Ein wenig Musik am Sonntag

Dieter, Sonntag, 20.01.2019, 11:50 vor 1925 Tagen 6628 Views

Hallo,

gerade habe ich ein Stück herausgesucht, bei dem man sehr schön erkennen kann, wie das Gitarrenspiel dem Gesang folgt und nicht umgekehrt, wie wir es in der Popmusik gewohnt sind.
Es ist ein typischer Fado (Weltkulturerbe).
https://www.youtube.com/watch?v=qXr0zVt-BxY

Hier gibt es weitere Erklärungen zu diesem Genre, welches ich persönlich sehr schätze, kann es doch verschiedenste Stimmungen sehr gut untermalen, selbst wenn man den Text nicht versteht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fado

Gruß Dieter

Brutalismus oder Melancholie?

Tempranillo @, Sonntag, 20.01.2019, 14:39 vor 1925 Tagen @ Dieter 5682 Views

Hallo,

gerade habe ich ein Stück herausgesucht, bei dem man sehr schön erkennen
kann, wie das Gitarrenspiel dem Gesang folgt und nicht umgekehrt, wie wir
es in der Popmusik gewohnt sind.
Es ist ein typischer Fado (Weltkulturerbe).
https://www.youtube.com/watch?v=qXr0zVt-BxY

Vielen Dank, Dieter,

daß Du Dich für Portugal stark machst. Die kulturelle Substanz Europas, seiner Völker, Kulturen und Nationen kann man gar nicht genug betonen.

Mir fällt am Fado das Fehlen des angloamerikanischen Brutalismus' auf. Leider verstehe ich kein Portugiesisch, aber ich habe den Eindruck, das geschundene, getretene und in Melancholie versinkende Volk hat darin seinen Ausdruck gefunden wie im Wiener Lied (*Wann i amal stirb, stirb, stirb...*, *I hab' zwei harbe Rappen*), argentinischen Tango und der neapolitanischen Canzone.

Wenn ich Marta Pereira da Costa lese, denk' ich mir was, aber das ist mir jetzt wurscht, ich lege Euch dieses Video ans Herz, das so vieles von dem enthält, was Europa inzwischen verloren hat.

https://www.youtube.com/watch?v=Af86YiQrnyo

Vielleicht sind ehrlich produzierte Unsauberkeiten hundertmal besser als der im Tonstudio zusammengeklebte und intonationskorrigierte Sch...dreck?

Unverwechselbar und einzigartig wie der Fado sind auch die Rotweine Portugals, deren Bukett so charakteristisch ist wie bei einem seit Einführung des Euro unbezahlbaren Margaux. Portugiesen gehen gerade noch, wenn man bereit ist, sein Konto ein wenig zu strapazieren, aber Margaux sind völlig außerhalb der Reichweite.

Wenn ich daran denke, daß ich mir in Paris für etwa 15 Mark bei Nicolas ein paar Flaschen Chateau d'Issan mit nach Hause genommen habe, der heute 130 Mark aufwärts kostet, weiß ich wieder, was ich Kohl, Genscher, Waigel, Schäuble, Köhler, Schröder, Merkel und den Karlsruher Huren zu verdanken habe, die mit dem Demokratismus-Amerikanismus infiziert sind, schlimmer als früher jedes ihrer Pendants aus St. Pauli, dem Bois de Boulogne und der Rue Saint Denis mit der Syphilis. Die Karlsruher *Herren* tragen wie die männlichen Gesetzgeber venerische Krankheiten vor allem in der Rosette ...

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

zum Fado und zum Wein

Dieter, Sonntag, 20.01.2019, 15:14 vor 1925 Tagen @ Tempranillo 5385 Views

bearbeitet von Dieter, Sonntag, 20.01.2019, 15:27

Hallo Tempranillo,

Danke für Deine Aufmerksamkeit und ich ergänze mit ein paar Erklärungen zum Fado und zum Wein. Europa ist reich und vielschichtig. Um so wichtiger ist es, die Unterschiede und Eigenheiten zu begüßen und nicht zu egalisieren.

