Was passiert bei einem PCR-Test für Covid 19?

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 09.05.2020, 07:36 vor 1454 Tagen 1889 Views

Eine Frage, auf die mir bis jetzt niemand eine klare Antwort geben konnte, die aber für mich wichtig ist:

Es gibt genügend Länder, in die man - ohne sich einer 2-wöchigen Quarantäne aussetzen zu müssen - mit einem negativen PCR-Test, nicht älter als 4 Tage, problemlos einreisen kann.

Dass die Rumänen so bescheuert sind, das nicht zu akzeptieren, das steht auf einem anderen Blatt. Die wollen sich schon immer rechts überholen. Die Begründung der rum. Gesundheitsbehörde: Auch, wenn der Test nicht älter als 4 Tage ist, könnte sich jemand bereits am nächsten Tag nach dem Test anstecken und dadurch infiziert nach RO reisen. Konsequent: Generell Quarantäne, und das nicht zu Hause, sondern in speziell dafür ausgewählte Hotels.

Aber zum Fall, den ich mal so konstruieren möchte:

Da hatte jemand vor Wochen eine leichte Grippe, die im üblichen Rahmen war und auch wieder weggegangen ist, ohne Nachwehen. Kein Mensch weiß, ob das nun eine Corona-Grippe war oder nicht. Schließlich gibts ja auch genügend Menschen, die positiv getestet wurden und überhaupt keine Krankheitssymptome aufweisen, und auch Leute, die eine leichte Corona-Grippe hatten und diese ohne Nebenwirkungen bewältigt haben.

Bleiben wir mal beim letzten Beispiel:

Hat so jemand das durchlaufen, mit einer leichten Corona-Grippe, dann hat er natürlich Antikörper. Hat er diese, dann könnte er ja ohne weiteres auch Überträger sein. Denke ich mir mal.

Nun aber zur Gretchenfrage:

Was passiert mit so jemanden, wie ich es beschrieben habe beim Test? Ist das Ergebnis dann positiv oder negativ, oder kann beides in Frage kommen?

Das bedeutet in der Praxis (mittlerweile gibt es einige Institute, die in RO Tests anbieten) dass ich mich nicht aus ökonomischer Sicht so verhalten kann, dass ich z.B. am Freitag einen Test mache (Ergebnis am nächsten Tag) und am Sonntag schon einen Flug gebucht habe. Ich will ja in der 4- Tage-Phase bleiben.

Dann könnte das Ergebnis positiv ausfallen, ich habe zwar keine Krankheitserscheinungen, aber den Flug muss ich stornieren (bleib natürlich an der Stornogebühr hängen), weil ich entweder gar nicht aus RO herauskomme oder auch, wenn das geht, dann in Österreich 2 Wochen Quarantäne halten muss.

Weiß da jemand was Konkretes? Gibts da Erfahrungen?

In RO habe ich keinen Mediziner oder Spital gefunden, das darauf eine Antwort gibt.

Es gibt zwei Testarten

FOX-NEWS @, fair and balanced, Samstag, 09.05.2020, 08:58 vor 1454 Tagen @ helmut-1 1695 Views

1. PCR-Test (Antigen-Test), der Teile der Viren-RNA nachweist. Er sagt grundsätzlich nichts darüber aus, ob noch infektiöse Viren vorhanden sind. Es kann in Rachen, Lungensputum, Stuhl unterschiedlich lang nachgewiesen werden. IdR ist der Rachenabstrich einen Tag n. Infektion positiv und nach ca 10 Tagen wieder negativ, bei ernsteren Fällen dauert es länger.

2. Antikörper-Test (Bluttest), welcher nach der Körperreaktion auf das Virus sucht. Je nach Immunstatus fällt die Immunreaktion unterschiedlich aus, z.T wird schon die Allgemeine Immunabwehr mit dem Virus fertig, und man findet keine Antikörper. Bis der Körper spezifische Antikörper bildet, dauert es idR 7-9 Tage.

Aus dieser Info kann man eine Zeitskala basteln, auf der man sich persönlich platziert. Daraus sollte man dann herleiten können, was für ein Bild zu erwarten ist. Das ist eben nichts, was mit einer gesetzlichen Hau-Drauf-Und-Schluss-Regel gut zu erfassen ist. [[zwinker]]

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Erst einmal danke, manches ist nun klarer

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 09.05.2020, 17:23 vor 1454 Tagen @ FOX-NEWS 932 Views

Zumindest habe ich daraus entnommen, dass man - im Normalfall - eine geringe Wahrscheinlichkeit hat, nach einer Grippe im März nun bei einem Test noch Nachwehen zu haben, die ein positives Ergebnis nach sich ziehen. Aber ganz ausschließen kann mans nicht.

Danke auch für die Zuschriften aufs Mail (wie angenehm, plötzlich kommen die Zuschriften wieder normal aufs Mail in den Posteingang und auch nicht mehr doppelt). Daraus habe ich nun folgendes entnommen:

Aus:
http://www.labor-augsburg-mvz.de/de/aktuelles/coronavirus

Da schreibt man:
Antikörpernachweise sind nicht zur Diagnose einer Akutinfektion mit SARS-CoV-2 geeignet. IgG erscheinen durchschnittlich 2-3 Wochen nach Symptombeginn, meist erst dann, wenn keine Virus-RNA mehr nachweisbar ist.

Schon interessant. Dazu schreibt man auch:
Die Inkubationszeit beträgt 2-14, meist 5-7 Tage.

