Heute nacht: die hellsten noctilucent clouds (leuchtende Nachtwolken) in über 30 Jahren (mBuL)

DT @, Samstag, 22.06.2019, 02:01 vor 1772 Tagen 4911 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 22.06.2019, 02:47

Paris:
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10220387739622884&set=gm.383971188905159&am...

Und hier über Deutschland:
https://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=34&t=58780&start=40

[image]

Ich habs selber von der Moseltalbrücke gesehen, auf der Heimfahrt vom 24h-Rennen auf dem Nürburgring (Qualifying), unfaßbar. Selbst um Mitternacht hat man den Himmel im Norden noch leuchten sehen:

[image]

Wenn Ihr noch auf seid: raus und an den Nord/Osthimmel geschaut und das Smartphone oder eine Kamera mitnehmen. Die meisten von Euch hier werden so etwas in ihrem Restleben nicht mehr sehen. Ich hab so etwas das letzte Mal im Jahr 2000 im Juni gesehen, aber nicht ganz so hell und nicht ganz so flächendeckend.

Noctilucent clouds tonight around the world:
https://www.facebook.com/groups/120898778545736/?ref=nf_target&fref=nf

Hier noch die wissenschaftliche Erklärung:
deutsch:
https://www.meteoros.de/themen/nlc/

englisch:
https://www.telegraph.co.uk/science/2017/06/08/night-sky-june-2017-space-clouds/

Von der AKM Webseite zitiert:

Entstehung

Ganz offensichtlich bestehen Leuchtende Nachtwolken aus Wassereis. Um in der Höhe von 83 km bei den sehr geringen Wasserdampf-Konzentrationen überhaupt Eis zu bilden, bedarf es sehr tiefe Temperaturen unter 140 K. Ferner sind entweder Staubpartikel als Kondensationskeime erforderlich, oder es bilden sich aufgrund des Dipolcharakters der Wassermoleküle sogenannte Wasserclusterionen.

Es ist aus Messungen bekannt, dass die für die Eisbildung notwendigen Temperaturen aufgrund der inter-hemisphärischen Zirkulation nur zwischen Juni und August erreicht werden. Auch treten im Sommer größere Winde auf, durch die Eisteilchen über größere Entfernungen transportiert werden. Die Lebensdauer einzelner Eisteilchen dürfte in der Größenordnung einiger Stunden liegen. bis sie z.B. durch Absinken und Südwärtsverlagerung wieder sublimieren. Das weist zugleich auf die mögliche schnelle Veränderung in den NLC hin.

Langzeitliche Einflüsse sind weitaus schlechter zu verfolgen. Einen Zusammenhang mit der Sonnenaktivität ist naheliegend, denn die Veränderung der UV-Strahlung beeinflusst chemische Reaktionen und die Temperatur unterliegt ebenfalls systematischen Veränderungen. Es ist allerdings nicht klar zu belegen, daß die Häufigkeit der Leuchtenden Nachtwolken im Sonnenmaximums-Zeitraum wirklich zunimmt.

Für eine höhere NLC-Aktivität könnte auch die Zunahme von Methan und CO2 verantwortlich sein, da dadurch in der Mesopause die Temperatur häufiger tief genug sinken könnte, um Leuchtende Nachtwolken entstehen zu lassen.

Ein weiterer Zusammenhang wird zwischen NLC und den Polaren Mesophärischen Wolken (PMC) vermutet, die während des gesamten Sommers über den Polen lagern. Nimmt man an, dass sich die PMC's südwärts verlagern, könnten die NLC "ausgefranste" Enden der PMC-Decke sein.
<<

Berlin: Leider nichts gesehen :/ Danke für den Thread! (oT)

Broesler @, Samstag, 22.06.2019, 02:24 vor 1772 Tagen @ DT 1775 Views

- kein Text -

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* Let's Chart
* #PopcornLong
* "You can ignore reality, but you can't ignore the consequences of ignoring reality." Ayn Rand
* "The universe offers infinite potential to those who dare." David Kipping

Wenn es wolkenlos ist bei Dir, dann geh nochmal raus, (mT)

DT @, Samstag, 22.06.2019, 02:37 vor 1772 Tagen @ Broesler 2023 Views

es sollte jetzt wieder losgehen. Richtung Nordosten!