Der Fado drückt das Leben und die Seele Portugals aus. Früher wurde der Fado in den ärmeren Bars des Landes von Sängern des Volkes gesungen, später auch in Konzertsälen, z.T. wurde er auch instrumentalisiert, aufgrund dessen er auch zeitweise verpönt war. Heute ist er aktueller denn je.

Fado nimmt im Leben vieler Portugiesen einen besonderen Platz ein. Er befähigt den inneren intensivsten Gefühlen des Lebens eine Stimme zu geben: Trauer, Melancholie, Glück, Schmerz, Schicksal: also Emotionen, die die Portugiesen in einem Wort zusammenfassen: Saudade.

Der Fado spricht in seinen meist lyrischen Texten über den Alltag der Portugiesen, von der Vergangenheit bishin zur aktuellen Gegenwart.
Stegiger Begleichter des Fado ist die portug. 12seitige Gitarre mit ihrem einzigartigem Timbre, die im Erlernen sehr schwierig und gewöhnungsbedürftig ist, um die angestrebten Klänge hervorzubringen.

Die oder der Sänger(in) (Fadista) geben den Takt und Intension der Melodie vor, die Gitarren folgen und untermalen.

- und zum Wein. Ja der ist einzigartig, zumal es nirgends so viele autochthone Rebsorten wie in Portugal gibt, sehr viele unterschiedliche Weinanbauregionen mit unterschiedl. Gaumenfreuden. - und der Wein erscheint mir im intern. Vergleich sehr sehr preiswert. Allerdings gibt es in deutschen Läden leider nur extrem wenig davon zu kaufen.

https://www.clubdovinho.de/karte.html
http://www.winesofportugal.com/de/wine-and-grapes/grape-varieties/

eine kurze Beschreibung herauskopiert:

"Mit einer Rebfläche von 239.000 Hektar hat Portugal die siebtgrößte Fläche zur Weinproduktion weltweit, produziert werden etwa sechs bis sieben Hektoliter jährlich. In irgendeiner Art und Weise vom Weinbau leben etwa 15 % der Bevölkerung Portugals. Das Land wird heute in fünf Weinbauzonen eingeteilt, die sich wiederum in vierzig verschiedene Regionen unterteilen lassen. 26 dieser Regionen haben DOC-Status, der entspricht in etwa dem spanischen DO-Status. Dazu kommen sechs Regionen, die IPR-Weine produzieren (entspricht in etwa den VDQS-Weinen), und acht Regionen, die sich auf Landweine spezialisiert haben. Der Rest der Weinproduktion entfällt auf Tafelweine. Portugal ist klimatisch, topografisch und geologisch sehr vielfältig, so dass es über 500 autochthone Rebsorten gibt. Zugelassen sind davon aktuell 341 Sorten für portugiesische Weine. "

Gruß Dieter

Kultivierter Regionalismus, der Schlüssel für mehr Lebensqualität

Tempranillo @, Sonntag, 20.01.2019, 17:39 vor 1925 Tagen @ Dieter 5295 Views

Hallo Dieter,

- und zum Wein. Ja der ist einzigartig, zumal es nirgends so viele
autochthone Rebsorten wie in Portugal gibt, sehr viele unterschiedliche
Weinanbauregionen mit unterschiedl. Gaumenfreuden.

Es wäre so einfach, zu erkennen, was der Globalismus kaputt macht, und daß kultivierter Regionalismus ein Segen für die Lebensqualität wäre.

Man müßte, wie Du schreibst, nur mal Weine aus autochthonen Reben verkosten und echten französischen Rohmilchkäse servieren, aber bitte nur solchen mit genauer Herkunftsbezeichnung, der leider nicht ganz billig ist, und ausreichend gereift sollte er auch sein.

