In Zukunft Böllerverbot an Sylvester? (mT)

DT @, Freitag, 28.12.2018, 18:26 vor 1946 Tagen 7715 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 28.12.2018, 18:31

Argumentiert wird ja mit dem Feinstaub (der nach 1 Tag weg ist).
Aber der Dreck, den die ganzen Bereicherer natürlich nicht mehr wegkehren, liegt zT noch wochenlang rum.

Mein Vorschlag nach diesem Video aus Neukölln, wo sich Türken, Libanesen und andere Fachkräfte ganze Straßenschlachten liefern:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/boellern-an-silvester-warum-berlin-ein-verbot...
https://www.youtube.com/watch?v=rm4XaqWIq3U

Alle in eine große Halle, Licht aus, dann bekommen zwei Gruppen massiv Polenböller, Raketen, Schreckschußpistolen etc. und dann dürfen sie sich 3 Stunden lang gegenseitig massakrieren. Dann ist das Problem gelöst. Ganz von selbst.

http://www.spiegel.de/video/video-99009071.html

Chemie, immer nützlich.

Dieter, Freitag, 28.12.2018, 19:03 vor 1946 Tagen @ DT 6617 Views

bearbeitet von Dieter, Freitag, 28.12.2018, 19:07

https://xplosives.net/wp/

Wer will schon böllern, da gibt es spannenderes.

Als Jugendliche hatten wir viel Experimentierfreude, Erfahrung und Gelegenheit.
(Fällen von Bäumen mit Spregstoff, tiefe Krater herstellen, unerlaubtes bequemes Fischen, usw.)

Gruß Dieter

Nun ja, 1945 >>>>

ottoasta @, Freitag, 28.12.2018, 20:56 vor 1946 Tagen @ Dieter 5966 Views

...haben wir Jungs Munition gesammelt, war hier ein ehemaliger Feldflugplatz.

Alu, Kupfer usw. verkauft an Schrotthändler, Munition in Massen lag rum.

Die Patronen geöffnet, Pulver raus und damit dann Baumstümpfe gesprengt.
Ein Kumpel hat mal ein Haustor seiner Angebeteten aufgesprengt, die hatte ihn ja abgewiesen!

Falls mal eine Handgranate gefunden wurde, damit zum fischen gegangen. Dann am Lagerfeuer die Fische gebraten.

Polizei? Interessierte uns nicht! Haben sich nicht aus der Stadt gertraut.

Die heutige Jugend? Weicheier![[freude]]

Otto

--
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.
Tolstoi

Habe in den 70ern immer selbst gemischt/hergestellt einschl. brauchbarer praktikabler (Fern)Zünder. (oT)

Dieter, Freitag, 28.12.2018, 23:24 vor 1946 Tagen @ ottoasta 4947 Views

- kein Text -

War immer eine Qual bei den verrückten Rumänen

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 29.12.2018, 07:22 vor 1946 Tagen @ ottoasta 5496 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 29.12.2018, 07:31

Damit meine ich diese Knallerei, zumal sie auch kein Maß und Ziel kennen. Darüber hinaus immer die Angst, dass sich da ein Feuerwerkskörper verirrt und irgendwo im Lagerplatz einschlägt, wo er nichts zu suchen hat und irgendwas abbrennt. Dann noch die Sache mit meinen Wachhunden, die ich immer beruhigen musste, die Katzen vorher einfangen und einsperren, usw.

Das hat man vor ein paar Jahren beendet. Jeder darf Feuerwerkskörper kaufen und auch privat benützen, aber der Benützer muss eine Fachausbildung nachweisen können (weiß nicht mehr genau, wie das heißt, ist zwar kein Sprengmeister, aber irgendwas in dieser Richtung) und der Verkäufer eine Verkaufslizenz für geprüfte Produkte (sind stark limitiert und kriegt nicht jeder).

Der ehemalige Schwarzverkauf in der Nähe vom Wochenmarkt wird rigoros unterbunden, da wird streng kontrolliert, und auch kassiert. Dadurch kriegt man kaum mehr diese China-Dinger zu kaufen, oder auch die Billigware aus Moldawien. Genau das hat vor dieser Einschränkung zu mehreren krassen Unfällen geführt, - weshalb man diese Regelung getroffen hat.

