Abgeordnete: Denn sie wissen nicht, was sie beschließen

Falkenauge @, Dienstag, 26.02.2019, 08:19 vor 1887 Tagen 7199 Views

Die Vertreter des Volkes, die im „Hohen Hause“ die Gesetze beschließen, kennen selbstverständlich deren Inhalt und Bedeutung genau, wissen, ob die Gesetze zum Wohl oder zum Schaden des Volkes sind; denn im letzteren Fall dürften sie sie ja nicht verabschieden. Diese verbreitete Meinung über die Funktion der Gesetzgebung beruht aber auf Unkenntnis; sie ist ein Irrtum, eine Illusion. Die Parlamentarier wissen zum größten Teil nicht, was sie beschließen. Sie nicken die meisten Gesetze nur mechanisch ab; sie sind hochbezahlte Gesetzgebungs-Marionetten.

Der langjährige CDU-Abgeordnete Wolfgang Bosbach sagte dazu:
„Also es ist ein klassischer Fall objektiver Unmöglichkeit, alles zu lesen und dann auch noch gedanklich zu durchdringen, was man als Abgeordneter an Vorlagen, an Ausschuss-Drucksachen bekommt. Und deswegen muss man sich ja gerade in vielen Fällen auf diejenigen verlassen, die die Detailkenntnis haben müssen, weil es deren Thematik ist.“
Hinzu kommen dann noch die "Experten" in den Ministerien und vor allem von außen.

Bei Gesetzesvorhaben geben diese Experten für die anderen ihre Stellungnahme ab, auf die sich diese dann verlassen und entsprechend abstimmen, ohne den Inhalt selbst durchschaut zu haben; was ja bedeutet, dass sie, wie das Volk sagt, zum „Stimmvieh“ werden. Das ist nicht nur ein Vorgang der Entdemokratisierung, sondern der Entmenschlichung.

Und keiner merkt, dass das ein grundsätzler Fehler im System ist.
Siehe: Denn sie wissen nicht, was sie beschließen

Brauchen sie auch nicht

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 26.02.2019, 08:25 vor 1887 Tagen @ Falkenauge 5802 Views

Denn es wird ihnen ja vom Parteivorstand gesagt, wofür sie zu stimmen haben.

Tieferes Problem

Falkenauge @, Dienstag, 26.02.2019, 09:08 vor 1887 Tagen @ helmut-1 5517 Views

Denn es wird ihnen ja vom Parteivorstand gesagt, wofür sie zu stimmen
haben.

Das ist das Problem des Parteiensystems. Hier ist noch ein tiefer liegenderes Problem des Systems der repräsentativen Demokratie gemeint.

Ich hab das schon verstanden

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 26.02.2019, 09:23 vor 1887 Tagen @ Falkenauge 5249 Views

aber ich hab das mehr sarkastisch kommentiert.

Klar wird durch den Fraktionszwang die Demokratie ausgehebelt. Es wäre wesentlich besser, wenn bei den Abstimmungen ohne Fraktionszwang und in geheimer Abstimmung entschieden werden würde. Zumindest bei wichtigen Themen.

Stellt sich die Frage, wer dann darüber entscheidet, was wichtig ist und was nicht.

http://www.sowisl.eu/files/aktuelle_infos/Fraktionsdisziplin.pdf

Das Wesen der "Demokratie"

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Dienstag, 26.02.2019, 10:52 vor 1887 Tagen @ Falkenauge 5161 Views

Bei Gesetzesvorhaben geben diese Experten für die anderen ihre
Stellungnahme ab, auf die sich diese dann verlassen und entsprechend
abstimmen, ohne den Inhalt selbst durchschaut zu haben; was ja bedeutet,
dass sie, wie das Volk sagt, zum „Stimmvieh“ werden. Das ist nicht nur
ein Vorgang der Entdemokratisierung, sondern der Entmenschlichung.

Und keiner merkt, dass das ein grundsätzler Fehler im System ist.
Siehe:
Denn
sie wissen nicht, was sie beschließen

Eine "Entdemokratisierung", was auch immer das bedeuten mag, ist hierbei genauso wenig zu erkennen, wie eine "Entmenschlichung". Das Prinzip der "Demokratie" besteht ja gerade darin, dass möglichst viele "Abgeordnete" des Volkes in dessen Sinne etwas beschließen, weil die Menschen der Überzeugung sind, nur auf diese Weise könne das Wohl der Mehrheit am besten gewahrt werden. Doch diese Abgeordneten sind Menschen, wie alle anderen auch. Und da sie bestenfalls einen repräsentativen Querschnitt durch die Bevölkerung bilden (ich weiß, das ist in der Realität noch nicht mal ansatzweise der Fall), sind sie nicht nur genauso anfällig für jede Form von Überredung und Einflussnahme, sondern von vielen Themen genauso überfordert. Sie müssen deshalb zwangsweise Entscheidungen treffen, für die sie im Grunde nicht ausreichend qualifiziert sind.

Das ist das Wesen unserer "Demokratie", es geht nicht anders. Entweder es "bestimmt" eine vom Volk gewählte Gruppe von Menschen - mit all ihren Stärken und Schwächen - und wir nennen es "Demokratie", oder ein autokratischer Herrscher - mit all seinen Stärken und Schwächen - bestimmt allein, was getan werden soll, und wir nennen es Autokratie bzw. Diktatur.

Als nach der französischen Revolution der 3. Stand für sich die gleichen Rechte einforderte, wie sie die beiden anderen Stände für sich beanspruchten und die Herrschaft des Adels durch die des Bürgertums ersetzte, sollte eigentlich der Willkürherrschaft durch Einzelne ein Ende gesetzt werden. Stattdessen aber bekam man die Willkürherrschaft von Vielen, was damals in einem brutalen, demokratisch legitimierten Gemetzel endete.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Es geht doch anders

Falkenauge @, Dienstag, 26.02.2019, 12:07 vor 1887 Tagen @ Otto Lidenbrock 5122 Views

Das ist das Wesen unserer "Demokratie", es geht nicht anders. Entweder es
"bestimmt" eine vom Volk gewählte Gruppe von Menschen - mit all ihren
Stärken und Schwächen - und wir nennen es "Demokratie", oder ein
autokratischer Herrscher - mit all seinen Stärken und Schwächen -
bestimmt allein, was getan werden soll, und wir nennen es Autokratie bzw.
Diktatur.

"Wesen der Demokratie." "Es geht nicht anders."

Das ist nicht das Wesen der Demokratie. Darum geht es gerade in dem verlinkten Artikel, den Du offensichtlich noch nicht gelesen hast.

Die Demokratie und der menschliche Egoismus

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Dienstag, 26.02.2019, 13:01 vor 1887 Tagen @ Falkenauge 5070 Views

Das ist nicht das Wesen der Demokratie. Darum geht es gerade in dem
verlinkten
Artikel
, den Du offensichtlich noch nicht gelesen hast.

Jetzt habe ich den Beitrag gelesen. Er handelt im Kern davon, dass statt einer Regierung durch ein "Parlament von Dilettanten", diese durch eine Selbstverwaltung durch "Fachleute vor Ort" ersetzt bzw. durch diese ergänzt wird. Im Grunde eine Art "Subsidiaritätsprinzip", welches Deutschland im Rahmen des Föderalismus prinzipiell ja schon besitzt. Die Bundesländer regieren sich praktisch durch ihre Länderparlamente selbst, wobei grundsätzlich Bundesrecht Landesrecht bricht.

Die im Artikel vorgeschlagene Selbstverwaltung vor Ort bzw. das von Steiner vorgeschlagene Prinzip der "Dreigliederung des sozialen Organismus" wirkt auf mich sehr utopisch. Es erinnert ein wenig an die Zeit unmittelbar nach der Februarrevolution in Russland 1917. Damals versuchte man dieses Prinzip mit Hilfe der Räte darzustellen, die in den Fabriken und Dörfern die "Fachleute vor Ort" waren.

Wer schon einmal Parteiarbeit geleistet hat weiß, dass auch diese Verlagerung der Entscheidungsgewalt prinzipiell kaum etwas ändert. Das Problem sind nach meiner Meinung weniger die zu treffenden Entscheidungen als vielmehr das Wesen des Menschen, der grundsätzlich nicht fähig erscheint, sein gesellschaftliches Zusammenleben sozialverträglich und vernünftig zu gestalten.

Der Egoismus des Menschen hat ihn zum erfolgreichen Eroberer der Kontinente gemacht, schließt aber gleichzeitig ein harmonisches Miteinander aus. Entscheidungen zum Wohle aller setzen grundsätzlich die Bereitschaft voraus, auch im Sinne aller zu Denken. Diesen Altruismus besitzen aber nur die wenigsten Menschen. Wenn es die Möglichkeit gibt, die anderen zu übervorteilen, siegt bei den meisten die Gier über irgendwelche Ideale.

Die Geschichte beweist zuhauf, dass so gut wie jeder korrumpierbar ist, jeder hat seinen Preis.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Missverständnisse

Falkenauge @, Dienstag, 26.02.2019, 16:26 vor 1887 Tagen @ Otto Lidenbrock 4895 Views

Jetzt habe ich den Beitrag gelesen. Er handelt im Kern davon, dass statt
einer Regierung durch ein "Parlament von Dilettanten", diese durch eine
Selbstverwaltung durch "Fachleute vor Ort" ersetzt bzw. durch diese
ergänzt wird. Im Grunde eine Art "Subsidiaritätsprinzip", welches
Deutschland im Rahmen des Föderalismus prinzipiell ja schon besitzt. Die
Bundesländer regieren sich praktisch durch ihre Länderparlamente selbst,
wobei grundsätzlich Bundesrecht Landesrecht bricht.

Nein, kein Subsidiaritätsprinzip. Das staatliche Parlament wäre nur für das Rechtsleben zuständig und überhaupt nicht für die inhaltliche Gestaltung und Organsation des Geistes- und des Wirtschaftslebens, auch nicht subsidiär.