Michael Klonovskys Artikel vom 6. Januar über Bleu d'Auvergne, Epoisses, Roquefort, Gänseleber, Entenleber und die passende Begleitung würde bei mir nicht viel anders ausfallen:

https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna

Klonovskys Schwäche für Sauternes und Trockenbeerenauslese kann ich nicht teilen, beim Käse fehlen Brin d'Amour, Perail, Chabichou, Sainte Maure und Valençay, aber davon abgesehen war dieser Tagebucheintrag ein Lichtblick in der Wüste des säuerlichen deutschen Stumpfsinns.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Käse und anderes

Dieter, Sonntag, 20.01.2019, 18:39 vor 1925 Tagen @ Tempranillo 5291 Views

bearbeitet von Dieter, Sonntag, 20.01.2019, 19:01

Hallo Tempranillo,

beim franz. Käse bin ich bei Dir. Leider neigen die Marktführer dazu, den typischen Geschmack beim Export nach Deutschland dem deutschen Allgemeingeschmack anzupassen, sodaß Aromen-Vielfalt egalisiert wird.


Auch hier gibt es viel zu entdecken.
http://www.markenblog.de/2005/12/05/eu-geschutzte-ursprungsbezeichnungen-portugal/
Üblich ist in Portugal einen regionalen Rohmilchkäse (Schaf/Ziege) als Vorspeise zu essen. z.B. den Queijo de Nisa, aus meiner Region.
https://www.kaesewelten.info/kasesorten/schafsmilch/queijo-de-nisa/
Hier haben wir eine Bevölkerungsdichte von 13 Einwohner pro qkm. Man kann auf den Zustand des Viehfutters schließen, zumal es nur extensive Viehwirtschaft gibt.
Dagegen hat z.B. Bayern 184 Einwohner/qkm.

Gruß Dieter

Geschmacklosigkeit auf allen Ebenen

Tempranillo @, Sonntag, 20.01.2019, 19:00 vor 1925 Tagen @ Dieter 5321 Views

Hallo Dieter,

beim franz. Käse bin ich bei Dir. Leider neigen die Marktführer dazu,
den typischen Geschmack beim Export nach Deutschland dem deutschen
Allgemeingeschmack anzupassen, sodaß Aromen-Vielfalt egalisiert wird.

Interessant! Beim Valençay meine ich, er habe spürbar an Charakter eingebüßt, war aber unsicher, ob ich mir das nur einbilde oder meine Feststellung vielleicht doch richtig ist.

Auch hier gibt es viel zu entdecken.
http://www.markenblog.de/2005/12/05/eu-geschutzte-ursprungsbezeichnungen-portugal/
Üblich ist in Portugal einen regionalen Rohmilchkäse (Schaf/Ziege) als
Vorspeise zu essen. z.B. den Queijo de Nisa, aus meiner Region.
https://www.kaesewelten.info/kasesorten/schafsmilch/queijo-de-nisa/

Es ist kein Ende, Europas Herrlichkeit und Größe zu entdecken!

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Das bezeichne ich als seelische Grausamkeit

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 20.01.2019, 19:06 vor 1925 Tagen @ Tempranillo 5213 Views

Du ackerst da mit Dieter die besten kulinarischen Köstlicheiten durch, und ich weiß sehr wohl, wovon Du da redest.

Was Du nicht weißt (nicht wissen kannst), ist, dass ich, weil morgen Vollmond ist, wieder mit meiner turnusmäßigen Fastenkur beginne, und das morgen früh.

Daher die seelische Grausamkeit......[[wut]]

Sternegastronomie als Vehikel der Umvolkungspropaganda

Tempranillo @, Mittwoch, 23.01.2019, 14:23 vor 1922 Tagen @ Dieter 3732 Views

Hallo Tempranillo,

beim franz. Käse bin ich bei Dir. Leider neigen die Marktführer dazu,
den typischen Geschmack beim Export nach Deutschland dem deutschen
Allgemeingeschmack anzupassen, sodaß Aromen-Vielfalt egalisiert wird.

Hallo Dieter,

Inzwischen ist es offiziell, daß auch Ernährung und Gastronomie als Vehikel der Umvolkungspropaganda verwendet werden.

Die neuen Auszeichnungen des Guide Michelin sollten *vor allem der kulinarischen Diversität und Jugend der französischen Gastronomie Rechung tragen*.

