Philadelphia macht sich für Bargeld stark

Zooschauer @, Samstag, 09.03.2019, 16:51 vor 1876 Tagen 4718 Views

n-tv: Erste US-Großstadt führt Bargeld-Pflicht ein.

Interessant, wie stark in den USA die kommunalen Rechte noch verankert sind.

Ist das womöglich eine Trendwende? Vor Wochen schon gab es ja mehrere Berichte, die darauf hinwiesen, dass man in Supermärkten schneller ist, wenn man bar zahlt anstatt mit Karte. Da gab's aber oft auch den Unterton "altmodische EC-Karte" - das sollte uns wohl dahinführen, dass wir kontaktloses Zahlen vielleicht noch besser finden sollen als Bargeld. Aber immerhin, es wurde endlich mal erzählt, was mir immer schon aufgefallen ist: dass die EC-Kartenzahler in den meisten Fällen länger an der Kasse stehen als die Barzahler.

Nun argumentiert die Stadt Philadelphia (die Fast-US-Hauptstadt), es dürfe nicht sein, dass Menschen ohne Konto vom Geschäftsleben ausgeschlossen sind, wenn immer mehr Geschäfte kein Bargeld mehr annehmen.

In Deutschland und der EU ist der Euro in Münzen und Banknoten das einzige gesetzliche Zahlungsmittel. Das Sichtguthaben auf dem Konto ist nur ein Anspruch auf Geld und kein gesetzliches Zahlungsmittel, wird allerdings als Zahlungsmittel geduldet, oder vielmehr: es wird protegiert. Das einzige gesetzliche Zahlungsmittel dagegen droht verdrängt zu werden. Ist das rechtens? Darf das sein?

Müsste es nicht eine gesetzliche Pflicht geben, das Zahlen mit dem einzigen gesetzlichen Zahlungsmittel auch in Zukunft in einem Mindestmaß zu ermöglichen? Selbst, wenn es nur an einer von zwanzig Kassen sein sollte?

Ich hoffe jedenfalls, dass wir mehr solcher Berichte lesen werden.

Kontaktlos (durch Auflegen der EC Karte)....

ottoasta @, Samstag, 09.03.2019, 18:51 vor 1876 Tagen @ Zooschauer 3910 Views

.... dass man in Supermärkten schneller ist,

wenn man bar zahlt anstatt mit Karte. Da gab's aber oft auch den Unterton
"altmodische EC-Karte" - das sollte uns wohl dahinführen, dass wir
kontaktloses Zahlen vielleicht noch besser finden sollen als Bargeld.

****

dauert doppelt so lange wie beim Einstecken! Und ab 25 EUR muss sowieso die PIN eingegeben werden (Sparkasse).

Die Kassiererinnen ärgern sich jedesmal wen ich die Karte nicht einstecke.
Ich werde also, auch aus Sicherheitsgründen) diese Zahlungsweise sperren lassen.

Nicht allses was machbar ist, ist auch gut!

Otto

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Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.
Tolstoi

Nein Otto, da liegst Du leider falsch. (mT)

DT @, Sonntag, 10.03.2019, 00:47 vor 1876 Tagen @ ottoasta 3512 Views

Unter 20 EUR ist die Kontaktlosfunktion ohne PIN und Unterschrift möglich, und es geht wirklich super schnell. In D ist es oft noch unklar, wo man die Karte hinhalten soll, aber in Australien habe ich kürzlich erlebt, daß mehr als 90% der Leute bei kleinen Rechnungen (incl. mir selber) kontaktlos zahlen. Die Lesegeräte scheinen klarer und besser zu sein, und es dauert tatsächlich weniger lang als Bargeld.

Ich selber bin ein Verfechter von Bargeld und es nervt mich tierisch, wenn die Leute in D an der Kasse für 2.79 EUR die Karte einstecken, tippen, und es dann dauert bis die Verbindung aufgebaut ist etc.

Das scheint eine Verfahrensfrage zu sein, wie gesagt, in Australien geht es.

