Bellingcat ist wieder da .. und Herr Marsalek offenbar auch.

nereus @, Dienstag, 21.07.2020, 08:16 vor 1375 Tagen 3831 Views

Man erinnert sich an MH17, wo die Fake-News Fabrik verzweifelt versucht hatte, den russischen Rebellen einen BUK-Abschuss in die Schuhe zu schieben, der zum Absturz von MH17 führte.
Allerdings haben fleißige Journalisten (ja, die gibt es auch noch) und akribische Rechercheure nachweisen können, daß die Lügenfabrik genau das macht, wofür sie erschaffen wurde.

Das Problem dabei: Das hat keine Sau interessiert, deswegen kann die Fake-News Agentur ihren Betrieb noch immer fortsetzen.

Nun ist man dort wieder aktiv, es geht auch jetzt um ein dickes Pfund.
Doch diesmal ist es nicht aus Leichtmetall und Kunststoff, sondern aus Fleisch und Blut.
Jan Marsalek ist sein Name und gerade der Bösewicht aller Bösewichte.
Und wohin fliehen die finstersten Gestalten dieses Planeten?
Zu den finstersten Diktatoren, die es noch gibt und einer davon heißt Lukaschenko.

Nach gemeinsamen Recherchen des SPIEGEL, der Investigativplattformen Bellingcat und The Insider sowie des US-amerikanischen McClatchy Report führt Marsaleks Spur nach Weißrussland.
Im russischen Ein- und Ausreiseregister, das mangels Kontrollen an der Binnengrenze zwischen beiden Staaten auch Weißrussland umfasst, ist für Marsalek eine Eintragung nur Stunden nach seiner Freistellung bei Wirecard zu finden. Demnach reiste der 40-Jährige in der Nacht vom 18. Juni auf den 19. Juni über den Flughafen der Hauptstadt Minsk nach Weißrussland ein, genau zwei Sekunden nach Mitternacht. Er benutzte dafür einen der Reisepässe, den er bereits zuvor bei Reisen an andere Ziele verwendet hatte. Die Daten des Dokuments sind dem SPIEGEL und seinen Kooperationspartnern bekannt.

Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-manager-jan-marsalek-offenbar-na...

Das Wirecard höchstwahrscheinlich ein Geschöpf der Dienste war, hatte ich schon anderswo bemerkt.
Doch irgendwann kam die Kiste ins Schleudern, ob russische Abwerbung, Neuorientierung der Firmenchefs oder Misslingen der ursprünglichen Strategie unserer versifften Geopolitiker sei jetzt einmal dahingestellt.
Es fällt aber auf, daß man unbedingt eine Verbindung zum russischen GRU herstellen will und das ausgerechnet nach dem jahrelangen Wegschauen der deutschen Behörden bezüglich des finanziellen Dschungels in dem sich die Firma über viele Jahre bewegte.
Nun entfällt die Protektion und es stellt sich die Frage: Warum?

Eine Wiederausreise ist in den Datenbanken bislang nicht verzeichnet, was darauf hindeutet, dass sich Marsalek noch immer in Weißrussland oder in Russland befindet.

Das kann durchaus sein.
Anderswo wäre Marsalek wahrscheinlich schon als Leiche im Fluß gefunden worden oder auf dem Pflaster vor einer Hotelfassade.
Er wird gute Gründe gehabt haben, diese „Location“ zu wählen.

Was weiß der Mann nun zu berichten?
Könnte er etwas zu den Migrantenströmen und ihrer logistischen Unterstützung sagen?
Das wäre doch mal ein ordentlicher Kracher, oder?
Das da viel mehr dran hängt, indiziert u.a. diese Meldung.

Laut der Datenbank der philippinischen Einwanderungsbehörde war Marsalek am 23. Juni in das Land eingereist und hatte es am 24. Juni Richtung China wieder verlassen. Wenig später verkündete der philippinische Justizminister Menardo Guevarra jedoch, dass Einwanderungsbeamte die Daten frisiert hätten, um eine falsche Spur zu legen.

Warum frisieren denn philippinische Einwanderungsbeamte die Daten eines weltweit gesuchten Verbrechers?
Hat Herr Marsalek die Leute bestochen oder könnte es hier „überstaatliche“ Interessen gegeben haben?