Entsprechend gab es einen wahren Sterneregen für Köchinnen, gerne solchen mit lesbischen Neigungen.

Wer hat da mal was von *M...enkultur* gesagt?

Haeberlins Elsässer Auberge de l’Ill, die seit 51 Jahren ununterbrochen mit drei Sternen bewertet wurde, hat einen Stern verloren. E&R sind gespannt auf die Erklärung.

Ein Absatz, um ihm nachzuschmecken und zu prüfen, ob man nicht Kork oder leichte Kanalaromen finden kann?

E&R: *Die politische Korrektheit macht nicht vor dem roten Führer halt: Feminismus, Rassenmischung, Kulturvermischung, Diversität... Die fortschrittlichen Politiker sorgen dafür, daß man die Kompetenz der Geehrten bezwweifelt. Hat Albert Malongo Ngimbi (La Table de Saint-Crescent, Narbonne) den Preis des besten Sommeliers wegen seiner ethnischen Wurzeln erhalten oder aufgrund seiner Kompetenz? Sind Amélie Darvas und Gaby Benico zuerst Lesbierinnen oder außergewöhnliche Küchenchefs? Wurde Virginie Giboire ausgezeichnet, weil sie eine Frau oder große Köchin ist?*

Dieter, Du hast neulich von Ziegenkäse als Vorspeise geschrieben. Normalerweise ist es mir lieber, den Käse gibt es als zweiten oder dritten Gang vor dem Dessert.

Doch auch diese Regel hat eine Ausnahme, auf die ich durch Zufall, ein entsprechendes Auswahlmenü gestolpert bin.

Du kennst vielleicht den Crottin de Chavignol?

Dieser Käse ist ein wenig trocken, woran sich auch durch ein paar Tage reifenlassen nichts ändert.

Wenn man weiß wie, kann man diesen Nachteil umgehen.

Man muß den Crottin überbacken, auf einem sehr dezent mit Senf marinierten Blattsalat, getostetem Schwarzbrot (Pain Poilâne) und frischem Thymian servieren.

Tempranillo

https://www.egaliteetreconciliation.fr/Guide-Michelin-2019-un-tournant-qui-inquiete-535...

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Worum es bei alledem geht

Tempranillo @, Mittwoch, 23.01.2019, 15:01 vor 1922 Tagen @ Tempranillo 3674 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 23.01.2019, 15:05

Lila bleu kommentiert den neuen Guide Michelin: *Das Ziel ist die Zerstörung der französischen Kultur, auch, indem man seine prestigeträchtige Gastronomie angreift, die zum weltweiten Kulturerbe der UNESCO gehört.*

Ausgezeichnet, mit einer kleinen Einschränkung. Es geht um die Zerstörung der europäischen Kultur!

Wer es toll findet, wenn es bei uns zugeht wie in New York, Chicao und Detroit, dürfte es nicht bedauern, sogar begrüßen, Europa als ununterscheidbaren Teil Groß-Amerikas zu sehen.

Die anderen erleben dieses herrliche Stück vielleicht als melancholischen Abschiedsgruß an die alte und doch so schöne und großartige Welt, deren Tragik darin besteht, daß sie zu schwach und zu sehr von inneren Konflikten heimgesucht gewesen ist, um sich der angloamerikanischen Bestialität zu erwehren:

https://www.youtube.com/watch?v=FpK1tjbeeA0

Tempranillo

https://www.egaliteetreconciliation.fr/Guide-Michelin-2019-un-tournant-qui-inquiete-535...

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Gute Reihe bei Arte über regionale Küchen in Europa

Dieter, Mittwoch, 23.01.2019, 20:04 vor 1922 Tagen @ Tempranillo 4026 Views

Hallo Tempranillo,

https://www.dailymotion.com/video/x5yeecl

Insofern ist die schon vorher zitierte Arte-Reihe über die untersch. Küchen Europas ein positives Beispiel, auch wenn es den Gegebenheiten in der öffentlichen Wahrnehmung kaum entspricht.