In England waren es 30£ und hier in NZ 80$. Superschnell, etwa 5 Sekunden. (oT)

WhiteEagle @, Sonntag, 10.03.2019, 05:50 vor 1876 Tagen @ DT 2772 Views

- kein Text -

So schnell ist das Internet hierzulande nicht. Etwa 10 sec. Trotzdem haben sie nicht mit den DAUs gerechnet

Mephistopheles, Sonntag, 10.03.2019, 07:22 vor 1875 Tagen @ WhiteEagle 3040 Views

...die einfach das Gerät zu sich rüberziehen und ihre Karte einstecken und dann warten, bis sie zur Pinabgabe aufgefordert werden, dann die Pin eingeben, dann auf die Bestätigung der Pin warten und dann, wenn der Bestätigungspieps ertönt, erleichtert ihre Karte rausziehen und die umständlich in ihrem -Portemonnaie verstauen, bevor sie weitermachen. Vergehen locker 30 sec.
Außerdem ist es bei jedem Händler anders. Bei den einen muss man nur mit der Karte über dem Pad etwas wedeln, beim Aldi geht das nicht, sondern man muss die Karte seitlich an das Gerät halten, sinnigerweise auf der dem Kunden abgewandten Seite.
Da wir hier in Deutschland sind, dauert es 5 Jahre, bis irgendeinem Dschurnalisten das auffällt, dann fällt es nach einem weiteren Jahr no ch einem auf, dann startet plötzlich eine Kampagne, dass alle Journale koordiniert darüber berichten, dann fällt es auch den Parteien auf, die fordern dann einen Ausschuss, und dass alles einheitlich normiert wird, dann gibt es ein Zertificat, woran sich jeder Händler - nach einer gewissen Übergangsfrist selbstverständlich! - halten muss und dann müssen die Händler ihre teuren Geräte wegschmeißen unsd alle die neuen Geräte des Herstellers benutzen, der die besten Beziehungen zur Lobby irgendeiner Partei hat. Selbstverständlich wartet man damit so lange, bis die jetzt angeschafften Geräte alle steuerlich abgeschrieben sind.

Gruß Mephistopheles

Da liegst du leider falsch....

ottoasta @, Sonntag, 10.03.2019, 12:05 vor 1875 Tagen @ DT 2645 Views

....denn hier bei uns ist definitiv der Bezahlvorgang beim auflegen der Karte länger als beim einstecken! Ich habe gestopp: fast doppelt so lange.
Und egal in welchem Ort ich zahle, ist im gesamten Landkreis so.
Auch egal an welchem Netz der Händler hängt, ob Telekom oder Vodafon oder AmPlus usw.

Und die PIN Eingabe ist bei der Sparkasse erst ab 25 EUR nötig! Bei 24,99 ohne, bei 25,00 >> mit!

Otto

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Tolstoi

Nach meinem Stand herrscht in Deutschland für Vor-Ort Geschäfte Annahmezwang für Bargeld

BerndBorchert @, Samstag, 09.03.2019, 19:34 vor 1876 Tagen @ Zooschauer 3489 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 09.03.2019, 19:40

Per Google kann ich es allerdings nicht finden.

Ich habe diskutieren hören, ob es auch einen Annahmezwang für Karten geben soll. Also jedes Vor-Ort-Geschäft beides: Bargeld und Karte.

In Holland gibt es "Alleen-Pinnen" (= nur Karte) Geschäfte/Restaurants.
https://www.it-finanzmagazin.de/pinnen-niederlande-praxistest-75741/

Bernd Borchert

Offenbar nicht in diesem Café...

Zooschauer @, Samstag, 09.03.2019, 20:51 vor 1876 Tagen @ BerndBorchert 3512 Views

...in Hamburg. Es ist das erste, das nur noch bargeldloses Zahlen akzeptiert und die Kunden am Eingang darauf hinweist, schreibt jedenfalls die Presse. Auf der Homepage ist dieser Hinweis allerdings nicht zu finden.

Den Berichten zufolge berufen sich die Betreiber darauf, dass in Deutschland Vertragsfreiheit gelte und man mit den Vertragspartnern die Zahlungsweise vereinbaren könne. Mit dem Hinweis am Eingang gehe der Kunde diesen Vertrag gewissermaßen ein, durch konkludentes Handeln.

Was aber, wenn ich den Hinweis überlese und dann später meinen Kaffee bar bezahlen will, weil ich weder EC- noch Kreditkarte dabei habe? Nach geltendem Recht muss ich mit einem gesetzlichen Zahlungsmittel meine Schuld doch begleichen können, zumal wenn es sich um alltagsübliche Summen handelt und nicht um einen Autokauf, oder?

