Von der Dummheit und der Gutgläubigkeit der Bevölkerung

helmut-1 @, Siebenbürgen, Freitag, 15.04.2022, 17:11 vor 751 Tagen 7485 Views

Die Parallelität Corona und Ukraine

Ich habe mich mit dem Thema Corona befasst, und versucht, auf die Hintergründe draufzukommen. Es war viel Arbeit, und das Ergebnis war für mich, dass es eine Mischung aus Unwissen, Selbstdarstellung und letztlich irgendeine Form der geheimen Taktik war, was diese Politiker uns da an Restriktionen, Verboten, Einschränkungen, usw. auferlegt haben.

Das, was man seit einiger Zeit beobachten kann, bestätigt genau das, was ich gerade gesagt habe. Einschränkungen, Restriktionen etc. sind aufgehoben, und alle leben wir noch so gesund wie vorher. Und sogar noch besser als vorher. Interessanterweise ist niemand da, der das den Politikern ins Gesicht sagt.

Natürlich hat mir auch das Buch von Klaus Schwab (The great reset) zu denken gegeben. Die darin erklärten Ideen und Zukunftsvisionen sind ziemlich realistisch. Der Haken dabei, so ist einfach mein Eindruck, man konnte das alles mit Hilfe der Tante Corona nicht verwirklichen. Das Vehikel ist auf halber Strecke stehen geblieben.

Nun aber hat sich der Ukraine-Konflikt angemeldet. Der kommt für die Weiterführung des „great reset“ wie gerufen. Es werden von den NATO-Ländern in den Medien Horrorstories veröffentlicht, die wirklich sensationell sind. Die Leute sind beeindruckt, sind geschockt, und fürchten sich alle vor einem imaginären Krieg. Niemand kommt auf die Idee, zu analysieren, was denn genau hinter dem Ukraine-Konflikt steht.

Aber das Ablenkungsmanöver funktioniert perfekt. Nun können die Konzerne, die ihre Lobby in den Parlamentariern haben, seelenruhig ihre Preise in die Höhe katapultieren. Egal, ob es Treibstoff, Energie oder Lebensmittel sind. Dazu wird noch künstlich von einer Lebensmittelknappheit gesprochen, und von noch viel mehr. Niemand interessiert sich dafür, dass z.B. das Barrel Öl vor ein paar Jahren noch teurer war als heute. Niemand interessiert sich dafür, dass die vertraglichen Lieferungen von Rohstoffen, Agrarprodukten, etc. aus allen Ländern des ehemaligen Warschauer Pakts immer noch pünktlich abgewickelt werden.

Fakt ist, es gibt keinen realen Grund, warum sich die Preise in diesem extremen Maße erhöhen. Es gibt nur die Erklärung, dass die Konzerne die Gunst der Stunde erkannt haben und deshalb ihre Preise in schwindelnde Höhen treiben. Aber die Leute schweigen und bezahlen es. Egal, was es auch ist, - die Haftpflichtversicherungen, die sich um das 2,5 fache erhöht haben, die Mineralölkonzerne, wo wir an der Tankstelle fast auf dem Doppelten sind als vor 3 Jahren, die Nahrungsmittel, die sich teilweise innerhalb eines Jahres um das Doppelte verteuert haben, usw. usw.

Es gibt sicher immer noch Gutverdienende, die damit zurechtkommen, aber was ist mit denen, die nach dem letzten Krieg mitgeholfen haben, den Schutt wegzuräumen? Was ist mit den alten Leuten, die aufgrund der damaligen Regelung keinen hohe Rentenanspruch haben und mit ein paar hundert Euro monatlich zurechtkommen müssen? Sehen wir keine Verantwortung für diese Leute?

Es ist wirklich so, wie schon viele bedeutende Politiker gesagt haben: Mit Hilfe der Angst kann man mit einem Volk machen, was man will. Die Angst vor Corona ist verblasst, nun ist die Angst vor einem Krieg, der uns eingeredet wird, an der Reihe. Und die Leute glauben fest daran, dass die NATO das Instrument ist, das sie vor dem Krieg schützt. Es ist einfach unglaublich. Auf jeden Fall bewirkt es, dass die meisten gar nicht auf die Idee kommen, mit kühlem Kopf nachzudenken.