Gruß Dieter

PS: Noch nie in meinem Leben habe ich bei Mac ....(oder wie sie sonst noch heißen) etwas gegessen oder getrunken. Einmal habe ich es versucht, bin aber gleich wieder raus, weil mich der wirklich widerliche Geruch des Essens störte.

Bei uns in Portugal

Dieter, Mittwoch, 23.01.2019, 17:53 vor 1922 Tagen @ Tempranillo 4106 Views

Hallo Tempranillo,

vorweg: ich bin kein Koch, kann nicht einmal kochen. Aber: meiner Frau schenkte ich mit 18 Jahren einen Bocuse (den damaligen Vertreter einer neuen franz. Küche), und sie kocht und experimentiert mit Leidenschaft, so wie ich mit Leidenschaft esse und keine Fertiggerichte oder fertige Soßen kenne, (aber genug Bewegung/Aufgaben habe um nicht dick zu werden).

Von Michelin und deren ausgez. Restaurants kenne ich sehr wenig.

Aber zur portug. Küche im Alentejo (nicht die Gourmet-Küche in Lissabon/Porto):
Sie zeichnet sich nicht durch Raffinesse aus, sondern durch Einfachheit. Die Stärke liegt in den hervorragenden regionalen Lebensmitteln aus dem Alentejo (Fleisch, Gemüse, Obst, Wein, Wasser, Reis, Süßkart.,Wildkräuter, usw). Hinzu kommt aber auch noch der gesunde Appetit der meist hart arbeitenden Portugiesen auf dem Land.

https://www.dailymotion.com/video/x5yeecl
Bei diesem Arte-Video kann man sehr gut den Geist des Essens und typisches zum Familienleben erkennen. (mein Domizil ist übrigens mitten in der Korkeichenregion) Ökologisch wertvoller und bedeutender als deutsche Nationalparks, da deutlich mehr Biodiversität und kaum Bevölkerung.

Und hier auf dem Land, wenn die Arbeiter in den typischen Landgasthöfen mittags vor Hunger einkehren und ein Menü für 7-10 Euro nehmen (incl Getränke), dann gibt es zur Überbrückung der Wartezeit ein Schälchen Oliven (in Salzlake, ggf. mit Kräutern), meist einen kleinen reg. handgeformten Schafs/Ziegenkäse, frisches Alentejo-Brot, dazu nen 1/2 Roten oder Weißen ggf. mit einer Karaffe Wasser, dann die obligatorische Suppe, danach das Hauptmahl mit Fleisch oder Fisch, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Salat, anschließend die Nachspeise entweder Obst oder Kuchen, danach der Café, wir würden sagen Espresso. - und der eine oder andere noch einen Trester hinterher (gegen Zuzahlung von ca. 45 Cent).

Minderwertiges Fleisch erkennt man daran, daß man Gewürze, Kräuter, Soßen benötigt, damit es schmeckt. Gutes Fleisch braucht nur Salz und schmeckt köstlich.
Das Fleisch der "Porco preto" mit feinem Fett durchsetzt, gegrillt auf landestypischer Holzkohle (Kork- und Steineiche) nur mit Salz ist wunderbar. Das kann kein Gourmet-Koch überbieten. Das schmeckt dann mitten im Wald auf einem prov. Grill genauso gut wie zuhause oder im Restaurant.
Auch üblich, ein paar dünne Scheiben Schinken vom Porco Preto, oder, oder .....

Ich muß aufhören. Schließlich sitze ich gerade noch in Ostwestfalen. Es dauert noch ca. 4 Wochen, bis ich meine Aufgaben hier erledigt habe und wieder abhauen kann. Mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen.

Gruß Dieter

Mit Brutalo-Krach gegen Humor und Lachen

Tempranillo @, Freitag, 01.02.2019, 21:47 vor 1913 Tagen @ Tempranillo 4739 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 01.02.2019, 21:53

Libération: *Um eine Vorstellung Dieudos zu stören, haben Angehörige der UEJF (Union des étudiants juifs de France) und von SOS Racisme vor den Räumlichkeiten einen Lieferwagen aufgestellt und etwa 15 Minuten aus vollen Rohren Heavy Metal dröhnen lassen.*

Wollte jemand darstellen, daß es sich bei Pop, Rock, Rap und Heavy Metal um eine gegen Lachen und Befreiung gerichtete Form des Brutalismus handelt, könnte er es kaum besser machen.