DT

Balkon geht gen Norden...der Horizont ist erhellt, von den, bei dir zu sehenden, Strukturen ist leider nicht zu erblicken. (oT)

Broesler @, Samstag, 22.06.2019, 02:47 vor 1772 Tagen @ DT 1732 Views

- kein Text -

--
* Let's Chart
* #PopcornLong
* "You can ignore reality, but you can't ignore the consequences of ignoring reality." Ayn Rand
* "The universe offers infinite potential to those who dare." David Kipping

Wenn Du noch nicht müde bist, hab noch ein bisschen Geduld. Vorhin (mT)

DT @, Samstag, 22.06.2019, 02:50 vor 1772 Tagen @ Broesler 2046 Views

der Höhepunkt war gegen 23.00h, sprich also 2h vor dem Sonnentiefpunkt, das spräche für ca 3.00h heute morgen.

Viel Glück, gute Nacht,
DT

PS: Ansonsten schau mal auf Facebook und im AKM Forum, wie das aussah. Desweiteren hast Du auch noch bis Mitte Juli die Chance, zwischen 22 und 24h abends das ganze im Norden zu sehen wenn der Himmel einigermaßen klar ist.

Fehlanzeige...trotzdem schön

Broesler @, Samstag, 22.06.2019, 03:28 vor 1772 Tagen @ DT 1885 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 22.06.2019, 03:32

Die Handykamera taugt leider nicht wirklich, Strukturen sind jedoch auch in echt nicht zu erkennen...war trotzdem schön! Gute Nacht.

[image]

Ahoi

--
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Am Niederrhein war nichts. (oT)

SevenSamurai @, Samstag, 22.06.2019, 13:59 vor 1772 Tagen @ DT 1399 Views

- kein Text -

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Kommt auf die Uhrzeit an. So sah es zwischen 22 und 24h aus: (mBuL)

DT @, Samstag, 22.06.2019, 15:17 vor 1772 Tagen @ SevenSamurai 2147 Views

https://www.facebook.com/groups/120898778545736/?ref=nf_target&fref=nf

Oostende, Belgien:
https://www.flickr.com/photos/7700778@N04/albums/72157709195357777

Da ich es selber bei Koblenz gesehen habe, viele auch in Bonn, und ganz viele in Holland und Belgien, dazu noch Cuxhaven, Hamburg, Kiel, war sicherlich auch am Niederrhein zwischen 22 und 24h was zu sehen.

In Bonn war auch zwischen 3 und 4h am Morgen wieder was zu sehen.
https://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=34&t=58780&start=60

Heute abend, falls keine tiefen Wolken am Himmel sind, zwischen 22 und 24h wieder schauen!

Viel Glück!
DT

Super Bild (inkl. beleuchtetes Kirchlein) - das kannst Du bei einem Foto-Wettbewerb einreichen

BerndBorchert @, Samstag, 22.06.2019, 16:13 vor 1772 Tagen @ DT 1590 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 22.06.2019, 16:18

Ich hatte das Leuchten schon letzte Woche gesehen, im Emsland, von der Autobahn aus, nachts um halb eins. Und dann zu Hause nach "Polarlichter" gegooglet, das war's aber nicht (denn so nördlich liegt das Emsland nicht ...). Danke für den Hinweis.

Gab's die schon immer? oder müssen wir befüchten, dass die Klimahysteriker das schöne Leuchten für ihre Zwecke missbrauchen werden?

Bernd Borchert

Klingt alles schlüssig und auch logisch, trotzdem hab ich ein "aber"

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 22.06.2019, 16:38 vor 1772 Tagen @ DT 1556 Views

Ich sehe aus den Standorten der Fotos, dass es sich überwiegend um Großstädte handelt, über denen das aufgenommen wurde (Paris, Amsterdam, Berlin, Dresden, usw.).

Jetzt ist mir aus meiner Sturm- und Drangzeit beim Militär noch in guter Erinnerung, dass wir uns auch immer danach orientiert haben. In unserer Einheit war man zum überwiegenden Teil in der Pampa, - tags, nachts, - egal. Natürlich konnte man sich bei klarem Sternenhimmel gut zurechtfinden, - schließlich war der Nordstern ja immer zu sehen.

Aber auch bei wolkenverhangenem Himmel klappte das so leidlich. Da wussten wir, wo die Wolken am hellsten waren, - das war eindeutig Wien. Danach orientierte man sich an den weniger hellen Wolken in anderen Himmelsrichtungen, wo man wusste, dass noch andere (kleinere) Städte lagen.

