Ist flächendeckende E-Mobilität in Deutschland umsetzbar?

Sylvia @, Montag, 23.11.2020, 14:48 vor 1250 Tagen 4032 Views

Mir geht es hier nicht darum einen Krieg Verbrenner gegen E-Autos gegen H2-Autos loszutreten. Ich würde gerne wissen ob, rein anhand der Zahlen, flächendeckende E-Mobilität in Deutschland umsetzbar wäre.

Fakten:
- Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 607 Terawattstunden Strom erzeugt. 42 Prozent davon durch erneuerbaren Energiequellen (1)
- Jahresfahrleistung aller Kraftfahrzeuge: 738,8 Mrd. km (2)
- Durchschnittlicher Stromverbrauch eines Elektroautos: 16 - 28 kWh/100 km (3)

Ich habe einfach mal den Mittelwert von 22 kWh/100 km verwendet. Daraus ergibt sich ein Strombedarf von 162,5 Mrd. kWh pro Jahr rein für E-Mobilität. Wobei hier noch keine Leitungsverluste oder Ladeverluste berücksichtigt sind. Auch keine Klimaanlage im Sommer oder Heizung im Winter und auch keinen Spaßfaktor, wenn man sich ein paar PS mehr, als sie ein Hyundai oder KIA bieten, gönnen möchte. Realistischerweise sind wir dann eher bei 250 Mrd. kWh pro Jahr.

Das bedeutet, dass wir rein für die E-Mobilität noch einmal die selben Kapazitäten bereitstellen müssten die wir aktuell durch die erneuerbaren Energiequellen erzeugen: 242 Mrd. kWh (42% von 607 Mrd. kWh).

Wobei auch diese Rechnung einen Haken hat, denn Energie wird ja gelegentlich auch dann erzeugt, wenn gerade nicht so viel von ihr gebraucht wird (mittags, Solarenergie).

Schlussfolgerungen:
- um die CO2-Ziele nicht zu reißen müsste der Strombedarf für die E-Mobilität rein aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden
- dafür müssten wir das, was wir aktuell schon an Wind-, Solar- und Biomasseanlagen haben, noch einmal neu dazu hinstellen
- diese erneuerbaren Energiequellen wären allerdings nur dann praktikabel nutzbar, wenn es uns (a) gelingen würde unsere E-Fahrzeuge genau dann aufzuladen wenn die Energie erzeugt wird oder (b) eine geniale, neue Stromspeichertechnologie erfunden wird.

Wie seht ihr das?

Quellen:
(1) Statista: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153267/umfrage/bruttostromerzeugung-in-d...
(2) Kraftfahrt-Bundesamt: https://www.kba.de/DE/Statistik/zahlen_im_ueberblick_pdf.pdf?__blob=publicationFile&...
(3) ADAC: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tests/elektromobilitaet/stromverbrauch-elektroaut...

Du denkst noch in der alten Welt ...

Arbeiter @, Montag, 23.11.2020, 15:20 vor 1250 Tagen @ Sylvia 3947 Views

bearbeitet von Arbeiter, Montag, 23.11.2020, 15:29

CO2 Ziele sind nur Mittel zum Zweck um die Gesellschaft auf den Kopf zustellen.

CO2 Grenzwerte sind so schnell wieder Geschichte, so schnell kannst Du gar nicht schauen.

Ich erinnere an die Schuldenbremse.

Aber wenn WEF Klaus Schwab usw. seine Pläne umgesetzt bekommt, weil die Bürger zu beqem sind Nein zu sagen und sich zu wehren ...
würde ich mal davon ausgehen, dass nach der Impfung die Hälfte der Bevölkerung kein Auto mehr fahren kann. Und von der anderen Hälfte werden sich 90% es entweder nicht mehr wollen ( Skype, Zoom) oder nicht mehr leisten können.
Dazu kommt, dass (selbstfahrende) E-Fahrzeuge im Mietservice (z.B. stundenweise) angeboten und dann auch angenommen werden.

D.h. im Endausbau beläuft sich die Jahreskilometerleistung auf: 20-30% von 738,8 Mrd. km (2)


Mit Strom und Energieverbrauch gibt es aber noch ganz andere Probleme.

Der Datenstrom (insbesondere)durch 5G Ausbau steigt erheblich, sofern die Bevölkerungszahl bestehen bleiben sogar expotentiell. Falls sie sich durch die Impfung halbieren sollte, haben wir noch ein paar Jahre Luft.

Nur mal zur Grössernordnung: Auch jetzt schon fressen aller Mobiltelefone zusammen ca den Strom eines AkW, da ist aber nur eine kleiner Teilbereich des Verbrauchs der Mobilfunkinfrastruktur.


Viele Grüsse


Arbeiter

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung pro Monat schwankt zwischen 38 und 62 %.

Zürichsee, Montag, 23.11.2020, 15:50 vor 1250 Tagen @ Sylvia 3339 Views

Und die Wochen oder Tagesbilanz schwankt noch viel mehr. Um dies auszugleichen,
muss ein Backupsystem von gleicher Grösse vorhanden sein. Ausser, man will an gewissen
Tagen ganz Deutschland lahm legen. Der Genosse Blackout lässt grüssen.

LG Zürichsee

Umsetzbar Ja, aber die grosse Diktatoren vergass die Frage: "Wollt ihr 20 % Arbeitslose?"

Zürichsee, Montag, 23.11.2020, 16:06 vor 1250 Tagen @ Sylvia 3447 Views

bearbeitet von Zürichsee, Montag, 23.11.2020, 16:30

Elektromobilität heisst, man nimmt einen Staubsauger und baut den Elektromotor
100 x stärker. Das ist dann überhaupt keine Ingenieurskunst mehr, und
hunderte von Präzisionsteile fallen weg. Das heisst, alle Zulieferanten mit
hohem know how fallen weg und damit auch die zeitintensive Herstellung.

Zusätzlich werden all diese Teile, mit geringeren Anforderungen, durch
Roboter in der Massenfertigung übernommen.