Irgendwie sensationell, wie man es innerhalb kurzer Zeit geschafft hat, die politische Einstellung der Leute auf den Kopf zu stellen. Früher wurde alles bekämpft, was einen Geruch nach Nationalismus hat, - bei der Ukraine wurde das umgedreht. Überhaupt muss man sich die Frage stellen, woher dieser Nationalismus in der Ukraine überhaupt stammt.

Kurzer Geschichtsrückblick:

Es gab den Volksaufstand auf dem Gebiet der heutigen Ukraine, im Jahre 1648. Damals geschah der erste Völkermord an den dort lebenden Polen und Juden, den die Ukrainer zu verantworten haben. Danach bildete sich der erste „ukrainische Staat“ auf der europäischen Landkarte, genannt als der „ukrainische Kosakenstaat“. Davor gab es niemals eine Ukraine.

Als sich dieser Kosakenstaat im Jahre 1654 unter den Schutz des russischen Zarens begab, wurde dieser Staat im Jahre 1667 zwischen Polen und Russland aufgeteilt und verschwand von der Landkarte. Im Verlauf des 1. Weltkrieges wurde im Januar 1918 die „ukrainische Volksrepublik“ ausgerufen. Das alles hat aber nicht zur Stabilität geführt, sondern endete im Chaos. In diesem Zusammenhang ereignete sich der zweite große Völkermord in der Ukraine gegen die Juden, und zwar in den Jahren 1919 – 1921. Dann fiel das Gebiet der Ukraine als „Ukrainische Sowjetrepublik“ an den Moskauer Sowjetstaat. Es begann eine große Säuberungsaktion im Zuge der Russifizierung, und in Verbindung mit der großen Hungersnot in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts fanden mehr als drei Millionen Ukrainer den Tod. Man nannte diese Phase auch „Holodomor“. Er wird offiziell als Genozid am ukrainischen Volk bezeichnet, dessen Leugnung heute unter Strafe steht.

In Galizien und Wolhynien fand im Jahre 1943 der große Völkermord an mehr als 100.000 Polen statt, wofür die ukrainischen Nationalisten mit ihren Organisationen UPA und OUN verantwortlich zeichneten. Diese Vorstellung des Nationalismus hat sich in weiten Teilen der Bevölkerung bis heute gehalten.

Erst nach dem Fall des Kommunismus entstand im Jahre 1990 der Staat „Ukrainische Republik“ der 1991 aus dem sowjetischen Verbund ausgetreten ist.

Das historische Kartenmaterial:
https://www.youtube.com/watch?v=RJfQ8-M2-j0&t=258s

Dieser Staat mit anfangs fast 52 Millionen Einwohnern verfügte über mehr als 100 Nationalitäten. Die Ukrainer waren nach der letzten Volkszählung im Jahre 2001 die größte Bevölkerungsgruppe mit 77,8%, daneben aber lebten dort 8,3 Mio Russen, 500.000 Rumänen und Moldauer, 275.000 Weißrussen, 250.000 Krimtataren, 200.000 Bulgaren, 150.000 Ungarn, 144.000 Polen, 100.000 Juden und knapp 100.000 Armenier.

Im Jahr 2005 ratifizierte die Ukraine die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Ein von der Werchowna Rada 2012 bzw. 2013 beschlossenes Gesetz erkennt folgende Sprachen offiziell als Minderheitensprachen an: Russisch, Belarussisch, Bulgarisch, Armenisch, Gagausisch, Jiddisch, Krim-Tatarisch, Moldauisch (Variante des Rumänischen), Deutsch, Griechisch, Polnisch, Romani, Rumänisch, Slowakisch, Ungarisch, Ruthenisch, Karäisch, Krimtschakisch. Im Februar 2018 wurde dieses Gesetz vom Verfassungsgericht als verfassungswidrig befunden und damit für nichtig erklärt. (Quelle: Wikipedia).

