Jean Baudrillard: „Das ist so etwas wie mentale Verdauung.“
Hallo Hasso,
der Gewöhnungseffekt ist ein sehr trauriger Punkt.
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Selbst ein hypothetischer Cruise-Missile-Austausch zwischen einer
russischen und einer US-Fregatte im Mittelmeer würde heute keinen
Deutschen mehr aus der Gartenhütte holen
die Israelis haben sich aber während des realen Raketenaustausches zwischen den Patriots und den Scuds zur Zeit des Golfkrieges sehr wohl aus ihren ‚Gartenhütten‘ gewagt, um das Spektakel am Himmel zu bestaunen.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13487866.html
BAUDRILLARD:
„Ich habe gehört, daß die israelischen Behörden die Bevölkerung davor warnen, bei Nacht auf die Straße zu gehen, um am Himmel den Kampf zwischen Patriots und Scuds zu betrachten. Nach dem ersten Schrecken sind die Leute dazu übergegangen, den Raketenkrieg auch als Spektakel zu nehmen. Das geht sehr schnell. Das ist so etwas wie mentale Verdauung. Selbst dort virtualisiert die mediengeprägte Rezeptionsweise den Krieg.“
Krieg und Anschläge sind Teile der Events der digitalen Unterhaltungsindustrie und werden durch die visuellen Medien virtualisiert. Die Simulation ist und war immer schon Realität.
Eine ruhige und erholsame Nacht wünscht der Ostfriese.