@Otto, ich hänge das mal hier drunter und hoffe auf Dein Verständnis.
V-Theoretiker – also u.a. ich - unterstellen bei der Corona-Pandemie einen geplanten Schachzug, um das Weltschulden-Problem einer Lösung zu zuführen.
Details erspare ich mir – es wurde hier schon alles x-mal durchgekaut.
Gibt es nun Indizien, daß die federführenden Politiker genau dieser Strategie folgen, die notwendigerweise eine lang andauernde Auszeit erfordert?
Ein kurzer wirtschaftlicher Abschwung brächte ja nichts, es muß jetzt richtig rasseln im Karton!
Ja, ich denke, diese Hinweise könnte es geben.
Ursprünglich wollte Deutschland eine Überlastung der Krankenhäuser vermeiden, und am 28. März versprach Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Podcast, der Lockdown könne beendet werden, sobald die Verdopplungszeit (also die Zeit, in der sich die gemeldeten Fälle verdoppeln), in Richtung zehn Tage wachse.
Diese Zielmarke war rasch erreicht, weshalb Kanzleramtschef Helge Braun nachschob, wünschenswert seien zehn bis vierzehn Tage.
Quelle: https://www.welt.de/print/die_welt/finanzen/article207268361/Gastbeitrag-Schweden-Vorbi...
10 oder 14, wir wollen einmal nicht so pingelig sein.
Inzwischen beträgt die Verdopplungszeit mehr als 30 Tage. Der Lockdown besteht indes weiterhin.
Jetzt wird es interessant.
Und warum?
Weil RKI und Politik den Indikator gewechselt haben und nunmehr die Reproduktionszahl hervorheben.
Gibt es dafür medizinische Gründe?
Anders als die direkt messbare Verdopplungszeit hängt diese aber von unbekannten Faktoren ab; sie ist schlicht nicht überprüfbar. Eine Reproduktionszahl von Eins bedeutet, dass die gemeldeten Neuinfektionen stabil bleiben.
In seiner Pressekonferenz vom 3. April erklärte RKI-Chef Lothar Wieler, der Wert Eins sei erreicht, das „wisse man“. Ohne Aufmerksamkeit zu erregen fuhr Wieler fort, er wolle die Reproduktionszahl künftig auf Werte unter Eins drücken. Damit ersetzte das RKI das Eindämmungsziel durch ein Ausrottungsziel.
Wie kömmt's?
Man benutzt einen Faktor, der Parameter aufweist, die auf nicht soliden Daten fundieren.
Wie gewinnt man Zeit?
So gewinnt man Zeit.
Obwohl das Institut nach abermaligem Wechsel der Berechnungsmethode inzwischen wieder höhere Werte meldet, muss man diesem Kurswechsel aus drei Gründen grundsätzlich widersprechen.
Erstens ist es nicht sinnvoll, jeden einzelnen Sterbefall infolge einer Coronainfektion zu eliminieren. In Anbetracht unzähliger Verkehrs-, Arbeits- und Freizeitunfälle müsste man dann alle menschlichen Aktivitäten untersagen.
Zweitens sinkt beim Ausrottungsziel die Zahl derjenigen Personen, die trotz Infektion gesund bleiben und anschließend immun sind. Will man zum Start der nächsten Virensaison einen neuen Lockdown? Jedes Jahr?
Drittens müssen Sterbefälle mit Coronadiagnose gegen andere Sterbefälle aufgerechnet werden, die erst durch den Lockdown entstehen.
Wer zählt die Menschen, die wegen verschobener Operationen gestorben sind?
Wer zählt die Suizide, die erfahrungsgemäß schon bei leichten Rezessionen zunehmen? Und wer bedenkt, dass eine marode Volkswirtschaft auf Dauer auch im Gesundheitssystem kürzen muss?
Das mag alles stimmen, aber die alles entscheidende Frage ist doch:
Was hat die „Reichskanzlei“ und den Leibarzt „Morell“ veranlaßt den Indikator zu wechseln?
Die neue Berechnungsmethode liefert die gewünschten Ergebnisse.
Böse Behauptung, nicht wahr?
Nur dürfen die Gegner solcher Theorien gerne einen guten Grund für das Ändern der Berechnungsmethodik anführen.
Ich lerne gerne dazu.
Was sagte Virologe Prof. Christian Drosten vor Wochen zum Thema?