Mir ist es recht, weil dadurch in der Stadt Ruhe eingekehrt ist. Die Stadtverwaltung veranstaltet von der Dachplattform des Rathauses jedes Jahr ein großes Feuerwerk, das dauert so 15 Minuten lang, den Leuten gefällts und sie applaudieren.

Das hängt auch damit zusammen, dass sich die Leute traditionell um Mitternacht auf dem Rathausplatz zusammenfinden, meist mit Sekt oder was anderem in der Hand (das normalerweise in der Stadt geltende Verbot des öffentlichen Konsums von alkoholischen Getränken wird dabei inoffiziell ausgeklinkt) und sich gegenseitig zuprosten. Üblicherweise ist auch das Bürgermeisterkollegium bei dieser Gelegenheit anwesend, - in unserer Stadt wird Bürgernähe exerziert - ohne Bodyguards. Die "Chefs" stehen dann mitten unter den Leuten, man findet sie kaum.

Sporadisch sieht man auch irgendwas von den Anhöhen am Stadtrand, - bis die Ortspolizei dort hinkommt, ist die Sache schon erledigt, - deshalb trauen sich das manche.

So ists in der Stadt, - wie es auf den Dörfern aussieht, da kann es anders sein. Ich bin damit zufrieden, weil der früher schon tagelang anhaltende Krach nun vorbei ist (es gibt hier keine Verkaufsbeschränkung auf die letzten zwei Tage). Davon abgesehen - aber das ist meine persönliche Anschauung - habe ich an der Knallerei nie was gefunden, - schon als junger Kerl habe ich das Geld, das andere für Knaller ausgegeben haben, lieber versoffen.

In Pfälzer Wein-Dörfern wird auch stramm "geböllert"... aber den Dreck macht jeder weg

Hasso, Freitag, 28.12.2018, 20:31 vor 1946 Tagen @ DT 5928 Views

bearbeitet von Hasso, Freitag, 28.12.2018, 20:39

Ein weiterer Grund, warum ich hier (vor dem Abnippeln) nie weg gehen werde:

Am 1.1. Morgens sieht es hier in manchen Gassen auch aus wie nach dem Einmarsch der Russen[[sauer]]
Am 1.1. gegen Abend ist alles wieder Tip-Top feucht ausgewischt[[top]]

Wer allzu viel gesoffen hat, reinigt seine Straße spätestens am 2.1. am Vormittag.
Im Prinzip alles kein Problem.
Hasso

Fast wie bei den Schwaben....

ottoasta @, Freitag, 28.12.2018, 20:50 vor 1946 Tagen @ Hasso 5723 Views

...die haben ja ihre Kehrwochen (meine Frau ist gebürtige Reutlingerin).
Hab ihr das von denen abgeschaut?

Otto

--
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.
Tolstoi

Kein Wunder: In der @paranoia-Metropole ging es letztes Silvester zu wie bei den Kosaken

Hasso, Freitag, 28.12.2018, 22:10 vor 1946 Tagen @ DT 6020 Views

bearbeitet von Hasso, Freitag, 28.12.2018, 22:17

... als letzte Bremse wurde dort jetzt ein spezielles Strassen-Böller-Verbot eingerichtet[[freude]]
Melden gerade die Tagesthemen.

Weil Hannover 96 nichts mehr trifft, werden dieses Jahr in der Altstadt bestimmt ein paar Extra-Polen-Böller gezündet[[top]]
Gute Nacht
Hasso

Ist Freiheit die Freiheit, anderen etwas verbieten zu können?

Gernot ⌂ @, Samstag, 29.12.2018, 22:10 vor 1945 Tagen @ DT 4156 Views

So habe ich das weder gelernt noch verstanden.

Das mit dem Feinstaub ist mir dermaßen unverständlich, dass ich es nicht glaube. Schließlich werden die Feuerwerkskörper nicht in computergesteuerten Abbrennkammern feinst durchoxidiert, sondern verbrennen recht grob ihre Holzkohle - und das auch noch "klimaneutral". Es kann ja nicht mehr Holzkohle verbrannt werden, als Holz nachwachsen könnte. SO 2 wirkt obendrein kühlend.
Wenn ich mich nach Silvester ansehe, würde ich sagen: Ich habe Grobstaub emittiert, Ruß nämlich, z.B. in mein Gesicht. Ich glaube nicht, dass pyrotechnische Sätze Feinstaub emittieren können. Der Grobstaub setzt sich ab. Möglicherweise düngt er sogar.