Das Problem der entstehenden Massenarbeitslosen wird man im Endeffekt versuchen,
mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zu lösen.

LG Zürichsee

Wohin die Reise geht ist klar: Richtung Sozialismus

Sylvia @, Montag, 23.11.2020, 20:47 vor 1250 Tagen @ Zürichsee 2915 Views

Elektromobilität heisst, man nimmt einen Staubsauger und baut den Elektromotor
100 x stärker. Das ist dann überhaupt keine Ingenieurskunst mehr, und
hunderte von Präzisionsteile fallen weg. Das heisst, alle Zulieferanten mit
hohem know how fallen weg und damit auch die zeitintensive Herstellung.

Ganz so extrem sehe ich das nicht, ganz so einfach ist ein (gutes!) Auto nun auch nicht zu bauen. Aber, stimmt schon, viel deutsches Fachwissen wird in Zukunft nicht mehr benötigt. Der Standortvorteil fällt weg. Kein Antriebsstrang mehr, keine Kupplung, kein Getriebe, keine komplizierte Motorsteuerung, usw. Alles Dinge, die "wir Deutschen" gut konnten und können.

Kurz- bis mittelfristig wird der Standort Deutschland sein wichtigstes Zugpferd, die Automobilindustrie, verlieren. Und ich sehe einfach nicht, was diese Lücke zukünftig füllen soll.

Das Problem der entstehenden Massenarbeitslosen wird man im Endeffekt versuchen,
mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zu lösen.

Eurobonds, Verstaatlichungsgelüste von SED/PDS/Linke und SPD, Mietendeckel, bedingungsloses Grundeinkommen, ... die Richtung, in die es gehen wird, ist klar: Sozialismus

Der große Crash, der Reset, so wie viele ihn sich hier wünschen, oder wünschten, wird nicht kommen. Der Name des langen Siechtums wird Sozialismus sein.

Ein gutes Auto zu bauen, will gar keiner mehr. Elektroschrott ist trumpf und die Jugend ist zur Wegwerfgesellschaft erzogen worden.

Zürichsee, Montag, 23.11.2020, 22:08 vor 1250 Tagen @ Sylvia 2762 Views

Ganz so extrem sehe ich das nicht, ganz so einfach ist ein (gutes!) Auto nun auch nicht zu bauen. Aber, stimmt schon, viel deutsches Fachwissen wird in Zukunft nicht mehr benötigt. Der Standortvorteil fällt weg. Kein Antriebsstrang mehr, keine Kupplung, kein Getriebe, keine komplizierte Motorsteuerung, usw. Alles Dinge, die "wir Deutschen" gut konnten und können.

Kurz- bis mittelfristig wird der Standort Deutschland sein wichtigstes Zugpferd, die Automobilindustrie, verlieren. Und ich sehe einfach nicht, was diese Lücke zukünftig füllen soll.

In deiner Aufzählung fehlt das Herz eines Autos: Der Motor.
Und dieser ist obsolet geworden. All die gefrästen, geschliffenen und
gehonten Präzisionsteile werden durch einen Elektroantrieb ersetzt.
Dieser ist vergleichbar mit einem Mixer oder einer Waschmaschine,
alles 08/15 und kann in jedem 3. Weltland zusammen geschustert werden.

LG Zürichsee

Rückblick: Loewe versus Samsung

valuereiter @, Dienstag, 24.11.2020, 17:22 vor 1249 Tagen @ Sylvia 2590 Views

Kurz- bis mittelfristig wird der Standort Deutschland sein wichtigstes Zugpferd, die Automobilindustrie, verlieren.

da interessiert aber wenig, was die DEUTSCHE Politik in Sachen Antriebskonzepte entscheidet

wenn in 15 oder 25 Jahren 97 % der Welt elektrisch fährt, dann KANN die deutsche Autoindustrie natürlich weiterhin die besten Verbrenner der Welt bauen - diese sind dann aber genauso wettbewerbsfähig wie die besten Röhrenfernseher (die Loewe mal im Angebot hatte) - oder wie der Trabi als das erfolgreichste Auto aus ostdeutscher Produktion 5 Tage nach dem Fall der Mauer

Apple hatte auch keine Chance gegen Atari, Commodore, Next, Amiga, Schneider und auch Microsoft.

Zürichsee, Dienstag, 24.11.2020, 20:32 vor 1249 Tagen @ valuereiter 2437 Views

wenn in 15 oder 25 Jahren 97 % der Welt elektrisch fährt, dann KANN die deutsche Autoindustrie natürlich weiterhin die besten Verbrenner der Welt bauen - diese sind dann aber genauso wettbewerbsfähig wie die besten Röhrenfernseher (die Loewe mal im Angebot hatte) - oder wie der Trabi als das erfolgreichste Auto aus ostdeutscher Produktion 5 Tage nach dem Fall der Mauer

Und wer hat überlebt? Apple ist heute das wertvollste Unternehmen der Welt.
Und dies obwohl, objektiv gesehen, einige der Konkurrenten besser waren.

Um aber im Automobilsektor zu bleiben, warum kann Ferrari, Jaguar oder
Masserati überleben? Nur weil sie extrem laut auf der Strasse sind?

LG Zürichsee

Schau mal was der Egon W. Kreutzer dazu in 08/2020 verlautet hat! (mL)

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Montag, 23.11.2020, 16:06 vor 1250 Tagen @ Sylvia 3901 Views

bearbeitet von der_Chris, Montag, 23.11.2020, 16:15

Unumkehrbar CO2 Neutral

E-Mobilität Jobwunder

[[top]]

Es lohnt sich, seinen Newsletter zu abonnieren, der Mann hat eine saugute Sicht auf die Dinge und eine klasse Rhetorik!

Ich lese seine div. Kommentare zum Zeitgeschehen seit rd. 18 (!!!) Jahren und er hat maßgeblich meine Meinung zu dem ein oder anderen Thema beeinflusst.