Weitere Entwicklung, die letztlich zum aktuellen Krieg geführt hat:

Im weiteren Verlauf wurde alles, was nicht ukrainisch ist, als zweitrangig oder sogar minderwertig betrachtet, - insbesondere die größte Minderheit, die Russen, bekamen das zu spüren. Eine gute Analyse der Situation, auch aus militärischer Sicht, ist hier nachlesbar:

https://krass-und-konkret.de/politik-wirtschaft/die-militaerische-lage-in-der-ukraine/?...

Die Reaktion des Westens aber ist derart kurzsichtig, dass man nur den Kopf darüber schütteln kann. Wie sehr der Westen von russischen Lieferungen (nicht nur Gas) abhängig ist, kann man in der internationalen Wirtschaftsstatistik nachlesen. Da gehen bei so manchen Wirtschaftszweigen die Lichter aus, wenn man den totalen Boykott durchsetzen will. Obwohl derzeit noch alles geliefert wird, was vertraglich mit den Russen vereinbart wurde, so wird das doch von den Konzernen zum Anlass genommen, Angst und Engpässe zu schüren.

Eine gute Analyse kann man hier sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=fAZdzBEag9Q

Genau da hört es mit meinem Verständnis auf. Wir haben eine Situation, in die sich der Westen und die ukrainische Führung hineinmanövriert hat. Es war vorauszusehen, und überhaupt ein Wunder, dass der Russe solange still gehalten hat. Es ist einwandfrei eine nationalistische Strömung in der Ukraine festzustellen, die auch ihren militärischen Arm hat, z.B. in dem „Regiment Asow“, das dem ukrainischen Innenmimisterium untersteht (Quelle: Wikipedia). Die Muttersprache der Minderheiten darf ab dem 5. Schuljahr nicht mehr verwendet werden, und es gibt noch mehr Nachteile für die Minderheiten (Anstellung im öffentlichen Dienst, etc.). Es wird auch einer der Gründe für die Abwanderung aus der Ukraine sein, denn von den ursprünglich 52 Millionen Einwohnern (2000) sind nur mehr 41,5 Millionen übrig geblieben (2021).

Anstatt diesen Nationalismus zu kritisieren, sind manche blindwütige Ukraineunterstützer in den europäischen Ländern dazu übergegangen, hinsichtlich des Verbots der Muttersprache auf Frankreich zu verweisen. Es ist schon auffällig, wie gerade die Nationalstaaten, deren Minderheiten sich in der Ukraine aufhalten und die unterdrückt werden, sich gegenüber den Flüchtlingen aus der Ukraine loyal und hilfsbereit verhalten. Insbesondere bei den Polen und nach den Massakern im Jahre 1943 wundert mich das.

Natürlich gibt es auch so etwas wie eine humanitäre Verpflichtung, - sie steht aber auf sehr tönernen Füßen, wenn man die Gründe für diese Entwicklung in der Ukraine analysiert. Egon Bahr hat es so treffend formuliert, als er im Verlaufe eines Symposiums in der Ebert-Stiftung in Heidelberg den Schülern sagte:

"In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt."

https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-Heidelberg-Egon-Bahr-schockt-die-Sch...

Nun muss man natürlich berücksichtigen, dass diese Flüchtlinge aus der Ukraine auch Leidtragende sind, - und überwiegend für diese Vorgänge nicht verantwortlich sind. Aber ich sehe diese gesamte Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Nach meiner Meinung wird nun das, was an Wirtschaftskraft nach den Corona-Restriktionen noch übrig geblieben ist, und zaghaft begonnen hat, sich langsam zu erholen, durch diese unselige und völlig undurchdachte Boykottpolitik gegen die Russen nun völlig an die Wand gefahren.

Seltsamerweise ist der überwiegende Teil der europäischen Bevölkerung bereits „porukrainisch“ und „antirussisch“ getrimmt und macht da alles mit. Keiner geht auf die Straße, um dagegen zu protestieren. Ich habe an meine zuständige Abgeordnete im Parlament geschrieben, warum man nicht auch bei uns den Preis für Kraftstoff in der Form per Gesetz deckeln kann, wie das Orban in Ungarn gemacht hat (1,33 €uro). Ich bekomme nicht einmal eine Antwort darauf.

