Eurotopia, eine erstrebenswerte Vision!

Dieter, Samstag, 22.09.2018, 11:59 vor 2052 Tagen 2327 Views

bearbeitet von Dieter, Samstag, 22.09.2018, 12:08

https://regionen-europas.work/eurotopia.html

Dezentralisierung ist das Motto zu Einheiten, die für den Menschen überschaubar sind.

Aus der Philosophie von Kohr entwickelt, in der es um optimale Größen soz. Strukturen geht. Optimal unter dem Gesichtspunkt der langfr. Funktion, der soz. Verträglichkeit, der Gewaltfreiheit.

Mir gefällt das Konzept.

Gruß Dieter

Dazu aus Wiki kopiert zu Kohrs Philosophie der Größe und Anarchismus:

Denken

„Alles ist Gift. Ausschlaggebend ist nur die Dosis.“ – Dieser von Kohr oft zitierte Spruch von Paracelsus (bekannt als dosis facit venenum) ist grundlegend für seine „Philosophie der Größe“. „Die Größe – Kohr meint nicht die absolute, sondern die relative, die zu große Größe – […] scheint das zentrale Problem der Schöpfung zu sein. Wo immer etwas fehlerhaft ist, ist es zu groß. […] Die Größe – und nur die Größe! – ist das zentrale Problem der menschlichen Existenz, im sozialen und im physischen Sinn“ (Das Ende der Großen, Einleitung). Folglich gibt es für Kohr auch nur eine Rettung: „[…] die Idee und das Ideal der Kleinheit als einziges Serum gegen die krebsartige Wucherung der Übergröße […]“ Rupert Riedl nennt es „Kohrs Gesetz“ und schreibt: „Kohrs Gesetz besagt, dass unsere Lebenswelt nach den kleinen Maßen des Menschen strukturiert werden muss, will sie eine humane Welt werden.“[2]

Darüber hinaus prägte Kohr in seiner Geschwindigkeitstheorie den Slogan „slow is beautiful“, weil in der Langsamkeit auch die Massenwirkung abnimmt. Während die Straßen einer Stadt zu normalen Tageszeiten völlig ausreichen, steht in den Stoßzeiten der Verkehr; während die Theater- und Kinoausgänge am Ende der Vorstellung völlig ausreichen, sind sie im Falle einer Panik zu eng. Leopold Kohrs Philosophie betont die Würde und Vernunft des Individuums, befähigt, kreativ zu sein und seinen Willen zu gestalten. Eine Masse aus Individuen aber zerstört die Freiheit und verhält sich nicht wie vernünftige Wesen, sondern wie leblose Teilchen, die statistischen Gesetzen gehorchen. Begibt sich der freie Mensch in die Masse, degeneriert er vom Kulturwesen zum Teil einer physikalischen Gesetzen unterliegenden Einheit. Der mit Leopold Kohr befreundete Salzburger Philosoph Günther Witzany vertritt die These, dass sich Kohrs Philosophie idealerweise mit den soziologischen Analysen von Elias Canetti (Masse und Macht) und Lewis Mumfords Technikphilosophie (Mythos der Maschine) ergänzt. Elias Canetti verdeutlicht akribisch das Verhältnis von Menschenmassen zu ihren Führern und das oft vernunftwidrige Verhalten von Massen, während Lewis Mumford auf einzigartige Weise die Entmenschlichung in zentralistisch organisierten und technokratisch regulierten Gesellschaften thematisiert.
Anarchismus
Leopold Kohr rehabilitierte den Anarchismus als politische Theorie. „Frei von Ideologien! Das ist Anarchismus! Es ist die edelste der Philosophien. Aber eine Gesellschaft kann nur ohne Staat und ohne Regierung leben, wenn der Einzelmensch so ethisch erzogen ist, dass es niemandem einfallen würde, in den Bereich des anderen einzudringen. Ihm auf die Füße zu steigen. Anarchisten, die jemanden erschießen, die sind Lustmörder. Die sollen eingesperrt werden! Lebenslänglich. Nicht weil sie jemanden umgebracht haben, sondern weil sie sich Anarchisten nennen.“ Anarchismus ist für Kohr die gewaltfreie Form des Zusammenlebens, jeder Mensch ist kraft der Vernunft in der Lage, jedem anderen Menschen mit Würde und Respekt zu begegnen, gemeinsam eine Gesellschaftsform zu praktizieren, in der die gegenseitige, freie Anerkennung auf so hohem Niveau praktiziert wird, dass eine äußere (3.) Ordnungsmacht überflüssig ist. Kohr widerspricht damit diametral den Theorien der Großgruppenordnung, wie etwa denen von Thomas Hobbes und David Hume. Natürlich ist dieses Ziel des Anarchismus utopisch. Das ist aber zugleich seine Kraft und seine Sicherung gegen Missbrauch durch kapitalistische, sozialistische[3] oder andere Ideologien: Behauptet ein Führer, eine Partei oder eine Staatsmacht, das Ziel des Anarchismus sei erreicht, sind diese a priori als Missbraucher entlarvt, da dieses Ziel immer nur angestrebt, nie aber als historisch erreicht gelten kann. Obwohl global utopisch, lässt sich diese Gesellschaftsform zumindest zeitweise im Regionalen verwirklichen. Menschen, die diese Wertvorstellungen wenigstens vorübergehend gemeinsam leben, nehmen damit realiter an einer zukünftigen Gesellschaftsform teil.

