OT Frage an die Gartenexperten zu einem Feigenbaum

Olivia @, Donnerstag, 06.06.2024, 21:11 vor 50 Tagen 1678 Views

Im Sommer vor 2 Jahren habe ich einen Mini-Feigenbaum bekommen. Es war ein ca. 15 cm langer Stil mit 1 Blatt. Dabei stand, dass er winterfest sei, man ihn aber die ersten Jahre im Winter herein holen solle. Empfehlung 2 Jahre. Habe ich getan. Er warf sein Blatt ab und sah aus, wie ein kleines Stöckchen. Er überwinterte im Kaltwintergarten mit Doppelverglasung und Rolladen. Eiskalt war es also nicht. Im letzten Sommer überraschte er mich damit, dass er in die Höhe schoß und ein Blatt nach dem anderen produzierte. Ende des Jahres war er so groß wie ich.... ohne Düngung. Er kam in den Wintergarten und warf seine Blätter ab. Eins nach dem anderen. Schade, war aber so. Ab und zu (selten) habe ich ihn gegossen. Er hatte immer noch nur 1 Stamm, keinerlei Äste.

Als ich ihn dieses Jahr herausstellen wollte, stellte ich fest, dass er sich im Winter dazu entschlossen hatte, Früchte zu produzieren. Alle am Stamm, in leicht versetzten 3-er Gruppen, insgesamt 15 an der Zahl. Äste gibt es immer noch nicht, aber er wächst weiter nach oben und produziert Blätter. Scheint ganz zufrieden zu sein, ich schaue relativ fassungslos zu.

Was soll ich tun? Ich will einen Baum mit Ästen. Soll ich dem im Herbst den oberen Teil abschneiden?

Das habe ich mit einigen, noch kleinen Ahornbäumchen gemacht, die auch so in die Höhe wuchsen. Die sind jetzt schön buschig.

Seine Feigenproduktion möchte ich nicht stören, denn ich bin gespannt, was dabei herauskommt.
Also im Herbst? Oder was kann man sonst tun?

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zum Schnitt

Dieter @, Donnerstag, 06.06.2024, 22:55 vor 50 Tagen @ Olivia 1517 Views

Hallo Olivia,

Falls er im Winter draußen ist, dann würde ich im Frühjahr zurückschneiden, falls Du ihn wieder im Kalthaus hast, dann wäre der Herbstschnitt die richtige Wahl.
Nach dem Rückschnitt des Leittriebes/Stammes wird die Feige sich verzweigen.

Gruß Dieter

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Es wird Zeit, daß die NATO, eine aggressive Partei, verlieren lernt.

Danke! oT

Olivia @, Freitag, 07.06.2024, 00:41 vor 50 Tagen @ Dieter 794 Views

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Ja, abschneiden... (kennst du die Sorte?)

Andudu, Freitag, 07.06.2024, 08:43 vor 50 Tagen @ Olivia 916 Views

...ist der Verzweigung eigentlich immer förderlich. Wenn die Feige schon in vollem Saft steht, kann es sein, dass sie eine Weile "blutet", das hört aber von selbst auf, ggf. dafür sorgen, dass sie genug Wasser hat.

Zurückschneiden ist auch sinnvoll bei kurzen Sommern, dann reifen die Äste m.E. besser aus, alles was noch deutlich grün und wenig verholzt ist, fällt normalerweise leicht dem Frost zum Opfer.

Die Sorte würde mich interessieren, wohnst du in einer Weinbaugegend?

Ich habe nämlich schon einige Versuche mit Feigen hinter mir, im Nordschwarzwald auf ca. 600m Höhe, ist das gar nicht so einfach. Bewährt hat sich bei mir die "Ronde de Bordeaux" die ich auch schon relativ klein ausgepflanzt habe und die so gut wie gar nicht zurückfriert. Leider hat die nur (in Weinbaugegenden sehr früh reifende) Herbstfeigen, die Wärmesumme reicht bei uns i.d.R. gerade dafür, dass ich wenigstens einen Teil im Oktober/November ernten kann (immerhin habe ich seit Jahren zuverlässig einen Ertrag).

Dieses Jahr habe ich noch die "Madeleine des deux Saisons" (eine zweimaltragende angeblich sehr frostharte Sorte) und eine "Desert King" (die nur Frühfeigen hat) ausgepflanzt. Vorausgesetzt ich wurde nicht betrogen (das weiß man bei Internet-Händlern leider nie, ich habe da schon jede Menge schlechte Erfahrungen gemacht), schlägt sich Madeleine gut und treibt kräftig aus, während Desert King zwar noch lebendig aussieht, aber nach dem fiesen Spätfrost noch ohne Blätter dasteht (kein gutes Zeichen). Mit einer Ernte rechne ich aber dieses Jahr ohnehin noch nicht.

Nein, die Sorte kenne ich leider nicht. Bin auch auf ca. 600 m Höhe, habe vergangenes Jahr trotzdem Wein angepflanzt und er hat es überlebt.