Edit: weiterer Link zugefügt

--
Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

Machbarkeit Energiewende/E-Autos

Athen @, Montag, 23.11.2020, 16:22 vor 1250 Tagen @ Sylvia 3436 Views

Hallo Sylvia,

derzeit stelle ich mir auch Fragen rund um die Energiewende, daher freut es mich, dass du den Thread aufgemacht hast. Unabhängig von ideologischen Vorstellungen geht es ja erstmal um das Verständnis.

Fakten:
- Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 607 Terawattstunden Strom erzeugt. 42 Prozent davon durch erneuerbaren Energiequellen (1)
- Jahresfahrleistung aller Kraftfahrzeuge: 738,8 Mrd. km (2)
- Durchschnittlicher Stromverbrauch eines Elektroautos: 16 - 28 kWh/100 km (3)

Da ja nicht zu erwarten ist, dass die gesamte Flotte innerhalb kürzester Zeit ausgetauscht ist, dürfen wir wohl noch deutliche Verbesserungen beim Verbrauch und jedenfalls bei der Speichergröße im E-Auto erwarten. Gleichzeitig wird nachhaltig alles dafür getan, den Individualverkehr madig zu machen. Parkplatzstreichungen; Schließen von Straßenspuren; Fahrradwege auf Hauptverkehrsstraßen; längere Ampelschaltungen usw. Frankfurt als eine der am stärksten vom Verkehr belasteten Städte zeigt, wohin die Reise gehen soll. München soll ja bereits dauerhaften Verkehrsinfarkt haben. Mit anderen Worten: Die Anzahl der Fahrzeuge soll/wird abnehmen und in Kombination mit Vorschlägen wie einem Rechtsanspruch auf Home-Office sollen auch die zurückgelegten Km zurückgehen.

Das bedeutet, dass wir rein für die E-Mobilität noch einmal die selben Kapazitäten bereitstellen müssten die wir aktuell durch die erneuerbaren Energiequellen erzeugen: 242 Mrd. kWh (42% von 607 Mrd. kWh).

Wobei auch diese Rechnung einen Haken hat, denn Energie wird ja gelegentlich auch dann erzeugt, wenn gerade nicht so viel von ihr gebraucht wird (mittags, Solarenergie).

Das sind die spannenden Fragen. Ohne Speichermöglichkeit müssten wir bald an einen Punkt kommen, bei dem der Ausbau der Erneuerbaren Energien extrem teuer wird, weil die besten Stellflächen nach marktwirtschaftlicher Logik langsam knapp werden müssten; weil für die Dunkelflauten, den Winter, der Strombedarf mit Back-Up-Kraftwerken aus Gas gedeckt werden müssen, für die Personal und Infrastruktur bereitstehen muss. Alte Erneuerbare-Energien-Anlagen können möglicherweise demnächst erneuert und deutlich verbessert werden. Die Entwicklung bei PV-Anlagen in 20 Jahren war enorm, bei Preis und Leistung.

Bei einer positiven Entwicklung der Speicherkapazität müssten die E-Autos einen gar nicht so kleinen Beitrag als Speicher leisten können. Je mehr Erneuerbare wir allerdings ausbauen, desto größer wird die Lücke im Winter, die überbrückt werden muss. Derzeit fehlt es an einer bezahlbaren Speichermöglichkeit. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum irgendwer aktuell ausbauen will.

Schlussfolgerungen:
- um die CO2-Ziele nicht zu reißen müsste der Strombedarf für die E-Mobilität rein aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden

Da kommen wir zu dem Punkt, den ich nicht verstehe. Mal abgesehen davon, dass die deutsche Autoindustrie preislich gegen die chinesische nicht bestehen kann und ich nicht verstehe, wie auf der Grundlage Subventionen fließen. Jedenfalls verursacht die Batterieproduktion laut den Studien, die Sinn immer zitiert, heute so viel CO2-Ausstoß, dass wir den Ausstoß eines modernen Verbrenners über mehrere Jahre auf den Zeitpunkt der Batterieherstellung vorziehen. Dass die EU-Regeln CO2-Fahrzeuge als CO2-neutral bezeichnen ist dabei ja nur ein schlechter Witz; kann wohl nur Industriepolitik zulasten Deutschlands und zugunsten Frankreichs sein. Wenn natürlich absehbar kein Öl/Diesel mehr zur Verfügung stünde, würde sich die Situation anders darstellen. Dann wären die Anstrengungen zugunsten Energiewende und Mobilität möglicherweise positiv gewesen, trotz ihrer enormen Kosten.
Die Reduzierung der Umweltpolitik auf einen Wert, nämlich den CO2-Wert, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Beste Grüße Athen

Das gibts noch was Tolles vom Egon

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Montag, 23.11.2020, 16:56 vor 1250 Tagen @ Athen 3436 Views

der hat das wirklich durchgekaut mit erstaunlichen Erkenntnissen

Grenze der Unendlichkeit

und wenn man das auch noch verdauen möchte:

Klimaneutralität

--
Gruß
Der_Chris

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Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

Geplante Obsoleszenz

Sylvia @, Montag, 23.11.2020, 20:23 vor 1250 Tagen @ Athen 2873 Views

Hallo Athen,

danke für deine sehr interessante Antwort.

Da ja nicht zu erwarten ist, dass die gesamte Flotte innerhalb kürzester Zeit ausgetauscht ist, dürfen wir wohl noch deutliche Verbesserungen beim Verbrauch und jedenfalls bei der Speichergröße im E-Auto erwarten.

Das stimmt schon, auf diese Verbesserungen hoffe ich auch. Es wird ja nichts so heiß gegessen wie es gekocht (oder mit heißer Nadel gestrickt) wird. Allerdings wird bei der E-Mobilität, so macht es zumindest den Eindruck, jetzt richtig Gas gegeben. Die superstrenge Euro-7-Abgasnorm, BMW baut in Deutschland ab 2024 keine Verbrennungsmotoren mehr, Daimler verlagert nach China (zu Geely), usw. Ich finde, da wird etwas zu schnell vorgeprescht. Vorgeprescht ohne eine Lösung zu haben.

