet werden, ich möchte aber nicht/s dämmen. Nun schreibt die EnEv aber bei Plattenverkleidungen der Fassade vor, daß ich es tue. Gibt es da - abgesehen davon, daß ich versuche, die Unwirtschaftlichkeit nachzuweisen - Möglichkeiten, dieser Pflicht nicht nachzukommen? Prinzipiell könnte man es drauf ankommen lassen, nach EnEV § 27 wäre das nicht sanktionierbar, man hat jedoch im Ernstfall das Bauamt am Hals, falls jemand petzt und so eine Fassade ist halt für jeden während der Arbeiten einsehbar.

Falls nicht, was wäre denn an Dämmaterial für den Zweck zu empfehlen? Das Einsparpotential dabei ist mir völlig wurscht. Es geht in erster Linie darum, daß ich mit dem Gedöhns, das ich mir auf die Wand pappen muß, am Ende keinen Ärger habe.

Gruß
Oliver

Einfache Antwort

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 26.06.2017, 21:04 vor 2707 Tagen @ Leserzuschrift 6832 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 26.06.2017, 21:16

Nach dem, was auch die bisherigen Kommentatoren geschrieben haben, ist mein Rat, um so preiswert wie möglich als auch von der Entflammbarkeit her ein gutes Gefühl zu haben, die Dämmung mit Glaswolle oder Steinwolle.

Glaswolle bekommt man in unterschiedlichen Stärken, dabei kann man, - wenn man auf den Dämmeffekt gar nicht absehen will, eine relativ dünne Schicht wählen.

Bei Glaswolle besteht die Klassifizierung nach alter und neuer DIN: A1 (nicht brennbar).
Die Fachbezeichnung nach alter deutscher Norm: DIN 4102-1
nach neuer Norm: DIN EN-13501-1

Denke nicht, dass es noch billiger geht.
Allerdings gehen die Meinungen zwischen Glaswolle und Steinwolle auseinander. Es gibt Versionen, bei denen man die Glaswolle feuersicherer als die Steinwolle bezeichnet (sicher bis 1000°), andere Versionen behaupten genau das Umgekehrte.

EIne vorgehängte Fassade ist schon mal eine gute Idde

Balu @, Dienstag, 27.06.2017, 10:21 vor 2707 Tagen @ Leserzuschrift 6522 Views

Das Dilemma lässt sich nicht vermeiden, die Gesetzes- bzw. VO-Lage ist eindeutig, SIE MÜSSEN, sonst handeln sie Gesetzes-/VO-widrig.

Für die Verschieferung der Aussenfassade benötigen sie eine stabile Konstruktion aus Holz, bestehend aus Kanthölzern und Brettern. Die Kanthölzer werden auf die Wand, so sie denn tragend ist, senkrecht aufgedübelt. Die Dicke, eigentlich die Höhe = der Abstand zur Wand, richtet sich nach der aktuellen ENEV und dem einzubauenden Dämmmaterial.

Auf die Kanthölzer werden Bretter genagelt als Traggrund für die Verschieferung. Darauf kommt noch eine diffusionsoffene Folie gegen eindringendes Niederschlagswasser Schlagregen, Flugschnee, etc.).

Als Energieberater würde ich eine hochwertige hydrophobierte Mineralwolle empfehlen. Sie steht, besteht aus anorganischem Material und verrottet nicht, sie ist nicht das nonplusultra aber schlichtweg der vernünftigste Kompromiss zur Befriedung des Dilemmas.

Wichtig ist, dass die Fassade nachher rundherum zu ist, dass also keine Lücken bleiben, durch die sich evtl. Getier oder Ungeziefer in der MW einnisten kann.

Wichtig ist auch, dass sie nicht bis auf den Boden gezogen wird, da sie dauerhafte Feuchte nicht verträgt. Es muß am unteren Ende der Wand eine Plattenbreite (ca. 61,5 cm) Platz bleiben für alternatives, nicht wasserempfindliches Dämmmaterial (bspw. xps, Styrodur) bleiben.

Im www gibt es dazu jede Menge Infos.

Beste Grüße
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Frage zu den Werkstoffen "Klimapor" und "Liopor". Sie ermöglichen dämmungsfreies Bauen.

Olivia @, Montag, 26.06.2017, 21:26 vor 2707 Tagen @ software-engineer 7251 Views

Ich habe eine Frage zu den Baustoffen "Klimapor" und "Liapor". Es sind die einzigen Baumaterialien, die ich gefunden habe, die keine Außendämmung benötigen. Es handelt sich um bei 1.200 Grad gebrannte Tonkügelchen, die sich auf das 5-fache ausdehnen und aus denen dann mithilfe von Zement Mauern erstellt werden. Die Druckfestigkeit bei Liapor ist höher als die bei Klimapor. 4 Stockwerke sollen aber bei beiden möglich sein.
Mit Klimapor wurden auf dem neuen Campus um Frankfurt herum einige Mehrfamiliensiedlungen erstellt.

http://www.hl-baustoff.com/produkte/systemrohbau/technische-dokumentationen-zulassungen/
http://www.klimapor.de/index.php?produkte/wandsysteme
http://www.klimapor.de/index.php?referenzen/wohnanlagen

Bei den mit Perlit oder anderen Dämmaterialien gefüllten Ziegeln soll es auch bereits heftige Diskussionen geben. Die Wände der "Wabenziegel" sind so dünn, dass sie wohl das "Bröseln" anfangen. Außerdem soll der Taupunkt dann mitten im Ziegel liegen.

An sich leuchten mir massivere Loch-Ziegel ein. Es gibt auch entsprechende Produkte, die speziell für Unternehmen hergestellt werden und sonst auf dem Markt nicht verfügbar sind. Nachteil: um eine Außendämmung kommat man nicht herum.
http://www.ziegel-elemente.de/

Bei der Außendämmung wiederum sind die inhärenten Probleme des Taupunktes nicht gelöst.
Wie würde das aussehen, wenn man die ummantelten, sehr dünnen Vakuum-Dämmplatten verwendet?
http://www.vaku-isotherm.de/de/ganz_duenn

--
For entertainment purposes only.

Danke, mit denen hatte ich mich beschäftigt. Die fielen raus, wegen der Art der Dämmung.