Offenbar kann ein Geschäft den Annahmezwang durch Vertragsänderung "überschreiben", ist aber aufwändig, hat Risiken, und nervt (oT)

BerndBorchert @, Samstag, 09.03.2019, 20:57 vor 1876 Tagen @ Zooschauer 2844 Views

- kein Text -

nach Vertragsabschluss

Manuel H. @, Sonntag, 10.03.2019, 01:10 vor 1876 Tagen @ BerndBorchert 2985 Views

Wenn nichts vereinbart wurde, gilt ein Annahmezwang des Euro.
Vor Vertragsabschluss kann man aber Bedingungen stellen.
Tankstellen: Keine Annahme von 200€ Scheinen z B
Schild reicht.

--
Deutschland das neue Troja?
http://www.trojaeinst.wordpress.com

Ich würde mal sagen- nice try

Taucher @, Sonntag, 10.03.2019, 09:29 vor 1875 Tagen @ Zooschauer 2718 Views

"Mit dem Hinweis am Eingang gehe der Kunde diesen Vertrag gewissermaßen ein, durch konkludentes Handeln."

Das konkludente Handeln kann der Wirt als erstes Argument anbringen.
Nur glaube ich, dass in einer gerichtlichen Auseinandersetzung der Kunde recht bekommt, wegen überraschender Klausel.

Es ist in Deutschland nicht üblich, dass in Restaurants nur mit Karte bezahlt werden darf. Und man kann nicht von jedem erwarten, dass er absurde Disclaimer im Eingangsbereich liest. Der Hinweis fällt garantiert unter das AGB-Gesetz, und dann kann der Wirt auch nichts mehr machen.

Sobald es kein Bargeld mehr gibt, kommt ein Kapitalschnitt.

SevenSamurai @, Samstag, 09.03.2019, 19:48 vor 1876 Tagen @ Zooschauer 3972 Views

Da kann die Krake Staat gleich 10 % pauschal abziehen. Ohne Möglichkeit zum Widerstand.

(Und bei den Deutschen auch ohne den Willen dazu.) [[freude]]

Und für die Reichen (= Leistungsträger) gibt es dann Ausnahmen...

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Bargeld wird niemals verschwinden.

Durran @, Samstag, 09.03.2019, 20:52 vor 1876 Tagen @ SevenSamurai 3871 Views

Es wird sich immer ein Weg finden. Alles andere sind Hirngespinste ahnungsloser Technokraten. Klar, es ist für die herrschenden eine schöne Illusion ohne Bargeld die totale Überwachung zu installieren.

In der DDR war ja folgendes Problem. Bargeld war genügend vorhanden und ein großer Teil der Leistungen im privaten Sektor wurden schwarz erledigt und natürlich bar bezahlt. Geld war also nie das Problem. Es mangelte an Kapazitäten. Du konntest also mit den Taschen voller Geld dastehen und hast trotzdem nichts bekommen.Das Zauberwort hieß Forum Schecks. Damit ging alles sehr schnell und gut. Pech für den der keine hatte.

Es war keine Währung sondern ein Währungsersatz. Und es hat sogar gut funktioniert.

Heute wird das nicht anders. du stehst mit einem gut gefüllten Konto vor dem Handwerker und der will alles andere als das Geld vom Konto. Da muss man da was anbieten können. Gold, Silber, Rubel usw.

Ja und nein

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 10.03.2019, 12:47 vor 1875 Tagen @ Durran 2634 Views

Es wird - wie im Osten - dann irgendeine Form des Bargeldersatzes geben. Aber nicht für jeden. (Matthäus 22.14)

Das Ziel, das Volk unter die totale Kontrolle zu kriegen, wird weiterhin penetrant verfolgt. Alle Maßnahmen, die derzeit ergriffen werden, - die gesamte Politik, zielt ja nur mehr darauf ab.

Für mich, auch im Verlaufe der zurückliegenden Diskussionen, klopft sich das immer mehr fest:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=482759

Natürlich einschl. der darin erwähnten links.

Wenn das mit dem Strom klappt, dann hat man ja schon die halbe Miete. Denn, derjenige, der vor dem totalen Stromausfall nicht genügend Asche unter sein Haupt gebettet hat, kriegt ja nichts mehr am Automaten. Und dann ist schnell Schicht im Schacht. Auch, wenn er noch Bargeldbestände am Konto hat.

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