Unabhängig von der Tatsache, dass die 'Schwundgeldtheorie' aus debitistischen Gründen nicht funktionieren kann, ...
.. was natürlich noch zu beweisen wäre. Ich behaupte das Gegenteil. Und ich sehe, dass die Chinesen anscheinend gerade dabei sind, eine Beweisführung zu führen. Auch die EZB arbeitet schon daran. Warten wir es also ab.
... möchte ich nur darauf
-> Die andere Seite ist die Frage der Macht über das Geld.
eingehen.
Im Jahre 1860 erschien lange vor Silvio Gesell ein Buch mit dem Hinweis "…, um im österreichischen Kaiserthume die Gleichheit zwischen Staats-Einnahmen und Staats-Ausgaben herzustellen" im Buchtitel. Der Verfasser schlug darin die Ausgabe von 'Papiermünzen' vor, deren Wert monatlich um zwei Prozent reduziert werden sollten, um die Finanzprobleme des Staates zu beseitigen.
Das ist ja interessant! Beim physischen Bargeld wäre dies allerdings eine sehr große technische und bürokratische Herausforderung - eigentlich nicht sinnvoll. Deshalb habe ich schon immer für die regulierte Inflation plädiert .. und tue es bis heute. Beim digitalen Bargeld sehe das allerdings anders: hier kann eine regelmäßige, variable und direkte Besteuerung der Geldhaltung erfolgen.
In meinem Konzept wäre dies eine echte und sinnvolle Alternative zu Besteuerung der Einkommen. Die Besteuerung monatlicher oder der Jahreseinkommen halte ich für lächerlich und ineffektiv = Augenwischerei für den Normaldepp.
Das ließe sich auch über die regulierte Inflation bewerkstelligen. Natürlich gilt auch hier : Es kommt auf das "Gewusst wie", auf die Feinheiten. Diese Dinge sind nämlich ein wenig difizil .. nichts für die "Simulanten von Argumenten" hier.
Später forderten Silvio Gesell und Ernst Frankfurth die Einrichtung eines 'Reichswährungsamt', ...
Das geforderte "(Reichs-) Währungsamt" haben wir doch längst: Es ist die Zentralbank im Staatsbesitz. Es ist viel mehr eine spezielle "Finanzbehörde" ("Amt") als eine Geschäftsbank, mit zahlreichen Hochheitsaufgaben - ihr Personal sind Beamte und Angestellte des Staates. Zu ihren Aufgaben gehört nicht nur die Emission und Regulierung der Landeswährung, sondern auch die aktive Devisenverwaltung des Staates, die Bankenaufsicht, und weitere Aufgaben (.. konkret definiert per Gesetz).
... das nicht nur Banknoten gegen die damalige Diskontierung von Wechseln, sondern über An- und Verkauf von Reichsanleihen ausgeben und einziehen sollte.
Letzteres ist die Aufgabe der "Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH" .. einer anderen Finanzbehörde des Staates:
+ https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesrepublik_Deutschland_–_Finsnzagentur_GmbH
Diese Aufgabe könnte man allerdings auch schadlos der Bundesbank (BuBa) übertragen. Es handelt sich hier um bloße adminidtrative Aufgabenteilung.
Aber auch hier bin ich sehr innovativ: Ich plädiere für den Verbot der Ausgabe von Staatsanleihen an private Akteure sowie ganz generell. Damit wird nur Schindluder und sinnfreie Profite auf Kosten der Steuerzahler betrieben .. wie mensch unschwer erkennen kann.
In meinem Konzept bekommt der Staat bei seiner ZB einen Überziehungkredit mit feststehender Kreditlinie von sagen-wir-mal 30 oder 40% des BIP (der letzten 12 Monate) eingeräumt. Diese Kreditlinie gehört in die Staatsverfassung .. und nennt sich: gesetzliche Schuldenbremse. Fertig ist der Kuchen!
Übrigens, die Schweizer haben eine solche Schuldenbremse in der Verfassung :
+ https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldenbremse_(Schweiz)#Funktionsweise_der_Schuldenbremse
und ihre Staatverschuldung beträgt - Oh, was für eine Überraschung! - konstant unter 30% (!) des BIP, seit vielen Jahren :
+ https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldenbremse_(Schweiz)#/media/Datei:Schulden_Schweiz.gif
+ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/216761/umfrage/staatsverschuldung-der-sc...
Das alles ist machbar, und noch viel viel mehr .. allerdings nicht in der korrupten BRD oder EU. Die Russen und die Chinesen werden es uns vormachen, falls es nicht zum großen Krieg kommt.
Kannst Du mir noch folgen?
Paul C. Martin:
Die ganze 'Schwund-' und 'Freigeld'-Bewegung entstammt also sehr sorgfältigen Überlegungen, wie zuvörderst dem Staat aus seiner permanenten Finanzklemme geholfen werden kann.
Nein, es entstammt wirtschaftspolitischen! Überlegungen. Das Thema wurde seit S. Gesell im aktuellen volkswirtschaftlichen Kontext weiter entwickelt. S. Gesell war nur ein Anstoßgeber. Die rein fiskalischen Aspekte und Verfahren waren und sind zweitrangig. Obwohl eine sinnvolle! Art und Weise der Staatsfinanzierung gewiss ein sehr wichtiges Thema ist.
Denn ohne Staatsverschuldung kann es auch keine Ausgabe von Bargeld gegen Hinterlegung von Staatstiteln als 'Sicherheit' bei der Notenbank geben.
Richtig. Aber wozu braucht es da eine "Ausgabe von Staatstiteln als Sicherheit? - Sicherheit für Wen? Was ist das für bodenloser Unsinn und Betrug!? Die BuBa ist sowieso der eigentliche Finanzier und Kreditgeber des Staates! Warum reicht nicht ein Überziehungskredit mit feststehender Kreditlinie in % des BIP direkt bei der BuBa .. als Vorfinanzierung der Staatsausgaben ??
Der Rest, d.h. die Refinanzierung der Staatsausgaben hat dann ausschließlich via Steuereinnahmen zu erfolgen. So und ganz ähnlich machen es ja auch alle privaten Unternehmen! Das täte auch dem "Debitismus" keinerlei Abbruch.
Kannst Du auch echte, reale Argumente?
Mit Gruß, Beo2