Olivia @, Dienstag, 27.06.2017, 10:03 vor 2707 Tagen @ Dieter 6558 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 27.06.2017, 10:12


http://www.bautipps.de/sites/default/files/pdf/massivbaustoffe.pdf

..............

Mit diesen Steinen wird hier bei uns überall gebaut. Es scheint aber überall Probleme zu geben, wenn auf irgend eine Art und Weise Feuchtigkeit rein kommt. Bei diesen Steinen, die mich früher entzückt haben, fürchte ich den Taupunkt, der jetzt auch noch mittem im Stein liegen dürfte. Keine Ahnung, wie die sich auf Dauer bewähren.

Überall Schimmelprobleme mit den Dämmungen. War in meinen "Neubauwohnungen" auch. Die habe ich Gott sei Dank verkaufen können.
Bei meiner Schwester (die bauen mit Kalksandstein und Dämmung), das Gleiche. Das heißt dann zwar immer "lüften, lüften, lüften". Das reicht aber nicht....

Direkt bei uns gegenüber wurde vor einigen Jahren von einem Bauträger eine "Stadtvilla" gebaut. Alles mit Ziegeln, ist hier praktisch "Pflicht". Kurz nach der Gewährleistung (zwischen 5 - 8 Jahre nach dem Bau), war alles grün und die Stare saßen im Styrophor. Dann "Sanierung". Ordentlich "Gift" in die Farbe und weg war das "Grün". Das wird jetzt bei Regen ausgewaschen und fließt ins Erdreich...... bis es wieder grün wird.... dann wieder neues Gift...

Ich fürchte einfach, dass wir bei den Im-Stein-Dämmungen von Poroton etc. irgend eine ähnliche Schweinerei erleben werden. Meine eigene alte Kiste (mit 40-iger Massivziegeln) steht übrigens schimmelfrei und mit einem guten Klima im Sommer da. Meine Schwester im Neubau mit Kalksandsteinwänden und Styrophor hat "Hitzestau".

--
For entertainment purposes only.

Aussen kein Schimmel sondern Algen

Balu @, Dienstag, 27.06.2017, 10:38 vor 2707 Tagen @ Olivia 6515 Views

Hallo Olivia,

hoch wärmegedämmte Bauten sind an der Aussenseite der Aussenwand i. d. R. nahezu umgebungskalt, da von innen kein Wärmefluss mehr nachdringt. Sie sind außerdem umgebungsfeucht und in unserem Klima i. d. R. dauerfeucht.

Diese Oberflächenfeuchte ist erst mal nix Schlechtes. Wurde sauber gearbeitet und ein bauaufsichtlich zugelassenes WDVS verarbeitet, bleibt die Feuchte an der Oberfläche und es bilden sich Algen auf dem strukturierten Putz.

Die lassen sich mit einem Hochdruckreiniger beseitigen, was i.d.R.nach 10-15 Jahren auch geschieht, weil der Putz neu gestrichen werden muß. Hier kommt es nun auf die Farbe an, die darauf gepackt wird. Sie sollte diffusionsoffen und wasserabweisend sein. Solche Farben gibt es unter dem Begriff Lotusblatt-Effekt.

Mit den modernen Ziegelsteinen mit Füllung bin ich nicht einig, da sie kein monolitischer Baustoff mehr sind und folglich alle die Probleme bieten, die ein Wandaufbau aus unterschiedlichen Materialien, die fest miteinander verklebt sind, auch bietet.

Ich würde hier einen ganz normalen Hochlochziegel nehmen ohne Innereien, hoch wärmegedämmt, Dicke nach statischen Erfordernissen, i.d.R. reicht d=17,5 cm, darauf außenseitig eine bio-Dämmung aufbringen und ein Vormauerwerk aus Ziegel oder KS, entsprechend Bplan.

Die monolitische Bauweise ist die einzig wahre, da die verschiedenen Funktionen den verschiedenen Baumaterialien zugewiesen werden. Der Stein hat die tragende Funktion. Die Dämmung die Funktion die Wärme im Haus zu halten und das Vormauerwerk, die Belch-, Schiefer-, Schindelfassade stellt den Wetterschutz.

Analog beim Dach. Innenseite Lehmputz, Lehmbauplatten, Dampfbremse Zwischensparrendämmung, wenn´s nicht reicht + Aufsparrendämmung, wasserdichte diffusionsoffene Folie, darauf eine Schalung aus diffusionsoffenen Holzwerkstoffplatten, Lattung/Konterlattung, Dacheindeckung.

Noch besser natürlich kein Dachausbau und stattdessen Dämmung der obersten Geschossdecke.

Gruß
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Danke, wir sind Stadt, räumlich beschränkt und voller Vorschriften

Olivia @, Dienstag, 27.06.2017, 11:28 vor 2707 Tagen @ Balu 6494 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 27.06.2017, 11:31

Danke für die Information. Vielleicht waren ja die Spechte der Grund für die Algen. Aber der Innenschimmel ist ein Thema für sich. Und der scheint fast überall aufzutauchen. Wenn das häufiger in der Presse ist, dann folgen die Prozesse.....

Unsere Wände dürfen maximal 36,5 sein, geplant wurde ursprünglich mit 30 bzw. 32, denn jeder Zentimeter zählt [[sauer]] . Wir haben Vorgaben für die Wandhöhe und die Dachhöhe, die Grundstücke sind klein, Garagen müssen Platz haben und die Häuser wurden aufgrund dessen in die Höhe gebaut. Können was man gerne wollte, geht also nicht. Statt dessen muss man sich nach der Decke strecken. D.h. Die Höhe für den Hochkeller wird eingespart und dem Dachgeschoß gutgeschrieben, damit man auch noch in den darüber liegenden "Speicher" gehen kann. Also ein steiles Dach 64 Grad, abgeschnitten, damit die Höhe paßt, also zusätzlich ein begrüntes Flachdach. Kommt Freude auf. Wenn ich mir die ganzen Materialien und den komplizierten Aufbau anschaue, dann kommt bei mir gar keine Freude auf, denn je komplizierter umso anfälliger für Fehler. DG1 und DG2 müssen ein vernünftiges Wohnklima haben. Wie macht man das in einem Dachgeschoß ohne PLASTIK? Am liebsten wäre mir eine Massiv-Decke. Aber da gibt es Probleme mit der Dachneigung.