Mechanistische, unorganische Einteilung

Gernot ⌂ @, Samstag, 22.09.2018, 19:58 vor 2052 Tagen @ Dieter 1079 Views

https://regionen-europas.work/eurotopia.html

Dezentralisierung ist das Motto zu Einheiten, die für den Menschen
überschaubar sind.

...

Eine Masse aus Individuen aber zerstört die Freiheit und

verhält sich nicht wie vernünftige Wesen, sondern wie leblose Teilchen,
die statistischen Gesetzen gehorchen. Begibt sich der freie Mensch in die
Masse, degeneriert er vom Kulturwesen zum Teil einer physikalischen
Gesetzen unterliegenden Einheit.

...

Die Philosophie erscheint mir nachvollziehbar. Gerade der kursiv markierte Teil spricht mich, der ich ständig Ethnopluralismus predige, besonders an: Die Mischbevölkerung bestünde aus "Lediglich-Individuen", und die sind nach Mengenlehre eine Menge (Masse). Ohne ihre ethnische Prägung ließe sich die Gleichheit ihrer Elemente durch Moden für alle Lebensbereiche steuern.

Genau die ethnische Prägung aber lässt die vorgeschlagene Realisierung durch die Europa-Regionenkarte vermissen.
Offenbar wurden geographische und historische Umstände berücksichtigt, das m.E. Wichtigste, die Völker als Träger ihrer Kultur, wurden schlichtweg ignoriert. Eine vertikale Gewaltenteilung sollte sich m.E. eher an ihnen orientieren als an historischen Machtbegebenheiten.
Die Lösung mag nach dem Umtausch der Bevölkerung sinnvoll sein, solange es noch erkennbare Völker gibt, ist sie es nicht:
Um ihre Selbstbestimmung oder schlichte Existenz ringende Völker blieben völlig unberücksichtigt:
Liven, die anderen Balten, Basken, Korsen, Bretonen, die Deutschen in Südtirol, die westlich davon lebenden Ladiner - mehr fallen mir im Moment nicht auf Anhieb ein. Die Flamen finden Erwähnung, die Wallonen nicht.
Allein dadurch wäre Konfliktstoff für die Zukunft vorprogrammiert - vorausgesetzt, die Völker würden sich selbst erhalten statt als eurasisch-negroide Bevölkerungen mit Staatsangehörigkeit.
Stämme (Elsass, Lothringen) werden im Konzept genauso ignoriert wie die osteuropäischen Völker außerhalb der EU, denen diese als vielgestaltige, unnatürliche Hydra gegenüberstünde. Polen wird gleich mal wieder geteilt.

Ich musste an den irrsinnigen Vorschlag denken, die beigetretene, ehemalige DDR in mehrere gleichmäßige, geometrische Kreise/Bundesländer zu teilen.

Ein jedes Ordnungs- und Gesellschaftskonzept, dass mechanistisch menschlichen Plänen, bloßer Vernunft, so weit sie überhaupt eine solche ist, Ideologien oder, eigentlich zusammengefasst, menschlicher Willkür statt natürlicher, organischer Ordnung entspricht, halte ich für ungenügend, konfliktbeladen, ja geradezu für dekadent wie alles menschliche Streben wider die Natur.

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