Die im Artikel vorgeschlagene Selbstverwaltung vor Ort bzw. das von
Steiner vorgeschlagene Prinzip der "Dreigliederung des sozialen Organismus"
wirkt auf mich sehr utopisch. Es erinnert ein wenig an die Zeit unmittelbar
nach der Februarrevolution in Russland 1917. Damals versuchte man dieses
Prinzip mit Hilfe der Räte darzustellen, die in den Fabriken und Dörfern
die "Fachleute vor Ort" waren.

Jedes Ideal, nach dem die Realität verändert werden soll, ist zunächst utopisch. Erinnerungen an die Februarrevolution und Räte trüben das angesprochene Ideal und haben nichts damit zu tun.

Wer schon einmal Parteiarbeit geleistet hat weiß, dass auch diese
Verlagerung der Entscheidungsgewalt prinzipiell kaum etwas ändert.

Es geht gar nicht um Entscheidungsgewalt im Wirtschafts- und im Geistesleben. Er dürfen hier keine vertikalen Regelungen von oben getroffen werden, die die Freiheit des Einzelnen ausschließen, sondern koordinierende Vereinbarungen, Verträge zwischen den freien Institutionen und Organisationen, die sich aufeinander abstimmen.

Der Egoismus des Menschen hat ihn zum erfolgreichen Eroberer der
Kontinente gemacht, schließt aber gleichzeitig ein harmonisches
Miteinander aus. Entscheidungen zum Wohle aller setzen grundsätzlich die
Bereitschaft voraus, auch im Sinne aller zu Denken. Diesen Altruismus
besitzen aber nur die wenigsten Menschen. Wenn es die Möglichkeit gibt,
die anderen zu übervorteilen, siegt bei den meisten die Gier über
irgendwelche Ideale.

Der Egoismus ist ja auch bis zu einem gewissen Grade notwendig. Er nimmt nur überhand, wenn die gesellschaftlichen Strukturen und Gesetze ihn begünstigen und fördern, anstatt ihm zugunsten des Gemeinwohls Grenzen zu setzen.

Nein, es geht nicht anders. Demokratie, wie sie leibt und lebt.

Mephistopheles, Dienstag, 26.02.2019, 13:07 vor 1887 Tagen @ Falkenauge 5187 Views

"Wesen der Demokratie." "Es geht nicht anders."

Das ist nicht das Wesen der Demokratie. Darum geht es gerade in dem
verlinkten
Artikel
, den Du offensichtlich noch nicht gelesen hast.

Braucht man nicht. In dem Artikel sind sowieso keine neuen Erkenntnisse enthalten.

Das Wesen der Demokratie besteht nämlich darin, dass Abgeordnete, die gewählt sind, nichts zu entscheiden haben und die, die entscheiden, nicht gewählt sind.

Es ist Zeitverschwendung, sich mir denjenigen abzugeben, die das immer noch nicht begriffen haben. Vermutlich sind diese zur Einsicht in das Wesen der Demokratie nicht in der Lage.

Die Demokratie geht jedenfalls weiter ihren Weg bis zu ihren (un)seligen Ende.

Gruß Mephistopheles

Big Four: Deloitte – EY (Ernst & Young) – KPMG – PricewaterhouseCoopers (PwC)

Ostfriese @, Dienstag, 26.02.2019, 15:12 vor 1887 Tagen @ Mephistopheles 5419 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 26.02.2019, 15:51

"Die Macht gehört demjenigen, der zu geben vermag und dem nicht zurückgegeben werden kann."

Jean Baudrillard in 'Kool Killer oder Der Aufstand der Zeichen' (S. 91)

Hallo Mephistopheles,

genauso

Das Wesen der Demokratie besteht nämlich darin, dass Abgeordnete, die
gewählt sind, nichts zu entscheiden haben und die, die entscheiden, nicht
gewählt sind.

ist es.

HSH Nordbank: https://www.youtube.com/watch?v=XX7Vvv5cdwU

Für die vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt – Deloitte, EY (Ernst & Young), KPMG, PricewaterhouseCoopers (PwC) – gilt: fast eine Mio. Mitarbeiter, aktiv in 180 Ländern und etwa 130 Mrd. Umsatz.

Big Four: http://mediathek.daserste.de/Reportage-Dokumentation/Die-unheimliche-Macht-der-Berater/...

Gruß â€“ Ostfriese

Das Wesen *unseres* Staates

Tempranillo @, Dienstag, 26.02.2019, 13:18 vor 1887 Tagen @ Otto Lidenbrock 5480 Views

Macron telefonierte mit Benjamin Netanjahu, um ihm anzukündigen, Frankreich werde zur Bekämpfung antisemitischer Verschwörungstheorien ein Gesetz erlassen, das Antizionismus d.h. auch Kritik an Israels Besatzungspolitik (J. Cohen) mit Antisemitismus gleichsetzt und entsprechend bestraft.

Anschließend kündigte er das Vorhaben auf dem CRIF-Diner an. Erst im dritten Schritt wird es der *Volksversammlung* zur Abstimmung vorgelegt.

Entspricht diese Reihenfolge etwa der demokratischen Rangfolge? Jacob Cohen meint ja und bezeichnete François Hollande als *Netanjahus kleinen Telegraphisten*. Macron scheint auch in diesem Punkt sein Nachfolger zu sein.

Während des CRIF-Diners versuchte Francis Kalifat nach freimaurerischer Umarmung und brüderlichem Logenkuß, Emmanuel Macron zur Miß Liberty zu machen, was diesem sichtbar unangenehm gewesen ist.

Ich habe mich gefragt, woraus der Chef des CRIF die Verwegenheit bezieht, Macron vor den Augen der Welt derart bloßzustellen? Wollte er gar zu erkennen geben, daß wir es bei der hochheiligen Demokratie in Wahrheit mit einer Form der Diktatur zu tun haben, die von einer gewissen Minderheit ausgeübt wird, in deren Händen letztlich auch Gesetzgebung und Rechtsprechung liegen?

Über die Vorgänge um die Beleidigung Alain Finkielkrauts, die erstens von einem Salafisten, also Liebling von CRIF, LICRA, UEJF und USrael-Imperium ausgesprochen wurde sowie möglicherweise inszeniert gewesen ist, schrieb ein Leser, daß *20 herausgeschossene Augen und fünf abgerissene Hände weniger zählen als die Beleidigung Finkielkrauts*.

Die Demokratie als Herrschaft oder Tyrannei der Volksmehrheit zu bezeichnen, wäre der größte Fehler, den man machen kann. Schon im ersten demokratischen Parlament von 1789 war das zu 90% aus Bauern, Arbeitern und Handwerkern vertretene Volk so gut wie überhaupt nicht vertreten.

Stattdessen finden wir an den entscheidenden Stellen Aristokraten wie den Herzog von Orleans, Baron Cloots, Marquis de Saint-Fargeau, Graf Mirabeau, Charles Maurice de Talleyrand-Perigord, Cerfberr de Medelsheim, sogar Robespierre war ein Maximilian von.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Warum Demokratie eine Illusion ist ....

NST @, Südthailand, Mittwoch, 27.02.2019, 04:18 vor 1886 Tagen @ Tempranillo 5182 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 27.02.2019, 04:49

Die Demokratie als Herrschaft oder Tyrannei der Volksmehrheit zu
bezeichnen, wäre der größte Fehler, den man machen kann. Schon im ersten
demokratischen Parlament von 1789 war das zu 90% aus Bauern, Arbeitern und
Handwerkern vertretene Volk so gut wie überhaupt nicht vertreten.

Hallo

Was du noch nicht begriffen hast: Die Bauern, Arbeiter und Handwerker sind nicht in einem Parlament vertreten, weil sie anderweitig beschäftigt sind. Sie haben keine Zeit Luftschlösser zu bauen, wenn die Kuh volle Euter hat.

Das ist im Prinzip der Grund.
Deshalb ist Demokratie auch der Geschwätzwissenschaft zu zurechnen. Erfolgreiche Bauern, Arbeiter, Handwerker werden doch ihr Leben nicht von einem Wähler abhängig machen, denn sie bekommen ihr Leben selbst in den Griff.

Der Begriff -sozial- ist in der heutigen Zeit ein Synonym für die Unfähigkeit der Selbstorganisation. Überall wo er verwendet wird, finden wir die gleiche Wurzel.

Bauern, Arbeiter und Handwerker, die Fähigen, haben nie Zeit. Denn sie müssen alles selbst organisieren und ausführen. Die Aufträge, die Arbeit und der erfolgte Return muss vernünftig investiert werden. Für das Alter muss auch Vorsorge getroffen werden und eine Grundlage geschaffen, für die Nachfolger.

Wenn von den Bauern, Arbeitern oder Handwerkern einer in die Politik wechselt, muss er das Geld von dort bekommen. Das wird er auch, denn er ist ja nicht so verbildet, wie seine Kollegen mit Diplom und Doktortitel. Der lässt sich natürlich schmieren, weil er genau weiss wie so was gemacht wird. Eine Hand wäscht die andere. Aus einem zuvor nützlichen Mitglied der Gesellschaft wird in der Demokratie ein Parasit, der sich sehr schnell sein eigenes Reich konstruiert - eben weil er es kann!

So läuft das in wenigen Sätzen erklärt. Jeden weiteren Tag, den ich erleben darf, wird das aufs neue bestätigt.

Es gibt nur eine Revolution die funktioniert: Die persönliche Entwicklung des eigenen Geistes - alles andere dreht nur weitere Runden im endlosen Rad von Tod und Wiedergeburt. Das sind jetzt meine Worte, jemand anders könnte das auch anders beschreiben, ändert aber nichts an der Aussage.
Gruss

PS: Warum sind die Grünen Khmer so erfolgreich? Sie haben nichts gelernt, was einer Gesellschaft hilft und statt dessen ihre Zeit zur Vervollkommnung einer parasitären Lebensweise investiert und das zur Perfektion gebracht. Ein Parasit, der von einer demokratischen Gesellschaft genährt wird .... und diese aus Dank auffrisst.