Mein persönliches Fazit:

Ich bin nicht bereit, zuzusehen, wie in Europa mit dieser Boykottpolitik alles kaputt geht oder/und unbezahlbar wird. Wir lawrieren uns in eine neue Armut hinein, die es seit Ende des 2. Weltkrieges nicht mehr gegeben hat. Ich will weder für die Ukrainepolitik frieren, noch hungern, noch sonstige drastische Einschränkungen hinnehmen.

Ich will wieder ein Leben haben, nach dem Corona-Irrsinn, bei dem die junge Generation eine Zukunft sieht, und letztlich auch hat. Wenn die Politik in der EU nicht grundsätzlich ihren Kurs korrigiert, dann wird die Verarmung der Bevölkerung zu einem derartigen Mißverhältnis in der Gesellschaft führen, was auch einen Bürgerkrieg nicht mehr ausschließt. Ich stelle mir immer wieder die Frage, ob die bereits ergriffenen Maßnahmen gegen die Russen irgendetwas an Nachteilen gebracht haben. Ja, haben sie sicher, aber nur für den Westen.

Hier passt das geflügelte Wort eines Kenners der Materie dazu:

Der große Verlierer durch den Boykott werden die USA und die europäischen Länder sein, und bei den Russen, Chinesen und Asiaten knallen die Sektkorken.

Aber diejenigen, die sich wirtschaftlich bereits fest im Sattel der Ukraine fühlen, wie Rothschild, Soros, die Familie Biden, etc., werden alles tun, um ihre Pfründe zu wahren und ihren Einfluss in dem Land zu sichern. Dass ganze Völker danach darunter leiden müssen, interessiert diese Leute nicht. Sie haben ja, was sie brauchen.

Nationalismus und Imperialismus

Gernot ⌂ @, Freitag, 15.04.2022, 21:52 vor 751 Tagen @ helmut-1 4087 Views

Hallo Helmut und andere Mitlesende!

Ich kenne ein paar Leute, die sich als "Nationalisten" bezeichnen.
Sie sind keine Etatisten. Sie haben kein Interesse daran, mit ihrem Staat über fremde Völker zu herrschen. Sie wollen Selbstbestimmung für ihr eigenes Volk, das nach seinen eigenen Gesetzen in seinem eigenen Land leben soll und will, ähnlich, wie es es Ben Gurion bei der Gründung Israels formulierte.

Ukrainische Nationalisten müssten die fremdvölkischen Randbevölkerungen in die Unabhängigkeit oder ihre Heimatstaaten entlassen, zumindest, soweit diese das wollen. Etwaigen Verlust an Rohstoffquellen usw. kann man durch bilaterale Verträge ausgleichen.

Die Nationalisten, die ich kenne, sind überwiegend völkisch gesinnt. Sie gönnen jedem anderen Volk dieselben Rechte und wünschen ihm deren Verwirklichung.
Das bezieht sich dann auch auf die Russen im Donbass und auf der Krim sowieso.

Was Sie schildern, ist kein Nationalismus, sondern Imperialismus. Zu dem sind leider auch Kleinmächte fähig, wie die Türkei und andere ggü. den Kurden, Spanien ggü. den Basken usw.

Ich erkenne hinter der Schmähung des Begriffs Nationalismus und dessen bewussten Vertauschs mit Imperialismus allerdings das Bestreben der Mächtigen, der Befürworter einer NOW und eines "Great Resets", die Selbstbestimmungsabsichten von Völkern zu diffamieren, ergänzt dadurch, sie durch biologische Veränderung gänzlich obsolet werden zu lassen. Für die Fortexistenz von "Bevölkerungsstaaten" statt Volksstaaten gibt es dann keinen Grund mehr außer der Schaffung von Verwaltungsgrenzen, die beliebig konstruiert werden können; der Schaffung eines Weltstaates stünde nichts mehr im Weg.

