Moin moin sigma,

Du hast recht! - Die Diagnose ist das, was Du hast: Dreh-/schwindel.

Der Streit geht "nur" um die Ursache deiner Beschwerden.
Drehschwindel wird bei den HNO Ärzten normalerweise als Morbus Meniere bezeichnet.

Hallo,
ich war wegen heftigen Drehschwindels beim Hausarzt und wurde 2x mit Sanka
in die Klinik (Kopfklinik HD und GRN Sinsheim) überwiesen. Hausarzt:
Schwindel wegen Bluthochdruck. HD: Morbus Menniere, Dr Schiffmann (170
Euro): vestibuläre Paroxysmie (inkl. Beweisfoto vom CT), GRN Sinsheim (mit
innerlichem Strammstehen beim Nennen des Dr Schiffmann): volle Übernahme
der Dr Schiffmannschen Diagnose. Nachträglich bei HNO Arzt in Walldorf:
Nervenentzündung/Neuritis. Letzterer HNO-Arzt war etwas sauer wegen Dr
Schiffmann, sagte sinngemäß (nachdem er ohne Reinschauen in den Befund
sowohl den Preis (170 Euro) als auch den Befund selbst wie auswendig
gelernt, wie ein Wahrsager hersagen vermochte): vor einem halben Jahr noch
wären alle seine Patienten von Dr Schiffmann an Morbus Menniere erkrankt.
Bei den letzten 30 Patienten sei aber allesamt eine vest. Paroxysmie
diagnostiziert worden. Offenbar ein Modewechsel??

Der Kontakt eines Blutgefäßes mit einem Nerv gehört im Körper eher zur Normalität, da die Gefäß-/Nervenbündel wegen ihrer Wichtigkeit häufig gemeinsam an gut geschützten Stellen unseres Körpers verlaufen. Das als Ursache der Krankheit zu verkaufen halte ich für fahrlässig. Dann müssten die Beschwerden ja von Geburt an und ununterbrochen bestehen.

Das Foto als Beweis für die Diagnose zu nehmen, halte ich nur für Marketing. Von wegen Mode, das soll ein einträgliches Geschäft werden. Der Leidensdruck der Patienten ist sehr hoch und bei Hoffnung auf eine Erlösung vom Leiden macht man gerne 170 € locker. Die Krankenkasse zahlt auch noch einen kleinen Obulus an den Arzt.

Wie ich in meinem einleitenden Beitrag schrieb, erhielt meine Patientin die wenig ermutigende Auskunft, sie müsse mit der Krankheit leben. Das mögen viele Ärzte ihren Patienten nicht sagen, weil diese dann zum nächsten Arzt wechseln. Bleib bei dem "etwas sauren Doktor" - er ist ehrlich.

Nachdem die Diagnose Morbus Meniere (=Drehschwindel) klar ist, geht es um die Frage, was die Krankheit ausgelöst hat. Es gibt verschiedene Ursachen.

Um die Krankheit auszulösen muss es eine Variable geben, etwas was vor deiner akuten Erkrankung nicht da war und Dir jetzt diese Beschwerden verursacht.

In Betracht kommen Ärger, Ängste, Unsicherheiten (vegetative Probleme), die deinen Blutdruck hoch treiben.
In diesem Fall hilft Dir die Akupunktur oder das Lösen deines Problems weiter.

Hier noch mal die Differenzierung in dem ehemaligen Lehrbuch für ausländische Ärzte an Chinesischen Hochschulen von Erich Wühr.

Erich Wühr, Seite 363, gibt drei Ursachen für den Drehschwindel an.
Neben dem Hauptsymptom Schwindel können auftreten:

a) Tinitus, gerötetes Gesicht, Übelkeit, Rückenschmerzen, gerötete Zunge und ein vibrierender schneller Puls. - Ich tippe auf diese Variante.
Akupunktur: Blase 23 und Niere 3 tonisieren stärkt die Niere und Blase 18, Leber 2 und Galle 20 sedieren beruhigt das Yang der Leber.

b) Völlegefühl, Unwohlsein der Brust- und Magenregion, Übelkeit und Erbrechen, übermäßiges Sputum, Anorexie, weißer und klebriger Zungenbelag, rollender Puls.

c) Lustlosigkeit, Mattigkeit, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, kraftloser Puls.

Da solltest Du Dich wiederfinden.

Der Schwindel kann auch von hohem Blutdruck ausgelöst werden. - Dein Doktor hat Dir ein Blutdruck senkendes Medikament verschrieben. - Akupunktur wie oben beschrieben hilft in diesem Falle.

und setzte eigenmächtig alle Medikamente bis auf
Ramilich

Ramilich dient der Blutdrucksenkung

und Betavert ab.

Betavert fördert die Durchblutung des Innenohres

Seitdem habe ich Ruhe mit Juckreiz und heftigem
Schwindel (ab und an eine leichte Benommenheit).

Betavert ist aber kein Medikament gegen Paroxysmie.

Ist auch nicht erforderlich - s.o..

Ich weiß bis heute nicht, woran ich nun
litt/leide: an Bluthochdruck mit Schwindel, an Morbus Meniere, an
vestibulärer Paroxysmie oder an vestib. Neuritis.

Die beiden Medikamente scheinen Dir ja symptomatisch zu helfen.
Das ist auf alle Fälle besser als Carbamazepin oder gar eine OP

Vermutlich bist Du nur mit irgendeinem Problem überfordert, was dann deinen Blutdruck hoch treibt.
Sei ehrlich zu Dir und suche Dir, falls notwendig, entsprechende Hilfe.

Daher: Vertrau keinem Mann mit runtergelassener Hose, und keines Arztes Diagnose.
Gruß sigma

Gute Besserung
Vatapitta

--
Chronisch sind die Schmerzen dann, wenn der Doktor sie nicht heilen kann. http://www.liebscher-bracht.com/