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

NSTs Erkenntnistext gehört in die Sammlung!

Wildheuer @, Schurkenstaat im Herzen Europas, Mittwoch, 27.02.2019, 08:54 vor 1886 Tagen @ NST 4663 Views

NSTs ganzer Erkenntnistext, und vor allem auch seine Kernaussage...

Es gibt nur eine Revolution die funktioniert: Die persönliche Entwicklung
des eigenen Geistes - alles andere dreht nur weitere Runden im endlosen Rad
von Tod und Wiedergeburt.

...gehören ganz oben in die Sammlung [[top]] !


Schöner Gruss
vom Wildheuer

--
Gibt es denn keinen Boden auf dieser absurden Welt? Ich dachte wir wären längst aufgeschlagen. --nereus

Entwicklung des Geistes

Falkenauge @, Mittwoch, 27.02.2019, 09:59 vor 1886 Tagen @ NST 4554 Views

Deshalb ist Demokratie auch der Geschwätzwissenschaft zu zurechnen.
Erfolgreiche Bauern, Arbeiter, Handwerker werden doch ihr Leben nicht von
einem Wähler abhängig machen, denn sie bekommen ihr Leben selbst in den
Griff.

Der Begriff -sozial- ist in der heutigen Zeit ein Synonym für die
Unfähigkeit der Selbstorganisation. Überall wo er verwendet wird, finden
wir die gleiche Wurzel.

Bauern, Arbeiter und Handwerker, die Fähigen, haben nie Zeit. Denn sie
müssen alles selbst organisieren und ausführen. Die Aufträge, die Arbeit
und der erfolgte Return muss vernünftig investiert werden. Für das Alter
muss auch Vorsorge getroffen werden und eine Grundlage geschaffen, für die
Nachfolger.

Sehr treffend, NST. Was heute Demokratie genannt wird, ist die Anmaßung weniger, alle Lebensgebiete zu reglementieren. Demokratie vollzieht sich in Abstimmungen. Diese sind aber nur im reinen Rechtsgebiet berechtigt, darüber hinaus heben sie die Freiheit auf.
In der Wirtschaft, also da, wo die Bauern, Arbeiter, Unternehmer und Handwerker fachkundig arbeiten, kommt es auf die Selbstorganisation an, auf horizontale Absprachen und Verträge in einer Selbstverwaltung des Wirtschaftslebens. Da hat niemand aus einem Parlament oder Ministerium hineinzureden, weil dann die Selbstbestimmung, die Grundlage der Demokratie, aufgehoben wird.
Entsprechendes gilt für das kulturelle Leben mit seinem Kern, dem Bildungswesen.

Es gibt nur eine Revolution die funktioniert: Die persönliche Entwicklung
des eigenen Geistes - alles andere dreht nur weitere Runden im endlosen Rad
von Tod und Wiedergeburt. Das sind jetzt meine Worte, jemand anders könnte
das auch anders beschreiben, ändert aber nichts an der Aussage.

Sehr schön formuliert. Das ist das Zentrale des Lebens. Die persönliche Entwicklung des eigenen Geistes ist eine Sache des Kultur- oder Geisteslebens. Dieses muss deshalb im Mittelpunkt stehen, dem das staatlich-rechtliche Leben und das Wirtschaftsleben zu dienen haben. Daher ist das Allerwichtigste, dass das Geistes- und Bildungswesen aus der Bevormundung des Staates herausgelöst und mit einer Selbstverwaltung von Staat und Wirtschaft unabhängig werden. Dann wird die Entwicklung des eigenen Geistes jedes Menschen in seiner Freiheit und Selbstbestimmung endlich im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens stehen und von allen Seiten gefördert und nicht wie heute unterdrückt werden!
Der Mensch muss das Maß der Gesellschaft werden, nach dem sie zu gestalten ist.

Charles Maurras hat es erkannt

Tempranillo @, Mittwoch, 27.02.2019, 13:29 vor 1886 Tagen @ Falkenauge 4470 Views

Hallo Falkenauge,

Sehr treffend, NST. Was heute Demokratie genannt wird, ist die Anmaßung
weniger, alle Lebensgebiete zu reglementieren.

Charles Maurras (1868-1952): *Die Demokratie führt zur Oligarchie, wie immer man es auch anstellt, denn es ist das Geld, das in der Demokratie die Macht macht.*

Maurras stand sein an Miserabilität kaum zu überbietender Haß auf Deutschland im Weg, um auf Grundlage seiner fabelhaften Einsichten den einzig möglichen Ausweg zu finden. Bei vielen Deutschen, die sich nicht von ihren antifranzösischen Ressentiments lösen können und wie Maurras oder Bainville damit nur den Todfeinden Europas und des eigenen Landes, Angloamerika in die Karten spielen, stelle ich etwas Ähnliches fest.

Maurras muß man zugutehalten, daß er sich, wenn auch spät korrigiert hat und für eine konstruktive Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzern plädierte.

Rebatets *Décombres* enthalten glänzende Schilderungen der Maurass'schen Verbohrtheit und Unfähigkeit, die Wirklichkeit an sich heranzulassen, die mich stark an angloamerikanisch vernagelte BRDlinge erinnern.

Maurras phantasierte noch von einem französischen Sieg, als Meldungen von den bei Dünkirchen eingekesselten englisch-französischen Truppen in der Presse standen und klar war, die Soldaten sind auf Gedeih und Verderben den Entscheidungen Hitlers ausgeliefert.

Dieser kleine Exkurs war wieder ein Plädoyer, sich endlich um einen anderen Quellen-Fundus zu bemühen, weil man andernfalls von der Wiege bis zur Bahre, Kindergarten, Schule, Universität, Beruf, Privatleben und Freizeit im Hamsterrad der vom transatlantischen Raub- und Völkermordkapitalismus befeuerten US-Propaganda läuft.

Dieses Hamsterrad ist noch weit problematischer als das andere, da noch schwerer zu erkennen und zu noch verheerenderen Folgen führend.

Tempranillo

https://www.egaliteetreconciliation.fr/Evenement-Kontre-Kulture-Mes-idees-politiques-de...

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Systemfehler

Falkenauge @, Mittwoch, 27.02.2019, 14:03 vor 1886 Tagen @ Tempranillo 4423 Views

Hallo Falkenauge,

Sehr treffend, NST. Was heute Demokratie genannt wird, ist die

Anmaßung

weniger, alle Lebensgebiete zu reglementieren.


Charles Maurras (1868-1952): *Die Demokratie führt zur Oligarchie, wie
immer man es auch anstellt, denn es ist das Geld, das in der Demokratie die
Macht macht.*

Hallo Tempranillo,
die Verselbständigung des Wirtschafts- und des Geisteslebens gegenüber dem Staat durch je eigene horizontal koordinierende Verwaltungen würde der Oligarchie ein Ende machen. Daher wird das natürlich von der finanz-politischen Kaste verhindert, solange sie die Fäden in den Händen hat. Ich mache mir daher keine Illusionen.
Mir geht es um Bewusstmachen und Aufzeigen von Entwicklungwegen, die erst durch eine überzeugte Mehrheit von unten erzwungen werden können.

Dieser kleine Exkurs war wieder ein Plädoyer, sich endlich um einen
anderen Quellen-Fundus zu bemühen, weil man andernfalls von der Wiege bis
zur Bahre, Kindergarten, Schule, Universität, Beruf, Privatleben und
Freizeit im Hamsterrad der vom transatlantischen Raub- und
Völkermordkapitalismus befeuerten US-Propaganda läuft.

Dieses Hamsterrad ist noch weit problematischer als das andere, da noch
schwerer zu erkennen und zu noch verheerenderen Folgen führend.

Deine Kenntnis solcher Leute ist bewundernswert, aber wenn man des Französischen nicht mächtig ist, hat man dazu kaum Zugang.
Davon abgesehen sehen sie - wie auch Prof. Mausfeld trotz seiner scharfen Analysen - nicht den von mir skizzierten entscheidenden Systemfehler. Ich habe ihn in vielen Artikeln behandelt. Sich darauf mitdenkend einzulassen, erfordert halt etwas Zeit.

Es ist wirklich ein Unglück

Tempranillo @, Mittwoch, 27.02.2019, 14:46 vor 1886 Tagen @ Falkenauge 4494 Views

Hallo Falkenauge,

Deine Kenntnis solcher Leute ist bewundernswert, aber wenn man des
Französischen nicht mächtig ist, hat man dazu kaum Zugang.

Das kann man nur bedauern. Ich bin dieser Sprache ja auch nicht mächtig, aber wenigstens verstehe ich ein wenig. An dem Punkt komme ich nicht mehr mit. Französisch muß doch jeder ein paar Jahre in der Schule gehabt haben und sollte imstande sein, die verschütteten Kenntnisse wieder zu reaktivieren.

Es ist wirklich ein Unglück, daß sich kaum jemand dafür interessiert, was Jacob Cohen über die Mentalität kolonisierter d.h. unter Fremdherrschaft lebender Völker sagt:

*Die Mentalität des Kolonisierten verstehen und sich daraus lösen:* https://www.youtube.com/watch?v=akr6N5mzLog

Kolonisierte Völker hätten jede Selbstachtung verloren und würden, da sie täglich erniedrigt und ihre Kultur von den Kolonialherren als schierer Dreck dargestellt werde, den Kopf einziehen und kuschen.

Cohen bezieht sich auf die Zustände in Marokko und Algerien, aber für die OMF-BRD gilt das genauso, im Grunde sogar für ganz Europa.