Die Chinesen sind da aber anderer Meinung. Da schreibt man in der Studie, die viel Interessantes enthält, - genau diese Studie hat man auch schon ein paar Mal hier erwähnt, - glaube von Susanne):

The mean incubation period was around 6.4 days (ranges from 0 to 24 days)19,22.

Aus:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/jmv.25748
(3. EPIDEMIOLOGY OF COVID‐19, ungefähr Mitte)

Die Augsburger schreiben weiter:
Infektiös (und PCR-positiv) werden die Infizierten etwa 2 Tage vor Beginn der Symptome. Die PCR ist also bei einem frisch Infizierten erst einmal negativ, und kann bei einem Symptom-negativen Patienten durchaus 2 Tage später doch positiv werden. Deswegen ist die PCR-Testung eines symptomlosen Patienten allenfalls bei Kontakt mit einem bekannt positiven Indexpatienten sinnvoll.

Dann schreibt man zum PCR-Test:
Verlauf: PCR-positive Patienten können bis zu vier Wochen positiv bleiben, allerdings war in einer Studie an bayerischen Patienten das Virus nach 7 Tagen nicht mehr in Viruskultur anzüchtbar. Dies spricht gegen lang anhaltende Infektiosität, ist aber nicht sicher.

Zum Antikörpertest schreibt man:
Die Spezifität des derzeit verwendeten IgG-Tests wird mit 98 % angegeben, d.h. in einem negativen Kollektiv sind 2 % der getesteten Patienten falsch positiv. Der Anteil ist höher bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, Autoantikörpern und EBV-Infektion. Einsender interessiert aber der positive Vorhersagewert des Ergebnisses, d.h. wie viele der positiven Ergebnisse echt positiv sind. Testet man PCR-positive Patienten nach 4 Wochen auf Antikörper, werden (fast) alle Patienten (echt) positiv sein. Testet man nur Patienten, die garantiert keinen Kontakt zu SARS-CoV-2 hatten, sind alle positiven Ergebnisse falsch positiv. Bei einer Vortest-Wahrscheinlichkeit von 2 % sind 2 von 4 IgG-Ergebnissen echt und 2 falsch positiv. Die Aussagekraft des Ergebnisses hängt also davon ab, welche Patienten getestet werden.

In einer Meldung vom 3.4.2020 (kann natürlich sein, dass diese Erkenntis bereits überholt ist) schreibt man (weiter unten im link zu sehen):

Ab sofort geben wir auf unseren Befunden nur noch das Ergebnis positiv oder negativ aus.
Bisher erhielten Sie in Abhängigkeit vom verwendeten Test zwei Ergebnisse.
Falls die Probe mit dem Verfahren der Fa. Roche analysiert wurde, haben wir die Messergebnisse für beide Zielsequenzen der PCR (ORF1- und E-Gen) getrennt angegeben. Das ORF1-Gen ist dabei für SARS-CoV-2 spezifisch, während das E-Gen auch in anderen Coronaviren vorkommt. Die Fälle, in denen nur das ORF-Gen amplifiziert wurde, haben wir auch bisher schon positiv bewertet. Wenige Fälle mit isoliert positivem E-Gen wurden als fraglich eingestuft und führten deshalb immer wieder zu Rückfragen und Problemen hinsichtlich des weiteren Managements betroffener Patienten. Unter Berücksichtigung der epidemiologischen Situation und der insgesamt gestiegenen Positivenrate folgen wir ab sofort der WHO-Empfehlung und geben ein Ergebnis bereits dann als „positiv“ heraus, wenn nur das E-Gen amplifiziert wurde. Um den Befund zu vereinfachen, erscheint deshalb zukünftig nur noch ein Gesamtergebnis (positiv oder negativ). Ein Ergebnis ist positiv, wenn mindestens eine der beiden Zielsequenzen des SARS-CoV-2 im Abstrichmaterial nachgewiesen wurde.
Falls die Probe mit Verfahren von rBiopharm oder TibMolbiol analysiert wurde, haben wir bisher getrennte Screening- und Bestätigungstests durchgeführt. Analog zum oben beschrieben Vorgehen beschränken wir uns aufgrund des hohen positiven Vorhersagewerts bei steigender COVID-19-Prävalenz auf den bisherigen Screeningtest, der auf das E-Gen zielt.

Mein Fazit:

Je mehr man liest, umso blöder wird man, - das ist mein Eindruck. Mag natürlich an meiner fachlichen Entfernung der Materie liegen, - aber ich werde den Eindruck nicht los, dass da auch die sog. Fachleute oft im Nebel herumstochern.

Na ja, lassen wirs mal drauf ankommen, buchen wir den Flug und einen Termin zum Test. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Von der Eastern Virginia Medical School gibt es ein Therapieupdate

FOX-NEWS @, fair and balanced, Samstag, 09.05.2020, 19:46 vor 1454 Tagen @ FOX-NEWS 1101 Views

EVMS Critical Care COVID-19 Protocol

Man beachte, daß alle Antiviralen Medikamente, also Remdesivir, (Hydroxy)Chloroquin in der ersten Phase der Symptome gegben werden sollen, das heisst im Prinzip für alle aus den Risikogruppen. Nachher, wenn jemand dann schwer erkrankt, ist der Zug nämlich abgefahren.

Ich kann nur jedem, der an dem Zeug erkrankt oder einer Risikogruppe angehört empfehlen, sich umgehend mit dem o.a. Behandlungsplan auseinanderzusetzen und diesen im Krankheitsfall mit dem behandelnden Arzt zu besprechen. Da die Dinge noch nicht in Stein gemeißelt sind, das jeweils neuste Update runterladen.

More COVID-19 Advisories

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

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