Was nun die "randalierenden" Mitbürger angeht: Wie viele von denen haben sich denn verletzt?
Wer mit den Feuerwerkskörpern umzugehen weiß, dem passiert i.d.R. nichts. Betrunkene und Überängstliche sind gefährdet, und ein Wahnsinn sind die geradezu idiotischen Warnungen: Da wird Angst vor China-Krachern und deutschen Reibzündkrachern geschürt. Es passiert nicht einmal dann etwas, wenn sie einem in der Hand explodieren. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Bei Gold- und Silberregen z.B. wird vor "umherfliegenden Splittern" gewarnt, absolut unrealistisch!
Der Jugendliche merkt natürlich irgendwann, wie lächerlich die weinerlichen Warnungen sind, und meint dann, mit gefährlichen Batterien und mit Polenböllern ebenso leichtfertig umgehen zu können.
Das ist wie mit dem Autofahrer, der fünfmal durch Gefahrenzeichen vor harmlosen Kurven gewarnt wird, die er mit über 80 ausfahren kann. Aus der sechsten, bei der mit 40 schon die Reifen quietschen, fliegt er dann hinaus, weil er erfahrungsgemäß mit ca. 80 km/h hineingefahren ist.

Es trifft auch nicht zu, dass "Missbrauch" oder "zu viel" für die Verbotsbestrebungen verantwortlich wären. Seit den 50-ern sind die Vorschriften ständig verschärft worden, ohne dass es damals diese "Aussschweifungen" gegeben hätte.
Angefangen hat das mit "ab 18" für Artikel, von denen der Weimarer Innenminister Anfang der 30-er noch meinte, sie wären eigentlich harmlose Spielzeuge und könnten daher auch an Personen unter 16 verkauft werden, weitergeführt mit zeitlichem Abbrennverbot (für Fontänen und Sonnen beim Gartenfest!) und immer weiter ausgedehnten zeitlichen Verkaufsverboten (völlig wirkungslos, da Feuerwerkskörper kein Gemüse sind, das verdirbt) bis hin zum Verbot der harmlosen Schwärmer und Heuler, die klassischerweise in D von Familienbetrieben hergestellt werden konnten, während Batterien mit etlichen hundert Gramm pyrotechnischen Satzes von Konzernen importiert werden dürfen.

Ich glaube, bei all den herbeigeholten Argumenten gegen ein Stück Volkskultur und eine jahrhundertealte (!) Tradition (schon Hölderlin schrieb von Schwärmern) geht es den Spaßbremsen doch nur darum, ihre eigene Angst vor Blitz und Knall zu projizieren. Es gefällt ihnen nicht, wenn bei einem Händeklatschen nicht sofort jedermann weinend zusammenbricht und kapituliert, sondern z.B. wie die Gelbwesten trotz Tränengas und Schreckböllern weiter demonstriert.

Befremdlich stimmt es mich in diesen Zusammenhängen auch, dass Jedermannfeuerwerk durch Vorführfeuerwerke zum Angucken ersetzt werden sollen. Niemand beanstandet "Feinstaub" bei Jubiläums-, Volksfest- und Schaufeuerwerken.
Wir sollen nichts selber machen, sondern bezahlen und zugucken, eine grundsätzliche Tendenz. Geht es vielleicht darum?

Was den Dreck angeht: Der kommt von den teuren Verpackungen, nicht von den Feuerwerkskörpern, und ja, man kann sie ordnungsgemäß entsorgen oder später saubermachen. Bei mir stehen getrennte Abfalltüten und eine Kanne Wasser auf dem Balkon.

Schlussendlich passen die Forderungen zu dem ganzen Sicherheitsstreben, für das in Berlin z.B. auch Grünanlagen eingeebnet, Hecken und Strauchwerk vernichtet werden und für die Merkel-Lego aufgestellt wird - alles Maßnahmen, die bei bewahrter Bevölkerungsstruktur gar nicht nötig wären ... aber lassen wir das.