Mit Cohen im Hinterkopf sollte man in n0bys Beitrag von heute die Hinweise auf den Mittenwalder Geigenbau schätzen, statt seine Überheblichkeit an läppischen Rechtschreib- oder Tippfehlern auszulassen.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Da gibt es keinen Systemfehler: Demokratie ist perfekte Diktatur!

neptun, Donnerstag, 28.02.2019, 02:35 vor 1885 Tagen @ Falkenauge 4531 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 28.02.2019, 02:41

Hi Falkenauge,

Du behauptest, daß Du Dir keine Illusionen machst, indem Du erkennst, daß das Ende der Oligarchie (herbeigeführt durch "die Verselbständigung des Wirtschafts- und des Geisteslebens gegenüber dem Staat durch je eigene horizontal koordinierende Verwaltungen") von der finanz-politischen Kaste verhindert wird, solange diese "die Fäden in den Händen hat."

Mir geht es um Bewusstmachen und Aufzeigen von Entwicklungwegen, die erst durch eine überzeugte Mehrheit von unten erzwungen werden können.

Was aber sollte denn das anderes sein als Illusion?!

Es hat immer vereinzelt (oder hier und da auch geringfügig häufiger) kluge und überzeugte Leute in allen Ständen der Gesellschaft gegeben, und es wird sie auch immer geben, aber niemals als Mehrheit, durch welche irgendetwas von unten erzwungen werden könnte, was nicht von oben genauso gewollt wäre!

Ich behaupte, daß die Demokratie (ich nenne sie daher Demokratur) eigens erfunden wurde, um genau das zu gewährleisten: Jeder (oder fast jeder, jedenfalls die Mehrheit) glaubt in Freiheit zu leben und mitbestimmen zu können, aber gerade die vielen "Spielmöglichkeiten" der Demokratie im einzelnen dienen genau dazu, Deinen Wunschtraum zu verhindern bzw. etwaige doch mal aufkeimende revolutionäre Kräfte zu binden oder zu schwächen.

Ein einziges, ganz winziges Beispiel für die ungezählten Wirk- und Spielmöglichkeiten zur Erhaltung des Systems möchte ich hier nennen und auf die Wirkungsweise etwas eingehen: Das politische Kabarett.

Die meisten Menschen, die dorthin gehen, sind nicht ganz so verblödet, wie @der_Chris das durch die Bank von der deutschen Bevölkerung anzunehmen scheint. Unter denen bestünde noch am ehesten eine Möglichkeit, die von Dir erwähnte "überzeugte Mehrheit" zu kreieren (obwohl das naturgemäß keine Mehrheit im eigentlichen Sinne wäre, aber möglicherweise vielleicht doch eine kritische Grenze übersteigen könnte).

Nun geht es aber wiederum der Mehrheit dieser Kabarettbesucher so, daß sie gar nicht mitbekommen, wie durch das erleichterte Aufatmen ihres Unbewußten - "Toll, daß das mal jemand sagt!" oder noch schlimmer "Toll, daß das bei uns gesagt werden darf!" - ihrer evtl. doch vorhandenen revolutionären Kraft die Spitze genommen wird. Im Gegenteil, anstatt sich dieses inneren Prozesses bewußt zu werden, sehen sie sich irrigerweise sogar als Teil der gesellschaftsverändernden Kraft. Verhängnisvoll? Ja, vielleicht, dann ist das aber auf jeden Fall ein geplantes Verhängnis (da paßt dieser Begriff sogar in mehrdeutiger Weise: "Es ist verhängt worden."). Herkömmliche Diktaturen können solches nicht planen, ja sie können sich Vergleichbares nicht einmal leisten.

Solches ist aber in einer Demokratie ohne weiteres im großen Stil leicht planbar, man kann die Kabarettisten (fast) alles sagen lassen, eben weil das Kabarett nicht die Revolution selbst ist, sondern revolutionäre Kräfte gezielt schwächt, bindet oder kanalisiert, auch wenn das vermutlich von den meisten Künstlern auf diesem Gebiet (in Dtl. haben wir eine ganze Menge hervorragender Vertreter dieser Spezies darunter!) gar nicht so beabsichtigt ist.

Davon abgesehen sehen sie [ ... ] nicht den von mir skizzierten entscheidenden Systemfehler. Ich habe ihn in vielen Artikeln behandelt. Sich darauf mitdenkend einzulassen, erfordert halt etwas Zeit.

Eben, und es erfordert neben der Zeit auch die Fähigkeit des Verstehens, wenn es denn einen Systemfehler gäbe! Den gibt es aber schon aus dem ganz einfachen Grunde nicht, weil es nie gleichzeitig genug Leute mit diesen Fähigkeiten (Zeit und Verständnis) geben wird.

Vielmehr dient alles, was Du hier im System erlebst, der Erhaltung genau dieses Systems.

Wer da immer glaubt, daß man dieses System mit Kräften vom Inneren des Systems her aufbrechen könne, der mag ruhig weiter träumen.

LG neptun

--
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Weil es permanent besonders aktuell ist:
"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

"Über die politischen Kabarettisten …

Ostfriese @, Donnerstag, 28.02.2019, 09:11 vor 1885 Tagen @ neptun 4351 Views

Hallo neptun,

am Ende des Jahres 2015 hatte ich darüber

Ein einziges, ganz winziges Beispiel für die ungezählten Wirk- und
Spielmöglichkeiten zur Erhaltung des Systems möchte ich hier nennen und
auf die Wirkungsweise etwas eingehen: Das politische Kabarett.


schon einige Ausführungen gemacht – ich möchte sie an dieser Stelle gerne wiederholen.

… aus den Glanzzeiten der Ensembles „Die Stachelschweine“ in Berlin und der „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“ ist eine schöne Geschichte überliefert, die mittlerweile 50 Jahre zurückliegt.

Bei den Uraufführungen ihrer neuen Programme saßen immer bekannte Politiker der damaligen Zeit in der ersten Reihe des Auditoriums – vor allem Erich Mende (1916 – 1998), der heute als ehemaliger FDP Bundesvorsitzender in Vergessenheit geraten ist. Die Kabarettisten fragten ihn einmal, warum er sich regelmäßig die neuen Programme ansehe und anhöre, worauf er antwortete, dass er wissen möchte, welche politischen Stimmungen und Auffassungen bei den Intellektuellen und im Volk bestünden und vorherrschten, um die für ihn richtigen eigenen Antworten für seine Politik zu finden und zu formulieren. Die Kabarettisten waren sprachlos und verärgert, weil sie erkennen mussten, dass sie von den Politikern nur für deren eigenen politischen Zwecke benutzt, vereinnahmt und missbraucht wurden – was ja wohl nicht die Aufgabe des Kabaretts sei. Ihr späterer Kommentar war, dass sie die Politiker von vorneherein aus den Veranstaltungen hätte ausschließen müssen.

Der Hohn und der Spott über das Politische durch das Kabarett – wie toll sind wir doch, wie haben wir es ihnen wieder gezeigt und Völker hört die Signale! – stehen auch nur im Dienste der Großkopfeten. Das Kabarett hat nur die Aufgabe, die Ängste der Zuhörer vor der ständigen systemischen Gewalt durch die beliebig austauschbaren und belanglosen Handwerksmeister der Macht – die sich als Entschädigung und als Schmerzensgeld hohe Einkommen und überhöhte Pensionen selbst genehmigen können – aus den Instanzen einer zentrischen Ordnung zu verringern und mental zu überwinden. Es ist nur ein „hyperreales Schauspiel“ zwischen dem Politischen und dem Widerstand gegen das Politische."

Gruß â€“ Ostfriese

Es gibt keinen Systemfehler

Tempranillo @, Donnerstag, 28.02.2019, 10:54 vor 1885 Tagen @ neptun 4394 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 28.02.2019, 11:40

Hallo neptun,

Solches ist aber in einer Demokratie ohne weiteres im großen Stil leicht
planbar, man kann die Kabarettisten (fast) alles sagen lassen,
eben weil das Kabarett nicht die Revolution selbst ist, sondern
revolutionäre Kräfte gezielt schwächt, bindet oder kanalisiert,
auch
wenn das vermutlich von den meisten Künstlern auf diesem Gebiet (in Dtl.
haben wir eine ganze Menge hervorragender Vertreter dieser Spezies
darunter!) gar nicht so beabsichtigt ist.

Sehr gut gesehen! Kabarett scheint die Aufgabe zu haben, von den entscheidenden Themen, etwa Besatzerherrschaft oder Demokratie-Diktatur abzulenken und das Publikum mit Persönlichem, Parteienklimbim oder Witzig-Unverbindlichem abzulenken.

Wer in einer Weise Kabarett macht, wie man es sich vorstellt, bekommt früher oder später existenz- und lebensbedrohenden Ärger mit Staatsmacht und demokratischen Mordbanden.

Der von allen Hunden gehetzte Dieudo wäre so ein Fall. Inzwischen stellt auch der ZDJ der Schweizer Muster- und Modelldemokratie gegen ihn Strafanzeige, weil er sich in einem Programm unsittlich, majestätsbeleidigend und gotteslästerlich, sprich revisionistisch geäußert hat.

Französische Politiker wie der inzwischen abgehalfterte Manuel Valls bezeichneten ihn als Staatsfeind, der er, betrachtet man die Dinge objektiv, auch ist. Nichts erschüttert ein Lügensystem derart in den Grundfesten als das Lachen über seine Tabus; heute nicht anders als bei Hitler, Stalin, Ulbricht und Honecker.

Die hysterische Brutalität dieses Systems geht sogar so weit, Webseitenbetreiber, die der Staatsmacht unangenehme Karikaturen einstellen, vor Gericht zu ziehen und drakonisch zu bestrafen (A. Soral).

Eben, und es erfordert neben der Zeit auch die Fähigkeit des Verstehens,
wenn es denn einen Systemfehler gäbe! Den gibt es aber schon aus
dem ganz einfachen Grunde nicht, weil es nie gleichzeitig genug Leute mit
diesen Fähigkeiten (Zeit und Verständnis) geben wird.