Deshalb sollten wir die medien- und politikbetriebene Umdeutung des Begriffs "Nationalismus" nicht unbedacht übernehmen. Sie ist Propaganda gegen alle Völker und Menschen, gegen Freiheit und Selbstbestimmung.

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Ab jetzt wird durchregiert. Wir kennen keine rote Linie mehr. Verbote bedeuten auch mehr Freiheit. Krieg bedeutet Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke. Hass bedeutet Liebe. Gebt ihnen keinen Millimeter preis.

+100% - es passiert mir selbst öfter, dass ich diese Begriffe automatisch gleichsetzte --- es geht natürlich um den -Imperialismus- und nicht um nationale berechtigte Interessen(oT)

NST @, Südthailand, Samstag, 16.04.2022, 05:49 vor 750 Tagen @ Gernot 2946 Views

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[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Auch das unterschreibe ich so nicht

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 16.04.2022, 07:21 vor 750 Tagen @ NST 3119 Views

Was gerne - oder auch absichtlich - verwechselt wird, das sind die beiden Begriffe "national" und "nationalistisch". Man versucht dadurch, eine kosmopolitische Richtung vorzugeben, wie das in Brüssel angestrebt wird, und den national denkenden Menschen durch den eher negativen Begriff "nationalistisch" zu diskreditieren.

Der nationale Zug ist in Deutschland längst abgefahren, leider

FredMeyer @, Südrand der Heide, Samstag, 16.04.2022, 09:03 vor 750 Tagen @ helmut-1 3252 Views

Was gerne - oder auch absichtlich - verwechselt wird, das sind die beiden Begriffe "national" und "nationalistisch". Man versucht dadurch, eine kosmopolitische Richtung vorzugeben, wie das in Brüssel angestrebt wird, und den national denkenden Menschen durch den eher negativen Begriff "nationalistisch" zu diskreditieren.

Das ist nicht nur auf Brüssel begrenzt. In Deutschland basiert das ohnehin auf dem politischen Nachwuchs, der in Teilen aus dem zugewanderten Spektrum heranwächst. Auf's Geratewohl herausgegriffen ein paar Namen: Muhterem Aras, Sawsan Chebli, Omid Nouripour, Aydan Özoguz, Cem Özdemir. Wer von diesen Personen kann überhaupt ein Gefühl für eine deutsche Nation entwicklen? Um nur ein Beispiel zu nennen: so gerät Aydan Özoguz, obwohl sie in Deutschland geboren ist, alleine schon mit ihrer Forderung nach Anerkennung der Kinderehe auf Abwegen. Deutschland hat in erheblichen Maß seine nationalen Wurzeln verloren und wird sie auch weiterhin verlieren.

Übrigens, es waren hauptsächlich die USA, die Adenauer dazu drängten, Gastarbeiter aus der Türkei aufzunehmen.

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Fred

Da fehlt aber noch was

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 16.04.2022, 09:14 vor 750 Tagen @ FredMeyer 3013 Views

Zu Deinem Satz:

Übrigens, es waren hauptsächlich die USA, die Adenauer dazu drängten, Gastarbeiter aus der Türkei aufzunehmen.

Ich hab das damals hautnah mitbekommen: Als es in Deutschland Ende der 60er und Anfang der 70er immer besser ging, wo man wirklich gutes Geld verdient hat, da war sich jeder zu gut, sich bei der Müllabfuhr anstellen zu lassen. Vn der Kanalreinigung gar nicht zu sprechen, und von anderen "unbequemen" und "geruchsintensiven" Berufen.

Denen ist damals gar nichts anderes übrig geblieben, als die Gastarbeiter ins Land zu holen. Die Lehrlingsgesetze haben sich verschärft, und man konnte dann den Lehrling nicht mehr permanent zum Schukarren-Fahren abkommandieren. Der Facharbeiter war sich zu gut dafür.

Für alles findet sich ein Markt, wenn man anständig dafür bezahlt.

stocksorcerer @, Samstag, 16.04.2022, 09:53 vor 750 Tagen @ helmut-1 2884 Views

auch für Müllabfuhr und Kanalreinigung. Da liegt meines Erachtens der Hase im Pfeffer.