Ich will, so weit es geht, nix GIFTIG Brennbares haben! Sowohl innen als auch außen. Feuer alleine wäre bereits ausreichend, aber die giftigen Gase unserer ganzen modernen Errungenschaften müssen nicht zusätzlich sein. Wobei ich notfalls für kleine Flächen mit Vakuumpanelen eine Ausnahme machen würde.... wegen der Platzersparnis.

Gestern fuhr ich an einem im Ausbau befindlichen Neubau vorbei. Die Proportionen der Fenster gefielen mir so gut, dass ich bei der Rückfahrt hielt und Fotos machte. Sofort wurde ich angesprochen, was ich wolle...... Nettes Gespräch, Russen. Ich durfte mir dann auch noch das Innere des Gebäudes anschauen. Ein toller Bau. Im EG 3,30 hohe Wände. Fensterhöhe 2,90. Ein Kellergeschoß mit 3,20 m hohen Wänden und weiträumigen Gewölben, unterirdische, Riesen-Verbindung zum Nachbarhaus, das dazu gehörte. Eine ausgebaute Kellerfläche von sicherlich einiges über 1.000 qm, darunter noch ein Vorsorgungskeller. Große Lichtkuppel für den Keller... Die übrigen Kellerbeleuchtungen waren so gut, dass ich dachte, es käme Tageslicht hinein. Ich sags ja, Russen. Nett, bescheiden, niemand käme auf die Idee, dass die sich so ein Schloß dort hinstellen. Der anschließende Garten war auch riesig. Beeindruckend. - Aber in unserem Falle nicht möglich! Na ja, wer sollte das auch bezahlen...... Wir werden uns also nach der Decke strecken und die "Anweisungen" der Behörden befolgen...... müssen.

--
For entertainment purposes only.

Aussen Algen, innen Schimmel

Balu @, Dienstag, 27.06.2017, 12:26 vor 2707 Tagen @ Olivia 6471 Views

entschuldige bitte, dass ich nicht auch auf die Innenraumproblematik eingegangen bin.

Schimmelbildung ist ein Zeichen für Wärme-/Kältebrücken. Hier wurde also bautechnisch gepfuscht oder inzwischen kaputtsaniert.

Beheben läßt sich dies nur durch gezielte Wärmezuführung. Es ist wichtig, dass die Lufttemperatur an dieser Stelle nicht und nie unter 12,4 Grad sinkt. In denkmalgeschützten Altbauten macht man dies so, dass man auf der Innenseite der Wand knapp über dem Boden den Heizungsvorlauf (Rohr, ungedämmt) anbringt. Die, entlang der Innenwand aufsteigende Luft, saugt quasi die Feuchte aus der Wand und transportiert diese ab. Natürlich muß diese mit Feuchte angereicherte Luft abgeleitet werden, sonst kondensiert sie an anderer Stelle.

Siehe hierzu Maico.de autonome, dezentrale Be- und Entlüftungssysteme zum Wandeinbau.

Nochmals zur Außenwand.
Wenn bei euch 36,5er Wände zugelassen sind, dann geht das mit den 17,5er + WD + Vorwand doch. Ein pfiffiger Bauing./Architekt mit Zusatz-Ausbildung als Energieberater weiß die Vorschriften durchaus so auszulegen, dass der Bau was wird. Aus der Ferne läßt sich sowas schlecht klären.

Ich kenne keinen Bebauungsplan, in dem die Wanddicke vorgeschrieben ist. Übliche Vorschriften sind Geschoßhöhe, Traufhöhe, Kniestock, Höhe der KG über Strassenniveau, Dachneigung, Firsthöhe, Außenfarbe, Dacheindeckung, Außenwandverkelidung...aber Wanddicken?

Gruß
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Danke, das Heizen der Wände ist evtl. ein Thema

Olivia @, Dienstag, 27.06.2017, 15:53 vor 2707 Tagen @ Balu 6378 Views

entschuldige bitte, dass ich nicht auch auf die Innenraumproblematik
eingegangen bin.

Schimmelbildung ist ein Zeichen für Wärme-/Kältebrücken. Hier wurde
also bautechnisch gepfuscht oder inzwischen kaputtsaniert.

.......................

Wir hatten Baugutachter und alles Mögliche da. Die landeten dann immer beim "Lüften". Es wollte sich niemand in die Nesseln setzen..... Ich habe dann eine Fußbodenheizung einbauen lassen.... die hat allerdings nie funktioniert...
Na ja....

Diese Rohrleitungen durch die Räume oder Wandheizungen generell finde ich interessant. Darüber informiere ich mich bereits seit einiger Zeit. Momentan wollen alle Fußbodenheizungen einbauen oder Deckenheizungen-/Kühlungen. Aber die Fußbodenheizungen sind viel zu träge, es sei denn, dass man sie direkt unter dem Belag einbaut. Vmtl. steigen dann aber die Kosten ziemlich.

Nein, wir haben keine Wandstärke von 36,5 vorgeschrieben. Die Grundstücke hier sind ziemlich schmal und nicht gerade ein "Schnäppchen". Damit das Ganze "bewohnbar" bleibt sollte zumindest ein bißchen "Luft zum Atmen" übrig bleiben. Da machen dann auch 10 oder 20 cm Raumtiefe einen Unterschied.

Insofern spielt die Wanddicke eine Rolle. Außerdem sind "Schießscharten" wegen zu dicker Dämmung nicht erwünscht. Aber das, was du über das tragende Mauerwerk sagst, geht mir genauso durch den Kopf. Ich mißtraue den ganzen "all-in-one Produkten" ebenfalls.
Wenn ich mehr Raumhöhe haben möchte, wird es innen enger oder die Wände müssen dünner werden ... :-))) Insofern sind Vakuumdämmplatten für zwei Hausseiten im Gespräch. Die produzieren keine "Schießscharten", müssen aber "stoßsicher" verpackt werden. Die reduzieren natürlich auch die Höhe des Bodenaufbaus, sind allerdings wirklich teuer. Da muss man dann ordentlich rechnen.