Ich denke auch, daß es diesen Systemfehler nicht gibt und mancher ihm nachjagt wie einem Phantom. Betrachtet man die Demokratie als Gelddiktatur, die irgendwann einen messianischen Weltstaat errichten soll, müßte man schlagartig, als würde der Blitz einschlagen, erkennen, daß dieses System bestimmt keinen Fehler hat und so perfekt funktioniert wie kein anderes.

Systemfehler betreffen also nicht die Demokratie, sondern die Vorstellungen, die sich der Betreffende von ihr macht, wie das bei mir früher ja auch der Fall gewesen ist.

Vielmehr dient alles, was Du hier im System erlebst, der Erhaltung
genau dieses Systems.

[[top]]

Wer da immer glaubt, daß man dieses System mit Kräften vom Inneren des
Systems her aufbrechen könne, der mag ruhig weiter träumen.

Die einzige Möglichkeit wären Referenden per Volksinitiative, was Etienne Chouards Steckenpferd ist. Genau aus diesem Grund wird es sie niemals geben, da die westliche Demokratie sich damit ihr eigenes Grab schaufeln würde.

Vom Volk eingebrachte Referenden sind in unseren Zeiten so unwahrscheinlich wie bei Hitler, Stalin, Ulbricht und Honecker, wobei Hitler, anders als Kohl, Schröder, Merkel und der kriminelle BRD-Abschaum, vier mal Volksabstimmungen ansetzen ließ.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Zur Diskussion über Systemfehler

Tempranillo @, Donnerstag, 28.02.2019, 13:23 vor 1885 Tagen @ Tempranillo 4284 Views

Angenommen, ich zeige jemandem dieses, nennen wir es System

https://www.kotte-zeller.de/heckler-amp%3B-koch-mp5-k-pdw-co2-maschinenpistole-45-mm-bb...

… und er sagt mir anschließend, es habe einen Fehler.

Ich: *Welchen denn?*

Er: *Es kann Menschen töten!*

Ich: *Aber das soll es doch. Dazu ist es da!*

Mit der Demokratie verhält es sich nicht anders. Bevor man über Systemfehler diskutiert, muß man zuerst wissen, wozu die Demokratie da ist, sonst wird man mit seiner Analyse, Beschreibung und Bewertung nie auf einen grünen Zweig kommen und Ergebnisse präsentieren, die jahre-, vielleicht jahrzehntelang, wenn nicht über Jahrhunderte hinweg zur nachprüfbaren Wirklichkeit in einem Widerspruch stehen, wie er schreiender kaum sein könnte.

Statt der Maschinenpistole von Heckler und Koch hätte ich auch Little Boy und Fat Man als Beispiel nehmen können, die eben wie die Demokratie tun bzw. getan haben, wofür sie dagewesen sind: Menschen ermorden, und das im ganz großen Stil!

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Der Irrtum vom Irrtum über den Systemfehler und damit verwandte Irrtümer

Falkenauge @, Donnerstag, 28.02.2019, 16:28 vor 1885 Tagen @ neptun 4224 Views

Hallo neptun,

Demokratie wurde nicht eigens erfunden, wie Du schreibst, sondern hat sich geschichtlich aus dem allmählichen Erwachen der Individualität zu Freiheit und Selbstbestimmung entwickelt.
Sie besteht darin, an die Stelle der durch Herrscher von oben gegebenen Gesetze die Gesetze des Volkes selbst zu setzen, die durch Abstimmungen mehrheitlich beschlossen werden.

Der Systemfehler liegt in dem Umstand, dass die Gesetzgebunganmaßung der Autokratie, neben dem Rechtsleben auch das Wirtschafts- und das Geistesleben inhaltlich zu reglementieren beibehalten wurde und dadurch die Freiheit und Selbstbestimmung der fachkundig in diesen Lebensbereichen tätigen Menschen aufgehoben wird.

Für die Verbreitung der Erkenntnis dieses Systemfehlers setze ich mich ein, weil diese die Voraussetzung einer Änderung ist, "die erst durch eine überzeugte Mehrheit von unten erzwungen werden" kann.

Damit habe ich nicht gesagt, dass diese Mehrheit auch erreicht wird. Da bin ich selbst sehr skeptisch. Also ich mache mir da nach wie vor keine Illusionen.
Ich weiß, dass es zunächst immer Minderheiten sind, die die fortschrittlichen Ideen erkennen und dass es sehr schwer ist und auch verhindert wird, die Mehrheit dafür zu gewinnen. Das erlebt man ja auch hier im Gelben.
Aber ich bin auch überzeugt, dass es sonst zu weiteren Katastrophen kommen wird, die die Menschen zur Besinnung zwingen.

Du schreibst:
"...wenn es denn einen Systemfehler gäbe! Den gibt es aber schon aus dem ganz einfachen Grunde nicht, weil es nie gleichzeitig genug Leute mit diesen Fähigkeiten (Zeit und Verständnis) geben wird."

Das ist natürlich ein schwerer Denkfehler und Unsinn. Ein Systemfehler ist nicht deshalb keiner, weil es nicht genug Leute gibt, ihn zu verstehen. Das Nicht-Verstehen setzt ja das Vorhandensein des Systemfehlers voraus. Und mit dem Verstehen hapert es ja bei Dir schon.

Noch einmal: Es ist logisch klar, dass die Gesetzgebunganmaßung, neben dem Rechtsleben auch das Wirtschafts- und das Geistesleben inhaltlich zu reglementieren, die Freiheit und Selbstbestimmung der fachkundig in diesen Lebensbereichen tätigen Menschen aufhebt.
Daraus folgt zwingend, dass die Freiheit und Selbstbestimmung in diesen Lebensbereichen nur aufrecht erhalten bzw. gewonnen werden kann, wenn diese aus der omnipotenten Gesetzgebungskompetenz des Parlamentes herausgelöst und eine je eigene Selbstverwaltung erhalten.

Dass dies logisch falsch und prinzipiell undurchführbar sei, hast Du und auch Tempranillo mir noch nicht nachgewiesen. Insofern redet Ihr am Thema vorbei.

L.G.
Falkenauge

Freiheit und Selbstbestimmung als Finte, und Du fällst tatsächlich darauf herein.

neptun, Freitag, 01.03.2019, 02:10 vor 1884 Tagen @ Falkenauge 3992 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 01.03.2019, 02:16

Lieber(s) Falkenauge,

zunächst schicke ich voraus, daß ich Deine Arbeit nach wie vor schätze, weil es schließlich auch die positiven Kräfte im großen Spiel geben muß. Dennoch sehe ich vieles ganz anders als Du, z.B.:

Freiheit und Selbstbestimmung waren nie beabsichtigt, sondern sind immer nur Köder (gewesen).

Ansonsten hat es Freiheit "in der Öffentlichkeit" auch nie gegeben, oder was glaubst Du, weshalb "alle Welt" danach strebt? Kann man nach etwas streben, was man schon hat?

Demokratie wurde nicht eigens erfunden, wie Du schreibst, sondern hat sich geschichtlich aus dem allmählichen Erwachen der Individualität zu Freiheit und Selbstbestimmung entwickelt.

Da steht jetzt zunächst einmal Aussage gegen Aussage.

Die alten Herrschaftssysteme waren anfällig für (u.a. sehr blutige!) Revolutionen. Auch und gerade Herrschende haben davor Angst, und das zu Recht. Deshalb wurde die Demokratur erfunden/erschaffen. So hat es sich geschichtlich entwickelt. Diese Demokratur, die sich nur zur Tarnung Demokratie nennt, gibt (=lügt) u.a. Freiheit und Selbstbestimmung vor. Das ist ein höchst billiger, aber ebenso erfolgreicher Psycho-Trick, wie man auch bei Dir sehen kann: Deine Kräfte sind gebunden, denn Du jagst dem Phantom von Freiheit und Selbstbestimmung nach, anstatt Sinnvolleres zu tun, z.B. Löcher in die Luft zu starren. <img src=" />

Der Systemfehler liegt in dem Umstand, dass die Gesetzgebunganmaßung der Autokratie, neben dem Rechtsleben auch das Wirtschafts- und das Geistesleben inhaltlich zu reglementieren beibehalten wurde und dadurch die Freiheit und Selbstbestimmung der fachkundig in diesen Lebensbereichen tätigen Menschen aufgehoben wird.

Eine Freiheit, die nie real existiert hat (weil sie eben auch nie gewollt war!), kann nicht aufgehoben werden. Soviel zu Deinem erbetenen Nachweis. Deshalb ist das eben kein "Versehen", also kein Fehler, sondern volle Absicht. Und das System funktioniert u.a. gerade und besonders dadurch stabil!

Für die Verbreitung der Erkenntnis dieses Systemfehlers setze ich mich ein, [ ... ]

Wie sollte man etwas erkennen, was es nicht gibt?!

Damit habe ich nicht gesagt, dass diese Mehrheit auch erreicht wird. Da bin ich selbst sehr skeptisch. Also ich mache mir da nach wie vor keine Illusionen.

Wofür genau machst Du Dir dann diese ganze Arbeit?

Aber ich bin auch überzeugt, dass es sonst zu weiteren Katastrophen kommen wird, die die Menschen zur Besinnung zwingen.

Katastrophen hat es immer gegeben und wird es immer wieder geben, und das werden wir auch nicht ändern (können), ganz unabhängig davon, daß meines Erachtens die Menschen (als Masse/Gruppe) sich auch durch Katastrophen noch nie wirklich zur Besinnung haben zwingen lassen.


Mit folgendem hast Du mich aber tatsächlich bei einem schweren logischen Fehler erwischt:

Ich hatte geschrieben ...

"[ ... ] Den gibt es aber schon aus dem ganz einfachen Grunde nicht, weil es nie gleichzeitig genug Leute mit diesen Fähigkeiten (Zeit und Verständnis) geben wird."

... und Du hattest mit Recht eingewendet ...