Abschließend möchte ich mich dringend für ein Fußballspielverbot einsetzen:
Es gibt so viele Verletzte! Arm- und Beinbrüche, Gehirnerschütterungen, geschädigte Menisken! Der Flächenverbrauch für meist leerstehende Spielfelder und Sportplätze ist enorm; viele Spieler müssen anreisen und verbrauchen dabei Sprit oder Strom, und Staub wird auf Schotterplätzen auch aufgewirbelt. Man kann sich ja im Fernsehen oder im Stadium die Profi-Spiele ansehen, das ist ungefährlich!

Ich wünsche allen Lesern viel Freude beim Silvesterfeuerwerk und empfehle denen, die es einsparen, sich mal für € 3,- Freude mit ein paar Fröschen, Fontänchen und Knallern zu gönnen. Sie werden erleben, sich danach einfach wohl und ausgeglichener zu fühlen. Silvrsterfeuerwerksfreunden wünsche ich eine rauschende vorletzte Rauhnacht. Ehrt die Göttinnen und Götter mit eurem Feuerwerk!

--
Ab jetzt wird durchregiert. Wir kennen keine rote Linie mehr. Verbote bedeuten auch mehr Freiheit. Krieg bedeutet Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke. Hass bedeutet Liebe. Gebt ihnen keinen Millimeter preis.

Das mit dem Feinstaub ist belegt. (mL)

DT @, Samstag, 29.12.2018, 22:25 vor 1945 Tagen @ Gernot 4142 Views

http://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Feinstaubwerte-steigen-durch-Silvesterf...

In der Tat wird in manchen Städten 1/3 des JÄHRLICHEN Feinstaubs nur in der Neujahrsnacht ausgestoßen. Wenn man ehrlich wäre, würde man feststellen, daß ein großer Teil des Feinstaubs von Abrieb, Bremsen und natürlich von Kaminen her kommt, da könnte man den Autoverkehr abstellen und man hätte doch einen Basiswert an Feinstaub.

Wenn man bei dem folgenden Link nach einem Feuerwerk die PM 2.5 und PM 10 Werte anschaut, sieht man, daß sie zT bis 999 gehen, dh. Sensor in Sättigung.

Mal anschauen am 1.1.2019:

https://aqicn.org/map/#@g/45.1491/10.8765/5z

DT

Diese Statistiken sind mir bekannt

Gernot ⌂ @, Samstag, 29.12.2018, 23:04 vor 1945 Tagen @ DT 3867 Views

Ich kenne das, las und weiß es, aber glaube es nicht - wie geschrieben.

Entweder liegt es an der Zuordnung von Grob- und Schwebstaub zu Feinstaub oder am Standort der Messgeräte oder daran, dass man nur bestimmte Emissionen des Kraftverkehrs wertet (nur Verbrennung, keinen Abrieb?) und andere außen vor lässt oder nur bestimmte Zeiten oder daran, dass man lügt.
Angesichts des täglichen millionenfachen Verkehrs, der einem in der Innenstadt wirklich die Luft nehmen kann, sind diese Belege für mich unglaubwürdig. Tut mir leid.
Gut, am 1.1., 00.10 Uhr kann man ins Husten kommen, aber eine Stunde später schon wieder nicht mehr. Die Kfz-Emissionen erfolgen täglich. Es werden vermutlich Millionen Tonnen Kraftstoff verbrannt, aber nicht Millionen Tonnen Feuerwerkssätze - wo also sollen die 17% herkommen?

--
Ab jetzt wird durchregiert. Wir kennen keine rote Linie mehr. Verbote bedeuten auch mehr Freiheit. Krieg bedeutet Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke. Hass bedeutet Liebe. Gebt ihnen keinen Millimeter preis.

Gernot, das sind keine STATISTIKEN, das sind Meßwerte. (mT)

DT @, Sonntag, 30.12.2018, 00:00 vor 1945 Tagen @ Gernot 3855 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 30.12.2018, 00:04

Wenn Du es nicht glaubst, dann kauf Dir einen Raspberry Pi für 30 EUR und
den Feinstaubsensor SDS 011 für weitere 30 EUR.

http://starauschek-bastelt.blogspot.com/2018/04/feinstaubsensor-sds011-auf-dem.html

Falls Du dem nicht glaubst, kauf oder leih Dir das Temtop LKC-1000S+2 Meßgerät für 175 EUR bei Amazon.