Gruß
stocksorcerer

Ja und nein

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 16.04.2022, 11:52 vor 750 Tagen @ stocksorcerer 2503 Views

Meine verstorbene Frau war aus der Pfalz. Als ich in dieser Zeit, von der wir gesprochen haben, ernsthaft überlegt habe, mich der Abfallwirtschaft zu widmen, mit Mülltrennung, beginnend mit Alteisen, etc., da hättest Du hören sollen, wie sie mir den Kopf vollgemacht hat. Sie müsste sich dann für mich schämen, etc.

Aber ich wusste damals schon, was da an Geld zu machen ist, in dieser Branche. "Pecunia non olet", das gabs für sie nicht. Für sie gab es sehr wohl Geld, das stinkt.

Das war die damalige Stimmung

FredMeyer @, Südrand der Heide, Samstag, 16.04.2022, 10:08 vor 750 Tagen @ helmut-1 2833 Views

die der neuen Zeit entsprach. Eine Rückbesinnung auf die gerade zurückliegende Vergangenheit war ausgeschlossen. Was also lag näher, als auf das gerade Erreichte stolz zu sein. Es war eine eigenartige Stimmung.

Ich habe anfangs der 70er auch die umgekehrte Stimmung in den islamischen Ländern zu spüren bekommen, dort waren die Christen die Klasse, auf denen man den Dreck abladen durfte. Es ist aber heute so, dass die meisten Nicht-Muslime immer noch nicht wissen, was diese spezielle Religion für sie noch in petto hält. Leider sind es die Religionen, welche die Menschen in unterschiedliche Klassen einteilt. Da nehmen sich die Christen nicht aus. Die Tatsache ist, dass das Christentum inhaltlich die deutsche Nation geprägt hat und jetzt prägen Politiker mit einer fremden Grundeinstellung die deutsche Nation? Dass das Nationale auf der Strecke bleibt, ist unausweichlich. Warum sollte eine Aydan Özoguz im Sinne einer deutschen Nation denken?

--
Fred

Tut mir leid, das sehe ich ganz anders

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 16.04.2022, 07:16 vor 750 Tagen @ Gernot 3463 Views

Ohne jetzt irgendwo nachzuschlagen, unterscheide ich diese Begriffe gleich aus dem Bauch heraus, wie ich das seit meiner Studentenzeit getan habe.

National:

Ich zähle mich zu den national denkenden Menschen. Da trifft Dein Satz voll zu, den Du (fälschlicherweise) den Nationalisten zugeordnet hast, und zwar:

Sie wollen Selbstbestimmung für ihr eigenes Volk, das nach seinen eigenen Gesetzen in seinem eigenen Land leben soll und will, ähnlich, wie es es Ben Gurion bei der Gründung Israels formulierte.

Nur national denkende Menschen können sich in Europa der Verschiedenartigkeit von Ethnien und Traditionen einfügen, ein Kosmopolit kann das nicht. Der Kosmopolit, dem seine natürlichen gewachsenen nationalen Wünsche und Ansprüche egal sind, der sich in ein Mischmasch von später nicht mehr definierbaren Bevölkerungsgruppen einfügen will, was ja von Brüssel aus angestrebt wird, wird von den Menschen, die noch "normal" ticken, nicht ernst genommen. Im Gegenteil, sie begegnen ihm mit Mißtrauen.

Wenn der Franzose sagt : "Vive la France", und der Spanier "Eviva Espania", dann steht der Kosmopolit dem mit Unverständnis gegenüber. Dadurch macht er sich den anderen Völkern gegenüber unglaubwürdig, weil das, so wie er sich verhält, in den Augen der anderen als "unnormal" angesehen wird. Orban in Ungarn betreibt eine nationale Politik. Er macht das, was für "seine" Ungarn gut ist. Deshalb wird er auch von der kosmopolitisch denkenden Kasperlgruppe in Berlin bekämpft.