Das ist natürlich ein schwerer Denkfehler und Unsinn. Ein Systemfehler ist nicht deshalb keiner, weil es nicht genug Leute gibt, ihn zu verstehen. Das Nicht-Verstehen setzt ja das Vorhandensein des Systemfehlers voraus. [ ... ]

Ertappt, das ist wirklich Unsinn! Da bin ich, wenn auch in einer unwichtigen Nebensache, im Sinne eines Flüchtigkeitsfehlers zu weit gegangen, pardon. Das ist aber das Einzige, womit Du recht hast, und es ändert nichts daran, daß es keinen Systemfehler gibt.

[ ... ] Und mit dem Verstehen hapert es ja bei Dir schon.

Da gehst Du jetzt aber selbst zu weit. Dieser Flüchtigkeitsfehler mag Zweifel aufkommen lassen an durchgehender Sauberkeit meines Denkens und meiner Argumentation, was vollkommen in Ordnung wäre, aber lediglich etwas rein persönliches. Ihn jedoch als Gegenargument zu verwenden, erscheint mir in der Sache nicht fair, denn der Rest spricht (nach wie vor) für sich, wie ich finde:

Glaube an und Hoffnung auf "Freiheit und Selbstbestimmung" werden selbst zur stärksten der vielen Funktionen, welche das System aufrechtzuerhalten garantieren.

LG neptun

--
Wählen? AfD! (Das ist derzeit alternativlos.)
Weil es permanent besonders aktuell ist:
"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Es geht noch viel einfacher ....

NST @, Südthailand, Freitag, 01.03.2019, 03:04 vor 1884 Tagen @ neptun 4049 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 01.03.2019, 03:21

Freiheit und Selbstbestimmung waren nie beabsichtigt, sondern sind
immer nur Köder (gewesen).

Hallo

Kommt ein Kind zur Welt und lebt als Säugling, hat dieses Kind Null Freiheiten. Es ist selbstständig nicht überlebensfähig. Die Mutter ernährt es - es ist ihre Entscheidung. Ein Säugling hat die Freiheit zu schreien und seinen Unmut zu zeigen oder ein Bedürfnis anzumelden .... aber selbst diese Freiheit kann ihm die Mutter jederzeit entziehen.

Damit ist geklärt, jeder Mensch betritt diesen Planeten ohne jegliche Freiheit, er kann noch nicht einmal ein Veto gegen seine Geburt einlegen.Von Freiheitsrechten einer Gesellschaft brauchen wir jetzt gar nicht anfangen zu schwafeln. Der Säugling muss jetzt während seiner Entwicklung, seine persönlichen Freiheiten Stück für Stück gegenüber der Mutter lernen durch zusetzten. Diese Freiheitskämpfe sind manchmal sehr kraftraubend, für beide Seiten.

Dieses Prinzip bleibt ein Leben lang bestehen. Später gilt es seine Freiheiten in dem erweiterten Familienrahmen zu erkämpfen und so geht es weiter, bei Schule, Ausbildung und im Berufsleben.

Fazit: Freiheit muss immer persönlich erkämpft werden, die kann nicht zugeteilt, verliehen oder verschenkt werden. Auch ein Staat kann keine Freiheitsrechte verleihen. Wer so was glaubt, hat keine Ahnung von Freiheit. Ein Staat kann aber Freiheitsrechte einschränken, ebenso werden Freiheitsrechte in Schule, Ausbildung und Beruf beschnitten.

Wenn jemand argumentiert, der Staat ist zuständig für meine Freiheitsrechte dann hat er mental den Kampf schon längst verloren, denn er ist überhaupt nicht bereit für seine Freiheit zu kämpfen - er hat sich per Definition zu einem Opfer entwickelt. Jetzt erst wirft ein System seine Angeln aus, jetzt erst kann man sie fangen, die freien Bürger, sie erhalten einen Personalausweis [[freude]] .... der Staat verleiht Freiheitsrechte, schafft einen Sozialstaat etc. pp.

Jeder muss zahlen und jeder der zahlt, hat nichts mehr zu sagen, statt dessen darf er wählen, was das System zur Auswahl anbietet oder alternativ ....

❗️STADT PFÄNDET HUND 🐶 UND VERKAUFT IHN AUF EBAY: Familie (querschnittsgelähmter Vater & 3 kleine Kinder) am Boden zerstört❗️
⚡️AUFRUF AN DIE FAMILIE: Bitte meldet euch bei mir! Gemeinsam sorgen wir für Gerechtigkeit für euch und Edda!⚡️ [[trost]]

Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Staat und Freiheit

Falkenauge @, Freitag, 01.03.2019, 11:01 vor 1884 Tagen @ neptun 3695 Views

Freiheit und Selbstbestimmung waren nie beabsichtigt, sondern sind
immer nur Köder (gewesen).

Freiheit ist nicht etwas, was von irgendjemandem, womit Du einen oder mehrere Herrscher meinst, zu beabsichtigen wäre, natürlich nicht. Herrscher haben ihre Macht immer verteidigt.
Freiheit hat sich aus dem wachsenden Gefühl, genauso ein Mensch zu sein wie der Herrscher und selbst das Richtige für das eigene Leben und Handeln erkennen zu können, als Bedürfnis entwickelt. Das ist eine historische Entwicklungstatsache.
Lebt dieses Gefühl nicht in Dir?

Ansonsten hat es Freiheit "in der Öffentlichkeit" auch nie gegeben, oder
was glaubst Du, weshalb "alle Welt" danach strebt? Kann man nach etwas
streben, was man schon hat?

In Griechenland bestand die Öffentlichkeit darin, dass alle freien Männer zusammenkamen und per Abstimmung Gesetze beschlossen haben. Dies hat sich aus dem individuellen Streben nach eigener Erkenntnis entwickelt, wie es in der griechischen Philosophie zum Ausdruck gekommen ist. Das Geistesleben hatte damals noch einen Vorrang über Politik und Wirtschaft und übte einen gestaltenden Einfluss aus.

Ähnliches lässt sich später in den mittelalterlichen freien Reichsstädten beobachten, die Freiheit gegenüber den Landesfürsten errangen und kleine Republiken waren.

Man strebte nach Freiheit, weil man sie noch nicht hat, und sie deshalb realisieren will.

Man darf nicht gegenwärtige Verhältnisse der Vergangenheit rückwärts überstülpen. Das ist unhistorischer Unsinn.

Die alten Herrschaftssysteme waren anfällig für (u.a. sehr blutige!)
Revolutionen. Auch und gerade Herrschende haben davor Angst, und das zu
Recht. Deshalb wurde die Demokratur erfunden/erschaffen. So
hat es sich geschichtlich entwickelt. Diese Demokratur, die sich nur zur
Tarnung Demokratie nennt, gibt (=lügt) u.a. Freiheit und Selbstbestimmung
vor. Das ist ein höchst billiger, aber ebenso erfolgreicher Psycho-Trick,
wie man auch bei Dir sehen kann: Deine Kräfte sind gebunden, denn Du jagst
dem Phantom von Freiheit und Selbstbestimmung nach, anstatt Sinnvolleres zu
tun, z.B. Löcher in die Luft zu starren. <img src=" />

Die Demokratie wurde nicht erfunden, sondern hat sich, wie skizziert, aus dem Freiheitsstreben entwickelt. Aus dem beschriebenen Systemfehler wurde die Demokratie zur Demokratur oder Oligarchie deformiert. Es ist gerade der Systemfehler, der den Herrschenden die Möglichkeit gibt, hinter scheindemokratischer Fassade ihre Herrschaft aufrecht zu erhalten.
Du setzt Demokratie mit Demokratur gleich und schüttest das Kind mit dem Bade aus.

Noch einmal: Hast Du selbst kein Freiheitsgefühl und -bedürfnis?

Mehr Zeit habe ich jetzt nicht. Vielleicht liest Du mal hier weiter.

Demokratie - ein Gefühl? Das erklärt vieles.

neptun, Samstag, 02.03.2019, 03:45 vor 1883 Tagen @ Falkenauge 3369 Views

Freiheit hat sich aus dem wachsenden Gefühl, genauso ein Mensch zu sein wie der Herrscher und selbst das Richtige für das eigene Leben und Handeln erkennen zu können, als Bedürfnis entwickelt. Das ist eine historische Entwicklungstatsache.

Das behauptest Du. Ich hatte bereits gesagt, in welcher Weise ich das anders sehe.

Lebt dieses Gefühl nicht in Dir?

Meinst Du das "Freiheitsgefühl"? Ja, natürlich, aber nicht als Konstante, und schon gar nicht als "historische Entwicklungstatsache". Freiheitsgefühl ist, wie der Begriff ganz deutlich sagt, ein Gefühl und keine Tatsache. Wenn ich nämlich Freiheit fühle, bin ich dann frei? Subjektiv wohl, aber würdest Du (oder würde irgendjemand anderer) mir das auch selbstverständlich abnehmen?

Freiheit selbst ist kein Gefühl, erst Freiheitsgefühl ist ein solches!

Wir sprechen hier also über Gefühle ... dann ist womöglich Demokratie auch ein Gefühl? Interessant. Zumindest klingt das nicht wie "unhistorischer Unsinn". <img src=" />

Man strebte nach Freiheit, weil man sie noch nicht hat, und sie deshalb realisieren will.

Warum erzählst Du mir Dinge über das alte Griechenland, freie Reichsstädte usw., nur um mir dann zu präsentieren, was ich doch ebenfalls schon mit meinen eigenen Worten gesagt hatte?

Man darf nicht gegenwärtige Verhältnisse der Vergangenheit rückwärts überstülpen. Das ist unhistorischer Unsinn.

Wo hätte ich das getan? Ferner gilt doch (auch) folgendes: Man darf nicht vergangene Verhältnisse der Gegenwart einfach so überstülpen: Das wäre ebenfalls unhistorischer Unsinn.

Wo wir gerade bei Gefühlen sind: Ich ärgere mich über die Seichtheit dieses Deines jüngsten Beitrages zum Thema Demokratie. Darüberhinaus erweckt sie in mir den Eindruck, daß Du von dem wenigen, was ich zuvor geschrieben hatte, nicht auch nur annähernd die Hälfte verstanden hast.