Gleichzeitig wird nachhaltig alles dafür getan, den Individualverkehr madig zu machen.

Den Eindruck habe ich auch. Besonders Stadt und Land wird da gegeneinander ausgespielt. Ohne eine Reduzierung des Individualverkehrs wird die Elektrifizierung nicht gelingen.

Jedenfalls verursacht die Batterieproduktion laut den Studien, die Sinn immer zitiert, heute so viel CO2-Ausstoß, dass wir den Ausstoß eines modernen Verbrenners über mehrere Jahre auf den Zeitpunkt der Batterieherstellung vorziehen. Dass die EU-Regeln CO2-Fahrzeuge als CO2-neutral bezeichnen ist dabei ja nur ein schlechter Witz; ...

Das sehe ich genauso. Man sollte den CO2-Verbrauch schon fair berechnen, also auch die Produktion der Batterien mit in die Rechnung einbeziehen.

... kann wohl nur Industriepolitik zulasten Deutschlands und zugunsten Frankreichs sein.

Das wohl auch, ja. Allerdings sehe ich das Ganze auch als verstecktes Konjunkturprogram. Es gibt ja keine Kriege mehr, d.h. es wird nicht mehr, so wie früher, in regelmäßigen Abständen alles kurz und klein geschlagen. Es fehlt also die Notwendigkeit eines Neuaufbaus. Diese wird nun künstlich erzeugt, in dem wir alle gezwungen werden uns neue Autos zu kaufen. Die Flüchtlingskrise sehe ich übrigens ähnlich, auch als eine Art Konjunkturprogram. Das schrieb ich 2015 schon.

Ohne Kern- und Kohlekraft nicht machbar. Stichwort: Grundlast! (OT)

XERXES @, Montag, 23.11.2020, 17:48 vor 1250 Tagen @ Sylvia 2825 Views

...

--
“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

Du hängst "altem Denken" nach (wie ich) - Grundlast? Die Zeiten sind vorbei!

cassi @, Mitten in der EUdSSR, Montag, 23.11.2020, 19:36 vor 1250 Tagen @ XERXES 3243 Views

Paar Anmerkungen von so einer Spaß(-tiker)-Seite, die aber als solche nicht gekennzeichnet ist! :-D Nur, um deren Denke zu verstehen. (https://www.windwaerts.de/de/infothek/geschichten/grundlast-zeit-vorbei)

„Was ist mit der Grundlast? Erneuerbare Energien sind nicht grundlastfähig.“ So schallte es durchs Land, und viele glaubten, was sie da hörten.

Grundlast, ein Nahzieh-Märchen! [[wut]]

Dahinter steckt die Überzeugung, dass wir Stromerzeugungskapazitäten brauchen, die ständig Strom ins Netz einspeisen können, weil ein bestimmter Grundbedarf rund um die Uhr vorhanden ist.

In Wahrheit alles ganz anders.

Dabei wird andersrum ein Schuh draus: Dem „Grundlast“-Denken fehlt die „Erneuerbaren-Fähigkeit“ und damit auch die Zukunftsfähigkeit.

Grundlast gab es also bisher nur, weil einige Menschen dachten, sie müssten auch Nachts Strom abnehmen, weil nun mal da ist.

Heute befinden wir uns aber in einer komplett anderen Situation.

Stimmt, alle relvanten Stellen sind von Bekloppten besetzt! [[sauer]]

Von der Grund- zur Residuallast
Mit Blick Richtung Zukunft kommen nun andere Begriffe und Konzepte ins Spiel

Jupp, "Raider heißt jetzt Twix", kennen wir ja schon und alles wird gleich besser, wie von Zauberhand.

Dazu gehören ein Lastmanagement

Ja, nennt sich smartmeter und trennt dich als Last, wenn´s grad wenig gibt.

Kein Platz mehr für „Grundlast“

Wäsche im Sommer waschen und im freien trocknen.

Diese „Grundlast“ wird zusehends zum ideologischen Bollwerk gegen eine zukunftsfähige >Energieversorgung.

Nix "Ideologie", technisches Verständnis.

Wer sich weigert, über ein intelligentes und flexibles System der Stromerzeugung und des Stromverbrauchs nachzudenken und stattdessen das Mantra der „fehlenden Grundlastfähigkeit“ der Erneuerbaren bemüht, zeigt damit vor allem, dass er die Energiewende blockieren möchte.

Ja, stoppt unüberlegte Handlungen links-grüner, ahnungsloser Volldrosten, ähh Vollpfosten.

Der Mannheimer Kommunalkonzern MVV Energie übernimmt zum 1. Oktober den Projektentwickler "Windwärts",
der vor sieben Monaten Insolvenz angemeldet hat. [[freude]]
(Disclaimer: der oben zitierte Artikel enthält kein Erstelldatum; war nur gut geeignet um grünverseuchtes Gedankengut darzustellen)

--
Gruß ©
"Dummheit ist ein menschliches Privileg" (S. von Radecki)
"Versuche niemals in keinem System die herrschende Macht mit Vernunftgründen zu überzeugen." (@Meph)

Gaskraftwerk finde ich geeigneter

Sylvia @, Montag, 23.11.2020, 19:39 vor 1250 Tagen @ XERXES 2800 Views

Gaskraftwerke kann man relativ schnell rauf- unter runterfahren; damit läßt sich der Zappelstrom Wind/Solar recht gut ausbalancieren. Darum finde ich, u.a., Nord Stream 2 so eine gute Idee.

Kohlekraftwerke lassen sich nur relativ langsam steuern. Kernkraftwerke noch viel langsamer.

Tja, die baut nur niemand, wenn die 10 Tage im Jahr laufen, wie soll sich das dann je rentieren? oT

igelei, Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Montag, 23.11.2020, 21:19 vor 1250 Tagen @ Sylvia 2628 Views

Oh doch, die werden sehr oft und sehr lange laufen.