Auch ich lebe - so wie viele andere - in einer Mischehe. Ich könnte nicht mit einer Rumänien verheiratet sein (und nach mehreren Jahrzehnten immer noch glücklich), wenn ich nicht national denken würde. Dadurch halte ich nicht nur meine Herkunft hoch, sondern weiß natürlich auch, was mir meine Abstammung und mein Land bedeutet. Automatisch kann ich bewerten, wie ein Vertreter einer anderen Nation, wie in diesem Falle meine Frau, das empfindet und bin dadurch in der Lage, ihr mit demselben Respekt zu begegnen.

Das bedeutet im Einzelnen, dass wir gegenseitig unsere Traditionen hochhalten. Bei uns existiert kein USA-Import wie Halloween oder Valentin, dafür existiert der "Dragobetetag" am 24. Februar, das ist der traditionelle rumänische "Tag der Liebenden". Genauso geht sie mit mir zum Empfang des österr. Konsuls an unserem Staatsfeiertag am 26. Oktober nach Hermannstadt.

Aber das sind nur Randbeispiele. Unser Junge wurde zweisprachig erzogen, ich sprach immer nur deutsch mit ihm und meine Frau immer nur rumänisch. Der Junge hat natürlich davon profitiert. Ich könnte noch viele Beispiele anfügen. Wenn bei uns im Hof an bestimmten Tagen die alpenländische Blasmusik erklingt, dann kommen am nächsten Tag die ungarischen und rumänischen Nachbarn und schwärmen, wie schön das wieder geklungen hätte. Ein natürliches nationales Empfinden auszuleben, ist die Grundlage für ein harmonisches Miteinander.

Nationalismus oder nationalistisch:

Nationalismus bedeutet, seine eigenen nationalen Interessen nicht als gleichwertig mit den anderen anzusehen, sondern sie über die anderen zu stellen. Der Nationalist sieht auf die anderen Nationen und Ethnien mit Verachtung herunter, manche bekämpfen regelrecht die anderen Nationen. Mit Worten, mit Propaganda, mit Gewaltaktionen, was auch immer. Die typischen Vertreter dieser Gruppierungen sind die Glatzköpfe mit ihrem Rassismus, genauso wie die Asow-Leute. Nur, um ein Beispiel aus der Ukraine zu nennen:

Oleh Tjahnibok am 21. Februar 2014 auf der Bühne des Maidan in Kiew:
"Schnappt euch die Gewehre, bekämpft die Russensäue, die Deutschen, die Judenschweine und anderes Ungeziefer. Kämpft für unsere ukrainische Heimat."

Das ist Nationalismus. Hat nichts mit Imperialismus zu tun, das ist was ganz anderes. Der Nationalismus geht immer von Personen aus, entweder von einer einzelnen Person oder von gleichgesinnten Gruppen, oder auch von einer Partei. Niemals vom Staat.

Imperialismus:

Der Imperialismus geht immer von einem Staatsgefüge aus, kann also niemals einer Person zugeordnet werden. Der Imperialismus hat zum Ziel, seine staatlichen Interessen auf Kosten anderer auszudehnen, sei es geografisch durch Eroberungen oder Besatzung, oder durch wirtschaftliche Einflussnahme in einer Form, dass der davon betroffene Staat kaum mehr Luft zum Atmen bekommt.

Typisches Beispiel für Imperialismus war die Gründung der Sowjetunion in der Zeit von Lenin und Stalin. Aber auch die USA haben in den letzten Jahren Imperialismus betrieben, indem man unter einem falschen Vorwand mit Hilfe der NATO z.B. den Irak angegriffen hat, - bei Afghanistan wars ähnlich. Das von mir im Hauptartikel angeführte Zitat von Egon Bahr wird dadurch transparent.

Aber auch Deutschland verhält sich in vielen Fällen imperialistisch, wenn auch oft versteckt oder mit humanitären Ausdrücken getarnt. Anders kann ich die deutsche Entwicklungshilfepolitik in vielen Fällen, wie z.B. Afrika, nicht bewerten.

Wie gesagt, das ist meine Anschauung zu den Begriffen "national, nationalistisch und imperialistisch". Wer will, kann das auch anders sehen, so viel Freiheit muss sein.