Die Demokratie wurde nicht erfunden, sondern hat sich, wie skizziert, aus dem Freiheitsstreben entwickelt.

Natürlich wurde sie erfunden, aus genau den von mir genannten Gründen. Alles andere erscheint mir wie etwas, was Du sehen willst. Aber ich kann verstehen, daß Du Dich daran festhältst, denn anderenfalls würde Dein gesamtes Konstrukt von einem "Systemfehler" wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen - kein schönes Gefühl! <img src=" />

Noch einmal: Hast Du selbst kein Freiheitsgefühl und -bedürfnis?

Selbstverständlich habe ich auch ein Freiheitsbedürfnis, aber ich sehe nicht, inwiefern diese Frage/Antwort zu einer Klärung führen könnte. Es ist aber auch nicht zwingend erforderlich, daß wir beide einander verstehen! Mittlerweile halte ich es sogar für sehr unwahrscheinlich, daß uns das gelingen könnte. Vielleicht ist es einfach zu "verquast"? Wobei mir Vexierbilder um ganz Größenordnungen weniger komplex erscheinen.

Mehr Zeit habe ich jetzt nicht. Vielleicht liest Du mal hier weiter.

Ja, vielleicht. Ich warte auch nicht, bis Du mal mehr Zeit hast. Lebe Du weiterhin mit Deiner Vorstellung von Freiheit und Demokratie, das ist für mich kein Problem.

Wenn Du aber magst, kannst Du Dir gerne auch ein Beispiel an @Phoenix5 nehmen.

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Sich den Wesenskern bewußt machen

Tempranillo @, Samstag, 02.03.2019, 11:57 vor 1883 Tagen @ neptun 3307 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 02.03.2019, 12:01

Hallo neptun,

wer die Demokratie verstehen will, darf sich nicht alleine an Menschenrechte, Verfassungen, Grundgesetz und sonstige Texte halten, die er möglicherweise mit eigenen Wunschvorstellungen anreichtert, er muß vielmehr die Vergangenheit heranziehen.

Dieses Dokument vom 2. Oktober 1793 füht uns zum Wesenskern der Demokratie:

https://vk.com/id464187023?z=photo464187023_456251758%2Falbum464187023_00%2Frev

*Proklamation der Nationalversammlung an die West-Armee

Soldaten der Freiheit,

die Banditen der Vendée müssen vor Ende Oktober ausgerottet werden. Das Wohl des Vaterlands verlangt es, die Ungeduld des französischen Volkes befiehlt es, sein Mut muß es vollenden.*

In der Nußschale hätten wir einige der wichtigsten Elemente unserer freiheitlich-rechtsstaatlichen Demokratie vorliegen:

1. Ausrottungsbefehl und Völkermord.

2. Die Lüge, bestimmte Maßnahmen würden vom Volk gefordert, um Teile des Volkes zu ermorden. Was die lupenreinen Demokraten von 1793 behaupten, läuft auf nichts anderes hinaus, als eine angebliche Forderung zu präsentieren, das Volk möchte sich selbst ausrotten.

3. Diese Nummer haben sie, unter europäischen Vorzeichen in beiden Weltkriegen praktiziert (*Europa bzw. the Woaarrrllld fordert, den ewigen deutschen Aggressor in die Schranken weisen*) und im Rahmen der EU ebenfalls.

4. Wenn es ihren Interessen dient, berufen sich die bis zum Äußersten globalistischen und volksfeindlichen Demokraten sofort auf Nation und Volkswillen, um die propagandistisch aufgehetzten Massen in Krieg und Tod zu treiben.

5. Wie später die Völkermordbanden Stalins, vor allem aber Churchills und Roosevelts wurden die mit einem klaren Ausrottungsbefehl versehenen Truppen Robespierres als *Soldaten der Freiheit* bezeichnet. Heißt das etwa, was Demokraten als Freiheit bezeichnen, hat auf irgendeine Weise immer etwas mit Völkermord zu tun? Ich habe in dieser Sache einen starken Verdacht!

Zieht man die Proklamation vom 2. Oktober 1793, die Erklärung der Menschenrechte sowie Vorlauf und Nachgang der Revolution heran, ahnt man, daß die Ursache beider Weltkriege nicht im Nationalismus zu finden wäre, sie liegt vielmehr im demokratischen, vor allem angloamerikanischen Internationalismus.

Nachzulesen wäre das bei dem WK1-Invaliden Louis-Ferdinand Céline, aber auch Lucien Rebatet, Pierre-Antoine Cousteau, Francis Delaisi, Marcel Déat, Maurice Bardèche und anderen.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

That's Democracy:

Tempranillo @, Sonntag, 03.03.2019, 14:12 vor 1882 Tagen @ Tempranillo 3149 Views

https://twitter.com/BasedPoland/status/1102111271007199232

Manchmal sagt, oder sollte das zumindest, ein Drei-Sekunden-Video mehr als fünfzehn Bücher.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Versuche es doch mal anders herum

nemo, Sonntag, 03.03.2019, 20:36 vor 1882 Tagen @ Tempranillo 3026 Views

bearbeitet von nemo, Sonntag, 03.03.2019, 20:42

Hallo Tempranillo,

Demokratie sowie alle anderen Staatssysteme gründen sich nicht auf Freiheit, Gleichheit,
Menschenrechte oder Solidarität, sondern einzig und allein auf der monetären Notwendigkeit
– sprich Debitismus –, der Finanzierung von Herrschaft.

Der permanente Abgabezwang, sowie die Besteuerung aller Konsumgüter wird mit allerlei
schönen Namen versehen, aber Geld ist und bleibt ein Herrschaftsinstrument.

Die politischen Ideologien scheitern mit dem Geldsystem. Das erleben wir gerade aktuell
auf ganzer Linie in Europa und den USA. Demokratie entlarvt sich nun immer
offensichtlicher als Lüge, die nie etwas anderes war. Andernfalls hätten wir
Demokratie und die Zustände würden anders aussehen. In Wahrheit wird nichts
mehr gefürchtet als der Wille des Volkes, denn der würde auf lange Sicht die Herrschaft
des Geldes abschaffen.

Gruß
nemo

DIe Karotte des Lebens

Oblomow, Samstag, 02.03.2019, 11:14 vor 1883 Tagen @ Falkenauge 3295 Views

bearbeitet von Oblomow, Samstag, 02.03.2019, 11:34

Freiheit im Debitismus ist ne Illusion und erst durch den Debitismus als blödianisches Ideal in die Welt gebracht. Die Karotte vor der Schnauze des Esels, Eselin, der, die im Kreise läuft. Freiheit und Verbundenheit in eins zu setzen, sodass garkein Mangel überhaupt gedacht, gefühlt, geträumt werden muss, das wars vielleicht mal. Das heißt akephal, oder Unio glaub' ich. Ich war mal so frei.

Herzlich
Oblomow

Manchmal funktionieren Revolutionen

Tempranillo @, Mittwoch, 27.02.2019, 11:14 vor 1886 Tagen @ NST 4599 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 27.02.2019, 11:17

Hallo,

Was du noch nicht begriffen hast: Die Bauern, Arbeiter und Handwerker sind
nicht in einem Parlament vertreten, weil sie anderweitig beschäftigt sind.
Sie haben keine Zeit Luftschlösser zu bauen, wenn die Kuh volle Euter hat.

Es mag sein, wie es will, mir ging es darum, daß bereits das erste demokratische Parlament keine Volksvertretung gewesen ist.

Der Begriff -sozial- ist in der heutigen Zeit ein Synonym für die
Unfähigkeit der Selbstorganisation. Überall wo er verwendet wird, finden
wir die gleiche Wurzel.

Ich glaube, daß Du Dich in dem Punkt täuschst. Sozial heißt sozial und darf als Versuch betrachtet werden, die Härten des Lebens oder eines Gesellschaftssystems zu mildern. Soziales hat es immer gegeben, schon im Mittelalter, es hieß nur anders.

So läuft das in wenigen Sätzen erklärt. Jeden weiteren Tag, den ich
erleben darf, wird das aufs neue bestätigt.

Die Frage wäre, welche Konsequenzen daraus zu ziehen wären? Deine liegen auf der Linie Rothschilds, Goldman Sachs', Soros', Attalis und Bertelsmanns, die in hemmungsloser und krimineller Weise das ganze Staatswesen zu einer gigantischen sozialen Einrichtung umbauen, aber so, daß alle Unterstützung von ihnen abgegriffen wird.

Es gibt nur eine Revolution die funktioniert: Die persönliche Entwicklung
des eigenen Geistes - alles andere dreht nur weitere Runden im endlosen Rad
von Tod und Wiedergeburt. Das sind jetzt meine Worte, jemand anders könnte
das auch anders beschreiben, ändert aber nichts an der Aussage.

Die Revolutionen Bismarcks waren so erfolgreich, daß sie den Neid und Haß des Auslands hervorgerufen haben. Die von 1933 auch. Der Sozialist, Gewerkschafter und Aristide-Briand-Mitarbeiter Francis Delaisi hat darüber ein Buch geschrieben, *La Révolution européenne*. Dessen Kernaussagen fände man bei Céline, Rebatet und Bardèche wieder.

PS: Warum sind die Grünen Khmer so erfolgreich? Sie haben nichts gelernt,
was einer Gesellschaft hilft und statt dessen ihre Zeit zur Vervollkommnung
einer parasitären Lebensweise investiert und das zur Perfektion gebracht.
Ein Parasit, der von einer demokratischen Gesellschaft genährt wird ....
und diese aus Dank auffrisst.