Frage nicht, mit wievielen Architekten etc. ich das Thema bereits durch habe. Jeder hat sich auf seine "eigenen" Dinge spezialisiert ..... und findet die in der Regel auch gut. - Wie gesagt, meine beiden Schwäger bauen mit Kalksandstein und Styrophor. Hier bei uns z.B. ein No-Go. Ein mühseliges Unterfangen, aber es geht immer ein Stückchen weiter. Zeitaufwendig, weil ich alles sehen und anfassen muss. :-))

--
For entertainment purposes only.

Hier noch einige weitere dezidierte Hinweise für dein Vorhaben

Balu @, Dienstag, 27.06.2017, 17:15 vor 2706 Tagen @ Olivia 6380 Views

Lüften ist zwingend um die feuchte Luft wegzubringen, man kann aber so oder so lüften, siehe Maico.de.

Ein freistehendes EFH mit rund 100 qm über EG + DG benötigt als Neubau ca. 3,5 kW Heizleistung, das sind rund 35 W/qm*a. Der Anteil WW beträgt für einen 2 Personenhaushalt ca. 1.300 kWh/a = 13 W/qm*a, so die ENEV. Gäbs die gute alte Glühbirne noch, wäre sie heute die von mir bevorzugte Heizung.

3,5 kW Heizleistung ist pillepalle, der l HEL hat 10 kW, aufs Jahr hoch gerechnet macht das bei rund 200 Heizgradtagen max. 650 l aus.

Eine Fussbodenheizung ist definitiv viel zu lahmarschig (träge) für so ein Objekt und jenseits von gut und böse bei dem erforderlichen Investitionsauf-wand.

Da der Wärmeverlust über die sog. Transmissionsflächen = Hüllflächen nur mehr sehr gering ist, kommt es zu keinen Zugerscheinungen mehr (Zug = Kälteempfinden einseitig, wie früher wenn man am Fenster saß) kann man auf Heizkörper unter den Fenstern verzichten.

Ich empfehle einzig sinnvoll und kostenbewußt eine Erdgas-Brennwerttherme unterm Dach mit WW-Boiler je nach Haushaltsgröße, für 2 Leute duschen reichen 100 l a 60 Grad; wenn häufiger gebadet wird, mehr Wasser vorrätig halten und mit der Temperatur hoch. In der Mitte des Hauses ein zentraler Schacht für alle Ver- und Entsorgungsleitungen und die Montage von Heizungsradiatoren zentral, also möglichst nahe am Schacht (spart Ltg. und damit Geld)

Bei einem Neubau mußt du auch Sonnenenergie nutzen mittels Solarthermie oder PV. Beides halte ich für Geldverschwendung aber der Gesetzgeber will es halt so.

PV ist m. E. der Vorzug zu geben, da PV immer dann funktioniert, wenn´s hell ist. Solarthermie funktioniert nur, wenn direkte Sonneneinstrahlung für ein ausreichend großes delta T sorgt. Mit dem selbst erzeugten Strom läßt sich auch WW vorwärmen oder die Heizung betreiben. Für die Eigenverbrauchsopti-mierung gibt´s inzwischen günstige Speicher. Klimaanlage gut möglich. Man kann darüber erklecklich philosophieren, aber man kommt nicht um eine Variante drumherum. Strom ist seit über 100 Jahren Stand der Technik, hat wenig bewegte Teile, keine Mechanik, benötigt kaum Wartung, etc.

Von einer Luft-WP rate ich ab, s. Entwicklung Stromtarif für Nachtspeicher-öfen aus den 70ern.

Eine Sole-WP ist zu teuer und arbeitet nur rentabel wenn du einen guten Grundwasserleiter anbohren kannst. Der Rest ist Mumpitz.

Für Deckenheizung gilt wie Fussbodenheizung. Im EFH unsinnig und viel zu teuer.

Nun zur Wanddicke.
Ich habe einige Jahre im Ballungsgebiet MUC gewohnt und kenne RMH mit 5 m Breite und 13 m Tiefe auf handtuchgroßen Grundstücken. Bei geschickter Planung und Exposition funktioniert das.

Ich lebe heute in einem Haus, das 8 m breit und 12,5 m tief ist. Die Räume und deren Nutzung folgt dem Verlauf der Sonne. Ich habe zwar Glasfronten nach Ost und West, nötig wären die aber nicht. Insofern wäre es auch als RMH gegangen.

Zu den Vakuumpanels kann ich nichts beisteuern, da ich noch keine verarbeitet habe. Mir scheinen die Dinger aber sehr anspruchsvoll in der Verarbeitung. Alle Anschlüsse, Mauerdurchbrüche, Steckdosen, Schalter, Lampen, etc. müssen zuvor bis ins kleinste Detail geplant sein, oder das Panel ist im Eimer. Eine Lage wird m. E. auch nicht reichen, da sich Kreuzfugen bilden, die als Wärme-/Kältebrücken wirken, etc. Ich würde die Finger davon lassen!

Mein Haus.
Mein MW ist 24 dick + 12 cm WD aus MW + Putz. Allerdings haben ich keine Fenster, nur raumhohe Fenstertüren, tw. zweiflüglig. Bei der Ausführung gibt´s kein Gefühl von Schießscharten bei der Wanddicke von 36,5 cm.

KS mit eps als WDVS ist eine gängige Bauweise mit den bereits genannten Vor- und Nachteilen.

Ein aktuelles Bsp. von mir. Ich plante bis vor kurzem ein EFH, 100 qm, hoch Wärme gedämmt, EG weil tw. im Erdreich massiv (Beton), OG in Brettsperrholz. Dämmung im Erdreich Styrodur, alternativ Foamglas (sehr teuer). Dämmung auf allen AW aus bio-Material (Hanf, Wolle, etc.) mit vorgesetzter Fassade aus Holzwerkstoffplatten + Putz oder Massivholz oder verschiefert verblecht, etc. PV-Anlage auf dem Dach und auf den AW nach SÜD, Batteriespeicher, zentrale Be- und Entlüftungsanlage. Zisterne für WC + WM, Innen Lehmputz, klassischer Fussbodenaufbau, Schluß.

Es hätte funktioniert, sprengt allerdings jeden finanziellen Rahmen + erforderte meine ständige Präsenz als EB auf der Baustelle. Ich durfte nämlich feststellen, dass viele Handwerksbetriebe ohne konkrete Anleitung nicht klarkommen.

