Tut mir leid, aber Du sprichst selbst-eingestandenermaßen als Laie und widerlegst "Argumente", die niemand gebracht hat
Warum sollte man denn schnell lesen, wenn man auch langsam lesen kann?
Wie langsam soll's denn sein, Deiner Meinung nach? Hier ist schon Dein erster Denkfehler.
Wenn langsam lesen etwas mit "Verständnis" zu tun hätte, wären die Subvokalisierer die gebildetsten.
Verstehen hat vermutlich etwas mit Muße zu tun
Eher nicht. Es geht die Sage, daß der Intelligente und Gebildete (nicht immer dasselbe) auch schneller einen Sachverhalt erfassen kann, als der, dem diese Fähigkeiten abgehen.
Auch im Schachspielen wird der Ungeübte dem Großmeister nie Paroli bieten können, auch wenn er noch so lange "nachdenkt".
und mit Lust.
Lust hat hiermit auch wenig zu tun. Z.B. bereitet Menschen Geschwindigkeit ebenso Lust (Rollschuhlaufen, Fahrradfahren, Autorennen usw.) wie Langsamkeit. Es ist höchstens der Wechsel der Tempi, vgl. die großen Musikschöpfungen, der den Genuß ausmacht.
Man kann natürlich auch Speed-Fr(Essen) betreiben.
Ja, aber die Verdauung spätestens geht wieder ihren normalen Gang. Beim Essen ist das Einspeicheln und Zerkleinern wichtig, auf's Lesen ist das aber nicht direkt übertragbar.
Das ganze Speedy-Gonzales-Gemähre kann ich nicht nachvollziehen.
Frage: redest Du von etwas, das Du kennst? Wie willst Du dann urteilen? Vielleicht kann man ja mit bestimmten Schnelllesetechniken sogar mehr behalten und verarbeiten? Wer wärest Du, das zu beurteilen?
Falls es Berufe gibt, wo so etwas einen Vorteil bringt, bitteschön.
Im Gegenteil: könnte es nicht so sein, daß nur der klassische Literatur genießen kann, der anderes, vorwiegend z.B. technisches, Material schneller lesen kann? Nur dann hat er, sofern er nicht reich geboren wurde, die Muße, sich mit der Klassik in dem ihr gebührenden Tempo zu befassen, oder nicht?
Ich dachte immer, dass es methodisch darum geht, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen und dem Wichtigen möglichst viel Zeit einzuräumen.
GENAU. Auch hier wieder: Du redest leider, so sehr ich Deine meist intelligenten Beiträge sonst schätze, von etwas, von dem Du mehr als eine Überschrift nie gelesen zu haben scheinst, geschweige denn praktiziert.
Leider wird man während seiner Schulzeit mit zuviel Mist belastet und man muss selbst die Lebensbücher suchen oder finden.
Hier kommt stets dasselbe Muster zum Ausdruck: schulgeschädigte wehren sich am ehesten gegen Schnell-Lernmethoden, weil sie fälschlich meinen, in der Schule ginge es um Geschwindigkeit und Präzision. Mitnichten.
Könnte man einen Text von Nietzsche speedlesen? Oder einen Text von Ashitaka z.B.?
Einen von Ashitaka nicht, denn dessen Texte lassen Klarheit vermissen. Nietzsche schon eher, aber: bevor Du Dich nicht mit den verschiedenen Verfahren auseinandergesetzt hast, kann man Dir das schwer erklären.
Das, was man Speedlesen kann, das will ich garnicht lesen.
Erst fragst Du, dann redest Du, als ob Du wüßtest. Also, um Dich für immer Nietzsche-abstinent zu machen: ja, man kann Nietzsche "speedlesen". Ich hoffe, Du findest Ersatz.
Wie gesagt,
Was gesagt? Bisher hast Du Behauptungen aufgestellt. Im Englischen: "Some advertise their ignorance by the questions they ask".
es mag Berufe geben, wo das hilfreich ist, Informationen zu fressen
Du merkst schon, daß Du hier eristisch eine petitio principii vertrittst?
wie ein Berserker,
Noch ein Strohmann.
z.B. als Börsenhändler. Das verstehe ich ad hoc. Aber auch hier geht es wohl eher um die Urteilskraft und Erfahrung als allein um die Quantität der Informationen.
Aha, wenn nun aber der Börsenhändler A dank Schnellesetechniken mehr Information VOR einem Trade hätte, als der Müßiggänger B, wer wäre dann u.U. erfolgreicher auf dem Börsenparkett?
Und wer hätte danach mehr Muße, sich langsamlesend seinen Klassikern (oder seinen Kindern) zu widmen?
Mir scheint, dass wir keine Computer sind.
Wir sind auch keine Asteroiden, Pferde oder Gänseblümchen.
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