Hab dazu was auf f+f geschrieben,

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 15.01.2017, 19:05 (vor 2867 Tagen) @ Steppke9596 Views

aber auch an die Redaktionen des Spiegel und Radio Bremen.

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin erstaunt über das niedrige Niveau Ihrer Mitarbeiterin. Ich gebe hier den Text wieder, den ich in einem anderen Forum geschrieben habe:


Im zivilisierten Umgang miteinander sollten wir doch ein paar Spielregeln beachten. Zu meiner Zeit gabs auf der Ing.Schule noch im 1. Jahr einmal pro Woche eine Stunde, die nannte sich "Anstandslehre". Wenn man so manche Kommentare liest, dann merkt man, dass derlei Unterricht seit Jahrzehnten schon abhanden gekommen ist. Wer natürlich das Pech hat, dass die Eltern da nicht Ersatz boten und unterweisend tätig waren, - der hat im Leben dann schlechte Karten.

Ob ichs richtig mache oder nicht, sollen andere beurteilen, - ich sag halt, wie ich mich da gewöhnlich verhalte.

Generell gibt es Zeitgenossen des öffentlichen Lebens, mit deren Aussagen man einverstanden sein kann oder auch nicht. Man kann sie kritisieren, direkt z.B. bei einer Podiumsveranstaltung, oder in Form eines Offenen Briefs, oder man schreibt über sie in der 3. Person, in Foren oder Zeitungen. Da ist gemäß dem Gesetz der Meinungsfreiheit alles zulässig, solange es nicht in persönliche Beleidigungen ausartet.

In dem Moment, wenn so eine Person dann ablebt, - egal, ob man sie vorher gut oder schlecht gesehen hat - tritt das ungeschriebene Gesetz der Pietät auf den Plan. Das bedingt, dass jegliche Häme verstummt, wenn derjenige nicht mehr unter den Lebenden weilt. Niemand zwingt mich, zum Tod einer öffentlich bekannten Person Stellung zu nehmen. Ich kann das in entsprechender würdigender Form tun, wenn mir danach ist. Das kann ich - wenn ich einen persönlichen Draht zu den Hinterbliebenen habe - in einem Kondolenzschreiben an diese Familie tun, - oder aber, wenn ich keine persönliche Bindung habe, dann in Form eines Nachrufs. Das habe ich z.B. bei Udo Jürgens in der deutschsprachigen Zeitung in Rumänien getan.

Ich bin aber nicht verpflichtet, irgendeine Meinung oder Stellungnahme zum Ableben von Personen abzugeben, mit denen ich zu Lebzeiten konträrer Meinung war. Weder zum Ableben von Willy Brandt, noch zu Simon Wiesenthal, oder anderen, habe ich irgendwas geschrieben oder dazu gemeint. Ich habe einfach geschwiegen.

Jeder, der meint, über den Tod hinaus, der bekanntlich einen Schlusspunkt setzt, noch über jemanden hämisch kommentieren zu müssen, disqualifiziert sich unter ernsthaften Kommentatoren von selbst, und entblößt sich in der Öffentlichkeit (dazu gehört auch das Internet) in der Form, dass er zugibt, eine mangelhafte Erziehung genossen zu haben. Auch, wenn er selbst substanziell daran nicht schuld ist, sondern seine Eltern.


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