Deshalb, soviel Technik wie nötig und so wenig wie möglich, weil Technik geht kaputt, muß gewartet werden, etc. Strom hat da so seine Vorteile gegenüber allen anderen Energieträgern. Und Strom aus PV taugt auch für Heizzwecke.

Gruß Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Kalk-Sandstein und hinterlüftete Vorhangfassade mit Dämmung

Dieter, Dienstag, 27.06.2017, 16:43 vor 2706 Tagen @ Olivia 6488 Views

bearbeitet von Dieter, Dienstag, 27.06.2017, 16:47

Hallo Olivia,

ich baue für mich mit Kalksandstein und gedämmter (Steinwolle) hinterlüfteter Vorhangfassade (sonnenabgewannte Seite). In Eigenbauweise kann man das extrem billig herstellen zumal diese Bauweise kleine Fehler eher verschmerzt als bei der z.Zt. üblichen Styropor-Dämmung.
Gute Wärmedämmung, gute Standfestigeit und guter Schallschutz

Zur Sonnenseite natürlich ohne Dämmung.

Gruß Dieter

Baust du mit 17,5/18,5 Kalksandstein oder dicker? Wie stark ist die Dämmung und die hinterlüftete Fassade insgesamt?

Olivia @, Donnerstag, 29.06.2017, 19:32 vor 2704 Tagen @ Dieter 6270 Views

Du kommst aus Norddeutschland, wenn ich mich richtig erinnere? Meine Schwäger haben dort auch gebaut. Auch mit Kalksandstein.

Ich bin im Süden. Hier baut jeder mit Ziegeln. Die kennen Kalksandstein nicht und wenn du das Ganze irgendwann wieder verkaufen willst, wirst du am besten fahren, mit den hier üblichen Baumaterialien zu bauen. "Hier" gibt es NUR Ziegelhäuser. Wenn du etwas anderes machst, dann denken die, du bist verrückt.

Komisch, solche regionalen Gepflogenheiten. Keine Ahnung, ob das auch etwas mit den klimatischen Besonderheiten der Gegenden zu tun hat(te) oder lediglich mit den Baumaterialien, die leicht verfügbar waren.

Die hinterlüftete Fassade macht schon Sinn, aber wir haben hier wirkliche Probleme mit dem Platz. Wir müssen uns also "Zusammenreißen" und schauen, dass die Außenwände (samt Dämmung) nicht zu dick werden.

Welche Gesamtdicke haben denn deine Wände?

Mir selbst gefällt Kalsandstein sehr gut. Aber bauen damit kann hier wohl kaum jemand. Ich wäre also ein "Versuchskaninchen".

--
For entertainment purposes only.

mein Aufbau

Dieter, Donnerstag, 29.06.2017, 21:11 vor 2704 Tagen @ Olivia 6296 Views

Hallo Olivia,

bin in Ostwestfalen.
mein Aufbau ist total simpel, aber für Dich vermutlich zu dick. Zur Sonnenseite zwar nur 27cm (24cm KS+2-3cm Natursteinverblender, die die Sonnenenergie tanken und weiterleiten) wo keine Fenster sind,
zur sonnenabgewannten Seite allerdings 46cm.

Sonnenabgewandt: 24 KS-STein, 16cm Steinwolle, 4cm Luftschicht, 2cm Vorhang.
Großzügige Belüftungsöffnungen (natürlich von unten nach oben oder umgekehrt - incl. Dach) mit Insekten- und Nagetierschutz.
Funktioniert alles recht gut, Zimmerhöhe 3,0 m und mehr.

Bei meinem alten denkmalgesch. Haus (hat mal vor über 100 Jahren ein ital. Architekt gebaut) bestehen die Wände aus gebrannten Ton-Vollziegeln, Mauerstärke ca. 50cm, Kellergeschoß eher 90cm aus ortsüblichem Kalkstein.
Hat ebenfalls ein sehr angenehmes Raumklima, Deckenhöhe allerdings auch 3,80.

Gruß Dieter

Danke wieder eine Anregung mit der nicht gedämmten Sonnenseite

Olivia @, Donnerstag, 29.06.2017, 21:56 vor 2704 Tagen @ Dieter 6235 Views

Danke für die Anregung.

27+46=73/2=36,5

D.h. wenn man die Wanddicke deiner Nord-Süd-Mauern zusammenzählt, dann landet man wieder bei 36,5 cm, entspricht also durchaus dem, was derzeit gebaut wird.

Jedenfalls kann ich damit wieder ein paar Erkundigungen einziehen.
Bei uns ist eine Südseite, eine Westseite und eine Nordseite vorhanden. Die Ost-Seite ist mit dem Vorderhaus verbunden und muss nicht gedämmt werden.
Vielleicht kann man auch hier zumindest die Südseite ungedämmt lassen. Das wäre ja schon einmal etwas. Die Westseite ist eigentlich die Wetterseite, obwohl sie sehr viel Sonne bekommt. Da weiß ich nicht, wie man damit umgehen könnte. Aber ein interessanter Ansatz. Danke.

--
For entertainment purposes only.

kleine Ergänzung

Dieter, Freitag, 30.06.2017, 01:12 vor 2704 Tagen @ Olivia 6290 Views

Du wirst zwecks Baugenehmigung den Nachweis der Verordnungen erfüllen müssen.
Die Ausführung ist dann noch mal was anderes.

In dem Fall wäre ein Grundriß zu bevorzugen, der auf der sonnen abgewandten Seite sehr wenig oder keine Fensterfläche benötigt, ggf. auch mal über Dachfenster/hauben nachdenken statt Fenster gen Norden raus, bringen ohnehin mehr Licht und können somit kleiner dimensioniert werden.

Gruß Dieter

Ja, danke, werde mich erkundigen.

Olivia @, Freitag, 30.06.2017, 12:05 vor 2704 Tagen @ Dieter 6122 Views

Du wirst zwecks Baugenehmigung den Nachweis der Verordnungen erfüllen
müssen.
Die Ausführung ist dann noch mal was anderes.
...........

Danke nochmals. Im Norden ist der Eingangsbereich. Wir haben nur kleine Fenster konzipiert (Flurbeleuchtung, Gäste-WC-Beleuchtung, teilweise Zimmerbeleuchtung). Kleine Dachflächenfenster sind eingeplant, allerdings auch ein Zwerggiebel, damit wir das Treppenhaus in den "Speicher" hochführen können. EG+OG+DG+Speicher.

