Sie kamen wie die Diebe in der Nacht

Rain @, Montag, 01.10.2018, 19:14 vor 2043 Tagen 3866 Views

und nahmen uns unsere Worte, unsere Sprache.

Manche Worte sterben, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, es bleibt nur der Hauch einer Erinnerung. Kebsweib, Metze, Hypokaustum, Engelshaar.

Andere werden alt und nur noch von wenigen benötigt. Zauberhaft, töricht, Sütterlin.

Viele werden uns gestohlen, ohne daß wir es merken und wie Säcke voller giftigem Gewürm auf uns zurückgeworfen, ihrem Zauber verlustig, das Gegenteil dessen bedeutend, was sie ursprünglich meinten:

Bunt meint heute die Eintönigkeit

Vielfalt meint heute den Verlust der Freiheit

Hass meint heute Kritik

Familie meint heute Zerstörung


Lasst Euch die Worte nicht nehmen. Seht ihre Magie und setzt sie richtig, weil voller Wirkung und Kraft ein.

Lasst Euch nicht beschimpfen, als Pack, als Rechte, als alte weiße Männer.

Steht aufrecht und sagt: Jawoll. Ich stehe hier für mich, meine Familie, meine Stadt und mein Land!


Beste Grüsse

Rain

Sprich nur ein Wort und meine Seele wird gesund - oder Partisan sein

Oblomow, Montag, 01.10.2018, 21:47 vor 2043 Tagen @ Rain 1955 Views

Das scheint mir auch das Wesen des Politischen zu sein, sich nicht gemein zu machen mit den Sprach- und Denkregelungen derjenigen, die die Absicht verfolgen, zu unterjochen, indem sie den Geist verkleben. Bleiben, Stille bewahren das sich umgrenzende Ich. Deswegen ist es auch wichtig Gedichte und Literatur zu lesen als urpolitischen Akt. Und auch Moby Dick oder Bartleby lesen und und Humor pflegen, der alles fluid macht. Danke für Ihre Worte. Schön, dass Sie, wie der gute alte Hopi sagen würde, auf dem Dampfer sind.

Herzlich
Oblomow

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