Johannes 18:36: Mein Reich ist nicht von dieser Welt

trosinette, Freitag, 23.06.2017, 09:10 (vor 2714 Tagen) @ Silke7933 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 23.06.2017, 09:14

Guten Tag,

Weil sich unser eingebautes existenzielles Bedürfnis nach vollständiger
emotionaler und physischer Sicherheit niemals ganz befriedigen lässt,
haben wir einen starken Hang zu Wahnvorstellungen und bizarren
Glaubenssystemen
. Die psychologische Evolution hat uns mit dem fast
unwiderstehlichen Drang versehen, unser emotionales Bedürfnis nach
Stabilität, Geborgenheit und einem tiefen Erleben von Bedeutung zu
befriedigen, indem wir metaphysische Welten und unsichtbare Personen
erschaffen."

Das erscheint mir zutreffend. Ich kann bekanntlich den bizarren Wahnvorstellungen des Christentums einiges abgewinnen. Ich möchte aber ergänzend anmerken, dass sich Stabilität, Geborgenheit und ein tiefes Erleben von Bedeutung meiner Ansicht nach nur einstellen kann, wenn sich die Wahnvorstellungen nicht ausschließlich um uns selber drehen, sondern hinreichend weit über das irdisch Erlebbare hinausgreift. Die Wahnvorstellungen also so wahnsinnig sind, dass sie nichtmehr diskutiert werden können. Erst dann ist es mir in meinem Wahn möglich, das was ist soweit wie möglich beim Namen zu nennen. Beschränken sich meine Wahnvorstellungen auf irdische Angelegenheiten verbreite ich damit vornehmlich Unruhe, also das Gegenteil von Stabilität und Geborgenheit.

Mal wieder Kierkegaard: „Eine religiöse Individualität ruht in sich selbst und verschmäht alle Kinderstreiche der Wirklichkeit“

Leseproben

Ich habe mir Thomas Metzingers Ego-Tunnel gleich mit zwei Klicks auf meinen Kindle geholt. Dieser Luxus geht mir allerdings etwas auf die Nerven, weil auf dem Ding mittlerweile ein dutzend angelesene eBooks rumliegen. Diese Eigenart begleitet mich aber schon mein Leben lang. Alles anfangen und nix zu Ende bringen. In unserer Gartenlaube wartet der Dielenboden im Klo bereits seit 10 Jahren auf seine abschließende Verlegung.

Das nennt sich nach Metzinger "Kränkung"

Kann es sein, dass diese „Kränkung“ in der Männerwelt ganz besonders wirksam ausgeprägt ist?

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

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