Die grünen Khmer haben Hochfinanz, Besatzer, Israel, Transatlantikimperium sowie deren deutsche Huren hinter sich. Das ist das ganze Erfolgsgeheimnis. Die sind aus dem gleichen Grund erfolgreich wie es Quisling, Hacha, Doriot, Pétain und Laval gewesen sind.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Für den Liebhaber französischer Kultur hier ein wenig französische Geschichte

Weiner, Mittwoch, 27.02.2019, 22:28 vor 1886 Tagen @ Tempranillo 4557 Views

Hallo Tempranillo,

ab und zu folge ich einem Deiner LINKs zu Videos klassischer Musik - für ein paar Minuten Ablenkung und wehmütiger Erinnerung an eigene Musikpraxis, die aber 40 bis 50 Jahre zurück- und seither brachliegt. Mit dem folgenden Beitrag möchte ich mich bei Dir bedanken.

Deine Bemerkungen

Schon im ersten demokratischen Parlament von 1789 war das zu 90% aus Bauern,
Arbeitern und Handwerkern vertretene Volk so gut wie überhaupt nicht
vertreten.

Es mag sein, wie es will, mir ging es darum, daß bereits das erste
demokratische Parlament keine Volksvertretung gewesen ist.

bedürfen nämlich der Ergänzung und Klarstellung, auch insofern dabei etwas sehr Wichtiges in Erinnerung gebracht werden kann. Ich zitiere dazu aus der Wikipedia:

"Als der französische König am 24. Januar 1789 seine Untertanen zur Wahl ihrer Abgeordneten für die Generalstände aufrief, forderte er sie gleichzeitig auf, diesen Abgeordneten Anweisungen zu geben, welche Probleme sie lösen sollten. Die Abgeordneten hatten also ein imperatives Mandat." (Markierung von mir)

Die geforderten Anweisungen wurden auf Dorfversammlungen im ganzen Land geäußert, diskutiert und in Hefte geschrieben. Rund 60.000 dieser Hefte sind erhalten geblieben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Cahiers_de_Dol%C3%A9ances

Über das imperative Mandat, bei dem der Vertreter an den Willen des ihn Beauftragenden gebunden ist, kann man viel und gut diskutieren. Gemäß dem GG ist es hier und heute nicht möglich, denn bei uns ist der Volksvertreter an sein Gewissen gebunden (das hat man wirklich klug gemacht ...!), wobei die Interpretation dahin geht, dass allein die Partei bestimmt, was für ihn 'gewiß' sein soll ...

Es gibt also durchaus Spielräume und Wege um den Volkswillen auszudrücken und "nach oben" sowie in allgemeinverbindliche Regeln hinein zu transformieren, aber diese Möglichkeiten werden nicht genutzt. Die Cahiers sind ein frühes Beispiel dafür, wie man es richtig machen könnte.

Wikipedia fährt allerdings fort: "Für den Verlauf der Französischen Revolution spielten die Cahiers de Doléances keine große Rolle mehr."

Aber warum? Das ist eines der großen Rätsel, das die "Geschichtswissenschaft" bislang nicht lüften konnte. Dazu müsste sie geheime Gesellschaften und Verbindungen recherchieren, die in Finanzkreise und ins englischsprachige Ausland reichen würden. Das wäre aber politisch nicht korrekt ...

Formal sah es dann so aus, dass der "Dritte Stand", eben die Vertreter des Volkes mit den 60.000 Heften in den Hand, sich nicht mit dem ersten und mit dem zweiten Stand (Klerus und Adel) verfahrensmäßig einigen konnte.

Eine der Differenzen bestand darin, dass der Dritte Stand ein größeres Stimmengewicht beanspruchte, da er ja 98% der Bevölkerung repräsentiere, d.h. eben die von Dir, Tempranillo, genannten Bauern und Arbeiter (im Sinne von Industriearbeitern gab es letztere damals allerdings noch nicht, es waren allenfalls Handwerker). Und wie gesagt: die 60.000 Hefte lagen ja auf den Tischen ...

Weil die Differenzen zwischen den Ständen jedoch nicht überbrückbar waren, erklärte der separat im Ballhaussaal (Tennis ...) versammelte Dritte Stand am Vormittag des 17. Juni 1789 sich zur Nationalversammlung, der die Mehrheit der Nation vertrete - was immer das nun genau heißen sollte ...

Nachzulesen hier:

https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=nyp.33433071354884;view=1up;seq=113

Ab dem 17. Juni 1789 also laufen die gegenwärtig immer noch wirksamen Zyklen für die französisch republikanisch nationale Geschichte, und zwar bis Anfang der 2030er Jahre, wenn sie ihren letzten Atemzug ziehen wird. Ihren Todesstoß, wie damals wieder von innen kommend, wird sie in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 hinnehmen müssen. Von ihm wird sie sich nicht mehr erholen können. Die gegenwärtigen Gelbwesten sind gegen diese kommenden Konvulsionen nur ein laues Lüftchen.

Weiß Weiner

PS: Mir gefällt der Begriff DEMOKRATIE nicht. Und das keineswegs, weil es sie gegenwärtig nicht gibt, sondern weil es sie überhaupt nie geben sollte. Kratie = Herrschaft im zwischenmenschlichen Verkehr sollte die Ausnahme innerhalb einer Gemeinschaft und damit auch in einem Staate und zwischen den Staaten sein. Verständigung, Kooperation und Konsens wären m.E. vorzuziehen. Herrschaft ist natürlich viel bequemer, möglicherweise für beide beteiligten Seiten ...

Machiavelli

Oblomow, Donnerstag, 28.02.2019, 00:03 vor 1885 Tagen @ Weiner 4452 Views

Der letzte Satz des Postskriptums hat es wohl in sich. Ich erinnre an @Kosh, dessen Gedanken wohl hierum kreisten. Wenn wir Wölfe sind, dann ist es nicht viel mit Konsens. Auch an @Zarathustra und dessen Anarchat erinnre ich. Schade, dass die beiden im herrschaftsfreien Diskurs des Gelben nicht mehr da sind. Wie errechnest Du Jahreszahlen für historische Umbrüche?

Herzlich
Oblomow

Wieder was lernen dürfen

NST @, Südthailand, Donnerstag, 28.02.2019, 03:02 vor 1885 Tagen @ Weiner 4542 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 28.02.2019, 03:47

Kratie = Herrschaft im zwischenmenschlichen Verkehr sollte die
Ausnahme innerhalb einer Gemeinschaft und damit auch in einem Staate und
zwischen den Staaten sein. Verständigung, Kooperation und Konsens wären
m.E. vorzuziehen. Herrschaft ist natürlich viel bequemer, möglicherweise
für beide beteiligten Seiten ...


Hallo

Diese Details lese ich in der Form zum ersten Mal. Danke.

Ich bin dagegen eine relativ geistig schlichtere Form, kann aber etwas zur Kratie, Verständigung, Kooperation und Konsens beitragen. Das ist original nicht von mir, zeigt aber meine Art das Leben anzupacken in Aktion.

Erster Grundsatz bei Problemen, wenn möglich den Rückzug antreten, damit man Gelegenheit bekommt die Lage zu analysieren, wird das verweigert, dann geht es allerdings vorwärts ohne Kompromiss, die Intuition übernimmt das Kommando.

Viel Spass - nicht aus TH sondern aus einem Nachbarland - glaube Singapur, aber typisch für den Alltag. [[top]] In 27 Sekunden den Sachverhalt geklärt ..... Ich bin ein absolut friedliebender Mensch, deshalb auch jederzeit bereit meinen Lebensraum zu verteidigen. Wenn jeder Einzelne seine Rechte und seinen Freiraum verteidigt, wenn der bedroht wird, kann man daraus kein System entwickeln und niemand müsste in einem Hamsterkäfig um sein Leben laufen.
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

"für die sie im Grunde nicht ausreichend qualifiziert sind"

SevenSamurai @, Dienstag, 26.02.2019, 13:30 vor 1887 Tagen @ Otto Lidenbrock 5432 Views

genauso überfordert. Sie müssen deshalb zwangsweise Entscheidungen
treffen, für die sie im Grunde nicht ausreichend qualifiziert sind.

1. Das ärgerliche daran ist, dass die Politiker nicht auf Experten hören,
sondern auf Lobbyisten, die von sich behaupten, sie seien Experten.

Und das machen die Abgeordneten nicht, weil sie es nicht besser wissen,
sondern weil sie auf Pöstchen hoffen. Siehe die extrem hohen Neben-
einkünfte bei den meisten Abgeordneten.

2. Es ist grotesk, dass unqualifiziertes Personal im Bundestag zu sagen
hat, während man dies sonst kritisiert. Man stelle sich einmal vor,
in einem Flugzeug der Flugbereitschaft würde Personal eingesetzt,
welches nicht ausreichen qualifiziert ist.

Es ist absurd, dass man überfall Fachleute braucht, nur in der Politiker
kann man als Versager schwerwiegende Entscheidungen fällen.

3. Wenn die Politiker im Bundestag nicht ausreichend qualifiziert sind,
brauchen wir auch keine 600 und mehr Nieten in Nadelstreifen. Es würde
reichen, wenn wir dort 100 Versager alimentieren.

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Alle Macht geht vom Volk aus!

der_Chris @, Nördl. Ruhrgebiet, Dienstag, 26.02.2019, 23:28 vor 1887 Tagen @ SevenSamurai 4909 Views

Die haben diese Flachzangen und Klappspaten gewählt.
Offensichtlich aus Unkenntnis ob deren Doofheit, dann sollte sich der mündige Bürger VORHER informieren, oder aus eigener Blöd- und Borniertheit.

In beiden Fällen kann ich nur feststellen: Doof x Doof = Doof.

Ich bin schon länger an dem Punkt, dass ich insgeheim hoffe, dass es alles noch viel dicker kommt. Dieses Land ist nicht mehr meine Heimat und für die die ganzen Idioten werde ich auch keine Lanze mehr brechen.

Geht unter, geht pleite, haut euch die Birne ein. Ich begegne dem nur noch mit einem dementen Lächeln.
Schlimm das alles, vor allem für die Kinder bis 10, denn die sind unschuldig.

--
Gruß
Der_Chris

Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!

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