Haben Dir die Behörden das anstandslos genehmigt, dass du die Südseite nicht gedämmt hast? Könnte so etwas auch für die West-Fassade möglich sein? Oder für Teile der Westfassade? Welche Begründung hat "überzeugt"?

--
For entertainment purposes only.

Ganz wesentliche Ergänzung

Balu @, Freitag, 30.06.2017, 14:06 vor 2704 Tagen @ Dieter 6123 Views

die du da anführst im Nachgang.

Für alle Hüllflächen hast du Vorgaben (Transmissionswärmeverluste) nach der ENEV, sobald du etwas daran vornimmst. Und in DE nicht nach einem genehmigten Plan zu bauen, kann böse ins Auge gehen.

Es ist schlichtweg Quatsch, die nach Süden exponierte Wand dünner zu machen als alle anderen und die WD zu sparen.

Wann benötigt man im Haus Wärme - im Winter. Wieviel Sonnenscheindauer hast du im Winter - max. 8 h. Der Wärmeverlust einer ungedämmten Wand im Winter (max. 16 h/d) um ein vielfaches höher als der Wärmegewinn max. 16 h/d) derselben wand im Sommer. Ganz abgesehen davon, dass man im Sommer i. d. R. keinen Wärmegewinn benötigt, sondern eher passiver Sonnenschutz das Ziel sein muß. Auf die sonstigen Parameter will ich erst gar nicht eingehen.

Ich rate Olivia dringend einen erfahrenen unabhängigen Energieberater hinzuzuziehen, statt weiter Hirngespinsten hinterher zu jagen.

Sinn macht es auch, sich mal ´ne Software zu besorgen um zu rechnen. Bspw. gibt´s das sog. PHPP Version 9 vom Passivhaus-Institut um mal ein Gefühl dafür zu bekommen wie was mit wem zusammen hängt.

Gruß
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Widerspruch

Dieter, Samstag, 01.07.2017, 14:29 vor 2703 Tagen @ Balu 6090 Views

die du da anführst im Nachgang.

Für alle Hüllflächen hast du Vorgaben (Transmissionswärmeverluste)
nach der ENEV, sobald du etwas daran vornimmst. Und in DE nicht nach einem
genehmigten Plan zu bauen, kann böse ins Auge gehen.

kann, ist aber eher unwahrscheinlich, zumindest nach meiner bish. Erfahrung, vor allem was diese spez. Thematik betrifft.


Es ist schlichtweg Quatsch, die nach Süden exponierte Wand dünner zu
machen als alle anderen und die WD zu sparen.

Eine gute Architektur mit gutem Grundriß zeichnet sich aus, indem in der sonnenabgewandten Seite ca. 10% Fensterfläche sind und in der sonnenzugewandten Seite eher 90% Fensterfläche. Gleichzeitig die Sommersonne nicht an die Fenster dringt, die Wintersonne aber voll.
Was willst Du die 10% Außenwand dann noch mit viel Aufwand und Kosten (wg. der zergliederten Kleinflächen) dämmen. Das bringt nichts. Dann das Geld lieber in eine effektive Rolladendämmung der Fenster investieren oder in andere Ferster-Dämm-Systeme, die dann natürlich noch aufwendiger sind.


Wann benötigt man im Haus Wärme - im Winter. Wieviel Sonnenscheindauer
hast du im Winter - max. 8 h. Der Wärmeverlust einer ungedämmten Wand im
Winter (max. 16 h/d) um ein vielfaches höher als der Wärmegewinn max. 16
h/d) derselben wand im Sommer. Ganz abgesehen davon, dass man im Sommer i.
d. R. keinen Wärmegewinn benötigt, sondern eher passiver Sonnenschutz das
Ziel sein muß. Auf die sonstigen Parameter will ich erst gar nicht
eingehen.

Siehe oben.


Ich rate Olivia dringend einen erfahrenen unabhängigen Energieberater
hinzuzuziehen, statt weiter Hirngespinsten hinterher zu jagen.

Das wichtigste ist immer noch ein guter Grundriß und gute Gesamtkonzeption, was aber oft schon durch den Kauf des falschen Grundstücks unmöglich gemacht wird.
Auch nicht zu vernachlässigen: Ein Grundriß der barrierefrei ist.

Gruß Dieter


Sinn macht es auch, sich mal ´ne Software zu besorgen um zu rechnen.
Bspw. gibt´s das sog. PHPP Version 9 vom Passivhaus-Institut um mal ein
Gefühl dafür zu bekommen wie was mit wem zusammen hängt.

Gruß
Balu

Ist alles barrierefrei geplant. Auch mit großen Fensterflächen im Süden.

Olivia @, Samstag, 01.07.2017, 21:05 vor 2702 Tagen @ Dieter 6040 Views

Ja, habe ich in etwa auch so geplant. Für das bißchen "Wand", das noch da ist, kann ich zur Not mit Vakuumpanelen arbeiten, die tragen nicht auf. Der Westen wird auch große Fensterfronten haben.


Das meiste Geld und den meisten Seelenfrieden in meinem Leben habe ich verloren, wenn ich mich "blind" auf "Experten" verlassen habe! Jetzt "beschäftige" ich sie dort, wo ich muß (Wirtschaftsprüfer, Architekt, Ärzte etc.). Aber das, was gemacht wird, das plane ich alles selbst. Dann gibt es im Nachhinein weniger Probleme. Außerdem zahlt man erheblich lieber für Fehler, die man selber macht, als für die Fehler, die die bezahlten "Experten" machen. Seitdem ich so vorgehe, kann ich wieder besser schlafen.

Bei meinem liebenswürdigen Architekten, der mir 2012 eine Baugenehmigung "durchbrachte", habe ich erst 2016 entdeckt, welche "dicken Hunde" er mir da hineingebracht hatte (ich hatte trotzdem schon vorher pausenlos korrigiert). Glücklicherweise ist das Projekt nicht zum Tragen gekommen, sonst hätte ich jetzt alle möglichen Rechtsstreitigkeiten zu bewältigen. Und nein, der ist kein Einzelfall..... und der ist auch nicht besonders blöde..... die haben nur alle alles immer "schnell, schnell" zu machen und dann passiert so etwas. Der Druck, der auf den Leuten liegt, ist zu groß. Sie müssen zu viel "durchfüttern und finanzieren". Wenn die alle wüßten, warum sie so unter Stress sind, dann würden die ausflippen.