Rotti @, Pampa, Montag, 23.11.2020, 21:32 vor 1250 Tagen @ igelei 2815 Views

Servus igelei!
Strom aus Photovoltaik kannst du von Mitte Oktober bis Anfang April vergessen. Da gibts nur einen Bruchteil der Energie, die im Sommer, tagsüber erzeugt wird. November Dezember und Januar sind nicht gerade bekannt für stürmisches Wetter. Es bleiben eigentlich nur noch Biogasanlagen, die grundlastfähig sind und solche Flauten ausgleichen können. Rechne dir selbst aus, wieviel Fläche dazu benötigt wird............ [[zwinker]]

M.f.G.
Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.

Ich weiß :-) bin ja selbst dabei, auf komplett autark umzustellen ... mkT

igelei, Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Dienstag, 24.11.2020, 07:50 vor 1249 Tagen @ Rotti 2659 Views

... und hab ab 21.12. einen Jahresüberblick über meinen durchschnittlichen Ertrag der Photovoltaik. Will dann die Panele soweit erweitern, dass ich von Mitte Februar bis Mitte November durchkommen kann und die 3 Restmonate mit Aggregat die Akkus laden kann. Durchschnittlicher Bedarf liegt bei 75 kWh im Monat, gegenwärtig sind 0,96 kWp installiert, die reichen aktuell von ca. Mitte März an bis in den Oktober, dieses Jahr war gut, musste in diesem Zeitraum nicht einmal auf das Außennetz schalten. Wie ich bislang übersehen kann, reichen 3,5 kWp dann wohl aus, dafür hab ich auch noch Platz auf dem Dach. Das reicht dann für Kühlschrank, Licht, Elektronik (2 Laptops, Fernseher) und Heizung. Überrascht hat mich dieses Jahr, wieviel so ein dämlicher Fernseher verbraucht, durch das Homeoffice meiner Frau hatte der lange tägliche Laufzeiten...

MfG
igelei

Kannst du mir erklären wie du zu dem tiefen "durchschnittlicher Bedarf liegt bei 75 kWh im Monat" kommst? Normal wären mindestens das Doppelte.

Zürichsee, Dienstag, 24.11.2020, 15:34 vor 1249 Tagen @ igelei 2469 Views

Hier eine Liste des durchschnittlichen Jahresbedarfs:

Haushaltsgrösse _Stromverbrauch___mit elektr. Warmwasserbereitung
1 Person________1.500 kWh/Jahr___2.000 kWh/Jahr
2 Personen______2.100 kWh/Jahr___3.000 kWh/Jahr
3 Personen______2.600 kWh/Jahr___3.900 kWh/Jahr
4 Personen______3.000 kWh/Jahr___4.500 kWh/Jahr

LG Zürichsee

Tiefer Bedarf ... mkT

igelei, Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Dienstag, 24.11.2020, 16:47 vor 1249 Tagen @ Zürichsee 2540 Views

... in deinem Durchschnittsbedarf sind Luxusdinge enthalten wie:
-Elektroherd
-Waschmaschine
-Geschirrspüler
-Staubsauger etc.
Alles Käse, auf den man im Notfall verzichten kann. Licht ist bei mir alles LED-Basis, der Kühlschrank frisst 160-170 kWh im Jahr und die Heizung wird, wenn der wasserführende Kamin steht, weniger als 50 W ziehen (Arduinogesteuerte Pumpe auf 24 Volt Basis). Hier sind meine Daten von diesem Jahr:

21.12.19----solar---verbrauch
-21.01.20 17 kWh 64.8 kWh
-21.02.20 23 kWh 66.4 kWh
-23.03.20 51 kWh 67.3 kWh
-22.04.20 87 kWh 72.5 kWh
-22.05.20 88 kWh 73.0 kWh
-21.06.20 90 kWh 65.8 kWh
-21.07.20 88 kWh 65.5 kWh
-20.08.20 84 kWh 69.7 kWh
-20.09.20 81 kWh 67.4 kWh
-21.10.20 49 kWh 69.2 kWh
-21.11.20 25 kWh 70.0 kWh
-22.12.20 ?? kWh ???? kWh

Der Verbrauch bezieht sich nur auf Licht und Kühlschrank (die Inselanlage-daher kann ich das gut trennen, was der wirkliche Grundbedarf ist, Waschmaschine, Geschirrspüler und das ganze Luxuszeug läuft über das Außennetz), da haben wir (2 Personen Haushalt) noch mal 1200-1300 kWh dazu (also pro Jahr insgesamt ca 2000 kWh).
Bauen möchte ich es so, dass noch mal PV-Module 2.5 kWp dazukommen, die kosten nicht die Welt, einen 2. Wechselrichter und einen Laderegler MPPT für die 2,5 kWp. Dann würde ich die beiden Tiefwintermonate noch 80-90% Bedarf decken können und den Rest mit Notstromaggregat. Uund die dann viel zu hohe Sommerproduktion geht dann in die Luxusartikel und vielleicht noch eine Klimaanlage :-)

MfG
igelei

Schön, dann lebst du etwa wie 1910. Das ist nicht jedermanns Sache (OT)

Zürichsee, Dienstag, 24.11.2020, 21:25 vor 1249 Tagen @ igelei 2338 Views

Wieso? Tue ich doch gar nicht, obwohl das Haus aus der Zeit stammt ... mkT

igelei, Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Dienstag, 24.11.2020, 21:37 vor 1249 Tagen @ igelei 2414 Views

... ich hab nur 2 getrennte Hausnetze. Eins ist die Inselanlage für die notwendige Versorgung und das andere das Luxusnetz für die überflüssigen Sachen. Nur sind die schon soweit getrennt, dass es mich nicht juckt, wenn wir mal den Blackout haben. :-)

MfG
igelei

Aus Neugier............

Rotti @, Pampa, Freitag, 27.11.2020, 11:16 vor 1246 Tagen @ igelei 2250 Views

Servus igelei!

Nur so aus Neugier, wie hast du die Trennung des Hausnetzes vorgenommen?
Hast du Leerrohre verbaut und einfach mehr Adern gezogen, oder wie schaut das konkret aus?

