Mein Besuch einer Kundgebung zum 1. Mai

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Sonntag, 01.05.2022, 15:09 vor 730 Tagen 3641 Views

Ich komme gerade von einer Kundgebung im Rahmen der Feierlichkeiten zum 1. Mai. Wie jedes Jahr hatten die Gewerkschaften eine Kundgebung arrangiert, bei der diesmal der Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin von den Grünen eingeladen war und der sich dann auch nicht zu schade war, zum Volk zu sprechen.

Ingesamt mickriger Zuspruch in Bremerhaven, vielleicht zweihundert Interessierte. Einige kurdische Fahnen waren zu sehen und auch die Regenbogenflagge fehlte nicht. Die türkischen Angriffe auf die Kurden im Irak schienen allerdings keiner Aufmerksamkeit wert. Zwei einsame Streiter der Partei "Die Basis", deutlich erkennbar an T-Shirt und Fahne, wurden von der Polizei des Platzes verwiesen. Blau-gelb war überraschenderweise gar nicht zu sehen, allerdings doch noch recht viele Maskenträger.

Die Redner schwadronierten wie üblich vom Frieden, Rassismus und struktureller Ungerechtigkeit, wurden dann aber von mehreren Rappern konterkariert, die anderen in ihren Texten immer irgendwie Schlechtes wünschten und in Gewalt durchaus Lösungspotentiale erkennen wollten, wobei diese anderen sowieso Räächtz und voll Naahtsi seien. Das Publikum war jedenfalls begeistert von den Jungs und spendete diesen Botschaftern des neuen Pazifismus brav Applaus.

Da die Veranstaltung bei der Großen Kirche in der Stadtmitte stattfand, wollte ich die Gelegenheit nutzen, das Gotteshaus am Tag der vermeintlich offenen Tür von innen zu betrachten, wurde bei meinem Versuch allerdings von zwei älteren Damen gestoppt, die mich aufgrund fehlender Gesichtsmaskerade trotz weit geöffneter Tür nicht hinein lassen wollten. Solidarität sei immer noch angesagt, meinten sie, da sich in der Kirche ein paar Gläubige trotz Dreifachimpfung und FFP2-Maske beim Anblick von maskenfreien Gesichtern immer noch ein wenig unwohl fühlten.

Das ich schon vor über dreißig Jahren aus der Kirche ausgetreten bin, habe ich ihnen dann aber nicht mehr erzählt.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Da kommt`s wieder auf mit deinem mangelnden Gottvertrauen

Mephistopheles, Sonntag, 01.05.2022, 15:46 vor 730 Tagen @ Otto Lidenbrock 2393 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 01.05.2022, 15:52

Da die Veranstaltung bei der Großen Kirche in der Stadtmitte stattfand, wollte ich die Gelegenheit nutzen, das Gotteshaus am Tag der vermeintlich offenen Tür von innen zu betrachten, wurde bei meinem Versuch allerdings von zwei älteren Damen gestoppt, die mich aufgrund fehlender Gesichtsmaskerade trotz weit geöffneter Tür nicht hinein lassen wollten. Solidarität sei immer noch angesagt, meinten sie, da sich in der Kirche ein paar Gläubige trotz Dreifachimpfung und FFP2-Maske beim Anblick von maskenfreien Gesichtern immer noch ein wenig unwohl fühlten.

Du hättest Ihnen erzählen sollen, dass du ganz auf die göttliche Gnade vertraust und dass er dich wohl vor dem Virus behüten würde, während nur die verstockten Sünder, die kein Gottvertrauen haben, vom Vrus dahingerafft würden. Da hülfe auch keine Maske, weil Gott durchschaue in seiner Allwissenheit jede Maske und es sei somit unmöglich, sich vor dem Blick Gottes mit einer Maske verbergen zu wollen.

Das ich schon vor über dreißig Jahren aus der Kirche ausgetreten bin, habe ich ihnen dann aber nicht mehr erzählt.

Wieso nicht?
Ich sage euch: Also wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, vor neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen.

Gruß Mephistopheles

Ist der Besuch einer Opium-fürs-Volk-Höhle am ersten Mai nicht sowieso Kezterei? owT

Eugen A. Tagpfau @, Sonntag, 01.05.2022, 16:30 vor 730 Tagen @ Otto Lidenbrock 1708 Views

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