Industriestaat = Sozialstaat?
Guten Tag,
Mag der Sozialstaat eine von ihm selbst eingeführte
Machterhaltungsmaßnahme sein oder auch eine vom Bürger verlangte
Lebensversicherung, jedenfalls ist das ein evolutiver Prozess, geschuldet
ist er dem Aufschuldungszwang der Wirtschaft selbst.
Sozialstaat und Industriestaat entspringen zeitgleich ein und demselben Gewaltakt. Siehe Karl Polanyi „Great Transformation“, Speenhamland-Gesetzgebung 1795, Einfriedung usw. usf.
Dabei ist die heutige Zuspitzung (evolutiver Prozess?) des Sozialstaates nicht nur ökonomischen (debitistischen) Zwängen geschuldet, sondern auch der Transformation unseres Menschenbildes (Menschenwürde, Freiheit Gleichheit, Brüderlichkeit, Mensch im Mittelpunkt, Humanismus usw. usf.), was dazu führt, dass der Industriestaat, der gleichzeitig Sozialstaat ist, bis zu 8000 Euro pro Monat und Nase in „Problem-Jugendliche“ steckt, um ihr weltlich-ökonomisches Glück zu erzwingen.
Das einige "Spezialisten" und Organisationen die Chancen nutzen, um sich im Zuge dieser sozialen Zuspitzung zu bereichern, halte ich für höchst normal. Wer zurzeit seine Zelte in der Labormedizin aufgeschlagen hat, verfügt ja laut Medienberichten ebenfalls über eine Lizenz zum Gelddrucken.
Wenn ich an Sozialstaat und Industriestaat denke, fühle ich mich immer ein wenig an die Machtdefinition von Max Weber erinnert: “Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht“. Der eine sucht seine Chance auf der sozialstaatlichen Schiene durchzusetzen, der andere auf der industriestaatlichen Schiene und beide Gleise führen ins Nirgendwo.
Mit freundlichen Grüßen
Schneider