Wir erinnern uns an die spektakuläre Flucht des Edward Snowden, die aus unerfindlichen Gründen auch in Moskau endete.
Und wenn ich jetzt noch erwähne, daß einst auch ein unbequemer Schweizer mit Nachnamen Graf seine Rettung in Russland fand, dann läßt das tief blicken über die aktuellen Verhältnisse in der Welt.

Die neuen Erkenntnisse nähren die These, der Ex-Vorstand von Wirecard habe mit russischen Geheimdiensten kooperiert oder gar für sie gearbeitet.

Das kann schon sein, es wäre aber deutlich spannender zu erfahren, was der Ex-Vorstand vorher gemacht hat, gell? [[freude]]

Nach Angaben der britischen "Financial Times" soll Marsalek außerdem bei einem Treffen mit Händlern und Investoren in London als geheim eingestufte Papiere der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) zum Anschlag auf den russischen Ex-Agenten und Überläufer Sergej Wiktorowitsch Skripal im März 2018 herumgereicht haben.

Das Schöne am westlichen investigativen Journalismus ist, daß ihn seine Pleiten-, Pech- und Pannen-Recherchen, wie Scheiße am Bein kleben.
Wenn also der Relotuis SPIEGEL sich auf Bellingcat und Skripal beruft und dann auch noch auf eine der weltweit größten Geheimdienst- und Terrorzentralen dieser Welt – London – dann müffelt es schon arg verdächtig.

Marsalek rühmte sich seit Jahren seiner Kontakte ins Geheimdienstmilieu.

Ja, doch.

Allerdings hielt nach Informationen des SPIEGEL und von Bellingcat zumindest der russische Inlandsgeheimdienst FSB Marsalek für so interessant, dass er dessen Reisebewegungen anhand von Buchungsdaten ab spätestens 2015 weltweit überwachte.

Aber sicher. 2015 heißt diesmal die Zauberformel.

In dem von Moskaus Dienst gespeicherten Daten gibt es allerdings erhebliche Lücken. So ist oft nicht ersichtlich, wie Marsalek an bestimmte Orte gelangte, von denen er dann weiterreiste. Zudem sind in den FSB-Datenbanken ab 2016 keine Reisen Marsaleks mehr nach Russland verzeichnet, was den neuen Informationen widerspricht.

Wie kommt denn der SPIEGEL an Infos aus den Datenbanken des FSB? [[hae]]

Egal, er behauptet es zumindest.
Und was machte Herr Marsalek so?

Marsalek wollte mit dem Verteidigungsministerium darüber sprechen, wie man eine Miliz für Libyen aufbauen könne; dies begann 2017, als Hans Peter Doskozil noch Minister war und lief über Gustav Gustavenau von der „Direktion für Sicherheitspolitik“ im BMLV, der im Vorstand der ORFG ist. Nebenbei bemerkt ist Erwin Hameseder auch Milizbeauftragter des Bundesheers und nimmt die Zerstörung der Fähigkeiten zur Landesverteidigung stillschweigend hin. Beim Thema Libyen kommt auch eine Zementfabrik ins Spiel: „Laut ‚Financial Times‘ rühmte sich Maršálek mehrmals, an der Libyan Cement Company (LCC) beteiligt zu sein, die im Osten des Bürgerkriegslandes drei Zementfabriken betreibt – exakt jene Firma, die bis 2015 der gestrauchelten oberösterreichischen Baustoffgruppe Asamer bzw. ihrer Sanierungsgesellschaft Quadracir gehörte.

Quelle: https://alexandrabader.wordpress.com/2020/07/19/wirecard-jan-marsalek-und-der-geheimdie...

Jetzt wird es kompliziert, denn die Verbandelungen sind international.
Marsalek war in jedem Fall bestens vernetzt und das der Chef eines Zahlungsdienstleisters auch in Milizen macht, hat schon das gewisse Etwas.
Und als Sahnehäubchen gibt es dann noch dies.

Angela Merkel hat offenbar im vergangenen Jahr mit dem damaligen #Wirecard-Berater Karl-Theodor zu Guttenberg über die China-Expansion des Skandalkonzerns gesprochen. Das Kanzleramt sagte demnach seine Hilfe zu.

