Wenn aus Literaturkritik Gesinnungskritik wird: Uwe Tellkamp verstößt in seinem neuen Roman "Der Schlaf in den Uhren" gegen den "Gesinnungskorridor unserer Medien". (mTuL)
Daß es tatsächlich noch solche Artikel geben darf:
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/uwe-tellkamp-monika-maron-wenn-aus-literatur...
"Uwe Tellkamp ist nicht der erste Schriftsteller, dessen Romane keiner Literaturkritik unterzogen werden. Stattdessen sieht sich der Autor einer Gesinnungskritik ausgesetzt."
Einie Zitate aus dem hervorragenden Artikel:
"Wer musste sich in den letzten zwanzig Jahren nicht alles schämen: Martin Walser für vorgeblichen Antisemitismus in seinem Roman „Tod eines Kritikers“, weil der tote Kritiker Ähnlichkeit mit dem Juden Marcel Reich-Ranicki besaß; Christian Kracht, für seine Romanfigur August Engelhardt, weil er wie Adolf Hitler Vegetarier und Sektenguru ist; Monika Maron, weil sie in einem Roman sagen lässt: In diesem Land muss man nicht Deutsch können, drogenabhängig oder kriminell sein, damit sich jemand mit dir beschäftigt, und Uwe Tellkamp 2018 für eine Antwort in einem öffentlichen Gespräch, in dem er behauptete, 95 Prozent der Geflüchteten seien nicht nach Deutschland eingereist, sondern in seine Sozialsysteme.
Dafür müssen sich Walser, Kracht, Maron und Tellkamp schämen, verlangt das Feuilleton. Ingo Schulze musste sich für seinen Buchhändler Paulini nicht schämen, der sich fast wortgleich wie Monika Marons Taxifahrer über die angebliche Bevorzugung von Migranten aufregt, weil er die Figur vom Felsen stürzt. War jetzt das Feuilleton in seiner Erregung kurz davor, Uwe Tellkamp vom Felsen zu stürzen? Es scheint so. Sein Roman „Der Schlaf in den Uhren“, der 14 Jahre nach „Der Turm“ ans Licht gekommen ist, wird mit Gesinnungskritik überzogen. Auch kein Tellkamp soll ungestraft sagen, dass es in deutschen Medien Gesinnungskorridore gibt. Er soll auch nicht ungestraft Freundschaft mit Dresdens Buchhändlerin Susanne Dagen halten, weil sie „mit Rechten liest“ und die zur Not auch unter falschem Namen auftreten lässt. Aber das ist doch ein ganz anderer Fall.
Wie sehr Tellkamp mit seinem Wort von Gesinnungskorridor ins Schwarze getroffen hat, führt man ihm gerade vor und urteilt über seinen neuen Roman „Der Schlaf in den Uhren“ mehrheitlich nicht mit Literaturkritik, sondern mit Gesinnungskritik. Zweifellos hat die Literaturkritik alles Recht, seinen 900-Seiten-Roman als im Ganzen oder in Teilen nicht gelungenen Roman zu bezeichnen. Sie muss dies allerdings am Text begründen, was sie aber selten macht, denn sie wendet gegen das Buch ein: nicht kommensurabel!"
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"Für einen Fall Tellkamp - wie vorher für einen Fall Martin Walser, Christian Kracht und Monika Maron - eignet sich seine Literatur nicht! In unserem Land von PC und Cancel Culture scheint sich eine Unversöhnlichkeit auszubreiten, bei der die selbsternannten Guten die von ihnen ausgemachten Bösen moralisch zu beschämen suchen."
Eine kleine Kostprobe?
https://www.zeit.de/2022/20/uwe-tellkamp-der-turm-der-schlaf-in-den-uhren?utm_referrer=...
"Uwe Tellkamp: Der Abstieg" schreibt die Feuilleton-Cancel-Figur Adam Soboczynski in der ZEIT.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/uwe-tellkamp-und-sein-neuer-roman-18059...
"Tellkamps Jammern" schreibt Ronya Othmann in der FAZ.
https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/plus238359151/Uwe-Tellkamps-Der-Schlaf-in-d...
"Die neue Stasi des Uwe T." schreibt Richard Kämmerlings in der WELT.
Man schaue sich an, daß 116 gegen 23 Leser gegen sein Feuilleton sind. So sehr schreibt die PC Bande heutzutage am Bürger vorbei.
Früher hätte die sozialistische Propagandapresse so über kritische Schriftsteller geschrieben, die die Bonzen in Ostberlin kritisiert hätten. Heute ist es in der DDR 2.0 gerade so.
Fuck you, Propagandahxn!