Wenn Du dem nicht glaubst, dann leih Dir bei einem Schornsteinfeger das Made in Baden Württemberg Meßgerät von Testo:
https://www.testo.com/de-DE/produkte/feinstaubmessgeraete

Wenn Du auch DEM nicht glaubst, dann entwickel Dir Dein eigenes Meßgerät.
Bau einen Sauger rein der durch genormte Filterpapiere (zB von Mann und Hummel) die Luft durchsaugt und dann die 2.5 und 10 µm Partikel durchläßt. Wenn Du glaubst, das stopft durch die Grobpartikel zu, dann mache das Filterpapier mithilfe eines Motors und einer Aufwickelhaspel beweglich etc.

DT

PS: Geh mal am 1.1. um 1.00h in Köln, Hamburg, Bonn, Heidelberg, Frankfurt oder gar Berlin auf die Straße. Und Du glaubst, daß das NUR Grobstaub ist und KEIN Feinstaub??

[image]

Und ja, aus dem Auspuff meines EURO-5 Diesel kommen weniger Ruß- und Feinstaubteilchen dank Filter raus als bei einer Feuerwerksrakete durch Zündsatz und Explosion entsteht.

Feinstaub

Socke ⌂ @, Samstag, 29.12.2018, 23:51 vor 1945 Tagen @ Gernot 3870 Views

Das mit dem Feinstaub ist mir dermaßen unverständlich, dass ich es nicht
glaube. Schließlich werden die Feuerwerkskörper nicht in ..

Wie auch immer man das messen möge oder der Feuerwerksqualm die Messstellen für den "Verkehrsstaub" ansprechen lässt oder beeinträchtigt, das Problem der priv. Silvesterknallerei ist in Großstädten und Ballungsgebieten zweifellos vorhanden oder ist der dichte, über Stunden stehende Qualm und Gestank, wo man streckenweise wie bei Starknebel nur ein paar 10m weit gucken kann, etwa reine Einbildung? Selbst am nächsten Vormittag steht über der Großstadt meist noch eine dichte Dunstglocke, außer wenn gerade Starkwind ist.
Wie damals zu Zeiten mit "Smog-Alarm", wo es Fahrverbote gab und man, übertrieben gesagt, die Hand vor Augen nicht sehen konnte.

Da sind einige Argumente dabei, die nicht haltbar sind

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 30.12.2018, 13:52 vor 1945 Tagen @ Gernot 3150 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 30.12.2018, 14:44

Fangen wir mal mit dem Feinstaub an. Das, - so finde ich - ist übertrieben. Sicher hat es auch vor Jahrzehnten und Jahrhunderten Feinstaub gegeben, nur hat den damals niemand gemessen. Wenn wir auf der Baustelle mit der Flex arbeiten, gibts sicher auch Staub, - welchen, ob fein oder grob, - da hab ich gar keine Zeit dazu, das zu untersuchen.

Wenn ich auf der Baustelle Arbeiten vorschreibe, dann gibts dort Gehörschutz und Atemschutz neben der Schutzbrille. Wenn sich viele dessen nicht bedienen, weil ihnen das zu unbequem ist, dann ist das ihre Sache. Wenns Smog gibt in China, gehen die Leute ja auch mit Masken spazieren.

https://ibb.co/9rfz4Ph

Naürlich kann man dann die Frage stellen, warum ich mir auf der Straße sowas überziehen soll, wenn andere dafür aus freiem Willen verantwortlich sind. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass sowas (bez. Staub) gesundheitsschädlich sein soll, wenn es 1 x im Jahr passiert. Obwohl ich mich noch an die extremen Jahre erinnern kann, wo die Luft so rauchgeschwängert war, dass man beim Autofahren die Nebelscheinwerfer hätte anmachen müssen. Aber wer fährt schon in der Silvesternacht Auto.

Nun zum anderen Argument, das mit der Freiheit. Das sehe ich ganz anders. Die persönliche Freiheit wird automatisch zur Unverschämtheit, wenn ich jemanden was aufs Aug drücke, was nur mir gefällt und der andere soll es gefälligst auch gut finden.

