Medienlügen: Relotius, wie er wurde, was er war

PPQ ⌂ @, Pasewalk, Donnerstag, 27.12.2018, 09:22 vor 1949 Tagen 7233 Views

Genau wie der "Spiegel" geplant hatte, ist die große Aufregungswelle um Claas Relotius schon nach wenigen Tagen wieder vorrüber. Dabei ist bisher nicht einmal geklärt, was das genau für ein Mensch ist, der da wie auf Bestellung geliefert hat, was an vorurteilsbeladenen Geschichten jeweils gefragt war.

Zumindest kommt da jetzt einiges raus:
Das schwarze Schaf - manchmal erschien ihm Henri Nannen im Traum


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Wir sprechen verschiedene Sprachen. Meinen aber etwas völlig anderes. www.politplatschquatsch.com

Spiegelein, Spieglein an der Wterkant...

Oblomow, Donnerstag, 27.12.2018, 11:05 vor 1949 Tagen @ PPQ 5960 Views

"An einem frühen Morgen in diesem Sommer 1991 steht Claas Relotius, ein magerer Junge mit langen Schlenkerarmen und Beinen, die aussehen wie von einem Rehkitz ausgeborgt, allein am Fenster einer feinen Villa in Hamburg Tötensen und schaut hinaus auf die noch dunklen Fluten der Unterelbe."

Kitschkäse. Dass ein solcher Scheiß durchgeht sagt mir nur, dass alles beim Alten bleibt. Der Spiegel sollte einfach aufhören. Oder, um mit Danisch zu fragen: Wer liest sowas?

Herzlich
Oblomow

Angebranntes Spiegelei in der Pfanne?

Vanitas, Donnerstag, 27.12.2018, 22:12 vor 1948 Tagen @ Oblomow 5114 Views

bearbeitet von Vanitas, Donnerstag, 27.12.2018, 22:16

"An einem frühen Morgen in diesem Sommer 1991 steht Claas Relotius, ein
magerer Junge mit langen Schlenkerarmen und Beinen, die aussehen wie von
einem Rehkitz ausgeborgt, allein am Fenster einer feinen Villa in Hamburg
Tötensen und schaut hinaus auf die noch dunklen Fluten der Unterelbe."

Kitschkäse. Dass ein solcher Scheiß durchgeht sagt mir nur, dass alles
beim Alten bleibt. Der Spiegel sollte einfach aufhören. Oder, um mit
Danisch zu fragen: Wer liest sowas?

Habe die Ehre, Monsieur Oblomov,

kann es sein, dass Sie eventuell und möglicherweise irrend diese von @PPQ perfekt geschriebene süffige Satire und Persiflage auf Relotius' Leben und Wirken[[top]] so zwischen einem letzten Schluck Chablis und direkt anstehendem Erleichterungsgang vom Sofa ins Banjo einfach zu schnell überflogen hatten, und daß Sie tatsächlich dachten, dass wäre SPIEGEL-Ton life?? [[hae]]

Dann hätte @PPQ ja wirklich einen Volltreffer gelandet, wenn Sie mit Ihrem geballten Literaturwissen diese im perfekten gefühlsduseligen Relotius-Stil hingeschwurbelte Fake-Lebensgeschichte des nunmehrigen Skandalreporters wirklich als ein SPIEGEL-Werk zu beider ex-post-Exculpation angesehen hatten. Aber ich kann das nicht glauben, es muss einfach ein Übersehen gewesen sein!?

Kann mich aber auch irren ...[[zwinker]] [[herz]]

Haltung einnehmend [[freude]] und freundlich grüßend

Vanitas

I prefer not to

Oblomow, Donnerstag, 27.12.2018, 22:31 vor 1948 Tagen @ Vanitas 4979 Views

bearbeitet von Oblomow, Donnerstag, 27.12.2018, 22:45

Hallo werter Vanitas,

da lache ich ganz uneitel über mich selbst. Als Kind freute ich mich, wenn mein Vater montags mit meiner Mutter abends einkaufen ging und mir so der Spiegel in die Hände fiel. Ich fing immer mit dem Hohlspiegel und den Personen an und dann Inhaltsverzeichnis. Meine Ent-täuschung, bzw. emotionale Herangegehensweise muss irgendwas damit zu tun haben. Die Persiflage PPQs ist gelungen. Im Winter trinke ich eher schweren Roten.

Herzlich und rutsche ordentlich nicht mir den Buckel herunter, sondern in ein 2019, das sich wird waschen müssen.

Herzlich
Oblomow

Fit for Fake

Vanitas, Donnerstag, 27.12.2018, 23:56 vor 1948 Tagen @ Oblomow 4919 Views

Im Winter trinke ich eher schweren Roten.
Herzlich und rutsche ordentlich nicht mir den Buckel herunter, sondern in
ein 2019, das sich wird waschen müssen.


Hallo Oblomov,

Deine Herangehensweise an den SPIEGEL, der in seinem Paleo- bis Mesozoikum mal wirklich gut war, kann ich gut nachvollziehen, mir ging's ähnlich. Vor zwei Jahren hatte ich, nach längerem Abo weit vor der Jahrtausendwende, dann gelegentlichem Kauf, dann nur noch Studium in den Wartezimmern der immer öfter anzulaufenden Ärzte und schließlich seit ca. 2005 strikter Lese-Verweigerung, auch den Link zu SPON in meiner Lesezeichen-Symbolleiste gelöscht.

Hat mir irgendwie nicht geschadet und ich vermisse auch nichts. Die besten der vielen Relotius-Fakes habe ich also erst nach dem großen Knall secondhand-mäßig rezipiert, ich schätze mal, dass es bei dir so ähnlich gelaufen sein könnte ...[[hüpf]]

Aber überrascht hat mich der Touchdown eher nicht, denn das Abrutschen des SPIEGEL in diese grottenglitschige linksgrüne Gesinnungskloake war ja schon früh abzusehen. Ich bereue auch nichts, denn das Magazin war eben mal wirklich gut.

Bei der Wahl deines bevorzugten Weines habe ich mich leider vertan, das bitte ich zu entschuldigen. Eigentlich wollte ich auch Boscholäh schreiben, oder war es Bordoh, aber ich konnte mich nicht entscheiden. [[zwinker]]

Welchem Buckel ich 2019 runterrutsche, keine Ahnung, aber es könnte ein ideologisch ganz harter und verquerer sein. Ich deute das mal mit einem schönen Bonmot des Solo-Kabarettisten Abdel Karim zum Jahresende an:

Wenn irgend was zu Ende geht passt ein Moslem immer recht gut dazu

Beste Grüße aus der vergeblichen Wort-Wäscherei

Vanitas

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