Olivia @, Freitag, 07.06.2024, 09:01 vor 50 Tagen @ Andudu 818 Views

Ein qualifiziertes Gartencenter erzählte mir, dass das nicht geht (ist im Topf). Bei Dehner bekam ich dann die Auskunft, dass es geht und die Pflanzen nicht erfrieren. Ich habe sie im Winter auf eine Palette gestellt und gut "eingepackt". Die Blätter schmecken gut. :-) Habe sie gebraten. Jetzt will ich schaun, wie das Einlegen geht. Letztes Jahr hatte sie eine gutschmeckende Rebe. Dieses Jahr kam der Frost als Blüte war. - Die Heidelbeere habe ich nach 2 Tagen in den Wintergarten geholt. Alles andere war mir zu schwer. Sie hat auch Früchte, obwohl ich erst so spät geschaltet habe. Hätte ich sie gleich reingeholt, ginge es ihr besser. Die Früchte haben im vergangenen Jahr auch gut geschmeckt. Eine sibierische Blaubeere hielt ich jahrelang für tot. Als ich sie wegwerfen wollte, bekam sie plötzlich Triebe und Blätter. Ich bin immer wieder erstaunt.

Danke für die Info zu den Feigen-Sorten. Ich will mir auch noch weitere Feigen kaufen.
Ich wundere mich, dass meine ausgerechnet im Winter - gänzlich ohne Blätter - angefangen hat, Früchte zu entwickeln.

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Ja, das sind "Brebas"...

Andudu, Freitag, 07.06.2024, 09:37 vor 50 Tagen @ Olivia 950 Views

bearbeitet von Andudu, Freitag, 07.06.2024, 09:45

Ich wundere mich, dass meine ausgerechnet im Winter - gänzlich ohne Blätter - angefangen hat, Früchte zu entwickeln.

...auch Früh- oder Blütenfeigen genannt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorfeige

Die wachsen zeitig im Frühjahr am alten Holz. Die Herbstfeigen m.W. nur am Neuaustrieb.

Ein qualifiziertes Gartencenter erzählte mir, dass das nicht geht (ist im Topf). Bei Dehner bekam ich dann die Auskunft, dass es geht und die Pflanzen nicht erfrieren. Ich habe sie im Winter auf eine Palette gestellt und gut "eingepackt". Die Blätter schmecken gut. :-)

Wein ist besseres Unkraut :-) die meisten Sorten sollten den Winter eigentlich überleben, ich habe zwei unterschiedliche blaue Weinstöcke (kenne leider die Sorten nicht) an der Südseite des Hauses, die frieren auch nie zurück oder sowas. Die Neuaustriebe schneidet man im Herbst sowieso komplett weg und lässt nur den Hauptstamm stehen, der im nächsten Jahr wieder kräftig austreibt und massenweise Trauben bildet. Probleme bekommst du da vermutlich am ehesten mit dem Reifezeitpunkt, das Hauptmanko in Bergregionen. Ich kaufe eigentlich bei allen Pflanzen nur Sorten, mit sehr frühem Reifezeitpunkt, die nach Möglichkeit auch noch starkwüchsig sind, um die rauen Bedingungen ausgleichen zu können.

Dieses Jahr kam der Frost als Blüte war.

Hat mir auch vieles ruiniert, aber beim Wein mache ich mir keine großen Sorgen, der trägt jedes Jahr und wird so gut wie immer komplett reif. Der Begriff "Weinanbauregion" ist dadurch ein bisschen irreführend, eigentlich müsste man Winterhärtezonen anführen:
https://www.waechter-pflanzencenter.de/winterhaertezonen/
aber die kennen die meisten nicht und sie werden beim Kauf selten angegeben.

Eine sibierische Blaubeere hielt ich jahrelang für tot. Als ich sie wegwerfen wollte, bekam sie plötzlich Triebe und Blätter. Ich bin immer wieder erstaunt.

Ja, habe ich gestern beerntet, das zweite Mal in diesem Jahr :-)
Die leiden wohl vor allem unter Trockenheit (was in Bergregionen meist nicht das Problem ist, meine Büsche haben mittlerweile einen Durchmesser von fast 2m) und sie verlieren meist schon im Sommer ihre Blätter wieder.

Danke für die nützlichen Informationen. Pflanzen sind Lebenselexir und sie machen die Schöpfung fühlbar.

Olivia @, Freitag, 07.06.2024, 10:48 vor 50 Tagen @ Andudu 734 Views

Ich glaube, das Schlimmste, was man Menschen antun kann ist, sie von der Natur zu entfremden.

Seit einem Jahr gehen meine Pflanzenabfälle nicht mehr in die Biotonne oder auf das Hochbeet, sondern aus der Küche direkt in die Töpfe. Ich habe den Eindruck, dass den Pflanzen das gefällt. Besonders die Bananenschalen lieben sie. Inzwischen haben sich Zwiebeln bei den Weidenbäumchen angesiedelt. Die sind für Weidenrindentee da, falls mal das Aspirin ausgehen sollte :-).

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Ja und ich entdecke jedes Jahr neue Sachen, mit einem (großen) Garten langweilt man sich nie :-) k.T.

Andudu, Freitag, 07.06.2024, 14:30 vor 50 Tagen @ Olivia 655 Views

k.T.

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