--
For entertainment purposes only.

Denke, dass Liapor die optimale Lösung darstellt

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 27.06.2017, 05:57 vor 2707 Tagen @ Olivia 6643 Views

Der Haken: Ist nicht ganz billig.
Deshalb auch das Angebot:
In der Anschaffung teurer, wird deshab nicht soviel verlangt, deshalb auch nicht soviel produziert.
Meines Wissens gibts nur zwei Werke in Deutschland, eines in Österreich und eines in der Tschechei.

Wenn man aber die Preisspirale bei Heizkosten berücksichigt, rechnet sich auch eine teurere Anschaffung.

Allerdings ist auch der "teurere" Preis widersprüchlich. Wenn man z.B. den Werkspreis von Liapor Mauersteinen (isoliert) mit Poroton vergleiche, dann liegt man da bei beiden irgendwo zwischen 4 und 5 €/ Stk.
Beim Liapor Hohlblock kommt man sogar auf ein Drittel des Preises. Letzterer ist auch hinsichtlich des Brandschutzes zu empfehlen.

Danke, werde mich nochmals mit Liapor beschäftigen. Kennst du Klimpor auch?

Olivia @, Dienstag, 27.06.2017, 10:50 vor 2707 Tagen @ helmut-1 6475 Views

Der Haken: Ist nicht ganz billig.
Deshalb auch das Angebot:
In der Anschaffung teurer, wird deshab nicht soviel verlangt, deshalb auch
nicht soviel produziert.
Meines Wissens gibts nur zwei Werke in Deutschland, eines in Österreich
und eines in der Tschechei.

...................

Klimapor basiert auf dem gleichen Prinzip wie Liapor. Praktisch ist es Liapor mit einer geringeren Druckfestigkeit und besseren Dämmwerten. Für den Brückenbau sicherlich nicht geeignet.

Ab einer 36,5-er Wand erfüllt es die EnV ohne zusätzliche Dämmung. Schimmel soll es nicht geben...

--
For entertainment purposes only.

Mit Klimpor habe ich keine praktische Erfahrung

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 27.06.2017, 11:46 vor 2707 Tagen @ Olivia 6559 Views

Schließlich muss man ja auch Liapor importieren, wenn man das in Rumänien verwendet.
Bei Klimpor irritiert mich die geringere Festigkeit. Aber das kann ich von der Praxis her nicht beurteilen, weil ich mit diesem Werkstoff noch nicht gearbeitet habe.

Ich bin nur auf Liapor gekommen, weil ich den Preis für den Hohlblock, den K-wert und die Feuersicherheit kenne.

http://www.betonwerk-knobel.de/wp-content/uploads/2017/03/Knobel_Preisliste_2017.pdf

Seite 15 , Hohlblock HBL 6, zum Beispiel.

Noch was, Olivia, wenn ich eine klare Diagnose bei einem Wehwehchen haben will, dann geh ich zu mindestens drei Ärzten und hör mir das an.
Beim Bau ist es nicht anders.
Wenn Du Dir selbst eine Meinung bilden willst, dann hol wenigstens drei unterschiedliche Meinungen ein. Auch ich werde niemals von mir behaupten, dass ich die Weisheit mit dem Löffel gefressen habe.
Über 50 Jahr Berufserfahrung sind vielleicht ein Indiz, aber kein Beweis dafür, dass ich richtig liege.

Danke. Ich schaue mir auch immer alles "von allen Seiten" an.

Olivia @, Dienstag, 27.06.2017, 16:07 vor 2706 Tagen @ helmut-1 6395 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 27.06.2017, 16:10

Noch was, Olivia, wenn ich eine klare Diagnose bei einem Wehwehchen haben
will, dann geh ich zu mindestens drei Ärzten und hör mir das an.
Beim Bau ist es nicht anders.
Wenn Du Dir selbst eine Meinung bilden willst, dann hol wenigstens drei
unterschiedliche Meinungen ein. Auch ich werde niemals von mir behaupten,
dass ich die Weisheit mit dem Löffel gefressen habe.
Über 50 Jahr Berufserfahrung sind vielleicht ein Indiz, aber kein Beweis
dafür, dass ich richtig liege.

............

Das mache ich natürlich auch. Ich habe auch bereits mit einigen Firmen gesprochen und mir deren Produkte genau angeschaut. Natürlich ist jeder davon überzeugt, dass seine Art zu bauen die Beste ist. In der Regel komme ich am besten mit den Technikern klar, weil die am Wenigsten lügen oder sagen wir es so "schön färben".
Ich möchte ein Fertigbauunternehmen dazu nehmen, damit die Gewährleistung für einen geschlossenen Rohbau aus einer Hand kommt. Die Sanierung eines Hauses habe ich vor Jahren selbst betreut. War ziemlich mühsam, die "Flöhe" zu hüten, Bauschäden zu vermeiden und fristgemäß fertig zu werden. Hat aber geklappt. NUR: die Zeiten sind heute völlig anders. Pfusch am Bau und Subfirmen, wo die Mitarbeiter kein Deutsch verstehen und keine Ahnung von der Arbeit haben, sind eher die Regel als die Ausnahme. Leider auch bei regional arbeitenden Firmen und selbst bei größeren Firmen.
Insofern sollen die mit langjährigen Arbeitern arbeiten und die Produkte weitgehend in der Halle erstellen, auf der Baustelle dann nur "zusammenbauen". Das geht mit Ziegeln und auch mit Klimapor. Die haben eigene Architekten, weil die deren spezielle Anforderungen genau umsetzen können. Also die gesamte Fertigungsplanung und auch die "angepaßte" Entwurfsplanung wird von denen gemacht..... Dann hat man wenigstens jemanden, der zuständig ist. Ich mag nicht mehr zig Handwerkern "nachlaufen" und "zaubern", wenn die wieder mal Termine nicht einhalten können. Und der Architekt hat in der Regel eh keine Zeit, sich all zu oft auf der Baustelle sehen zu lassen.... und schon haben wir die Baufehler. Ich habe mir einige Wochenenden Videos zu dem Thema angeschaut. Nur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es war zum jammern.