Tempranillo

https://www.liberation.fr/direct/element/des-militants-tentent-de-perturber-un-spectacl...

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Humorlose Juden

Oblomow, Samstag, 02.02.2019, 10:40 vor 1912 Tagen @ Tempranillo 4250 Views

Ich hätte laut Wagner gespielt, z.B. Walkürenritt.

Herzlich, jetzt weiter die Stones hörend
Oblomow

Danke für die Musik! (oT)

Mandarin @, Sonntag, 20.01.2019, 14:52 vor 1925 Tagen @ Dieter 5169 Views

- kein Text -

Das ist Musik, die noch einen Boden unter den Füßen hat

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 20.01.2019, 15:22 vor 1925 Tagen @ Dieter 5292 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.01.2019, 15:31

Wenige Harmonien, dafür vom Musikalischen her einfach zu spielen, aber umso schwerer ist es dafür, genau das in die Musik reinzubringen, was man für das Lied braucht.

Schade, dass ich da so gut wie nichts vom Text mitkriege, - mein schwaches Spanisch hilft mir da nicht weiter. Ist aber nicht so wichtig, die Melodie drückt da genug aus.

Fest steht, da braucht man als Sängerin auch die entsprechende Stimme dazu. Da wäre eine Stimme wie die von Suzie Quattro fehl am Platz, - eher ist da der Typ Stimme wie die von Dani Klein (Sängerin von Vaya con Dios) geeignet, - dunkel, voll und einfühlsam. Könnte auch eine Zigeunerin sein mit einer dunklen und rauchigen Stimme, - evtl. eine Sinti, denn die Mehrzahl der Roma hat ja das Singen verlernt, die bewegen sich mehr im horizontalen Gewerbe.

Jedenfalls passt das Stück so richtig zum Tag, - der Nachmittagskaffee bei einem trüben Januartag, - da ist Melancholie auch angebracht.

Danke für den link!

Wenn Du mir/uns da einen link geschenkt hast, dann

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 20.01.2019, 15:55 vor 1925 Tagen @ Dieter 5347 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.01.2019, 16:01

ist es nur recht und billig, Dir auch was zukommen zu lassen. Die Art von Musik, die mir persönlich unter die Haut geht, ist die mexikanische. Ein Beispiel davon:

https://www.youtube.com/watch?v=YDWYMvKvm3M

Allerdings ist Alejandro Fernandez schon ein Vollprofi, genauso wie sein Vater, und darüber hinaus mag ich - gerade bei Frauen - eine volle Stimme, die auch was hergibt, - nicht diese piepsenden Neusternchen, die ohne Mikro verloren sind.

Noch einen schönen und geruhsamen Sonntagnachmittag!

Zum musikalischem Selbstverständnis der iber. Halbinsel

Dieter, Sonntag, 20.01.2019, 16:27 vor 1925 Tagen @ helmut-1 5300 Views

bearbeitet von Dieter, Sonntag, 20.01.2019, 16:40

Hallo helmut-1,

ja, es gibt sehr viel im spanischen Sprachraum zu entdecken. Es lohnt!

Hier möchte ich noch mit einem weiteren Link zum musikalischem Selbstverständnis des iberischen Musik- und Sprachraumes beitragen, so wie ich es empfinde.
Bei dem Link wird zum Festakt der 25jährigen EU-Mitgliedschaft von Spanien und Portugal das ganze musikalisch untermalt.

Interpreten: Miguel Poveda, ein spanischer Flamenco-Sänger
und Mariza, eine portug. Fado-Sängerin
begleitet durch eine Gruppe portug. Gitarrenspieler und dem Madrider StaatsEnsemble.
Es wird gesungen ein Fado, der zum einen durch den span. Sänger dem Flamenco nachempfunden ist und zum anderen durch die portug. Sängerin im fado-typischen Gesang.

https://www.youtube.com/watch?v=vdR2_Yxgrio
auch hier führt die Stimme das Orchester bzw. die Gitarristas.