Der Karl-Theodor war doch der, der den Bundeswehr-Pflichtdienst abschaffte.
Und sein Geschäftspartner wollte irgendetwas mit Söldnern machen.
Und die Kanzlerin wollte bis vor kurzem dem Karl-Theodor noch hilfreich zur Seite stehen.
Nebenbei beachte man die Parallelen.
Der Milizbeauftragte des österreichischen Bundesheeres ist genauso wenig an einem intakten Heer interessiert, wie es der Herr von und zu Gutenberg gewesen war. Ausgerechnet solche Gestalten arbeiten mit einem Mann zusammen, der Söldner rekrutieren wollte und geopolitisch hochbrisanten Gegenden tätig war? [[hae]]

Das könnte alles noch sehr spannend werden.
Aber das wird die Steuerzahler vermutlich ebenso wenig interessieren, wie zuvor das Geschehen um MH17.
Der ist mehr von japanischem Essen auf Unbekleideter angetan.

Wie die „SZ“ weiter berichtet, soll sich hinter der Heimlichtuerei Marsaleks ein bizarres Privatleben versteckt haben. Angeblich habe er „Feind“-Diagramme erstellt und verteilt und extravagante Partys gefeiert. Von in bar bezahlten Champagner-Rechnungen im Wert von mehreren hundert Euro und Sushi, serviert auf dem nackten Körper einer Frau, ist da die Rede.

Quelle: https://www.focus.de/finanzen/boerse/weltweit-zur-fahndung-ausgeschrieben-das-skurille-...

Das soll die „Welt“ bewegen und nicht die hochkriminellen Aktivitäten der Staatsmafia. [[kotz]]

mfG
nereus

Söldnerarmee? Macht AKK deshalb KSK platt?

Martin @, Dienstag, 21.07.2020, 09:51 vor 1375 Tagen @ nereus 2147 Views

Hat AKK nicht gesagt, die platt Gemachten könnten sich doch bei der Fremdenlegion melden? Dann könnte die deutsche Regierung ihre militärischen Interessen in Zukunft von Söldnern vertreten lassen, den Bundesrat und das Völkerrecht umgehen. Könnte alles zusammenpassen.

Na ja, du hast dich nicht zufällig im Datum um 1 Jh. vertan?

Mephistopheles, Dienstag, 21.07.2020, 11:32 vor 1375 Tagen @ nereus 1916 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 21.07.2020, 11:43

Wie die „SZ“ weiter berichtet, soll sich hinter der Heimlichtuerei Marsaleks ein bizarres Privatleben versteckt haben. Angeblich habe er „Feind“-Diagramme erstellt und verteilt und extravagante Partys gefeiert. Von in bar bezahlten Champagner-Rechnungen im Wert von mehreren hundert Euro und Sushi, serviert auf dem nackten Körper einer Frau, ist da die Rede.

Quelle: https://www.focus.de/finanzen/boerse/weltweit-zur-fahndung-ausgeschrieben-das-skurille-...

Das soll die „Welt“ bewegen und nicht die hochkriminellen Aktivitäten der Staatsmafia. [[kotz]]

und befindest dich bei dem bizarren Privatleben noch im Jahr 1920 mit den paar hundert Euro (welch RIESIGE Summen!) und der nackten Frau (wie BIZARR! und EXTRAVAGANT!) handelt es sich um Mata Hari?
Btw., so viel bekannt ist, soll es sich dabei um ein reines Privatvergnügen des Herrn Marsalek außerhalb seiner Arbeitszeit gehandelt haben, das er zudem aus seiner privaten Geldbörse finanzierte. Das einzig Bizarre daran, das ich dabei finde, ist, dass es die Presse 100 Jahre nach Karl Kraus für berichtenswert empfindet.

Also, ich weiß nicht, ich weiß nicht, mir haben das Dutzend ukrainische Prostituierte des Michel Friedmann oder die brasilianischen Mädels in der VW-Affäre (damals gab es noch keine Diesel :-P) besser gefallen.

Das war noch origineller und hatte mehr Pepp.

Gruß Mephistopheles

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