Analyse des Schweizer Ex-Geheimdienst-Offiziers Jacques Baud

mabraton @, Samstag, 16.04.2022, 09:57 vor 750 Tagen @ helmut-1 4305 Views

Hallo zusammen,

die im Beitrag von @helmut verlinkte Analyse ist einfach zu gut und einen eigenen Diskussionsstrang wert.

Jacques Baud ist Ex-Mitglied des strategischen Nachrichtendienstes der Schweiz, in dieser Funktion Verantwortlicher für die Streitkräfte des Warschauer Paktes, Spezialist für osteuropäische Länder und NATO-Mitarbeiter.

Ein Artikel der seinesgleichen sucht im Hinblick auf die beschriebenen Zusammenhänge und Quellenangaben, die fast alle von westlichen Organisationen kommen.

Die militärische Lage in der Ukraine

Kann man angesichts dessen was der Westen hier 8 Jahre lang veranstaltet und wie im Februar 2022 weiter eskaliert wurde tatsächlich von einem Angriffskrieg Russlands sprechen?

Beste Grüße
mabraton

Angriffskrieg der USA, plus NATO, auf Afghanistan

Joe68 @, Samstag, 16.04.2022, 10:55 vor 750 Tagen @ mabraton 3349 Views

Wenn wir schon bei Angriffskrieg sind, wer der Menschenrechtler, Demokraten usw hat dann beim offensichtlichen Angriffskrieg der USA, auf Afghanistan, sich offen beschwert?
Im Gegenteil, der Angriffskrieg würde zum Kamp zur Verteidigung der deutschen Demokratie verklärt, obwohl Deutschland weder angegriffen noch Deutsche am Hindukusch, tausende Kilometer weit entfernt, dort leben.
Warum sollte dann Russland nicht ebenso den Angriffskrieg auf die Ukraine, zur Verteidigung Russlands, verklären, zudem dort ethnische Russen, als auch eine gemeinsame Grenze existieren.

Es war sie SPD die einen Angriffskrieg, wider dem Grundgesetz, gegen Afghanistan geführt haben. Auch dieser Krieg wurde über Jahre als 'Polizei' Operation verklärt, zum Brunnenbau und Mädchen Schulen Betrieb, aber Krieg? Ne, Deutschland doch nicht

Nach 20 Jahren, 100en Milliarden Dollar und 100.000en Toten haben sich den USA und NATO aus Afghanistan zurück gezogen. War es das Opfer wert?

Aspekte im Vergleich

mabraton @, Samstag, 16.04.2022, 11:22 vor 750 Tagen @ Joe68 3140 Views

bearbeitet von mabraton, Samstag, 16.04.2022, 11:55

Hallo Joe68,

na klar. Vergleicht man unterschiedliche Aspekte des Angriffs wird auch deutlich warum Russland eingreifen musste.

Die offizielle Begründung der USA für den Krieg gegen Afghanistan war, dass man die Hintermänner der 19 Schlawiner schnappen wollte welche Flugzeuge in die New Yorker Türme gesteuert haben.
Ist eine Invasion des Landes dazu geeignet die zu schnappen?

  • Spezialeinheiten die gezielte Zugriffe machen wären das bessere Mittel gewesen.
  • Dieses Mittel stand Russland nicht zur Verfügung. Die Kiewer Führungsspitze instrumentalisierte die russenhassenden Paramilitärs. Seit 2014 wurden antirussische Gesetze auf den Weg gebracht und die Ideologie wurde gesellschaftsfähig. [EDIT: ergänzt]

War Afghanistan eine akute Bedrohung für die USA?

  • Ich denke nein. Wenn eine Bedrohung von Afghanistan ausging, war sie im terroristischen Bereich.
  • Das war mit der Ukraine ganz anders. Die größte Streitmacht in Europa (Quelle: Österreichische Bundesheer) war bereits hochgerüstet und bereit für einen Angriff auf den Donbass und die Krim.

Die Berichterstattung und Begleitpropaganda lassen das eine als legitim erscheinen während das andere Hitler-Vergleiche produziert.

Beste Grüße
mabraton

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