Damit will ich sagen, dass es für mich schon klar ist, dass - je nach Größe der Stadt - die Wolken darüber ziemlich hell sind, weil die nächtliche Beleuchtung der Stadt das eben reflektiert. Immer, zu jeder Jahreszeit. Stellt sich in der Folgelogik die Frage, ob man diese fotografierten Phänomene auch z.B. über Waldgebiet feststellen kann, wo die nächste größere Stadt mindestens 100 km entfernt ist.

Oder habe ich das falsch interpretiert, und Du hast nur die nächtliche Intensität der Wolkenspiegelung über den Städten angesprochen. Hab aber in Deinem Beitrag da nichts Spezifisches entdeckt.

Hier in Siebenbürgen kann ich das nicht besonders unterscheiden, weil wir da einen wesentlich höheren Anteil an Sternen am Himmel sehen, - die Luft ist eben klarer. Dadurch gibts hier keine Nacht, die stockdunkel ist, man sieht immer soviel, um auch beim Nachtwandern nicht auf die Schnauze zu fallen.

Helmut: (mT)

DT @, Samstag, 22.06.2019, 19:12 vor 1771 Tagen @ helmut-1 1519 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 22.06.2019, 19:18

Gestern den ganzen Tag incl. Mitternacht und danach war es am Nürburgring und Umgebung völlig wolkenlos - blauer Himmel pur.

Glaubs mir - die Fans dort hatten knallrote Köpfe und Sonne pur (das Bier tat ein übrigens). Man kann die Aufzeichnungen von den Qualiläufen und vom Top Qualifying zwischen 19 und 20 Uhr gestern im Internet anschauen, und wenn Du einen Satellitenfilm hättest mit den Wolken über Europa, dann hättest Du auch gesehen, daß da im Norden und in der Mitte nichts war.

Dann, kurz nach Sonnenuntergang (der um Koblenz herum gegen 21.40h war) sah man im Norden schon die ersten weißen Streifen. Der ganze Norden leuchtete weiß, und gegen 23h, wo es dann schon dunkel sein sollte, hat der ganze Himmel in Streifen weiß geleuchtet, und zwar bis in den Süden, was außergewöhnlich ist.

Schau Dir die Erklärung über NLCs vom AKM Forum an - dort sind Atmosphärenforscher, Meteorologen, Astronomen, Physiker und Liebhaber von Wettererscheinungen versammelt. Leute, die sowohl beruflich als auch privat die Wolken, die Wettererscheinungen, den Nachthimmel usw anschauen.

Ich kenne ebenfalls die Wolken, die von den Großstädten von unten angestrahlt werden. Glaub mir, dann siehst Du keine Sterne mehr. Das ist aber mehr ein diffuses Licht. Die NLCs sind aber klar strukturiert. Gestern sah man die Sterne ganz einwandfrei hinter den NLCs.

Wie schon gesagt, es sind 80-85 km hohe Eiskristalle bei T<140K.
https://www.meteoros.de/themen/nlc/

Vielleicht kannst Du sie ja auch mal sehen, um die Sommersonnenwende herum, im Norden, gestern sogar bis Budapest möglich, im Norden. An komplett KLAREN Tagen und Nächten.

DT

Hab da gestern mal aufgepasst

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 23.06.2019, 07:30 vor 1771 Tagen @ DT 1197 Views

aber nichts entdeckt. Am Abend hats nochmal geschüttet, dann war der Himmel klar und die Luft sauber. Also hätte man was sehen können, - war aber nicht der Fall. Möglicherweise geht das nur bis zu einem gewissen Breitengrad.

Hab mir die Infos vom link reingezogen. Klingt logisch. Demnach müssten diese Wolken aber auch zu sehen sein, wenn man aus dem Flieger nach oben sieht, - oder sieht man die Dinger nur nachts?

Was mich noch irritiert, ist Dein Ausspruch, dass man sowohl Wolken als auch die Sterne gesehen hat. Das geht allenfalls nebeneinander. Denn die Wolken verhindern ja den Blick auf die Sterne, wenn der Betrachter auf der Erde steht und hinaufschaut. Aber wenn der Himmel nur partial mit Wolken bedeckt ist, dann sieht man auch daneben die Sterne.

Was ich auch nicht ganz verstehe, ist die Aussage, warum man das nur im Juni oder Juli sieht. Neben der Beobachtung, dass es eben nur auf der nördlichen Halbkugel zu sehen ist, und auch das nur bei den weiter nördlich liegenden Breitegraden. Zumindest habe ich das so verstanden.