Gruß Dieter

Menschen meines Landes:
Gente Da Minha Terra: https://www.youtube.com/watch?v=S2Ip-uUhaoI

Schon beeindruckend

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 20.01.2019, 20:24 vor 1925 Tagen @ Dieter 5093 Views

Da wird einem wieder mal so deutlich bewusst, dass es auch die Kunst in der Musik gibt. Und das Wort Kunst kommt nun mal vom Wort können.

Weiß nicht, ob ich es mal erwähnt habe, - in jungen Jahren habe ich mal einige Jahre in einer spanischen Combo gespielt. Damals war ich noch jung und schön, heute bin ich nur noch schön....[[smile]]

Die Zuwendung zur spanischen Musik ist mir aber erhalten geblieben, weil ich ja in das Wesen dieser Musik einen direkten Zugang hatte. Die Musiker in unserer Gruppe, - fast alles Spanier - haben mir beigebracht, wie man diese Musik verstehen und auch wiedergeben muss, sogar das komplizierte Klatschen haben sie mir beigebracht, was man als Ursprungsgermane ja gar nicht kennt (nicht kennen kann).

Wobei ich die mexikanische Musik noch ausdrucksvoller empfinde, - ganz abgesehen von deren Patriotismus, der sich nicht nur in ihren Liedern, sondern auch in ihrem Benehmen ausdrückt. Da sieht man schon öfters bei Live-Veranstaltungen im Publikum jemanden die mexikanische Flagge schwenken, - obwohl es sich um eine Musikdarbietung und um kein Fußballspiel handelt.

Nun ja, das sind Relikte aus der Vorzeit, das haben wir nun ja abgelegt, - nun sind die "Schutzbefohlenen" an der Reihe, die werden uns schon noch sagen, welche Fahne wir zu schwenken haben.

https://ibb.co/YZ4sTkL

Aber auf die Musik bin ich dann gespannt.

https://www.youtube.com/watch?v=Qx4hUwJgp6k

Aber auch andernorts gibts gute Musik

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 20.01.2019, 21:38 vor 1925 Tagen @ Dieter 5100 Views

Überspringen wir mal von der iberischen Halbinsel aus die italienische Halbinsel und kommen zur Balkanhalbinsel. Da gibts Kroatien, Serbien und Bosnien, alles Länder des ehemaligen Jugoslawien. Nach dem Zerfall des Titostaates begannen sie, einander zu bekriegen. Nun beginnen sie, miteinander auszukommen.

Eine beeindruckende Melodie ist diese hier:

https://www.youtube.com/watch?v=8tHCKUbOW1Y

Die Interpretin, Neda Ukraden, ist eine interessante Person. Sie wurde im heutigen Kroatien geboren, wuchs aber in Bosnien auf, lebte lange in Sarajewo. Heute lebt sie in Belgrad, also in Serbien. Trotz ihrer Erlebnisse, die sicher nicht schön waren, wenn man die eben genannten Länder aufzählt, Serbien, Kroaten, Bosnien, - singt sie in serbokroatisch, also in der Sprache, die in der Titozeit für ganz Jugoslawien gegolten hat.

Was wieder beweist, dass man mit der Musik auch Brücken bauen kann.

Es gibt viel zu entdecken.

Dieter, Sonntag, 20.01.2019, 23:49 vor 1924 Tagen @ helmut-1 5142 Views

Hallo helmut-1,

ich bin davon überzeugt, daß jeder europ. Sprachraum mit seiner einzigartigen Kultur musikalische Ausdrucksweisen hervorbrachte und bringt, die vertreten durch entspr. Künstler, Essenzielles zeigen und Gesellschaftsspezifischem Ausdruck verleihen.

Es gilt diese Schätze zu fördern und zu bewahren. - also gegen den Uniformismus.
Und natürlich gilt das auch für die gesamte Welt.

Gruß Dieter

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