Meine Schwestern und meine Schwäger "schreien" zwar, das kannst du nicht in der Stadt (mit Fertigbaufirmen arbeiten), das geht nur auf dem Land..... aber wir wollen sehen. Diese Firmen sind natürlich nicht so fürchterlich flexibel.... aber lernfähig...und mit den Technikern kommt man gut klar.... meiner Ansicht nach sind es die Bausysteme der Zukunft - zumindest in gut organisierten Industrieländern.

Der Russe, der mir gestern seinen Rohbau in der Endphase zeigte, war die ganze Zeit am stöhnen: Noch soooo viel Arbeit...... "alles Sonderkonstruktionen".... na ja....

--
For entertainment purposes only.

Muss es denn ein Massivhaus aus Stein sein?

Balu @, Dienstag, 27.06.2017, 17:23 vor 2706 Tagen @ Olivia 6404 Views

Brettsperrholz ist eine interessante Alternative. In Kombination mit Lehmbauplatten und Lehmputz auf der Innenseite, außen mit Dämmung und vorgesetzter Fassade, wird heutzutage mehrere Geschosse hoch gebaut.

Übrigens die Feuerwiderstandszeit von Massivholz ist höher als die von Stahl. Stahl verliert oberhalb 400 Grad seine Standfestigkeit. Holz verkohlt außen zunächst und bildet dadurch erst mal eine Schutzschicht, die erst nach und nach durchdrungen wird.

Für Brettsperrholz siehe:
http://www.eugen-decker.de/de/produkte/brettsperrholz-ed-bsp.html

Wäre auch mein Lieferant geworden.

Gruß
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Ist ein Muss vom Volumen her.

Olivia @, Donnerstag, 29.06.2017, 19:22 vor 2704 Tagen @ Balu 6254 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 29.06.2017, 20:09

Hier wird "hoch" gebaut. Das hat sich seit den 30-iger Jahren so eingebürgert, weil die Abstandsflächen sehr groß sein mussten und den Leuten nichts anderes übrig blieb, als in die Höhe zu bauen. D.h. EG+OG+DG+Speicher+Souterain, oder 5 Geschosseinheiten, wenn man den Keller mitzählt. Die Dächer sind ebenfalls sehr steil (60 Grad). Insofern wird Massiv gebaut, mit "abgetrenntem" Treppenhaus und Stahlbetontreppen + Aufzug. Jede Doppelhaushälfte soll als "Generationenhaus" nutzbar sein, d.h. je nach Anforderungen soll das Ganze variabel und ggf. separat nutzbar sein. Insofern werden wir auch mit Standard-Heizungskonzepten arbeiten, d.h. Fußbodenheizung zumindest im EG, da dort auch eine Feuerstelle (Kamin, Ofen etc.) sein wird, mit der man "schnell" Wärme erzeugen kann. Ein Problem sind die oberen Etagen. Da möglicherweise auch das DG zeitweise vermietet wird, sollen auch dort keine "Sonderinstallationen" zum Einsatz kommen. Das schafft nur Ärger. Es muss alles so hergerichtet sein, dass die Leute möglichst wenig kaputt machen können und es trotzdem bezahlbar bleibt.

Für die Dachdämmung habe ich mich aber bereits mit Holz beschäftigt. Weiß aber noch nicht, wie das auf der Kosten- und Technikseite wirklich ausschaut. "Hier" sind alle "hysterisch" bzgl. Styropor. Wir haben auch in unserem Viertel nur ein einziges Haus (von einem Bauträger gebaut), das diese "Verpackung" hat. Habe gerade mit meinem Nachbarn über den "Taupunkt" gesprochen.... das ist hier ein Thema, die wissen alle, wie es unter vielen Styropor-Verpackungen ausschaut. Die kennen auch die Pflanzenschutzmittel, die man den Fassadenfarben beimischt, damit es nicht "grün" wird..... Die Gärten werden nicht "gedüngt", sondern bleiben "natürlich", Pflanzenkiller auf den Bürgersteigen sind verboten etc. etc. etc.

Klar, dass ich mich daneben stelle, wenn irgend eine "außerplanmäßige" Dämmung etc. installiert werden müßte. Schon aus Selbstschutz und weil ich weiß, was alles nicht klappt, wenn man nicht aufpaßt.

--
For entertainment purposes only.

Nochmal eindringlichst...

Balu @, Dienstag, 27.06.2017, 12:39 vor 2707 Tagen @ Olivia 6654 Views

die beste Bauweise ist das Bauen mit Trennung der verschiedenen Funktionen. Ein Stein kann physikalisch als monolitisches Produkt keine gute Wärmedämmung haben. Und eine gute Wärmedämmung kann physikalisch keine statischen Anforderungen erfüllen.

Alles Ding, was beide Funktionen gleichzeitig erfüllen soll, kann nichts von beidem optimal. Also wird ein Wärmedämmstein produziert, der aber nur dann die Werte hergibt, wenn er unversehrt verklebt wird. Also auch in Ecken, Nischen, Leibungen, Stürzen, etc. heil bleibt bzw. auf entsprechende Sonderprodukte das Anbieters zugegriffen wird.

Es gibt bspw. für Ziegel wärmegedämmte L-Steine als Auflager für die Fertigteilbetondecken. Wer hier aber mal die Baustellen beobachtet wird oft feststellen, dass diese Sonderprodukte zur allzu selten, fast gar nie nicht, verarbeitet werden. Das nennt man dann Pfusch am Bau.

Diese baustofflichen Kompromisse, wie sie von den Baustoffherstellern angeboten werden, funktionieren nämlich nur dann, wenn tutto kompletti ausschließlich und nur auf dieses eine Baustoffsystem zurückgegriffen wird.

Auflager aus aufgeklebten Styrodurstreifen und unversiegelter oberster Steinschicht in die beim Vergießen der Betondecke, der Beton eindringt, entsprechen dem nicht.

Gruß
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Wienerberger Plan T12 Porotonstein geht auch ohne Dämmung und ohne Füllung

Mitmacher @, Dienstag, 27.06.2017, 14:00 vor 2707 Tagen @ Olivia 6570 Views

steht da. baun wa so.

--
"Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt." - Thomas Mann, Der Zauberberg

"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Werbung