Wird es bald einen palästinensischen Staat geben?
Die Gerüchteküche überschlägt sich in den letzten Tagen.
Das Gaza-Massaker, das die Tötung Zehntausender und die Vertreibung von mehreren Millionen Menschen vorsah, scheint nun ins Gegenteil umzuschlagen.
Vermutlich werden der Gaza-Streifen und das Westjordanland einen palästinensischen Staat begründen.
Doch zunächst zu den heroischen Schlägen der Amis gegen den Irak und Syrien.
Zu diesem Zeitpunkt hat Biden endlich mit seinen Vergeltungsangriffen begonnen und Ziele in Syrien und im Irak getroffen.
Aber Quellen behaupten, dass fast jedes Ziel im Voraus bekannt war und evakuiert wurde, wie wir vermutet haben.
Quelle: https://simplicius76.substack.com/p/sitrep-2224-biden-launches-attacks
Wir erinnern uns an Syrien, wo Trump das Land mit Raketen beschießen ließ.
Die Amis gaben vorher den Russen Bescheid und die kabelten es weiter nach Syrien.
Dort sorgte man dafür, das nichts von Bedeutung getroffen wurde.
Doch nun zum Hauptthema:
Im letzten Update habe ich auf Gerüchte hingewiesen, wonach Israel inmitten einer Vielzahl von Geheimgesprächen eine Art vollständige Waffenruhe und vermutlich ein Ende des Krieges in Betracht zieht.
Nun gibt es neue Berichte, wonach die USA die Schaffung eines palästinensischen Staates - mit anderen Worten, die lang ersehnte Zweistaatenlösung - voll und ganz unterstützen: https://archive.is/yCGaO
Die Vereinigten Staaten streben aktiv die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit Sicherheitsgarantien für Israel an und sondieren Optionen mit Partnern in der Region, sagte der Sprecher des Außenministeriums am Mittwoch.
Der Sprecher des Weißen Hauses, Matthew Miller, bestätigte dies: Das Zuckerbrot seien "Sicherheitsgarantien für Israel", sagte er.
Man muss verstehen, wie Politikersprache funktioniert. Im diplomatischen/politischen Sprachgebrauch werden "Sicherheitsgarantien" mit "Bestechungsgeldern" übersetzt. Es bedeutet im Grunde: Wir geben euch x Milliarden Dollar für Waffen, wenn ihr tut, was wir sagen.
Ein neuer WaPo-Artikel bestätigt diese Entwicklungen, indem er hinzufügt, dass Blinken bald in den Nahen Osten reisen wird, um zu versuchen, diesen Deal abzuschließen, indem er Saudi-Arabien davon überzeugt, seine Beziehungen zu Israel unter der ausdrücklichen Bedingung zu normalisieren, dass Israel nicht nur den Gaza-Konflikt vollständig beendet, sondern sich auch zur Schaffung eines palästinensischen Staates verpflichtet, der den Gaza-Streifen und das Westjordanland umfasst.
Außenminister Antony Blinken plant demnächst eine Reise in den Nahen Osten. Dort hofft er auf eine erneute Zusage von Kronprinz Mohammed bin Salman, die Beziehungen zu Israel zu normalisieren, wenn - und nur wenn - Israel den Gaza-Konflikt beendet und sich zur Gründung eines palästinensischen Staates verpflichtet, der den Gazastreifen und das Westjordanland umfasst.
Es fällt schwer, von diesen Entwicklungen nicht einigermaßen beeindruckt zu sein.
Bei aller Korruption und Schlechtigkeit des US-Regimes können wir es ihnen fast hoch anrechnen, dass sie zur Vernunft gekommen sind - natürlich unter großem Zwang und sozialem Druck - und endlich einmal das Gerechte und Ehrenhafte tun.
Das bedeutet auch, dass die USA erkannt haben, dass sie keine andere Wahl haben, als mit harten Bandagen gegen Israel vorzugehen, da sie sonst Gefahr laufen, in einen Krieg mit dem Iran hineingezogen zu werden, der das Ende des Imperiums bedeutet.
Quelle, wie oben.
Das klingt hoffnungsvoll, aber ist es das wirklich?
Der Gaza-Streifen und das Westjordanland sind zwei getrennte Gebiete.
Quelle: https://www.aerztederwelt.org/unsere-projekte/naher-osten/palaestinensische-gebiete/gew...
Wie soll daraus ein funktionierender Staat entstehen?
Es klappte schon nicht mit Enklaven, wie Königsberg/Kaliningrad oder West-Berlin.
Solche Gebiete sind immer konfliktreich.
Und wie soll das zwischen den beiden Erz-Feinden funktionieren?
Es sieht immer wahrscheinlicher aus, dass ein solches Abkommen zustande kommt und der Krieg gegen Gaza beendet wird.
Aber: Man darf nicht vergessen, dass aus der Sicht der eingefleischten Likudniks und der israelischen Rechten eine solche "verfrühte" Beendigung des Krieges das endgültige Aus für Israel bedeuten würde.
Wir haben diesen Aspekt bereits ausführlich erörtert, aber im Wesentlichen würde die Zulassung eines palästinensischen Staates an den Grenzen Israels, der durch einen legitimen UN-Sitz (und nicht durch einen "Beobachterstatus") geschützt würde, aufgrund der demografischen Diskrepanzen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn die endgültige Auflösung Israels und die Verwirkung aller Prophezeiungen über die Rückkehr Moschijachs bedeuten.
Die Radikalen unter ihnen könnten dies also niemals zulassen - es wird also zu einer großen Auseinandersetzung kommen müssen, die blutig werden könnte. Die innere Situation und Stabilität Israels spiegelt in vielerlei Hinsicht die der Ukraine und ihrer ultra-radikalen Fraktion wider.
Nicht nur das.
Es könnte auch eine Falle sein.
Israel maskiert sich zunächst verhandlungsbereit und dann geschieht ein furchtbarer Anschlag mit Hunderten oder Tausenden von Toten, natürlich von denen lanciert, die den „Teufel zum Vater“ haben „denn es ist keine Wahrheit in ihm“.
Solch böses Spiel wurde hier tausendfach debattiert und 9/11 ist bis heute nicht geklärt und wirkt nach.
Dann hätte der Apartheits-Staat „alle“ Gründe vollends zuzuschlagen.
Wir wollten ja – aber die wollten nicht.
Daher bleibe ich skeptisch, auch wenn eine gewisse Hoffnung mitschwingt.
Dann ist da noch das Problem, die Gewalt der Siedler zu stoppen und bis zu 200.000 Israelis aus einem zukünftigen palästinensischen Staat umzusiedeln. Biden unternahm am Donnerstag einen wichtigen Schritt, indem er vier israelische Siedler aus dem Westjordanland bestrafte, die Gewalt gegen Palästinenser ausgeübt hatten. Das ist nur ein Anfang, aber es stärkt die Glaubwürdigkeit der USA bei den Palästinensern als Friedensvermittler.
Da Israel Hunderttausende von illegalen Siedlern auf angeblich palästinensischem Gebiet hat, würde die Gründung eines rechtmäßigen Staates die vollständige Vertreibung aller Siedler erfordern, was im Fernsehen wie eine Art israelische Nakhba wirken würde.
Es sei daran erinnert, dass es bei den illegalen Siedlungen immer nur um eines ging: die Gründung eines palästinensischen Staates zu verhindern. Dies würde also das Ende eines großen, jahrzehntelangen Plans und ein historisches Scheitern einer uralten zionistischen Vision bedeuten.
Ist das vorstellbar?
mfG
nereus