Dann aber müsste in irgendeiner Form auch der Nordpol da mitspielen. Ähnlich wie beim Polarlicht. Denn auch das sieht man nicht nur im Winter und im nördlichen Skandinavien, - da gibts eine Aufnahme von Berlin am 8.10.2013:

https://ibb.co/hHdRRK1

Werde mich mit der Sache mal näher befassen, zumindest insofern, dass ich da nachts ein besseres Augenmerk drauf lege. Danke jedenfalls für den Hinweis!

Besten Danke für den Beitrag, wieder was dazu gelernt

Waldläufer @, Samstag, 22.06.2019, 20:56 vor 1771 Tagen @ DT 1365 Views

Gestern als ich von draußen reinkam, es war ein herrlicher Abend mit idealen Temperaturen und phantastischem Sonnenuntergang, habe ich mich gewundert, dass es schon so spät ist. Es war knapp nach 23 Uhr.

Ich habe den wunderschönen Himmel gesehen und anhand der Helligkeit dache ich, es sei noch vor 22 Uhr. Meine Vermutung wäre gewesen, dass ja beinahe noch Vollmond ist und dann haben wir ja auch Sommersonnenwende... Da dürfe es ja gerne hell sein in der Nacht.

Ich habe so als letztes noch frisch pikierte Pflanzen kontrolliert, ob die noch Wasser brauchen. Und das war gut zu sehen! Ich hatte weder Taschenlampe und eine Straßenlaterne leuchtet hier auch nicht.

@ Helmut Nein, hier ist keine Großstadt in der Nähe. Ich schätze jetzt mal ganz grob, vielleicht sind es 150 km bis zur nächsten? (Oder mehr?)

Und ja, ich kann hier auch einen tollen Sternenhimmel beobachten, weil kein Kunstlicht stört. :-)
(völlig OT, weil ich den Thread nicht mehr finde, hänge ich es hier mit dran. Übrigens: Es gibt in diesem Jahr bei mir eine ganz große Menge und auch Vielfalt an Insekten. So viele verschiedene Käfer habe ich überhaupt noch nicht gesehen. Schade, dass ich die meisten nicht bestimmen kann, da fehlt mir Fachliteratur. Sehr, sehr viele Blattläuse/- arten und ebenso auch unterschiedliche Arten an Marienkäfern.)

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Ist das eher eine Glückssache?

neptun, Sonntag, 23.06.2019, 01:03 vor 1771 Tagen @ DT 1196 Views

Hi Dt,

letzte Nacht zwischen 02:30 und 03:40 Uhr habe ich einen mehr als einstündigen Spaziergang gemacht in der Hoffnung, von irgendeiner leichten Erhebung oder Brücke aus diese NLCs zu sehen.

Und vorhin habe ich von 23:10 bis etwa 00:15 Uhr mit dem Fahrrad die Gegend abgegrast, indem ich die eine oder andere Anhöhe aufgesucht habe, hier im mittleren Ruhrgebiet.

Was ich gesehen habe, war das, was ich schon seit meiner Kindheit kenne, daß nämlich der Himmel in NNW, wohin die Sonne um diese Jahreszeit untergeht (heute um 21:52 Uhr), noch bis fast 24:00 Uhr recht hell schimmert, allerdings in der Helligkeit permanent abnehmend (wie zu erwarten). Der Himmel ist klar, man sieht die Sterne, aber von irgendwelchen leuchtenden Wolken bisher in beiden Nächten keine Spur ... :-(

Gibt es noch einen Tip für besonders günstige Umstände? Du sprichst ja selbst davon, daß Du das seit 2000 (also seit 19 Jahren!) nicht mehr gesehen hast.

Es scheint ja noch wenigstens eine Woche lang günstiges Wetter zu geben.

Auf jeden Fall danke für diesen Faden, so etwas interessiert mich schon sehr.

LG neptun

--
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Weil es permanent besonders aktuell ist:
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kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

An Helmut und Neptun (mTuL)

DT @, Sonntag, 23.06.2019, 18:53 vor 1770 Tagen @ neptun 1156 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 23.06.2019, 19:28

Hallo,

wie schon gesagt war der NLC Himmel am 21.6.2019 der hellste seit vielen Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten. Es ist also nicht unbedingt zu erwarten, daß der Himmel am Abend darauf genauso hell ist.

Man braucht Glück, genau wie bei Polarlicht.

Hier sind die Beobachtungen von letzter Nacht:
https://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=34&t=58782

Auch im Norden, sprich Schleswig usw. waren die NLCs eher am Morgenhimmel und dann auch nur bis 20° hoch und mit Helligkeit 2 (von 5) zu sehen.