Wenn man im Wohnblock wohnt, die Musik laut macht, und es kommt das Ordnungsamt aufgrund von Beschwerden, dann würde mich interessieren, was die dann zum Argument des Freiheitsentzugs sagen würden.

...bei all den herbeigeholten Argumenten gegen ein Stück Volkskultur und eine jahrhundertealte (!) Tradition...

Stellen wir das mal richtig. Manche behaupten, das ginge bereits auf die Germanen zurück, die Knallerei. Würde mich interessieren, womit die denn geknallt haben, - die hatten noch keine Chinesenmafia in ihren Siedlungen. Und dass die Chinesen als erstes das Schießpulver erfunden haben, das dürfte ja unbestritten sein. Was aber feststeht, ist die Tatsache, dass diese alten germanischen Bräuche darauf abzielten, die "bösen Geister" zu vertreiben, so wie in anderen Kulturen auch. Ich gehe davon aus, dass heute kein normaler Mensch mehr böse Geister vertreibt, die Knallerei hat andere Gründe.

In Europa begann es im 14. Jhdt, wo man sich zu Hof dieser Knallerei bediente, um Gäste zu beeindrucken. Eigentlich brachten es arabische Händler nach Europa, aber viele italienische Experimentierer perfektionierten das Ganze.

...Es gefällt ihnen nicht, wenn bei einem Händeklatschen nicht sofort jedermann weinend zusammenbricht und kapituliert....

Nun ja, das kann man so und so sehen. Die Nacht von gestern auf heute verbrachte ich in einem Pub, das wir anlässlich des Wechsels meines Jüngsten in die Phase des Erwachsenenen (er wurde gestern 24) gemietet hatten. Live-Musik, was wir eben unter Musik verstehen. Nun ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass ein Musiker (z.B. wie ich) dem anderen nicht vorschreibt, was er zu bringen hat und in welcher Art und Weise. Das Fazit war, dass mir beim Hinausgehen auf die Straße die Ohren gesummt haben, - und auch heute nach dem Aufstehen ist es immer noch, obwohl schon schwächer.

Natürlich weiß ich, dass ich als Musiker in feines Gehör habe. Wenn ich aber bis zum Ende geblieben bin, dann war das mein freier Wille. Ich hätte ja jederzeit früher nach Hause gehen können. Anders bei der Knallerei, die links und rechts von mir stattfindet und der ich mich nicht entziehen kann. Es sei denn, man erwartet von mir, dass ich mich mit Gehörschutz auf die Straße begebe. Das wiederum wäre nach der Straßenverkehrsordnung nicht zulässig.

Ich denke, dass die Tatsache, Lärm ab einem gewissen Pegel, auch Explosionslärm, ist gesundheitsschädlich, unbestritten ist. Sonst würden wir ja bei beim Militär bei der Sprengausbildung und bei den Schießübungen mit PAR und anderen Spielsachen keinen Gehörschutz aufgebrummt bekommen. Ich selbst habs ja am eigenen Leib (resp. Ohr) letzte Nacht gespürt.

Befremdlich stimmt es mich in diesen Zusammenhängen auch, dass Jedermannfeuerwerk durch Vorführfeuerwerke zum Angucken ersetzt werden sollen....Wir sollen nichts selber machen, sondern bezahlen und zugucken, eine grundsätzliche Tendenz...

Kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe von unserer Terrasse das schöne Feuerwerk, dass von der Stadtverwaltung auf der Dachplattform des Rathauses organisiert wird, - und freue mich daran. Der Unterschied: der Krach ist wg. der Distanz nur mehr gedämpft hörbar und dadurch zu ertragen. Meine Haustiere sperre ich halt für diese 20 Minuten ein, - das wars dann.

Mit dem Bezahlen, das ist ja Quatsch, - das gibts ja überwiegend umsonst. Es gibt ja auch unter dem Jahr genügend Feuerwerke, das ist ja kein ausgesprochener Neujahrsbrauch. Jedes Volksfest endet meist mit einem Feuerwerk, z.B. das Brezelfest in Speyer- Am Sonntag gibts das große Feuerwerk von der Stadtverwaltung, und am Ende gibts nochmal ein Feuerwerk, das von den Ausstellern finanziert wird. Alles kostenlos, auf einer Wiese hinterm Dom, wo nichts passieren kann.