Zehn Tage, zwölf Tage, vierzehn Tage – wie lange soll die Verdopplungszeit denn nun sein, damit die derzeitigen Coronavirus-Maßnahmen gelockert werden können?
Die Politik wechselt hier derzeit häufiger die Meinung und auch der Charité Chefvirologe Christian Drosten kann in seinem täglichen NDR-Podcast keine definitive Zahl nennen.
„Es gibt hier keine Pauschalregeln“, sagt Drosten.
Die Zeit, in welcher die Anzahl der Infektionen verdoppelt wird, liegt in Deutschland derzeit bei etwa zwölf Tagen. Eine solche Zahl gebe Auskunft darüber, wie viele Patienten ins Krankenhaus aufgenommen werden müssen und wie dies die Intensivmedizin belasten könnte, so Drosten.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/wissen/christian-drosten-sieht-geringe-ansteckungsgefahr-es...
Der Meister läßt es offen, warum eigentlich?
Die Frankfurter Rundschau berichtet aktuell, daß Deutschland bei einer Verdoppelungsrate von etwa 14 läge.
Die Verdopplungszeit, also der Zeitraum, in dem sich die Anzahl der bestätigten Infektionen bei derzeitiger Dynamik verdoppeln würde, ist noch einmal deutlich angestiegen. Legt man die Entwicklung der letzten fünf Tage zugrunde, liegt die Verdopplungszeit nun bei 13,7 Tagen.
Die Bundesregierung nannte in der Vergangenheit eine Verdopplungszeit zwischen 12 und 14 Tagen als Richtwert, um über Lockerungen der Corona Maßnahmen nachzudenken.
Quelle: https://www.fr.de/panorama/corona-krise-tagesaktuellen-fallzahlen-deutschland-zr-136346...
Doch ziehen wir einmal die Statistik vom 13.4. zu Rate, also vor 7 Tagen.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104844/umfrage/verdoppelungszeit-der-co...
Dort lesen wir eine Zahl von 25!
Wie passt das zusammen?
Hatte die Frankfurter Rundschau nicht mitgeteilt, daß die Verdoppelungszeit WEITER angestiegen wäre?
Wenn ein Wert von 25 auf 14 sinkt, dann kann ich hier keinen Anstieg erkennen.
Doch ich stelle eine sonderbare Differenz bei Zahlen und ihrer Berichterstattung fest.
Der Süddeutsche Beobachter liefert uns allerdings eine Begründung.
Bis vor kurzem galt die Verdoppelungszeit als Nonplusultra zur Erfassung des Infektionsgeschehens. Auch die SZ hat in ihren Grafiken zum Verlauf der Epidemie diesen Wert angegeben. Er besagt, nach wie vielen Tagen sich die Zahl der Infizierten auf das Zweifache erhöht. Doch die Berechnung der Verdoppelungszeit ist nicht unproblematisch, es gibt verschiedene Modelle dafür.
Vor allem aber schwindet die Bedeutung dieses Werts umso mehr, je besser die Ausbreitung des Virus in Schach gehalten wird.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wissen/reproduktionszahl-corona-covid-19-rki-1.4880030
Ein Wert, der die Ausbreitungsrate indiziert, wird unbedeutender wenn die Ausbreitung des Virus sich vermindert?
Denn die Verdoppelungszeit ist zwar gut geeignet, um exponentielle Wachstumsprozesse zu beschreiben; wenn sich das Virus langsamer ausbreitet, erlaubt sie hingegen keine gute Einschätzung.
Wahrscheinlich fehlt mir da etwas IQ.
Das langsamere Ausbreiten des Virus – aus welchem Grund auch immer – müßte sich doch in einem immer weiter ansteigenden Wert manifestieren, oder etwa nicht?
Vorausgesetzt man ändert an der Berechnung nichts.
Warum taugt denn dann dieser Wert auf einmal nicht mehr viel?
Aufgrund der vielfältigen Maßnahmen gegen die Corona-Epidemie lässt sich in Deutschland und in vielen anderen Ländern derzeit keine exponentielle Ausbreitung des Virus mehr feststellen. Das ist eine gute Nachricht und deutet darauf hin, dass die getroffenen Maßnahmen ihre Wirkung zeigen.
Wie schön.
Aber die Verdopplungszeit ist dadurch kein guter Indikator mehr.
Kann mich bitte einmal jemand aufklären?
Dunkelziffern gelten nicht, denn dieses Problem gab es von Anfang an.
mfG
nereus