Das kann heute abend wieder anders sein, aber eine 100%ige Voraussage gibt es nicht, auch weil der Zusammenhang zwischen den OSWIN-Echos in Kühlungsborn und den NLCs kein 100%iger ist:

https://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=34&t=56626

Da die Wolken 80-85 km hoch sind sieht man sie auch aus dem Flugzeug (max 12-13 km hoch bei Verkehrsflugzeugen):

[image]
NLCs aus Flugzeug fotografiert

Normale Wolken in der Troposphäre sind nur max 13 km hoch.

Da die Sonne idealerweise max 16° unter dem Horizont stehen sollte, sieht man die NLCs am Nordhimmel hauptsächlich von Ende Mai bis Anfang August. Dann sind auch die notwendigen Bedingungen in der Mesosphäre gegeben, Wasser bzw. Eiskristalle und T<140K.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtende_Nachtwolke

Die NLCs sind viel dünner als die Wolken der Troposphäre und bekommen ihre Helligkeit aufgrund der Lichtreflexion, sie sind optisch viel weniger dicht und lassen daher das Sternlicht durch.

Was der Ursprung der Kristallisationskeime ist, ist noch ungeklärt, ob es Vulkanausbrüche sind, Meteorstaub, irdische Gase oder andere Ursachen.

"Der Ursprung der Kristallisationskerne ist noch nicht endgültig geklärt. Die Leuchtenden Nachtwolken wurden erstmals 1885, zwei Jahre nach dem Vulkanausbruch des Krakatau beschrieben und als Folgeerscheinung der Eruption interpretiert. Zur Überraschung der Wissenschaftler wurden sie jedoch auch in den folgenden Jahren und Jahrzehnten beobachtet. Selbst wenn Aerosole aus dem Krakatau-Ausbruch zeitweilig zur Entstehung Leuchtender Nachtwolken mit beigetragen haben, muss es folglich eine weitere und permanent vorhandene Quelle für Kristallisationskerne geben. Heute überwiegt die Auffassung, dass es sich dabei um Material handelt, das beim Verglühen von Meteoren freigesetzt wird. Tatsächlich leuchten Sternschnuppen typischerweise genau in der Höhenlage auf, in der sich die Leuchtenden Nachtwolken aufhalten. Die ebenfalls dort anzutreffenden Metallatomschichten sind das Produkt verglühter Meteoroide."

DT

PS: glaubt mir, wenn Ihr NLCs mit eigenen Augen gesehen habt, dann wißt Ihr, daß es etwas anderes ist als das "silbrige Leuchten des Nordhimmels um die Sommersonnenwende" herum. Die intensiven bläulichen und rötlichen Farben und vor allem die Wellenformen sind extrem speziell.

Hier ein Bild von ca Mitternacht:
[image]

Mittelhessen, nach 23 Uhr:
[image]

Hier noch ein Video, wo man die normalen troposphärischen Wolken als schwarze Flecke im Vordergrund sieht, sie werden nämlich nicht mehr von der tief unter dem Horizont befindlichen Sonne (um Mitternacht herum) angestrahlt:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=17&v=Iteg0u4nXfg

Und noch ein wunderbarer Zeitraffer:
https://www.youtube.com/watch?v=UbRLoPieVN4

PPS: Hier noch ein Post mit Vermutungen über die Ursache bzw. häufigere Sichtungen in letzter Zeit:

https://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=34&t=58780&start=120

"Das Hauptproblem ist nicht der Mangel an Kondensationskeimen, die gibt es durch Meteore/Meteoroide genügend. Hauptproblem ist der Mangel an Wasser in der Mesosphäre. Aber das wird durch uns Menschen ja deutlich mehr:

Die bekannteste Hypothese dazu ist die starke Zunahme des Treibhausgases Methan (CH4) durch uns Menschen. Vorindustriell lag die Konzentration bei ca. 700 ppb und aktuell bei fast 2000 ppb. Also nahezu eine Verdreifachung.
Das Methan wird durch Sonnenlicht in der Mesosphäre zerlegt. Der freigesetzte Wasserstoff kann danach mit Sauerstoff H2O, also Wasser, bilden. Entsprechend kommt es zu einer Zunahme der Wasserkonzentration in der Mesosphäre.
Zweitens fällt die Temperatur der sommerlichen Mesosphäre durch die globale Erwärmung. Und je weiter die Temperatur im Sommer fällt desto besser können sich Eiskristalle bilden (relative Feuchte nimmt dann halt zu, wem sage ich das :) ). Mechanismus: Sommertemperatur steigt > Atmosphäre dehnt sich stärker als früher aus > mehr Hebung > mehr Abkühlung.
Und wenn dann noch günstige Nordwinde dazukommen, passiert halt so etwas.