M.f.G.
Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.

Durchschnittsverbrauch zu niedrig

CalBaer @, Montag, 23.11.2020, 18:50 vor 1250 Tagen @ Sylvia 3119 Views

Ein Bus oder Lastwagen wird weit mehr als 22kWh/100km verbrauchen. Andere Fahrzeuge als PKW machen zwar nur 15% der Fahrleistung aus, aber deren Verbrauch duerfte bei einem Vielfachen liegen.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Jahresfahrleistung Kraftfahrzeuge / Pkw

Sylvia @, Montag, 23.11.2020, 19:43 vor 1250 Tagen @ CalBaer 2951 Views

Aus dem Dokument des Kraftfahrt-Bundesamts:

Jahresfahrleistung aller Kraftfahrzeuge: 738,8 Mrd. km
Jahresfahrleistung der Pkw: 632,3 Mrd. km

D.h. auf LKWs (oder noch richtiger: nicht-PKWs) würden tatsächlich nur 15% enfallen. Gefühlt viel zu wenig. Wobei ... mit gefühlten Wahrheiten ist das immer so eine Sache :-D

Die 15% fallen ordentlich ins Gewicht

CalBaer @, Montag, 23.11.2020, 20:17 vor 1250 Tagen @ Sylvia 2880 Views

Busse oder LKWs benoetigen ca. 100-160kWh/100km, also ca. das 6-fache eines PKWs. Die 15% fallen damit ordentlich ins Gewicht.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

OK. Dann sind wir bei gut 300 Mrd. kWh pro Jahr

Sylvia @, Montag, 23.11.2020, 20:34 vor 1250 Tagen @ CalBaer 2787 Views

bearbeitet von Sylvia, Montag, 23.11.2020, 20:39

Busse oder LKWs benoetigen ca. 100-160kWh/100km, also ca. das 6-fache eines PKWs. Die 15% fallen damit ordentlich ins Gewicht.

Ich hab mal 150kWh/100km genommen. Das ergibt dann, in Summe, für PKW und LKW, gut 300 Mrd. kWh pro Jahr. Leitungsverluste, Ladeverluste, etc. noch oben drauf also Richtung 400 Mrd. kWh pro Jahr.

Krass! Immer im Hinterkopf, dass Deutschland aktuell "nur" 607 Mrd. kWh pro Jahr insgesamt erzeugt. Also muss nochmal eine halbe bis eine ganze Jahresproduktion Strom oben drauf - rein für die E-Mobilität. Zumindest dann, wenn man, so linear, 1:1, mit meiner alten-Welt-Denke [[freude]], hochrechnet.

Das bedeutet an einem Tag wie heute: die Erneuerbaren müssten Faktor 3 - 6 ausgebaut werden. Auch krass!

[image]

Macht fast 40 Meiler vom Typ Biblis

CalBaer @, Dienstag, 24.11.2020, 20:52 vor 1249 Tagen @ Sylvia 2375 Views

Die 400TWh pro Jahr entsprechen ca. 45GW Erzeugerleistung. Die Offshore-Windanlagen in D alle zusammengenommen liefern gerade mal 6.4GW. Man muesste die gesamte Nordsee mit Windraedern zupflastern. Es ergibt sich nur noch das Problem der Speicherung.

Das zeigt doch nur, dass die Politiker mit Physik und Mathematik nichts am Hut haben.

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www.tinyurl.com/yykr2zv2

Die Elektricity Map ist geil! Ich hätte sowas gern für die Finanzströme und Arbeitsstunden :-)) (oT)

heller, Mittwoch, 25.11.2020, 16:53 vor 1248 Tagen @ Sylvia 2233 Views

Deine Darstellung kommt mir sehr bekannt vor

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Montag, 23.11.2020, 21:18 vor 1250 Tagen @ Sylvia 2942 Views

Hallo Sylvia,

Du solltest schon Deine Vorlagen komplett zitieren.

Ein Beitrag mit Quellenangaben fällt auf in einem Forum, in dem kaum einer Zitate abgrenzt und Quellen nennt.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Nun mal Butter bei de Fische: Was wirfst Du mir vor?

Sylvia @, Montag, 23.11.2020, 21:26 vor 1250 Tagen @ paranoia 2899 Views

Du sagst praktisch ich hätte abgeschrieben. Kannst Du bitte das, vermeintliche, Original verlinken?

Die Zahlen hab ich mir selber zusammen gesucht, was nicht besonders kompliziert war. 15 Minuten Googelei. Dann ein bisschen herumgerechet und ein bisschen Text außenrum. Fertig. Keine Hexerei.

Ein Beitrag mit Quellenangaben fällt auf in einem Forum, in dem kaum einer Zitate abgrenzt und Quellen nennt.

Das stimmt - und ich werte diesen Satz von Dir als Kompliment. Auch ich finde: ein bisschen mehr Substanz könnte dem Gelben nicht schaden.

Für meine Rechnung gibt es keine Vorlage

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Montag, 23.11.2020, 22:07 vor 1250 Tagen @ Sylvia 2927 Views

Hallo Sylvia,

ich habe nirgendwo abgeschrieben. Ich wollte einfach mal sehen, um welche Größenordnung es bei der grünen Elektromobilität geht.

Das Thema in Verbindung mit den Quellenangaben fand' ich auffällig.

Mein Eindruck ist, dass hier im Forum Quellen gar nicht oder kaum refenziert werden und fremde Inhalte ohne entsprechende Kennzeichnung in eigene Texte hereinkopiert werden.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

nicht zu binär denken ;)

valuereiter @, Dienstag, 24.11.2020, 17:14 vor 1249 Tagen @ Sylvia 2469 Views

... Ich würde gerne wissen ob, rein anhand der Zahlen, flächendeckende E-Mobilität in Deutschland umsetzbar wäre.

ja, klar

die wesentliche Frage ist eher, WANN und WIE das (ökologisch) SINNVOLL wäre?!

- Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 607 Terawattstunden Strom erzeugt. 42 Prozent davon durch erneuerbaren Energiequellen (1)
- Jahresfahrleistung aller Kraftfahrzeuge: 738,8 Mrd. km (2)
- Durchschnittlicher Stromverbrauch eines Elektroautos: 16 - 28 kWh/100 km (3)

Ich habe einfach mal den Mittelwert von 22 kWh/100 km verwendet. Daraus ergibt sich ein Strombedarf von 162,5 Mrd. kWh pro Jahr rein für E-Mobilität.

wenn Du Dir die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen (1) anschaust
(siehe https://de.statista.com/statistik/daten/studie/152296/umfrage/stromerzeugung-aus-erneue... )
dann siehst Du, dass sich diese in absoluten Zahlen von 2005 bis 2011 und erneut von 2011 bis 2019 jeweils verdoppelt hatte
wenn der Trend so weiter läuft, dann kommen Anfang der 2030er Jahre mehr als 100 % des derzeitigen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen

es wäre also sinnvoll, wenn +/- 2030 herum ausreichend Verbrenner durch E-Autos ersetzt werden/wurden, um den "Überschußstrom" in diesen zu verfahren statt den Scheichs oder Fracking-Yankees weiter ihre schwarze Plörre abzukaufen


dass Sonnen- und Windstrom

Energie wird ja gelegentlich auch dann erzeugt, wenn gerade nicht so viel von ihr gebraucht wird

stimmt ...

... und ebenso Deine

Schlussfolgerungen:
- ...
- diese erneuerbaren Energiequellen wären ... nur dann praktikabel nutzbar, wenn es uns (a) gelingen würde unsere E-Fahrzeuge genau dann aufzuladen wenn die Energie erzeugt wird oder (b) eine geniale, neue Stromspeichertechnologie erfunden wird.

ja, eine neue Batteriegeneration wäre für E-Auto zur Massenmotorisierung sinnvoll (wenn nicht sogar notwendig) - da an verschiedenen Batteriekonzepten geforscht wird, wäre damit aber wohl zu rechnen

und ja, E-Autos sind NUR dann ökologisch, wenn diese möglichst viele Stunden am Tag am Netz hängen
(die entsprechende Infrastruktur aufzubauen = z.B. Firmen- und P&R-Parkplätze zu elektrifizieren sollte binnen 5 bis 8 Jahren machbar sein)

und 15 Millionen E-Auto-Akkus (also die Hälfte einer Gesamtflotte von 30 Mio. Stück, die gerade mit Netzanschluss geparkt herumsteht) zu je 40 kWh = 600 GWh dezentraler Gesamtspeicher wäre ja genau die "neue Stromspeichertechnologie" um Schwankungen von Einspeisung und Verbrauch im Tagesverlauf abzupuffern!

Mann, wäre ich sauer, wenn ich am Abend nach Hause fahren möchte ...

Zürichsee, Dienstag, 24.11.2020, 20:55 vor 1249 Tagen @ valuereiter 2593 Views

und 15 Millionen E-Auto-Akkus (also die Hälfte einer Gesamtflotte von 30 Mio. Stück, die gerade mit Netzanschluss geparkt herumsteht) zu je 40 kWh = 600 GWh dezentraler Gesamtspeicher wäre ja genau die "neue Stromspeichertechnologie" um Schwankungen von Einspeisung und Verbrauch im Tagesverlauf abzupuffern!

und bei meinem Elektroschlitten wären die Akkus geleert worden.
Genau das würde an einem verschneiten Wintertag bei Wind unter
15 km passieren. Laufen oder Velo an so einem Tag wäre nicht so
erbauend.

Etwas positives wäre dieser Situation doch noch abzuringen. Mein PC
am Arbeitsplatz ist nicht abgestürzt, weil meine Elektroakkus das
Stromsystem gerettet haben.

LG Zürichsee

Re: Mann, wäre ich sauer, wenn ich am Abend nach Hause fahren möchte ...

valuereiter @, Mittwoch, 25.11.2020, 10:09 vor 1248 Tagen @ Zürichsee 2377 Views

und bei meinem Elektroschlitten wären die Akkus geleert worden.

dagegen hilft, wenn der Nutzer irgendwo eingibt, welche Kapazität/Reichweite zu einer bestimmten Zeit MINDESTENS im Akku sein muss

und der für´s Gesamtnetz nutzbare Puffer ist die darüber hinausgehende Akku-Kapazität
(für den monatlichen Besuch bei den Großeltern willst Du ja vielleicht 300 km Reichweite - es reicht aber locker, wenn bei einem 20 km langen Arbeitsweg morgens und nachmittags jeweils für mindestens 100 km Strom im Akku ist)

Die Akkus der E-Autos als dezentrale Stromspeicher zu nutzen klingt interessant

Sylvia @, Mittwoch, 25.11.2020, 10:51 vor 1248 Tagen @ valuereiter 2362 Views

Mit interessant meine ich nicht "gut" (oder schlecht) - sondern einfach nur interessant.

Was mich dazu interessieren würde:
- wie sind die Verluste wenn Strom ständig in die Akkus der E-Autos rein- und rausgepumpt wird. Also wie hoch ist der Wirkungsgrad wenn, als Beispielsrechnung, end-to-end von einem E-Auto übers Netz in ein anderes E-Auto reingepumpt wird.
- für den Fall, dass diese "E-Autos als dezentrale Stromspeicher" Idee kommen sollte: Wie würde sie durchgesetzt werden (politisch, rechtlich). Würde man einen Strafzettel bekommen wenn man ständig einen zu hohen Bedarf anmeldet (und somit nie seinen Strom teilt)? Würden diese dezentralen Stromspeicher von einer staatlichen Behörde besteuert - oder von, konkurrierende, privatwirtschaftlichen Unternehmen. Man könnte da einen schöne Studie dazu schreiben. Oder einen SciFi Roman :-D

Gibts dazu schon (allgemeinverständliche, ich bin da kein Profi) Studien dazu?