Warum ist das abwegig, eine Regelung zu treffen, die jedem entgegenkommt? Da wird ein Platz genannt, - in jeder Stadt gibts eine freie Fläche am Rande oder auch außerhalb, - und da kann sich jeder hinbegeben, der da knallen möchte. Da hat er dann seine Freude, und derjenige, der im Inneren der Stadt wohnt, hat seine Ruhe.

Nein, es geht da um was Anderes: Da muss man dem Nachbarn zeigen, was man selbst wieder für ein toller Hecht ist, indem man da die Superlativen knallen lässt. Dass das dem Nachbarn auf den Keks geht, wird geflissentlich ignoriert. Wie stehts da mit der "Freiheit" des Nachbarn?

In Siebenbürgen wars Tradition, die bis zur Einwanderungsphase im 13. Jhdt. zurückgeht, also älter ist als die Knallerei, zu Mitternacht, wenn das Neue Jahr beginnt, dieses mit dem Turmblasen vom Kirchtum oder von den Stadttürmen zu begrüßen. Hab ich auch versucht, das hier zu fabrizieren, - geht aber nur mehr auf dem Dorf.

Warum: Erst läuten die Kirchenglocken, so max. 10 min lang. Dann- oder währenddessen bereits - gibts das Feuerwerk. Jetzt ist der hohe Kirchturm relativ nahe am Rathaus, - und solange die Knallerei läuft, ist die Blaserei nicht hörbar. Nach dem Knallen und dem gegenseitigen Zuprosten am Rathausplatz gehen die meisten aber wieder nach Hause resp. in die Lokale zurück, weils ja naturgemäß draußen kalt ist und den Damen in den Stöckelschuhen die Zehen einfrieren. Die Blaserei erübrigt sich dann, weil ja kaum mehr einer da ist, der dann zuhört. Wie stehts da mit meiner persönlichen "Freiheit", sowie die Freiheit derjenigen, die das Blasen für gut finden? Fazit war: Die Blaserei ist in den Städten aufgrund der Knallerei verschwunden.

Abschließend möchte ich mich dringend für ein Fußballspielverbot einsetzen:

Da sehe ich keinen Zusammenhang, was die Verletzungen betrifft. Wenn ich mich am Fallschirm erfreue, oder Profi-Fußballspieler bin, oder sonst was in der Richtung, dann muss ich das bei der Lebensversicherugn angeben. Abgesehen davon, gibts für sowas extra Unfall- und Risikoversicherungen. In der Folgelogik meine ich, dass dann jeder, der sich in irgendeiner Form Verletzungen zuzieht, diese aus eigener Tasche bezahlen soll, sofern er nicht extra dafür versichert ist.

Wenn sich da der pubertäre Jugendliche, der sich vor irgendwelchen Gleichgesinnten besonders profilieren möchte, beim Knallen den Finger abreißt, dann sollen diese Behandlungskosten gefälligst die Eltern bezahlen, - warum denn die Allgemeinheit?

....wünsche ich eine rauschende vorletzte Rauhnacht. Ehrt die Göttinnen und Götter mit eurem Feuerwerk!

Nun, darüber brauchen wir uns eigentlich nicht zu unterhalten. Wenn jemand "Gernot" heißt (übrigens ein schöner Name, finde ich), dann sollte er nicht nur die Traditionen und Bräuche aus der Nibelungenzeit kennen, sondern auch die der Germanen. Da gabs keine Kracherei anlässlich der Rauhnacht, zumindest habe ich nichts in den Aufzeichnungen darüber gefunden.

Beispiel:

http://www.kraftvolle-orte.de/2011/12/die-rauhnaechte-mythos-und-brauch-1/

Als Abschluß: Als ich mich in der Rauhnacht des Silvesters letztes Jahr mit Freunden zu einer Kreuzung im Zentrum begab, dort den sprichwörtlichen Kreis um mich zog, worin ich mich aufhielt, um von den Teufeln und Hexen zu erfahren, was mir das Neue Jahr bringt, kam die Verkehrspolizei und macht dem ein Ende. Wieder musste ich ein Stück meiner "Freiheit" abgeben, wobei ich eigentlich nur einem alten Brauch huldigen wollte......

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