Mit der fortschreitenden, menschengemachten Erwärmung und Freisetzung von Methan sollte so etwas jedenfalls wahrscheinlicher werden. Es ist also auch kein Wunder, dass die in immer mehr Regionen Richtung Äquator gesichtet werden. Neulich doch auch Sichtung aus San Francisco, 38°N!
https://watchers.news/2019/06/10/record-setting-noctilucent-clouds-nlcs-seen-over-san-f...
Also gute Zeiten für NLC."

Vulkanausbrüche i.Z. mit der Nutzung von erneuerbaren Energien

sodele, Sonntag, 23.06.2019, 20:07 vor 1770 Tagen @ DT 1071 Views

Sorry, wenn die folgende Frage etwas vom Thema des Fadens abweicht.

DT, dein Stichwort "Vulkanausbruch" als einer der möglichen Gründe für die von dir beschriebenen Himmelsphänomene, bringt mich wieder auf etwas, was mir schon länger auf der Zunge liegt:

Es gab ja bekanntlich das "Jahr ohne Sommer", 1816, in dem viele Menschen hungerten, weil die Ernten miserabel waren (u.a. Frost im Hochsommer).

Soweit ich weiß ist das ursächlich auf einen Vulkanausbruch zurückzuführen. Danach sahen die Menschen über Monate hinweg einen gelblichen Himmel, weil die Stratosphäre voll war von kleinen schwefelhaltigen Partikeln.

Aktuell gibt es weltweit 1.500 aktive Vulkane. Was ich mich frage ist, wie würde sich eine ähnliche Eruption ab dem Zeitpunkt, da alle AKW`s und alle Kohlekraftwerke abgeschaltet sind auf unsere Energieversorgung auswirken?

Gibt es dazu durchgerechnete Szenarien - oder könnte das ein möglicher "Schwarzer Schwan" sein, also ein Ereignis mit dem SO keiner vorher gerechnet hat?

Danke & herzliche Grüsse

Hallo Sodele, (mT)

DT @, Sonntag, 23.06.2019, 21:20 vor 1770 Tagen @ sodele 1024 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 23.06.2019, 21:45

ganz klar werden die Solarkraftwerke dann einen niedrigeren Wirkungsgrad haben und weniger Energie liefern.
Wie sich so ein entfernter Vulkanausbruch auf den Wind auswirkt weiß ich nicht.
In einem Diagramm von vor 2-3 Tagen in der Zeitung habe ich gesehen, daß die Windenergieeinspeisung in 2018 (nicht die Peakleistung) >20% betrug, etwa so viel wie Erdgas - Stromerzeugung, Kohle war meines Wissens bei über 30% und Atomenergie bei 12%.

Hier ein ähnliches Diagramm: Nettostromerzeugung 2018 in D:
http://www.sky-in-motion.de/de/zeitraffer_einzel.php?NR=19

Ob in so einem Jahr ohne Sommer, wenn es dann käme, noch Biomasse zu Strom verarbeitet würde oder die GrünInnen froh wären, wenn sie was zu beißen hätten, kann ich nicht sagen.

Ich erinnere mich an 1991, als der Mt Pinatubo ausgebrochen ist. Die Abend-Sonnenuntergängen waren gigantisch. Bei einem Flug nach Italien konnte man in der oberen Atmosphäre einen schmutzigen Layer sehen. Könnte aber auch von den damals herrschenden Bränden der Ölquellen in Kuwait hergestammt haben. Man müßte mal checken, ob es im Jahr darauf global meßbare Abkühlung gab. Tatsächlich, -0.5K.

Soweit ich weiß, war dieser Ausbruch unter den gewaltigsten im 20. Jh.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pinatubo

Der Krakatau-Ausbruch 1883 war vergleichbar.

Das Jahr ohne Sommer 1816 wurde durch den Tambora-Ausbruch 1815 ausgelöst:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gro%C3%9Fer_historischer_Vulkanausbr%C3%BCche

danke dir, werde wohl demnächst aus Neugierde per Anfrage bei einer offiziellen Stelle, evtl der Bundesnetzagentur, nachforschen / vG (oT)

sodele, Sonntag, 23.06.2019, 22:32 vor 1770 Tagen @ DT 906 Views

- kein Text -

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