vermutlich monetär

valuereiter @, Mittwoch, 25.11.2020, 11:00 vor 1248 Tagen @ Sylvia 2381 Views

- für den Fall, dass diese "E-Autos als dezentrale Stromspeicher" Idee kommen sollte: Wie würde sie durchgesetzt werden (politisch, rechtlich). Würde man einen Strafzettel bekommen wenn man ständig einen zu hohen Bedarf anmeldet (und somit nie seinen Strom teilt)? ...

das naheliegende wäre einfach:
(Beträge sind als Beispiel zu verstehen)

1 kWh "Überschußstrom", mit dem ein E-Auto (nachdem es lange genug zum Nutzen dieser Zeitfenster am Netz hängt) geladen wird, kostet 10 Cent

1 kWh dem Akku wieder entnommener Strom wird mit 20 Cent vergütet

--> monetärer Anreiz, möglichst viel Akkukapazität dem Netzbetreiber zur Verfügung zu stellen

und 1 kWh "jetzt-und-sofort-Strom" an der (Schnell)ladesäule kostet 40 Cent

Das ist eine Milchmädchenrechnung

Sylvia @, Mittwoch, 25.11.2020, 09:42 vor 1248 Tagen @ valuereiter 2456 Views

wenn Du Dir die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen (1) anschaust
dann siehst Du, dass sich diese in absoluten Zahlen von 2005 bis 2011 und erneut von 2011 bis 2019 jeweils verdoppelt hatte
wenn der Trend so weiter läuft, dann kommen Anfang der 2030er Jahre mehr als 100 % des derzeitigen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen

es wäre also sinnvoll, wenn +/- 2030 herum ausreichend Verbrenner durch E-Autos ersetzt werden/wurden, um den "Überschußstrom" in diesen zu verfahren ...


Im Sommer wird ca. 10 mal soviel Solarstrom produziert wie im Winter (wobei, dummerweise, noch dazu, im Winter mehr Strom verbraucht wird):

[image]
Quelle: https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/20.11.2019/...

Was nutzt mir dieser Stromüberschuss im Sommer wenn ich im Winter autofahren will? Manchmal ist es im Sommer sogar so krass, dass der Strompreis negativ wird, sprich wir sogar Geld zahlen müssen damit uns wer den überschüssigen Strom abnimmt.


Momentaufnahme von gerade jetzt, 9:40 Uhr: Es werden 0,06% des Stroms in Deutschland mittels Solarergie erzeugt. Wollte ich jetzt mein Auto rein mit der Sonne auftanken, dann würde ich ziemlich blöd aus der Wäsche gucken.

[image]
Quelle: https://www.electricitymap.org/zone/DE

Einäugige sehen weniger ...

valuereiter @, Mittwoch, 25.11.2020, 10:14 vor 1248 Tagen @ Sylvia 2408 Views

Im Sommer wird ca. 10 mal soviel Solarstrom produziert wie im Winter (wobei, dummerweise, noch dazu, im Winter mehr Strom verbraucht wird):

...

Was nutzt mir dieser Stromüberschuss im Sommer wenn ich im Winter autofahren will?

dafür gibt´s Windkraft

wenn Du die
Monatliche Nettostromerzeugung in Deutschland in 2020
betrachtest, dann siehst Du im Februar 1,88 TWh PV + 20,56 TWh Windstrom = 22,44 TWh weiter ausbaufähigen regenerativen Strom
(Wasserkraft und Biomasse ist wohl bereits am Limit und somit als Konstante zu betrachten)

im Juli waren es hingegen nur 7,05 TWh PV und 7,09 TWh Wind = 14,14 TWh aus diesen beiden Quellen

Momentaufnahme von gerade jetzt, 9:40 Uhr: Es werden 0,06% des Stroms in Deutschland mittels Solarergie erzeugt. Wollte ich jetzt mein Auto rein mit der Sonne auftanken, dann würde ich ziemlich blöd aus der Wäsche gucken.

nein:
dann wärst Du einfach zu blöd gewesen, das Auto über Nacht ans Netz zu hängen
wie Du hier
https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&week=48
siehst waren letzte Nacht zwischen 0 h und 6 h = in den Nachtstunden mit dem geringsten Stromverbrauch jeweils zwischen 14 und 15,6 GW Windstrom im Netz

und dass E-Autos erst NACH einem weiteren Ausbau der regenerativen Stromgewinnung sinnvoll werden, habe ich ja extra geschrieben

Scheint bei Dir nachts die Sonne?

Sylvia @, Mittwoch, 25.11.2020, 10:40 vor 1248 Tagen @ valuereiter 2416 Views

dann wärst Du einfach zu blöd gewesen, das Auto über Nacht ans Netz zu hängen
wie Du hier siehst waren letzte Nacht zwischen 0 h und 6 h = in den Nachtstunden mit dem geringsten Stromverbrauch jeweils zwischen 14 und 15,6 GW Windstrom im Netz

Ich schrieb: "Wollte ich jetzt mein Auto rein mit der Sonne auftanken, dann würde ich ziemlich blöd aus der Wäsche gucken."


Wow! Fast schon Mittag und Peak Time und wir sind gerade mal bei 4 Prozent.
(Wind bei 18 Prozent - und das obwohl schon alles, sorry, vollgeschissen ist mit Windrädern)

[image]

Neues aus der Alten Schule - über E-Autos und deren Zukunft

NST @, Südthailand, Donnerstag, 31.12.2020, 10:55 vor 1212 Tagen @ Sylvia 2247 Views

„Wasserstoff wird a nix!“ – Prof. Fritz Indra über H2 als Energiequelle im Auto.

Mit E-Autos wird es auch nix ... :-P

Die neue Motorentechnik kommt aus ...... ???? ..... China - neue Verbrennungsmotoren mit synthetischen Brennstoffen alles durch optimiert ...

Warum Elon die neue Fabrik in D baut, wird auch erklärt - Stichwort: Steuerzahler
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

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